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Lesen dualer Untertitel beim Ansehen von Videos – ein nützliches Verfahren für den Fremdsprachenerwerb?

  • Günter Burger

    war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2009 Leiter des Fachbereichs Englisch/Deutsch als Zweitsprache an einer großen nordrhein-westfälischen Volkshochschule. Zu seinen Veröffentlichungen gehören vor allem Arbeiten zum Fremdsprachenunterricht in der Erwachsenenbildung, zur Lese- und Literaturdidaktik, zum Training des Hörverstehens sowie zur fremdsprachlichen Spielfilmdidaktik. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist der Einsatz von audiovisuellen Medien mit intralingualen Untertiteln im Unterricht; diesem Thema widmete er mehrere Aufsätze, erstmals bereits 1989.

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Veröffentlicht/Copyright: 18. Januar 2024
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Zusammenfassung

Duale Untertitel zeigen beim Sichten audiovisueller Medien die gesprochene Sprache der Tonspur gleichzeitig im Original und als Übersetzung an. Da DVD-Player und Fernsehgeräte normalerweise keine Funktion besitzen, mit der sich duale Untertitel zuschalten lassen, wird zuerst beschrieben, wie dies am Computer mit spezieller Software dennoch gelingt. Dann werden 36 empirische Studien referiert, die die Wirkung von dualen Untertiteln erforscht haben. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass sie für den Unterricht nur begrenzt nützlich sind, aber einen großen Wert für das autonome Lernen außerhalb des Unterrichts haben.

Abstract

Dual subtitles show the spoken words of the audio track simultaneously in the original and as a translation when viewing audiovisual media. Since DVD players and TV sets usually do not have a function that allows dual subtitles to be switched on, the paper first describes how this can nonetheless be done by using a computer and special software. Then 36 empirical studies are reviewed that have investigated the effects of dual subtitles. The article comes to the conclusion that they are only of limited use for the classroom but have great value for self-directed learning outside the classroom.

1 Einleitung

Dass das Einblenden von Untertiteln (UT) beim Anschauen fremdsprachiger Videos unter bestimmten Bedingungen den Spracherwerb begünstigen kann, ist seit Langem bekannt und empirisch belegt (Montero Perez 2022). Dies gilt mit Einschränkungen für interlinguale UT (L1UT), die den Originalton des Videos in die Erstsprache der Lernenden übersetzen, aber in besonderem Maß für intralinguale, also in der Fremdsprache abgefasste UT (L2UT), denn sie können laut zahlreichen Studien unter anderem den Ausbau des Wortschatzes und die Entwicklung der Sprechfertigkeit fördern (Burger 2023). Im vorliegenden Beitrag geht es um duale UT, die oft auch als bilinguale UT bezeichnet werden. Duale UT sind erst in jüngster Zeit häufiger in das Blickfeld der Fremdsprachenforschung gekommen und dürften für die meisten Lehrkräfte und Lernenden neu sein, selbst wenn sie bereits L1UT oder L2UT benutzt haben. Der Beitrag ist wie folgt gegliedert: Zunächst wird beschrieben, was duale UT sind und welche Werkzeuge notwendig sind, um sie auf Bildschirmen einzublenden (mit Beispielen von Spiel- und Kurzfilmen sowie TV-Serien, die sich für Deutschlernende ab B1/B2 eignen und von Fernseh- und Filmkritikerinnen und -kritikern größtenteils positiv rezensiert wurden). Danach werden die bislang vorliegenden empirischen Untersuchungen zur Verwendung von dualen UT referiert und daraus Schlussfolgerungen für den Fremdsprachenerwerb gezogen.

2 Was sind duale UT und wie lassen sie sich abrufen?

Von dualen UT ist die Rede, wenn auf dem Bildschirm gleichzeitig L1UT und L2UT zu sehen sind, also zum Beispiel in einer Szene des weiter unten erwähnten Spielfilms Systemsprenger (DE 2019): „Sag mal, du kannst nicht einfach zu Fremden ins Auto steigen, Mädchen“ (L2UT) und „Young lady, you can’t just get in cars with complete strangers“ (L1UT für Lernende mit Erstsprache Englisch). Fernsehgeräte und DVD-/Blu-Ray-Player sind aber normalerweise nicht mit einer entsprechenden Funktion ausgestattet und können immer nur einen der beiden UT anzeigen. Spielt man jedoch eine Disk auf einem Computer ab oder nutzt ihn zum Sichten eines Films bei manchen Streaming-Diensten und Videoportalen – eventuell zum gemeinschaftlichen Sehen mit einem angeschlossenen großen Monitor oder Beamer –, so lassen sich duale UT mithilfe entsprechender Software problemlos einblenden.

