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Digitale Räume geben und nehmen – Unterrichtsinteraktion in DSH-Kursen während der COVID-19-Pandemie

  • Sandra Drumm

    vertritt aktuell die Professur DaZ/DaF an der Universität Paderborn und arbeitet an der Verbesserung der DaF-Lehre durch digitale Elemente mit. Außerdem forscht sie zu Zusammenhängen von Fach und Sprache in Schule und Hochschule.

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    , Mareike Müller

    arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich DaZ/DaF & Mehrsprachigkeit an der Universität Paderborn. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen studienbegleitendes und -vorbereitendes Sprachenlernen, subjektive Theorien und Identitätskonstruktionen Lernender und Lehrender sowie Ausspracheerwerb und -didaktik.

    and Nadja Stenzel

    arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich DaZ/DaF & Mehrsprachigkeit an der Universität Paderborn und ist im DSSZ-Modul und im weiterbildenden Zertifikatsstudium tätig. Sie forscht zur Mehrsprachigkeit als Bildungspotenzial im schulischen Kontext.

Published/Copyright: November 30, 2021

Zusammenfassung

Das Auftreten der COVID-19-Pandemie stellt Fremdsprachenkurse vielerorts vor Herausforderungen. Unter Zuhilfenahme diverser digitaler Tools werden nicht nur Lernmaterialien online geteilt, sondern auch die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden sowie der Lernenden untereinander in den virtuellen Raum verlagert. Qualitative Interviews mit den Beteiligten erfassen, wie diese mit den Herausforderungen videogestützten Sprachunterrichts umgehen und welche Strategien sie wählen, um Sprachenlernen zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen auf, wo seitens der Kursorganisation und -durchführung Handlungsbedarf besteht.

Abstract

The rise of the COVID-19 pandemic challenges the teaching and learning of foreign languages at many institutions. The implementation of various digital tools aids not only the online sharing of learning materials, but also shifts teacher-learner and learner-learner interaction to the virtual space. Via qualitative interviews, this study examines how both teachers and learners handle the challenges of language instruction based on videoconferences, and what strategies they employ to enable language learning. The results highlight areas in need of improvement in terms of course organization and facilitation.

1 Einleitung

Der Fremdsprachenunterricht hat eine lange Tradition im Einbezug unterschiedlicher – zunächst analoger, später digitaler – Medien, um das Sprachenlernen auch über räumliche Distanzen zu ermöglichen (vgl. Giglio 2019: 23–24). Während vielfältige computergestützte Formen der Kommunikation, beispielsweise über E-Mails, Chats oder Videokonferenzprogramme, die soziale Interaktion im Alltag schon seit Langem unterstützen, stellte das Auftreten der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 auf Präsenzlehre ausgerichtete Fremdsprachenkurse vielerorts vor große Herausforderungen. Unter Zuhilfenahme der verfügbaren synchronen und asynchronen digitalen Tools wurden nicht nur Lernmaterialien und -progressionen online ge-/erstellt und geteilt, sondern auch die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden sowie der Lernenden untereinander in den virtuellen Raum verlagert. Dabei ist davon auszugehen, dass die Übertragung der Präsenzlehre in das Format einer Videokonferenz die Interaktion aller am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten sowie den Lehr-Lern-Prozess an sich vielfältig beeinflusst.

Der folgende Beitrag widmet sich der aktuellen Situation und erfasst, welche Perspektiven Lehrende und Lernende in universitären Oberstufen-Kursen, die auf die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) ausgerichtet sind, zum Arbeiten im digitalen Raum äußern. Dabei werden Aspekte der Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden, aber auch der Lernenden untereinander fokussiert. Ziel ist es, herauszuarbeiten, wie sich die veränderte Situation des alternativlosen E-Learnings auf die Lehre in diesem Bereich aus Sicht der Beteiligten auswirkt und wie beide Seiten ihren Umgang damit wahrnehmen.

Zunächst werden die Begriffe Digitalisierung, E-Learning und digitaler Raum definiert, um darauf aufbauend Erkenntnisse zur Unterrichtsinteraktion in digitalen Räumen, insbesondere auf der Basis von Videokonferenzen, aufzugreifen. Dies dient als Hintergrund des qualitativen Studiendesigns, bevor die Ergebnisse thematisiert werden. Abgeschlossen wird der Beitrag von einer zusammenfassenden Diskussion mit Ausblick auf zukünftige Arbeiten.

2 Digitalisierung und E-Learning

Die pandemiebedingten Veränderungen im Frühjahr 2020 haben bis dato gravierende Auswirkungen auf Lehren und Lernen in Schule und Universität, sind aber nur die Weiterentwicklung einer Tendenz, die sich seit Jahren manifestiert: Digitalisierung. Damit ist gemeint, dass bisher „analoge Leistungserbringung durch Leistungserbringung in einem digitalen, computerhandhabbaren Modell ganz oder teilweise ersetzt wird“ (Wolf/Strohschen 2018: 58). Analoge Formen bestehen seit Jahren neben digitalen (z. B. Präsenzsprechstunde neben Onlineformaten, Briefe neben E-Mails) und verlieren an Bedeutung. Dieser Entwicklung ist im Zuge der Maßnahmen der Pandemiebekämpfung lediglich rasanter Vorschub geleistet worden.

