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Seelsorglich wirksam.

Seelsorge in Sorgenden Gemeinschaften und seelsorgliche Sorgende Gemeinschaften konkretisiert an der Arbeit einer Vesperkirche
  • Christine Wenona Hoffmann

    Christine Wenona Hoffmann ist Professorin für Praktische Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie studierte Evangelische Theologie in Heidelberg, Rom und Cambridge (UK) und wurde 2018 mit der Arbeit „Homiletik und Exegese“ von der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Hoffmann ist am Ruth-Cohn-Institute International in Themenzentrierter Interaktion (TZI) diplomiert, in der Kollegialen Beratung und als Supervisorin (DGSv*) tätig. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Diakonie und Seelsorge.

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Veröffentlicht/Copyright: 5. April 2023

Zusammenfassung

Sorgende Gemeinschaften haben Konjunktur. Gleiches gilt für die Seelsorge. Beide reagieren auf gegenwärtige (gesellschaftliche) Entwicklungen, die die jeweilige Art der Sorge notwendig machen. Dabei gehen sie – trotz ihrer unterschiedlichen Ursprünge und Grundanliegen – von ähnlichen Prämissen aus und haben die Themen Säkularisierung, Individualisierung, Pluralisierung und die Veränderung der Arbeitswelt als zentrale gesellschaftliche Umbruchsfaktoren im Blick. Diese Prämissen sowie die Frage, ob und inwiefern sich beide Sorgeformen ergänzen und bereichern können, werden im vorliegenden Artikel, anhand des konkreten sozial-diakonischen Handlungsfelds einer Vesperkirche, erörtert. Dies geschieht sowohl in Bezug auf die Bedeutung von Seelsorge innerhalb Sorgender Gemeinschaften als auch das seelsorgliche Potenzial, welches von Sorgenden Gemeinschaften ausgehen kann.

Abstract

Caring communities are on the rise. The same is true for spiritual care. Both respond to current (social) developments that make the respective form of care necessary. Despite their different origins and basic concerns, they start from similar premises and focus on secularisation, individualisation, pluralisation and changes in the world of work as central factors of social change. These premises, as well as the question of whether and to what extent both forms of care can complement and enrich each other, are discussed in this article on the basis of the concrete social-diaconal work of a foodbank. This is done both with regard to the significance of spiritual care within caring communities and to the spiritual potential that can emanate from caring communities.

About the author

Prof. Dr. Christine Wenona Hoffmann

Christine Wenona Hoffmann ist Professorin für Praktische Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie studierte Evangelische Theologie in Heidelberg, Rom und Cambridge (UK) und wurde 2018 mit der Arbeit „Homiletik und Exegese“ von der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Hoffmann ist am Ruth-Cohn-Institute International in Themenzentrierter Interaktion (TZI) diplomiert, in der Kollegialen Beratung und als Supervisorin (DGSv*) tätig. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Diakonie und Seelsorge.

  1. Author contributions: The author has accepted responsibility for the entire content of this manuscript and approved its submission.

  2. Research funding: Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung, Frankfurt am Main.

  3. Competing interests: Author states no conflict of interest.

  4. Informed consent: Informed consent was obtained from all individuals included in this study.

  5. Ethical approval: The research related to human use complied with all the relevant national regulations, institutional policies, is in accordance with the tenets of the Helsinki Declaration, and has been approved by the authors’ institutional review board or equivalent committee.

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Published Online: 2023-04-05
Published in Print: 2025-04-03

© 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Titelseiten
  2. Editorial
  3. Spiritual Care in Caring Communities
  4. Spiritueller Impuls
  5. Einsamer Tod
  6. Originalia
  7. Seelsorglich wirksam.
  8. Freiwilliges Engagement in sozialen Organisationen im Hinblick auf die Motive des Engagements, Erleben emotionaler Distanzierung (Cool Down) und Lebenszufriedenheit bei Menschen mit unterschiedlichen Indikatoren der Spiritualität
  9. Research article
  10. The significance of taking a spiritual history: A randomized controlled study in a sample of German psychotherapists
  11. Leserbrief
  12. Leserbrief zu: Reininger et al. (2025)
  13. Research article
  14. Adaptation of Spiritual Intelligence Scale for Turkish: a validity and reliability study
  15. Interview
  16. Gut umsorgt: Spiritualität in sorgenden Gemeinschaften. Eine Perspektive der Praxis.
  17. Essay
  18. Sorgende Gemeinschaften – leibhaftige Spiritualität
  19. Hilfe – um Himmelswillen!
  20. Erfahrungsbericht
  21. Spiritual Care – etwas Selbstverständliches in meinem Leben?
  22. Interview
  23. „Da bedeutet die Caring Community, man guckt aufeinander“
  24. Zusammen ist man weniger allein – Einblicke in eine Caring Community. Perspektiven und Herausforderungen
  25. Tagungsbericht
  26. „Digitale Sorge für die Seele – Anthropologie, Digitalisierung und Seelsorge“
  27. „Religion, seelische Gesundheit und Integration nach Migration und Flucht“
  28. Rezension
  29. Karl-Josef Kuschel (2024) Weihnachten und der Koran. Ostfildern: Patmos. ISBN 978-3-8436-1437-5; 224 Seiten; Preis: 24,– € (D); 25,50 € (A); 28,80 CHF; 18,99 € (E-Book)
  30. Robert Sempach, Christoph Steinebach und Peter Zängl (Hg.) (2023) Care schafft Community – Community braucht Care. Wiesbaden: Springer VS. ISBN: 978-3-658-32553-4; 297 Seiten, Preis: D 74,99 €; A 87,50 €; CH 89,90 CHF; E-Book 59,99 €
  31. Stichwort
  32. Sorge
  33. Mitteilungen
  34. Mitteilungen
Heruntergeladen am 28.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/spircare-2022-0076/html?lang=de
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