2.1 Filme auf DVD und Blu-Ray-Disk

Die (kostenpflichtige) Software CyberLink PowerDVD bietet seit einigen Jahren bei Disks, die über mehr als eine Untertitelspur verfügen, die Möglichkeit, einen „primären“ und einen „sekundären“ UT parallel aufzurufen. Der primäre UT erscheint am unteren, der sekundäre UT am oberen Bildrand. Es bleibt den Nutzerinnen und Nutzern überlassen, welche UT als primär oder sekundär ausgewählt werden. Man kann also L1UT unten und L2UT oben einblenden oder umgekehrt. Diese Wahlmöglichkeit ist, wenn man das Video für den Spracherwerb gebrauchen will, wichtig. Lernende, die aus einem Land stammen, in dem Filme im Fernsehen und Kino überwiegend nicht in der Landessprache synchronisiert, sondern im Original mit L1UT gezeigt werden, sind sehr daran gewöhnt, den Blick zunächst auf den unteren Bildrand zu richten, weil im Fernsehen und Kino die UT normalerweise dort zu sehen sind. Wenn diese Annahme – die allerdings durch Untersuchungen mit Blickerfassung durch Eyetracker erst noch bestätigt werden muss – stimmt, dann sollten fortgeschrittene Lernende L2UT als primäre und L1UT als sekundäre UT einrichten; sie würden dann zunächst die L2UT lesen und erst bei Bedarf nach oben auf die L1UT schauen. Bei Lernenden mit geringer Kompetenz wäre der umgekehrte Weg sinnvoller.

Die Anzahl deutschsprachiger Filme mit verschiedenen Untertitelspuren auf Disks ist leider – im Gegensatz zu englischsprachigen Filmen – bislang sehr klein. Zudem ist fast immer nur die Kombination von deutschen und englischen UT vorhanden, zum Beispiel bei Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (DE 1981), Rosa Luxemburg (DE 1986), Systemsprenger, Wunderschön (DE 2022) und der TV-Serie Das Boot (DE 2018). Eine Ausnahme ist der für den DaF-Erwerb bereits empfohlene (Weber 2021) Film John Rabe (DE 2009), der auch noch chinesische UT hat. (Hier wird von Disks ausgegangen, die in Deutschland angeboten werden. Oft haben Disks, die in anderen Ländern produziert werden, andere Untertitelspuren.)

2.2 Filme von Netflix und YouTube

Im Internet können mehrere (unentgeltlich angebotene oder zumindest in der Basisversion kostenlose) Browser-Erweiterungen heruntergeladen werden, mit deren Hilfe duale UT während der Sichtung von Videos bei Netflix oder YouTube aufgerufen werden können, etwa Language Learning with Netflix and YouTube, Language Reactor, Dualsub und NflxMultiSubs2021. Durch die Verwendung dieser Erweiterungen sind beide UT übereinander am unteren Bildrand sichtbar, was sehr wahrscheinlich weniger lernfördernd ist als die Positionierung der UT, die CyberLink PowerDVD vornimmt, denn fremdsprachiger Text und dessen Übersetzung werden so von den Lernenden nahezu gleichzeitig wahrgenommen.

Bei dem unentgeltlich zugänglichen Videoportal YouTube ist für Deutschlernende beispielsweise der schon für den DaF-Unterricht empfohlene (iSLCollective 2020) Kurzfilm Kennen wir uns? (DE 2019) interessant (mit deutschen, englischen, französischen, italienischen und türkischen UT). Außer den originär im Video enthaltenen UT lassen sich über die YouTube-Einstellungen („Automatische Übersetzung“) zusätzlich maschinell erzeugte UT in zahlreichen anderen Sprachen einspielen, die von den Browser-Erweiterungen auch verarbeitet werden können. So ist es möglich, duale UT selbst dann zu generieren, wenn das Video originär nur deutsche UT besitzt, zum Beispiel für den Kurzspielfilm Netzangriff (DE 2010). Allerdings sind diese maschinell erzeugten UT nicht selten fehlerhaft.