Dennoch ergeben sich für das Sprachenlernen im Kontext der Corona-Pandemie gesonderte Herausforderungen, da die Digitalisierung während dieser Zeit alternativlos ist und sämtliche Lehrszenarien digital, in Form von E-Learning, stattfinden müssen. Außerdem mussten Sprachlehrangebote an Universitäten häufig sehr rasch auf E-Learning umgestellt werden, da sie auch in der vorlesungsfreien Zeit laufen. Bei E-Learning handelt es sich um „Lehr- und Lernformen, die auf Grundlage moderner Informations- und Kommunikationstechnologien umgesetzt werden und deren Multimedia- und Hypertext-Eigenschaften Lehren und Lernen unabhängig von Ort und Zeit möglich machen“ (Iberer 2010: 16). Außerdem umfasst E-Learning alle Formen von Lernen, bei denen „elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterial und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen“ (Kerres 2018: 1). Es handelt sich pandemiebedingt bei den aktuellen E-Learning-Formaten um reine Fernlernszenarien (vgl. Sammet/Wolf 2019). Diese erfordern im Regelfall nochmals verstärkt autonomes, selbstgesteuertes Lernen mit aufbereiteten Lernmaterialien und beruhen auf abwechselnden Phasen von synchronem und asynchronem Lernen sowie dokumentenbasierten Austauschprozessen (vgl. Iberer 2010: 19). Die Didaktik solcher Formate basiert auf für den Präsenzunterricht etablierten didaktisch-methodischen Prinzipien, verändert diese aber auch, ebenso wie das Lernen an sich (vgl. Mayer-Schönberger/Cukier 2014). Um das Potential digitaler Medien umfassend einzubringen, kann die Beschäftigung damit deshalb nicht auf der Werkzeugebene verbleiben; vielmehr müssen Fernlernszenarien als Reflexionsraum und -gegenstand betrachtet werden (vgl. Wampfler 2017: 29).

Der Raumbegriff ermöglicht es, das Internet anders zu denken als eine bloße Sammlung von Homepages und Apps. Raummetaphern sind im Sprechen über das Internet allgegenwärtig, ist doch auch ein Netz ein Gegenstand, der sich durch seine Verknüpfung verschiedener Punkte im Raum definiert (vgl. Bischoff 2013). Gleichzeitig ist die Raumhaftigkeit des Internets etwas, was sich seit der Verbreitung der sozialen Netzwerke verstärkt hat. Nach Goffman (1963: 18) beziehen sich (soziale) Situationen auf die gesamte räumliche Umgebung „anywhere within which an entering person becomes a member of the gathering that is (or does then become) present. Situations begin when mutual monitoring occurs, and lapse when the second-last person has left“. Wird diese Konzeption von sozialem Raum auf moderne Plattformen (ebenfalls ein räumlicher Begriff) bezogen, bedeutet das, dass auch digitale Anwesenheit (durch beispielsweise Anwesenheitsanzeigen von Nutzenden) eine solche gemeinsame Situation erzeugt. Obwohl man nicht direkt im selben Gebäude, Ort oder sogar Land ist, befindet man sich doch in der irgendwie umgrenzten sozialen Netzwerkplattform. Ebenso verhält es sich mit Videokonferenzen, Learning-Management-Plattformen usw. Sie haben für die Nutzenden eine räumliche Qualität und die Orientierung in diesem Raum ist ein zentraler Aspekt der Nutzbarkeit.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass der digitale Raum anderen Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist als der analoge, denn er ist entkörperlicht und raum-zeitlich nicht fixiert. Dafür erweitert er den analogen Raum durch neue Dimensionen wie beispielsweise die potenziell unendliche Vernetzung von Räumen (vgl. Kerres 2018). Lernenden zu ermöglichen, sich gekonnt in ihm zu bewegen und zu lernen, basiert auf einem konstruktivistischen und interaktionistischen Lehrverständnis, denn Lernende schaffen sich die Wege durch die potenziellen Räume und verhalten sich eigenständig zu den Gegenständen, oft ohne direkte, weil körperlich nicht präsente, Instruktion (vgl. Reusser 2003). Auch bei pattern-drill-haften Übungen, die mit Gamification-Anteilen motivieren, bleibt es den Lernenden überlassen, wann, wie lange und wie intensiv sie sich mit den Angeboten befassen. Deshalb benötigt erfolgreiches Lernen im digitalen Raum Autonomie. Gleichzeitig bieten Aspekte wie Wiederholbarkeit, Zeit- und Ortsunabhängigkeit Gelegenheit zur Individualisierung und Vernetzung von Lernaktivitäten (vgl. Dreer 2008; Iberer 2010). Um dies zu realisieren, sind Transparenz und Struktur notwendig. Von Lehrenden bereitgestellt werden die Struktur, Lerngegenstände als Angebote sowie die Gelegenheit zum Austausch mit anderen. Außerdem ist es erforderlich, dass die Lehrenden vermeiden, den digitalen Raum von den Anforderungen der Technik dominieren zu lassen, und darin Freiräume für die Lernenden schaffen (vgl. Sesink 2014: 33–34). Notwendig ist also die Bereitstellung eines Ermöglichungsraumes (vgl. Kerres 2018).

