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Sorgende Gemeinschaften – leibhaftige Spiritualität

  • Cornelia Coenen-Marx

    Cornelia Coenen-Marx, geb. 1952, Inhaberin der Agentur Seele und Sorge (www.seele-und-sorge.de) ist Pastorin, Publizistin und Coach. Sie war in unterschiedlichen Leitungsfunktionen von Kirche und Diakonie tätig, u. a. als Vorstand der Kaiserswerther Diakonie und als Sozialreferentin der EKD. Veröffentlichungen u. a. „Aufbrüche in Umbrüchen. Christsein und Kirche in der Transformation“, Göttingen 2013, „Noch einmal ist alles offen – Das Geschenk des Älterwerdens“, München 2017 und zuletzt „Die Neuentdeckung der Gemeinschaft. Chancen und Herausforderungen für Kirche, Quartier und Pflege“, Göttingen 2021

Veröffentlicht/Copyright: 18. Februar 2025

Zusammenfassung

Wenn es darum geht, Verantwortungsnetze auf regionaler und lokaler Ebene neu zu beleben, sind „Caring Communities“ zum internationalen Leitbegriff geworden. Dabei meint Care mehr als Versorgung oder Behandlung; es geht darum, das Leben und die Lebenszusammenhänge in vulnerablen Situationen aufrechtzuerhalten. Die Caring Communities von heute sind Gemeinschaften auf Zeit; aber sie erinnern an die diakonischen Gemeinschaften des 19. Jahrhunderts. Sie verknüpfen informelle Netzwerke, die von Austauschprozessen leben, mit formalen Organisationen, für die bezahlte Dienstleistungen konstitutiv sind. Ziel ist, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen als gleichberechtigtes Gegenüber, als „Nächste“ wahrzunehmen – nicht nur als Versorgungsfälle. Es geht darum, dass sorgende Gemeinschaften entstehen, in denen jeder in seiner Einzigartigkeit geachtet wird und dass die Sorgekräfte aller Beteiligten gestärkt werden.

Abstract

When it comes to revitalizing networks of responsibility at a regional and local level, “caring communities” have become the leading international term. Care means more than care or treatment; it is about maintaining life and life contexts in vulnerable situations. Today’s caring communities are temporary networks, but they are reminiscent of the diaconal communities of the 19th century. They link informal networks that thrive on exchange processes with formal organizations for which paid services are constitutive. The aim is to perceive those in need of care as equals, as “neighbors” – not just as care cases. The aim is to create caring communities in which everyone’s uniqueness is respected and the caring powers of all those involved are strengthened.

Über den Autor / die Autorin

Cornelia Coenen-Marx

Cornelia Coenen-Marx, geb. 1952, Inhaberin der Agentur Seele und Sorge (www.seele-und-sorge.de) ist Pastorin, Publizistin und Coach. Sie war in unterschiedlichen Leitungsfunktionen von Kirche und Diakonie tätig, u. a. als Vorstand der Kaiserswerther Diakonie und als Sozialreferentin der EKD. Veröffentlichungen u. a. „Aufbrüche in Umbrüchen. Christsein und Kirche in der Transformation“, Göttingen 2013, „Noch einmal ist alles offen – Das Geschenk des Älterwerdens“, München 2017 und zuletzt „Die Neuentdeckung der Gemeinschaft. Chancen und Herausforderungen für Kirche, Quartier und Pflege“, Göttingen 2021

Literatur

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Online erschienen: 2025-02-18
Erschienen im Druck: 2025-04-03

© 2025 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Titelseiten
  2. Editorial
  3. Spiritual Care in Caring Communities
  4. Spiritueller Impuls
  5. Einsamer Tod
  6. Originalia
  7. Seelsorglich wirksam.
  8. Freiwilliges Engagement in sozialen Organisationen im Hinblick auf die Motive des Engagements, Erleben emotionaler Distanzierung (Cool Down) und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit unterschiedlichen Indikatoren der Spiritualität
  9. Research article
  10. The significance of taking a spiritual history: A randomized controlled study in a sample of German psychotherapists
  11. Leserbrief
  12. Leserbrief zu: Reininger et al. (2025)
  13. Research article
  14. Adaptation of Spiritual Intelligence Scale for Turkish: a validity and reliability study
  15. Interview
  16. Gut umsorgt: Spiritualität in sorgenden Gemeinschaften. Eine Perspektive der Praxis.
  17. Essay
  18. Sorgende Gemeinschaften – leibhaftige Spiritualität
  19. Hilfe – um Himmelswillen!
  20. Erfahrungsbericht
  21. Spiritual Care – etwas Selbstverständliches in meinem Leben?
  22. Interview
  23. „Da bedeutet die Caring Community, man guckt aufeinander“
  24. Zusammen ist man weniger allein – Einblicke in eine Caring Community. Perspektiven und Herausforderungen
  25. Tagungsbericht
  26. „Digitale Sorge für die Seele – Anthropologie, Digitalisierung und Seelsorge“
  27. „Religion, seelische Gesundheit und Integration nach Migration und Flucht“
  28. Rezension
  29. Karl-Josef Kuschel (2024) Weihnachten und der Koran. Ostfildern: Patmos. ISBN 978-3-8436-1437-5; 224 Seiten; Preis: 24,– € (D); 25,50 € (A); 28,80 CHF; 18,99 € (E-Book)
  30. Robert Sempach, Christoph Steinebach und Peter Zängl (Hg.) (2023) Care schafft Community – Community braucht Care. Wiesbaden: Springer VS. ISBN: 978-3-658-32553-4; 297 Seiten, Preis: D 74,99 €; A 87,50 €; CH 89,90 CHF; E-Book 59,99 €
  31. Stichwort
  32. Sorge
  33. Mitteilungen
  34. Mitteilungen
Heruntergeladen am 28.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/spircare-2024-0006/html?lang=de
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