Der weltweit nutzbare Streaming-Dienst Netflix, für den ein kostenpflichtiges Abonnement notwendig ist und der deshalb wohl in erster Linie für selbstgesteuertes Lernen außerhalb des Unterrichts in Frage kommt, bietet eine Reihe von deutschsprachigen Videos an, die außer deutschen UT auch Untertitelspuren in bis zu fünf weiteren Sprachen enthalten, etwa Englisch, Französisch, Niederländisch, Russisch, Türkisch oder Ukrainisch, wodurch zahlreiche Versionen von dualen UT realisierbar sind. Dazu gehört zum Beispiel der preisgekrönte Spielfilm Im Westen nichts Neues (DE 2022). Mit mehreren Untertitelspuren sind insbesondere Serien ausgestattet, etwa die bei brasilianischen Deutschlernenden besonders beliebten Serien Dark (DE 2017) und Dogs of Berlin (DE 2018) (Bolacio Filho et al. 2022: 125), ferner die bereits für den Deutscherwerb vorgeschlagene Serie Biohackers (DE 2020) (Smith 2021). Weitere attraktive Serien sind etwa Bad Banks (DE 2018), How to sell drugs online (fast) (DE 2019), Wir sind die Welle (DE 2019), Das letzte Wort (DE 2020) und Die Kaiserin (DE 2022). Diese Angaben (Stand April 2023) gelten für das Netflix-Angebot in Deutschland; in anderen Ländern sind andere UT möglich. Die Serie Dark ist zum Beispiel in Brasilien auch mit portugiesischen UT abrufbar, die in Deutschland fehlen (Bolacio Filho et al. 2022).

3 Was sagen empirische Studien zur Verwendung von dualen UT?

Anders als zu L2UT ist die empirische Forschung zu dualen UT noch sehr spärlich, hat aber durchaus schon aufschlussreiche Daten geliefert. Das nachfolgende Review basiert auf der Durchsicht von 36 Arbeiten, die bis Juni 2023 erschienen sind. Sie beziehen sich fast ausschließlich auf die Zielsprache Englisch, nur bei sehr wenigen geht es um andere Sprachen (Deutsch, Spanisch, Koreanisch, Russisch). Es ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sich die für die jeweiligen Zielsprachen gewonnenen Erkenntnisse zumindest tendenziell auf den Erwerb anderer Sprachen übertragen lassen, sofern die Zusammensetzung der Lernenden (Alter, Leistungsstand etc.) vergleichbar ist. Daten, die nicht mit Deutschlernenden erhoben wurden, dürften daher auch relevant für DaF sein. Arbeiten mit Befunden aus dem DaF-Bereich werden im Review gekennzeichnet. Es wurde fast immer mit Videos gearbeitet, in denen die UT wie in 2.2 beschrieben platziert waren; das Kompetenzniveau der Lernenden – meistens junge Erwachsene – lag überwiegend bei B1/B2 oder höher.

3.1 Verstehen des Inhalts und Auswirkungen des Redundanzprinzips

Wenig überraschend ist das Ergebnis, dass duale UT das Verstehen des Filminhalts oft in ähnlichem Maß verbessern wie L2UT (Han 2010; Yang 2013; Kim 2019; Wang 2019; Haiyan 2022) oder den L2UT in dieser Beziehung überlegen sind (Chang 2006; Dizon/Thanyawatpokin 2021; Wang/Pellicer-Sánchez 2022a). Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass das außerhalb des Fremdsprachenunterrichts häufig nachgewiesene Redundanzprinzip beim Einsatz von dualen UT ebenso wenig eintritt wie bei der Verwendung von L2UT (vgl. Burger 2023: 39–40). Es besagt, dass beim multimedialen Lernen ein negativer Effekt (kognitive Überlastung der Lernenden) entsteht, sobald zu den Bild- und Tonkanälen schriftlicher Text mit identischer Information hinzugefügt wird (Mayer 2021), was der Benutzung dualer UT entspricht. Zwar beklagen Lernende manchmal, dass die gleichzeitige Präsenz von L1UT und L2UT sie überfordere (Lwo/Lin 2012; Moon 2021; Deutschlernende bei Alm/Watanabe 2021), doch zwei dazu durchgeführte spezielle Studien konnten dies nicht als Regel bestätigen: Beide verwendeten die gleiche erprobte Methode, mit der sich die kognitive Belastung von Lernenden messen lässt (Leppink et al. 2014: 37), und kamen zu dem Ergebnis, dass sie bei dualen UT nicht größer ist als bei L2UT (Liao/Kruger/Doherty 2020) oder geringer (Li/Kim 2022). Außerdem ist damit zu rechnen, dass sich die Lernenden bei längerem Gebrauch dualer UT an sie gewöhnen und sie gut nutzen können.

