Globale Ordnungspolitik im Zeitalter amerikanischer Hegemonie: Kritische Anmerkungen dazu, wie man Demokratie und Kapitalismus nicht verbreiten kann / Global Order in the Era of American Hegemony
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Erich Weede
Zusammenfassung
Wenn es am Anfang des 21. Jahrhunderts ein funktionales Äquivalent zu einer Weltregierung gibt, dann nehmen nicht die Vereinten Nationen oder deren Sicherheitsrat, auch nicht die Triade von Weltwährungsfond, Welthandelsorganisation und Weltbank, sondern die USA bzw. die amerikanische Regierung die Aufgaben einer Weltregierung war. Das ergibt sich aus dem weltwirtschaftlichen und mehr noch dem militärischen Übergewicht der USA. Wenn öffentliche Güter für die Welt überhaupt beschafft werden, wenn die politischen Rahmbedingungen für eine freie oder kapitalistische Weltwirtschaft gesichert werden, dann kann das auf absehbare Zeit nur unter amerikanischer Führung erfolgen. Sowohl der Versuch, mit militärischen Mitteln die Demokratie zu verbreiten, als auch der Versuch mit tendenziell planwirtschaftlichen Mitten, die Armut zu überwinden, gefährden diese nach dem zweiten Weltkrieg von den Amerikanern selbst geschaffene freiheitliche Weltordnung. Die Werte der wirtschaftlichen Freiheit und des Freihandels und deren Wohlstandfolgen sind attraktiv genug, dass ihre Verbreitung weder militärischer noch planwirtschaftlicher Mittel bedarf. Die Führungsrolle der USA in der Welt ist zwar nicht demokratisch legitimiert, aber sie läuft auf eine begrenzte Regierungstätigkeit und Standortwettbewerb hinaus und trägt damit zur Erhaltung freiheitlicher Gesellschaften und Volkswirtschaften bei.
Summary
If a functional equivalent to world government exists at the beginning of the 21st century, it is neither provided by the UN or its Security Council, nor by the triad of the IMF, the WTO, and the World Bank, but by the US and its government. If global public goods are procured at all, if the political background conditions of a free and capitalist global economy are provided, then this can be done only under American leadership, now and for some time to come. The attempts to promote democracy by military means as well as to end poverty by means of planning endanger the free global order which the Americans had established in the aftermath of World War II. The values of economic freedom and free trade and their income or wealth consequences are attractive enough that their promotion requires neither military means nor planning. Although American leadership in the world lacks democratic legitimization, it implies limited government and promotes competition between governments and thereby contributes to the preservation of free societies and economies.
© 2006 by Lucius & Lucius, Stuttgart
Artikel in diesem Heft
- Vorwort
- Inhalt
- Hauptteil
- Evolution and Emergence in Hayek’s Social Philosophy
- Zum Zusammenhang von Politik, Ethik und Ökonomik bei Aristoteles / On the relationship of politics, ethics and economics in the works of Aristoteles
- Poppers Zweites Problem der Sozialphilosophie Anmerkungen zur Staatsphilosophie von Aristoteles
- Der Neoliberalismus – Entstehung, Kampfbegriff und Meinungsstreit / Neo-liberalism – origin, item of campaign and matter of controversy
- Der Neoliberalismus – Ein fragwürdiges Ideensystem? / Neoliberalism – a questionable system of ideas?
- Wettbewerb als Rangordnungsverfahren: Wettbewerbliches Handeln in in gesellschaftlicher Interaktion / Competition as a Ranking Procedure: Competive Behaviour in Societal Interaction
- Merkmale des politischen Wettbewerbs
- Entgegnung auf Walter Hamms „Merkmale des politischen Wettbewerbs“
- Internationale Wettbewerbspolitik im institutionellen Wandel / International Competition Policy and Institutional Change
- Wettbewerbsschutz durch regelgeleitete Wettbewerbspolitik – Anmerkungen zum institutionenökonomisch-evolutionären Wettbewerbsleitbild / Protecting competition by a rule governed policy – Remarks on the institutional-evolutionary concept for competition policy
- Selbstverantwortung in ordnungspolitischer Sicht / Self-Responsibility from the viewpoint of constititional economics (Ordnungspolitik)
- Preise auf Grenzkostenniveau – optimal, aber unmöglich? / Prices at Marginal Cost Level – Optimal, but Impossible?
