Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus
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Sebastian Knell
Abstract
Bei vielen Menschen löst die Diagnose einer beginnenden Alzheimer-Demenz starke Ängste und ein erhebliches Maß an Verstörung aus. Aus philosophischer Sicht stellt sich die Frage, ob das extreme subjektive Leiden an der Diagnose, so prekär das Schicksal einer Demenzerkrankung fraglos ist, nicht zum Teil auch einer überzogenen Dämonisierung der Krankheit geschuldet sein könnte. Der Beitrag geht dieser Frage nach, indem er prüft, ob sich antike Argumente, die sich gegen die Dämonisierung des Todes richten, ihrer logischen Struktur nach auf die Angst vor der drohenden Lebenswirklichkeit einer Alzheimer-Erkrankung übertragen lassen. Sowohl Epikurs Argument gegen die Todesfurcht als auch das Symmetrieargument von Lukrez werden dabei eingehend analysiert. Es werden systematische Analogien und Differenzen herausgearbeitet, die sich ergeben, wenn man die Grundgedanken dieser Argumente im veränderten Kontext der Bewertung von Alzheimer zum Einsatz bringt. Der Beitrag schließt mit dem ergänzenden Versuch, im Anschluss an Erasmus von Rotterdam zwei Gesichtspunkte zu benennen, unter denen der sukzessive Abschied vom Personsein das Übel des Todes lindert.
© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelei
- Editorial
- I. Beiträge
- Brüstle gegen Greenpeace: Die Entscheidung des EuGH und mögliche Auswirkungen
- Demokratische Legitimität und wissenschaftliche Expertise in Zeiten des Klimawandels
- Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus
- Definitions of Fraud and Misconduct Revisited
- Themenschwerpunkt: Leben und Leben lassen. Welcher Begriff des Lebens eignet sich für die Bioethik?
- Einleitung
- Lebensbegriffe in den Handlungskontexten der Synthetischen Biologie
- Hybridisierungsdynamiken im Verständnis von und im Umgang mit ‚Leben’
- Die Unbegrifflichkeit von „Leben“ in der Begrifflichkeit der Ethik
- Über Leben: Der Lebensbegriff in Lebenswelt, Biologie und Ethik
- Leben und Moral
- II. Bericht
- Stammzellforschung in Deutschland Auswertung einer telefonischen Umfrage im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW
- III. Dokumentation
- The Principle of Respect for Human Vulnerability and Personal Integrity
- Opinion No. 27 An ethical framework for assessing research, production and use of energy
- Bioenergy, food and ethics in a globalized world Summary
- Stellungnahme zur Koexistenzregelung
- Declaration of Helsinki. Ethical Principles for Medical Research Involving Human Subjects
- Forschung an nicht einwilligungsfähigen Personen - unter besonderer Berücksichtigung des Risikobegriffes
- Privacy and Progress in Whole Genome Sequencing
- Loi n° 2013-715 du 6 août 2013 tendant à modifier la loi n° 2011-814 du 7 juillet 2011 relative à la bioéthique en autorisant sous certaines conditions la recherche sur l'embryon et les cellules souches embryonnaires
- Zwangsbehandlung bei psychischen Erkrankungen
- Illegal Trafficking of Human Organs from Living Donors
- Avis n° 121: Fin de vie, autonomie de la personne, volonté de mourir
- Die Zukunft der genetischen Diagnostik – von der Forschung in die klinische Anwendung
- Ergänzung der Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
- Verzeichnis der Autoren und Organisationen
- Hinweise für Autoren
Artikel in diesem Heft
- Titelei
- Editorial
- I. Beiträge
- Brüstle gegen Greenpeace: Die Entscheidung des EuGH und mögliche Auswirkungen
- Demokratische Legitimität und wissenschaftliche Expertise in Zeiten des Klimawandels
- Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus
- Definitions of Fraud and Misconduct Revisited
- Themenschwerpunkt: Leben und Leben lassen. Welcher Begriff des Lebens eignet sich für die Bioethik?
- Einleitung
- Lebensbegriffe in den Handlungskontexten der Synthetischen Biologie
- Hybridisierungsdynamiken im Verständnis von und im Umgang mit ‚Leben’
- Die Unbegrifflichkeit von „Leben“ in der Begrifflichkeit der Ethik
- Über Leben: Der Lebensbegriff in Lebenswelt, Biologie und Ethik
- Leben und Moral
- II. Bericht
- Stammzellforschung in Deutschland Auswertung einer telefonischen Umfrage im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW
- III. Dokumentation
- The Principle of Respect for Human Vulnerability and Personal Integrity
- Opinion No. 27 An ethical framework for assessing research, production and use of energy
- Bioenergy, food and ethics in a globalized world Summary
- Stellungnahme zur Koexistenzregelung
- Declaration of Helsinki. Ethical Principles for Medical Research Involving Human Subjects
- Forschung an nicht einwilligungsfähigen Personen - unter besonderer Berücksichtigung des Risikobegriffes
- Privacy and Progress in Whole Genome Sequencing
- Loi n° 2013-715 du 6 août 2013 tendant à modifier la loi n° 2011-814 du 7 juillet 2011 relative à la bioéthique en autorisant sous certaines conditions la recherche sur l'embryon et les cellules souches embryonnaires
- Zwangsbehandlung bei psychischen Erkrankungen
- Illegal Trafficking of Human Organs from Living Donors
- Avis n° 121: Fin de vie, autonomie de la personne, volonté de mourir
- Die Zukunft der genetischen Diagnostik – von der Forschung in die klinische Anwendung
- Ergänzung der Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
- Verzeichnis der Autoren und Organisationen
- Hinweise für Autoren