3.2 Erweiterung des Wortschatzes

L2UT helfen beim inzidentellen Ausbau des Vokabulars, doch der Erwerbsprozess ist langwierig (Burger 2023: 41–42). In mehreren Studien ist deshalb untersucht worden, ob der Prozess beschleunigt werden kann, indem man statt L2UT duale UT verwendet; dazu wurde die Vergrößerung des Wortschatzes nach der Sichtung derselben Videos mit L2UT und dualen UT berechnet und verglichen. Bei den Resultaten zeigte sich als Tendenz, dass duale UT vorteilhafter sind als L2UT. Lediglich bei Lwo/Lin (2012) und Raine (2013) sind die Ergebnisse für die zwei Untertitelarten identisch, duale UT also nicht gewinnbringender. Auffällig ist, dass sich die Resultate in beiden Untersuchungen auch nicht im Vergleich zum dort ebenfalls getesteten Einsatz von L1UT und zum Abspielen der Videos ohne UT unterscheiden. Dies lässt darauf schließen, dass die eingesetzten Videos wahrscheinlich generell zu leicht oder zu schwer für die Lernenden waren, so dass die Wirkung der UT sehr gering war (vgl. dazu Burger 2023: 38); der Autor der zweiten Arbeit vermutet dies auch selbst (Raine 2013: 498). In allen anderen Studien waren duale UT L2UT mindestens teilweise überlegen. Der Wortschatzerwerb mit dualen UT war bei Li/Xin (2013), Dizon/Thanyawatpokin (2021), Li/Hennebry-Leung (2022) und Xie (2022, zu Kollokationen) signifikant größer. Stabiler Vokabelausbau ist jedoch eigentlich nur durch einen verzögerten Posttest nachweisbar. Li/Hennebry-Leung (2022) und Xie (2022) sind die einzigen der in diesem Absatz zitierten Arbeiten mit einem entsprechenden Versuchsaufbau; bei ihnen blieb der Vorteil der dualen UT auch im verzögerten Posttest erhalten. Bei Wang/Pellicer-Sánchez (2022b) schnitten duale UT nur bei der passiven Wortwiederkennung (überprüft durch einen Multiple-Choice-Test) – sie gilt als unterste Stufe des Vokabelerwerbs (Milton 2009: 71) – besser ab als L2UT, nicht dagegen, sobald die Probandinnen und Probanden den Erwerb der Zielwörter durch Übersetzung in die Erstsprache beweisen mussten. Bei Wang (2019) und Hao et al. (2022) konnte der Vorteil der dualen UT nur bei den am weitesten fortgeschrittenen Lernenden mit Kenntnissen oberhalb von B2 nachgewiesen werden. Vielleicht spielte hier wieder eine bereits oben erwähnte mangelhafte Kongruenz von Sprachkompetenz der Lernenden und Schwierigkeitsgrad des audiovisuellen Textes, durch die der Effekt der UT beeinträchtigt wird, eine Rolle, zumal die schon zitierte Studie von Dizon/Thanyawatpokin (2021) mit einem positiven Ergebnis für duale UT abschloss, obwohl es sich um Probanden und Probandinnen der Stufe A1/A2 handelte.