- Kunstunternehmer im Spannungsfeld zwischen Kunst und Marktwirtschaft / Art Entrepreneurs between Arts and Markets
- Soziale Ziele und marktwirtschaftliches Gesundheitswesen - schlußendlich kein Gegensatz! Anmerkungen zum Spannungsfeld von Wettbewerbspolitik und Sozialrecht / Social claims and liberal health care reform: a coincidence is possible!
- Saint-Simonismus als Integrationsmethode: Idee und Wirklichkeit – Lehren für die EU / Saint-Simonism as a Method of Integration: Idea and Reality – Lessons for the EU
- Argumente für und wider die Reziprozität in der WTO – Die Reziprozität als merkantilistisches Erbe in der geltenden Welthandelsordnung / The merits of reciprocity in the WTO
- Korruptionsprävention als Ordnungsproblem – Wirtschaftsethische Perspektiven für Corporate Citizenship als Integritätsmanagement / Prevention of Corruption as a Problem of Institutional Reform – An Economic Ethics Perspective on Corporate Citizenship as Integrity Management
- Globale Ordnungspolitik im Zeitalter amerikanischer Hegemonie: Kritische Anmerkungen dazu, wie man Demokratie und Kapitalismus nicht verbreiten kann / Global Order in the Era of American Hegemony
- Buchbesprechungen
- Inhalt
- Niemand hört Ökonomen zu Anmerkungen zum von Wolf Schäfer herausgegebenen Band „Institutionelle Grundlagen effizienter Wirtschaftspolitik“
- Karl Marx’ kommunistischer Individualismus Anmerkungen zum gleichnamigen Sammelband, herausgegeben von Ingo Pies und Martin Leschke
- Privatisierung der Arbeitslosenversicherung: Ein Konzept für Deutschland
- Wirtschaft, Politik und Freiheit
- European and International Regulation after the Nation State: Different Scopes and Multiple Levels
- Wirtschaftsstandort Deutschland
- Über die Wurzeln des demokratischen Gemeinwesens
- Kulturvergleichende Institutionenökonomik
- Neue Wege in der Tarifpolitik: Eine clubtheoretische Analyse
- Wettbewerb, Wirtschaftsordnung und Umwelt
- Wahrnehmung, menschliches Handeln und Institutionen
- Läßt sich extreme Armut erfolgreich bekämpfen?
- Naturalistische Hermeneutik und die Methodologie der empirischen Wissenschaften
- Kurzbesprechungen
- Personenregister
- Sachregister
- Anschriften der Autoren
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- Inhalt
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- Evolution and Emergence in Hayek’s Social Philosophy
- Zum Zusammenhang von Politik, Ethik und Ökonomik bei Aristoteles / On the relationship of politics, ethics and economics in the works of Aristoteles
- Poppers Zweites Problem der Sozialphilosophie Anmerkungen zur Staatsphilosophie von Aristoteles
- Der Neoliberalismus – Entstehung, Kampfbegriff und Meinungsstreit / Neo-liberalism – origin, item of campaign and matter of controversy
- Der Neoliberalismus – Ein fragwürdiges Ideensystem? / Neoliberalism – a questionable system of ideas?
- Wettbewerb als Rangordnungsverfahren: Wettbewerbliches Handeln in in gesellschaftlicher Interaktion / Competition as a Ranking Procedure: Competive Behaviour in Societal Interaction
- Merkmale des politischen Wettbewerbs
- Entgegnung auf Walter Hamms „Merkmale des politischen Wettbewerbs“
- Internationale Wettbewerbspolitik im institutionellen Wandel / International Competition Policy and Institutional Change
- Wettbewerbsschutz durch regelgeleitete Wettbewerbspolitik – Anmerkungen zum institutionenökonomisch-evolutionären Wettbewerbsleitbild / Protecting competition by a rule governed policy – Remarks on the institutional-evolutionary concept for competition policy
- Selbstverantwortung in ordnungspolitischer Sicht / Self-Responsibility from the viewpoint of constititional economics (Ordnungspolitik)
- Preise auf Grenzkostenniveau – optimal, aber unmöglich? / Prices at Marginal Cost Level – Optimal, but Impossible?
- Kunstunternehmer im Spannungsfeld zwischen Kunst und Marktwirtschaft / Art Entrepreneurs between Arts and Markets
- Soziale Ziele und marktwirtschaftliches Gesundheitswesen - schlußendlich kein Gegensatz! Anmerkungen zum Spannungsfeld von Wettbewerbspolitik und Sozialrecht / Social claims and liberal health care reform: a coincidence is possible!
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