Demokratische Legitimität und wissenschaftliche Expertise in Zeiten des Klimawandels
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Peter Rinderle
Abstract
In aktuellen Debatten um einen effektiven und gerechten Klimaschutz taucht nicht selten ein klassischer Einwand gegen die Demokratie in neuer Form wieder auf: Verfügt eine Mehrheit der Bürger über die notwendigen epistemischen Kompetenzen, um auch die Rechte zukünftiger Personen zu berücksichtigen? Oder droht nicht vielmehr eine intergenerationelle Tyrannei der Ignoranz? Sollten wir daher nicht lieber den Experten die Macht übergeben? Spricht die ungleiche Verteilung der epistemischen Kompetenzen nicht gegen ein Prinzip der demokratischen Legitimität? Oder garantieren gerade demokratische Verfahren einen wirksamen Schutz der Rechte zukünftiger Personen? Die vorliegende Abhandlung hat drei Ziele: (1) eine Klärung der wichtigsten Begriffe, die in den gegenwärtigen Debatten Verwendung finden, (2) eine Kritik der Argumente sowohl für die (pessimistische) These einer Inkompatibilität als auch für die (unvorsichtig optimistische) These einer Konvergenz von demokratischer Legitimität und intergenerationeller Gerechtigkeit und (3) ein Plädoyer für einen vorsichtigen Optimismus bezüglich einer zumindest partiellen Vereinbarkeit dieser beiden Wertmaßstäbe.
© 2015 by Walter de Gruyter Berlin/Boston
Articles in the same Issue
- Titelei
- Editorial
- I. Beiträge
- Brüstle gegen Greenpeace: Die Entscheidung des EuGH und mögliche Auswirkungen
- Demokratische Legitimität und wissenschaftliche Expertise in Zeiten des Klimawandels
- Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus
- Definitions of Fraud and Misconduct Revisited
- Themenschwerpunkt: Leben und Leben lassen. Welcher Begriff des Lebens eignet sich für die Bioethik?
- Einleitung
- Lebensbegriffe in den Handlungskontexten der Synthetischen Biologie
- Hybridisierungsdynamiken im Verständnis von und im Umgang mit ‚Leben’
- Die Unbegrifflichkeit von „Leben“ in der Begrifflichkeit der Ethik
- Über Leben: Der Lebensbegriff in Lebenswelt, Biologie und Ethik
- Leben und Moral
- II. Bericht
- Stammzellforschung in Deutschland Auswertung einer telefonischen Umfrage im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW
- III. Dokumentation
- The Principle of Respect for Human Vulnerability and Personal Integrity
- Opinion No. 27 An ethical framework for assessing research, production and use of energy
- Bioenergy, food and ethics in a globalized world Summary
- Stellungnahme zur Koexistenzregelung
- Declaration of Helsinki. Ethical Principles for Medical Research Involving Human Subjects
- Forschung an nicht einwilligungsfähigen Personen - unter besonderer Berücksichtigung des Risikobegriffes
- Privacy and Progress in Whole Genome Sequencing
- Loi n° 2013-715 du 6 août 2013 tendant à modifier la loi n° 2011-814 du 7 juillet 2011 relative à la bioéthique en autorisant sous certaines conditions la recherche sur l'embryon et les cellules souches embryonnaires
- Zwangsbehandlung bei psychischen Erkrankungen
- Illegal Trafficking of Human Organs from Living Donors
- Avis n° 121: Fin de vie, autonomie de la personne, volonté de mourir
- Die Zukunft der genetischen Diagnostik – von der Forschung in die klinische Anwendung
- Ergänzung der Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
- Verzeichnis der Autoren und Organisationen
- Hinweise für Autoren
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