In drei Untersuchungen wurde der inzidentelle Wortschatzerwerb durch die Verwendung von dualen UT und L1UT gegenübergestellt (Lazareva/Loerts 2017; Gouleti/Dimitriadis/Kokonis 2020; Moon 2021); stets war der Einsatz dualer UT erfolgreicher. Bei der letztgenannten Studie gibt es allerdings ein Problem im Aufbau des Experiments: L1UT wurden in einem Video, duale UT in einem anderen Video eingesetzt; das Resultat ist nur stichhaltig, wenn die beiden Videos denselben Schwierigkeitsgrad hatten. Die erstgenannte Arbeit ist von allen im vorliegenden Beitrag aufgeführten Untersuchungen die einzige, deren Probandinnen und Probanden überhaupt keine Vorkenntnisse in der Fremdsprache besaßen, mit der sie im Video konfrontiert wurden. Hier zeigt sich womöglich die Leistungsfähigkeit von dualen UT besonders deutlich, denn die Nullanfänger, denen solche UT zur Verfügung standen, waren in einem Test zur passiven Wortwiedererkennung signifikant besser.

In anderen Studien wurden Praktiken des gesteuerten Vokabelerwerbs mithilfe von dualen UT angewendet. Bei Aloqaili (2014) wurden den Lernenden die Zielwörter vor der Sichtung des Videos mitgeteilt und sie wurden instruiert, auf ihr Erscheinen oder ihre Übersetzung in den UT (L1UT, L2UT oder duale UT) zu achten, um ihre Bedeutung zu erkennen. Es gab keinen Unterschied in der Erwerbsrate bei den Gruppen, die mit UT arbeiteten, während die Kontrollgruppe, die das Video ohne UT sah, signifikant schlechter abschnitt. Bei Lo (2022; 2023) und Kang (2023) zeigte sich, dass der Lernzuwachs, nachgewiesen in einem verzögerten Posttest, größer ist, wenn der Erwerb durch die Lehrkraft besonders stark gesteuert wird: Lernende, die vor dem Anschauen des Videos über die Zielwörter in Kenntnis gesetzt wurden und sie nach der Sichtung durch verschiedene Aufgabenstellungen einübten, waren erfolgreicher als die Gruppe, die mit dualen UT ohne Steuerungsmaßnahmen arbeitete, also inzidentell lernte. Vermutlich ist eine rein inzidentelle Erweiterung des Wortschatzes prinzipiell fast nie so erfolgreich wie ein gelenkter Erwerb (vgl. dazu Burger 2023: 42).

3.3 Grammatikerwerb

Wei (2003) zeigte einer sehr großen Gruppe von Deutschlernenden – überwiegend aus dem ersten und zweiten Unterrichtsjahr – hintereinander zwanzig Videoclips mit L2UT oder dualen UT, die jeweils nur zehn Sekunden dauerten und in denen Sätze mit Verben im Präteritum und Perfekt gesprochen wurden. Die Videos durften von den Lernenden angehalten und die Gesprächsszenen wiederholt werden. Die Beherrschung der präsentierten Zeitformen verbesserte sich dadurch signifikant; die Erfolgsrate war bei beiden Untertitelarten identisch. Diese Untersuchung, bedauerlicherweise ohne verzögerten Posttest, ist vor allem für die Entwicklung von Sprachlernsoftware interessant, weniger für den Einsatz herkömmlicher narrativer Videos.

3.4 Motivation

Die weitaus meisten Lernenden bewerteten duale UT als äußerst nützlich für den Spracherwerb, nachdem sie sie ausprobiert hatten; und fast immer wurden duale UT im Vergleich mit anderen UT-Arten als zweckmäßiger eingeschätzt (Kadoyama 1998; Han 2010; Li 2012; García 2017; Sun/Xu 2020; Moon 2021; Hoshi/Ono 2022). Interessant ist, dass der Nutzen von dualen UT von den Lernenden besonders hervorgehoben wurde, wenn sie TV-Serien oder Spielfilme außerhalb des Unterrichts – zur Unterhaltung, aber gleichzeitig auch zur Erweiterung ihrer Sprachkenntnisse – anschauten (Wang 2014; Lin/Cheng 2018; Deutschlernende bei Alm 2021a). Dabei waren die Probandinnen und Probanden manchmal der Meinung, dass sich durch die dualen UT vor allem ihr Hörverstehen verbessert hätte (Guo 2017); ob dies zutrifft, bedarf aber noch der empirischen Überprüfung (siehe dazu Abschnitt 3.5). Diese positiven Befragungsergebnisse sind ein Anhaltspunkt dafür, dass die Möglichkeit, duale UT einzuschalten, die Motivation der Lernenden sehr wahrscheinlich stärkt.

