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Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus

  • Sebastian Knell
Veröffentlicht/Copyright: 11. Dezember 2015
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Abstract

Bei vielen Menschen löst die Diagnose einer beginnenden Alzheimer-Demenz starke Ängste und ein erhebliches Maß an Verstörung aus. Aus philosophischer Sicht stellt sich die Frage, ob das extreme subjektive Leiden an der Diagnose, so prekär das Schicksal einer Demenzerkrankung fraglos ist, nicht zum Teil auch einer überzogenen Dämonisierung der Krankheit geschuldet sein könnte. Der Beitrag geht dieser Frage nach, indem er prüft, ob sich antike Argumente, die sich gegen die Dämonisierung des Todes richten, ihrer logischen Struktur nach auf die Angst vor der drohenden Lebenswirklichkeit einer Alzheimer-Erkrankung übertragen lassen. Sowohl Epikurs Argument gegen die Todesfurcht als auch das Symmetrieargument von Lukrez werden dabei eingehend analysiert. Es werden systematische Analogien und Differenzen herausgearbeitet, die sich ergeben, wenn man die Grundgedanken dieser Argumente im veränderten Kontext der Bewertung von Alzheimer zum Einsatz bringt. Der Beitrag schließt mit dem ergänzenden Versuch, im Anschluss an Erasmus von Rotterdam zwei Gesichtspunkte zu benennen, unter denen der sukzessive Abschied vom Personsein das Übel des Todes lindert.

Online erschienen: 2015-12-11
Erschienen im Druck: 2014-6-1

© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Artikel in diesem Heft

  1. Titelei
  2. Editorial
  3. I. Beiträge
  4. Brüstle gegen Greenpeace: Die Entscheidung des EuGH und mögliche Auswirkungen
  5. Demokratische Legitimität und wissenschaftliche Expertise in Zeiten des Klimawandels
  6. Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus
  7. Definitions of Fraud and Misconduct Revisited
  8. Themenschwerpunkt: Leben und Leben lassen. Welcher Begriff des Lebens eignet sich für die Bioethik?
  9. Einleitung
  10. Lebensbegriffe in den Handlungskontexten der Synthetischen Biologie
  11. Hybridisierungsdynamiken im Verständnis von und im Umgang mit ‚Leben’
  12. Die Unbegrifflichkeit von „Leben“ in der Begrifflichkeit der Ethik
  13. Über Leben: Der Lebensbegriff in Lebenswelt, Biologie und Ethik
  14. Leben und Moral
  15. II. Bericht
  16. Stammzellforschung in Deutschland Auswertung einer telefonischen Umfrage im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW
  17. III. Dokumentation
  18. The Principle of Respect for Human Vulnerability and Personal Integrity
  19. Opinion No. 27 An ethical framework for assessing research, production and use of energy
  20. Bioenergy, food and ethics in a globalized world Summary
  21. Stellungnahme zur Koexistenzregelung
  22. Declaration of Helsinki. Ethical Principles for Medical Research Involving Human Subjects
  23. Forschung an nicht einwilligungsfähigen Personen - unter besonderer Berücksichtigung des Risikobegriffes
  24. Privacy and Progress in Whole Genome Sequencing
  25. Loi n° 2013-715 du 6 août 2013 tendant à modifier la loi n° 2011-814 du 7 juillet 2011 relative à la bioéthique en autorisant sous certaines conditions la recherche sur l'embryon et les cellules souches embryonnaires
  26. Zwangsbehandlung bei psychischen Erkrankungen
  27. Illegal Trafficking of Human Organs from Living Donors
  28. Avis n° 121: Fin de vie, autonomie de la personne, volonté de mourir
  29. Die Zukunft der genetischen Diagnostik – von der Forschung in die klinische Anwendung
  30. Ergänzung der Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
  31. Verzeichnis der Autoren und Organisationen
  32. Hinweise für Autoren
Heruntergeladen am 17.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/jwiet-2014-0104/html
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