3.5 Forschungsdesiderate

Die Entscheidung, ob UT – egal welcher Art – überhaupt eingesetzt werden sollten, ist in hohem Grad davon abhängig, inwieweit dadurch der Ausbau der Hörfertigkeit (oder der Hörsehfertigkeit) behindert wird, denn es ist zu befürchten, dass die Lernenden sich vor allem auf die UT konzentrieren und den Tonkanal der Videos ignorieren. Ein bewährter Versuchsaufbau, um diese Frage zu klären, sieht folgendermaßen aus: Zwei Gruppen von Lernenden sehen über einen längeren Zeitraum hinweg, am besten etliche Monate lang, zahlreiche Videos, die eine Gruppe mit UT, die andere Gruppe dieselben Videos ohne UT. Der Effekt auf das Hörverstehen wird durch allgemeine, also nicht auf die verwendeten Unterrichtsmaterialien abgestimmte Hörverständnistests gemessen; sind die Testresultate für beide Gruppen gleich oder ist das Ergebnis für die Lernenden, denen UT zur Verfügung standen, sogar besser, dann ist dies ein Beleg dafür, dass sich die Benutzung der UT nicht schädlich auf die Entwicklung des Hörverstehens ausgewirkt hat. Während für L2UT bereits eine große Zahl entsprechender Experimente durchgeführt wurde, mit Ergebnissen zugunsten ihres Einsatzes (vgl. Burger 2023: 40–41), fehlen bislang solche Studien für duale UT fast völlig. Die einzige mir bekannte Untersuchung, die entsprechend gestaltet ist, weist erhebliche methodische Mängel auf: Lin (2014) ließ seine Probandinnen und Probanden lediglich zwei Episoden einer TV-Serie ansehen und stellte danach bereits eine signifikante generelle Verbesserung des Hörverstehens fest. Sehr wahrscheinlich erklärt sich dieses zweifelhafte Ergebnis daraus, dass derselbe Test als Prä- und Posttest innerhalb eines zu kurzen Zeitraums benutzt wurde. Hier sind dringend weitere Studien erforderlich.

Wichtig wären außerdem zusätzliche Untersuchungen zum Grammatikerwerb sowie insbesondere Studien, die klären, ob duale UT die Entwicklung der Sprechfertigkeit ebenso begünstigen wie L2UT (vgl. Burger 2023: 43). Auch der Frage, wo die beiden Untertitelzeilen am besten auf dem Bildschirm erscheinen sollten, um den größten Lerneffekt zu erzielen, müsste noch nachgegangen werden.

4 Wann ist die Verwendung von dualen UT sinnvoll?

Unter Berücksichtigung der resümierten Studien sowie weiterer empirischer Daten werden nachfolgend Überlegungen angestellt, inwieweit die Verwendung von audiovisuellen Texten mit dualen UT zweckmäßig sein kann. Dabei ist zu unterscheiden zwischen ihrem Gebrauch im Kontext des Unterrichts und beim autonomen Lernen.

4.1 Videos mit dualen UT im Rahmen des Unterrichts

Im Präsenzunterricht sind L2UT beim Einsatz von Videos fast immer die bessere Alternative, denn die leichten Vorteile, die duale UT beim Verstehen des Inhalts und beim Vokabelerwerb anscheinend bieten, lassen sich durch Eingriffe der Lehrkraft (Vorentlastung, Wortschatzarbeit, mündliche Hilfen) ausgleichen und der L1-Anteil der im Kurs verwendeten Sprache bleibt auf diese Weise geringer. Zweckmäßig ist der Einsatz von dualen UT eventuell für Kurse mit sehr heterogener Zusammensetzung, in denen einige Lernende noch L1UT zum Verstehen benötigen, für andere aber L2UT schon ausreichen, sowie temporär bei audiovisuellen Texten mit stark wechselndem Schwierigkeitsgrad (Boeckmann 2016: 11–12), wenn man sie unbedingt verwenden will. Sinnvoll ist die Möglichkeit, bei Bedarf duale UT einzuschalten, hauptsächlich bei Projekten zum extensiven Hören/Hörsehen (vgl. Rost 2016: 181–185): Der Präsenzunterricht wird dann durch ausgiebige Phasen ergänzt, in denen zu Hause Videos gesichtet werden müssen, zum Beispiel mehrere Episoden einer Serie oder Spielfilme, die mit dem im Kursraum bearbeiteten Film thematisch verwandt sind. Die Lernenden entscheiden selbst, ob sie Untertitel – L2UT oder duale UT – benutzen. Für ein solches Projekt müsste die Bildungseinrichtung finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit eine genügende Zahl von Lernenden entsprechende Disks plus Software zum Einspielen dualer UT erwerben könnte und sich kleine Gruppen dann zum Anschauen der Videos treffen.

4.2 Duale UT und autonomes Lernen

In verschiedenen Untersuchungen ist nachgewiesen worden, dass Filme und TV-Serien beim autonomen, also außerhalb von Bildungseinrichtungen ablaufenden, selbstgesteuerten Fremdsprachenerwerb – als Einstieg in eine neue Fremdsprache oder zumeist als Ergänzung zum Kursbesuch und zur Auffrischung und Erweiterung der Kenntnisse nach Beendigung der Ausbildung – von den Lernenden als besonders wirkungsvoll bewertet werden und äußerst beliebt sind (Trinder 2017: 407–408). Die Lernenden praktizieren „autonomes Hören“ (Rost 2016: 185), indem sie selbst Hör-/Hörsehtexte auswählen und entscheiden, wie sie mit ihnen umgehen. Studien, die allerdings fast immer mit Probanden und Probandinnen durchgeführt wurden, denen duale UT unbekannt waren, zeigen, dass die Vorgehensweisen, die die Lernenden – darunter auch viele mit der Zielsprache Deutsch – beim autonomen Hören anwenden, recht unterschiedlich sind (vgl. vor allem Chmielewska-Molik 2019). Auffällig ist aber, dass sie, was den Gebrauch von UT angeht, sehr häufig sowohl L1UT als auch L2UT verwenden. Sie sehen sich das Video entweder zunächst mit L2UT und danach mit L1UT an (Dizon 2018: 34; Vanderplank 2019: 417) oder umgekehrt zuerst mit L1UT und anschließend mit L2UT (Wang 2012: 343; Alm 2021 b: 90; Alsahafi 2023: 6), wobei manchmal außerdem noch eine Sichtung ohne UT zu Beginn oder als Abschluss erfolgt (Wi/Boers 2023: 8–9). In einer polnischen Studie (Grabowska 2022: 97) berichtete eine Person, dass sie das Video erst mit L2UT plus eingeschaltetem lektor, dann mit L1UT und zuletzt mit L2UT ohne lektor anschaut. (Beim lektor handelt es sich um ein in Polen bei Spielfilmen und Serien auf Disks oder beim Fernsehen oft benutztes voice-over-Verfahren: Über den Originalton, der noch ganz schwach zu hören ist, wird ständig eine Übersetzung eingesprochen.) Offenbar besteht bei autonom Lernenden ein sehr starkes Bedürfnis, durch den Wechsel der UT-Arten den Schwierigkeitsgrad zu variieren und zu kontrollieren, ob man den Text richtig verstanden hat (vgl. Chmielewska-Molik 2019: 328). Durch den Einsatz von dualen UT könnte dieses Bedürfnis angemessen berücksichtigt werden, zumal dann das zeitaufwendige Umschalten zwischen den verschiedenen UT-Arten entfällt und duale UT, wie oben (Abschnitt 3.4) geschildert, gerade im außerunterrichtlichen Bereich als besonders nützlich empfunden werden. Außerdem gibt es autonom Lernende, etwa eine Teilnehmerin der Fallstudien von Chmielewska-Molik (2019: 272–273) mit der Zielsprache Deutsch, die zwar das besondere Potenzial von L2UT für den Erwerbsprozess erkannt haben, aber dennoch lieber L1UT einblenden, weil sie beim Anschauen eines Films ohne Beeinträchtigung unterhalten werden wollen und glauben, dass dies nur beim Einsatz von L1UT gewährleistet ist. Auch für solche Lernende wären duale UT sicherlich äußerst zweckmäßig.

5 Fazit und Ausblick

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass es sich bei dualen UT um eine Ressource handelt, die für den Einsatz im Kurs nur einen begrenzten, jedoch für das selbstgesteuerte Lernen einen hohen Wert besitzt. Da sich guter Fremdsprachenunterricht unter anderem dadurch auszeichnet, dass er auf autonomes Weiterlernen vorbereitet, sollte die Handhabung dualer UT deshalb auf jeden Fall einmal im Unterricht demonstriert werden, auch wenn dort sonst nur L2UT benutzt werden. Angesichts der großen Popularität von YouTube und NetflixYouTube wurde im März 2023 weltweit 33,6 Milliarden Mal im Internet aufgerufen, Netflix hatte zum selben Zeitpunkt 232,5 Millionen Abonnenten (Statista 2023 a; 2023b) – empfiehlt sich hierfür vor allem der Einsatz einer der obengenannten Browser-Erweiterungen, die vielen Lernenden unbekannt sein dürften (vgl. die Befragung von Deutschlernenden bei Alm/Watanabe 2021: 639). Außer der Möglichkeit, duale UT einzuspielen, beinhalten diese und ähnliche Erweiterungen oft noch andere Funktionen, mit denen sich die Lernenden dann auch vertraut machen können: Bei der kostenlosen Version von Language Reactor etwa kann die Bedeutung einzelner Wörter aufgerufen, ihre Verwendung in Beispielsätzen angezeigt oder ihre Aussprache angehört werden und das Video lässt sich automatisch nach jedem UT stoppen. Werden diese Funktionen zusätzlich zu dualen UT genutzt, verläuft der Ausbau des Vokabulars anscheinend noch erfolgreicher (Lai 2021). Für etliche Lernende – auch mit der Zielsprache Deutsch, wie die bereits oben zitierten Daten aus Brasilien und eine Befragung in Japan (Dizon 2021: 9) belegen – sind Streaming-Dienste ein wichtiges Hilfsmittel, um ihre Kenntnisse zu vergrößern. Es ist daher wünschenswert, dass Browser-Erweiterungen, die duale UT anzeigen, auch für andere Anbieter, zum Beispiel Amazon Prime, entwickelt werden. (Die Erweiterung Subtitles for Language Learning Prime Video, die interessante Wörterbuchfunktionen beinhaltet, kann dies leider bislang nicht. Der Fernsehsender ARTE bietet in seiner Mediathek Filme an, bei denen sich zum deutschen Tonkanal wahlweise deutsche oder französische UT einstellen lassen. Eine Software, die daraus duale UT erzeugt, gibt es bisher nicht.) Außerdem könnte die Möglichkeit, duale UT beim Abspielen von DVDs oder Blu-Ray-Disks einzublenden, von der Lehrkraft kurz vorgestellt werden, wenn sie ohnehin gerade mit diesen Medien im Unterricht arbeitet.

Lehrkräfte müssen allerdings durch entsprechende Aus- und Fortbildung in die Lage versetzt werden, das Thema „Verwendung dualer UT“ souverän im Unterricht zu vermitteln. Dafür ließe es sich gut in Trainingsmodule wie „Einsatz von Videos“, „Digitales Lernen“, „Benutzung von Assistenzsystemen im Kurs“ (vgl. Rösler 2020: 599–601) oder „Autonomes Weiterlernen“ integrieren, am besten als Bestandteil einer größeren Einheit, die sich generell mit der Benutzung von UT, also von L1UT, L2UT und dualen UT, beim Fremdsprachenerwerb beschäftigt.

Über den Autor / die Autorin

Günter Burger

war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2009 Leiter des Fachbereichs Englisch/Deutsch als Zweitsprache an einer großen nordrhein-westfälischen Volkshochschule. Zu seinen Veröffentlichungen gehören vor allem Arbeiten zum Fremdsprachenunterricht in der Erwachsenenbildung, zur Lese- und Literaturdidaktik, zum Training des Hörverstehens sowie zur fremdsprachlichen Spielfilmdidaktik. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist der Einsatz von audiovisuellen Medien mit intralingualen Untertiteln im Unterricht; diesem Thema widmete er mehrere Aufsätze, erstmals bereits 1989.

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Online erschienen: 2024-01-18
Erschienen im Druck: 2024-01-12

© 2024 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

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