3 Interaktion im digitalen Fremdsprachenunterricht

Grundsätzlich wird die aktive Teilhabe der Lernenden am Unterrichtsgeschehen in Form von Interaktion und Bedeutungsaushandlung im Rahmen der kommunikativen Fremdsprachendidaktik und damit verbundenen Fremd- und Zweitspracherwerbshypothesen als zentraler Faktor für sprachliche, kulturelle und soziale Lernprozesse verstanden (vgl. Spada 2007: 281–283). Interaktion lässt sich dabei als „wechselseitiges soziales Handeln“ (Jones/Stuhlmann/Zeyer 2016: 18) beschreiben, das sowohl direkt/interpersonal (im Sinne von face-to-face [FTF]) als auch technisch vermittelt stattfinden kann (vgl. Baier 2009: 84). Während in der direkten Interaktion alle fünf Wahrnehmungskanäle genutzt sowie verbale, paraverbale und nonverbale Zeichen einbezogen werden können, ist diese Ganzheitlichkeit und Komplexität in der technisch vermittelten Interaktion durch die – zumindest räumliche, mitunter auch zeitliche – Trennung teilweise begrenzt (vgl. ebd.: 85). Somit lässt sich in Bezug auf die Verlagerung des Fremdsprachenunterrichts in den digitalen Raum fragen, inwiefern sich die dadurch bedingte Veränderung des sozialen und räumlichen Kontextes auch auf die Interaktions- und Aushandlungsprozesse der Lernenden und Lehrenden untereinander sowie auf den individuellen Lernprozess und den Umgang mit der Fremdsprache auf Seiten der Lernenden auswirkt.

Im Rahmen der Forschung im Bereich Computer-Assisted Language Learning (CALL) und Mobile-Assisted Language Learning (MALL) spielen insbesondere interaktionistische und soziokulturelle Ansätze eine bedeutende Rolle (vgl. Heift/Vyatkina 2017: 27; Ziegler 2016: 556), die unter anderem zu ermitteln versuchen, welche Auswirkungen verschiedene Formen der Computer-Mediated Communication (CMC) im Vergleich zur traditionellen FTF-Interaktion auf den Fremdsprachenerwerb und -unterricht haben. In Metaanalysen der bestehenden CMC-Forschung (vgl. z. B. Goertler 2009; Heift/Vyatkina 2017; Ziegler 2016; Zink 2019: 19–39) zeigt sich dabei, dass hinsichtlich der Auswirkungen von CMC vor allem die Bereiche der Sprachverwendung und -entwicklung, des interkulturellen Lernens, der interaktionalen Dynamiken und der Einstellungen der Lernenden von besonderem Interesse sind. Die Ergebnisse der analysierten Studien vermitteln zwar ein oftmals positives Bild der CMC im Fremdsprachenunterricht, allerdings weisen sie aufgrund unterschiedlicher Untersuchungskontexte und -faktoren nur eine eingeschränkte Vergleichbarkeit auf und attestieren grundsätzlich keine automatisch eintretenden positiven Auswirkungen der CMC, die vielmehr gerade auch von der didaktisch-methodischen Vorbereitung und Betreuung durch die Lehrkraft abhängen (vgl. Zink 2019: 30). Außerdem lässt sich feststellen, dass sich viele der Untersuchungen ausschließlich auf textbasierte CMC (z. B. mittels E-Mails, Chats oder Blogs) und auf die Anreicherung, nicht das Ersetzen des traditionellen Fremdsprachenunterrichts durch computergestützte oder mobile Elemente konzentrieren. Somit stellt die Interaktion im Fremdsprachenunterricht auf der Basis von Audio-/Videokonferenzen ein bisher tatsächlich wenig beachtetes Forschungsfeld dar (vgl. Kozar 2016: 232).

Da der besondere Untersuchungskontext, die plötzliche und weitgehend unvorbereitete Übertragung eines Präsenzkurses in einen alternativlosen Videokonferenz-Kurs, von der Forschung bisher nicht abgebildet wird, werden hier vor allem Studien herangezogen, die den Einfluss von videogestützter Synchronous Computer-Mediated Communication (SCMC) auf die Interaktion im Fremdsprachenunterricht beleuchten (für eine breitere Metaanalyse zu den Unterschieden von interpersonaler vs. technisch vermittelter Interaktion im Fremdsprachenunterricht vgl. z. B. Ziegler 2016). Wie Milojković (2019: 99) ausführt, ist mit der videogestützten SCMC der grundsätzliche Vorteil verbunden, dass die Simulation der dynamischen FTF-Interaktion des Klassenzimmers im virtuellen Raum über große Distanzen hinweg ermöglicht wird: „Teachers can help learners develop communication skills, they can provide scaffolding and feedback, and they can create a more suitable learning environment regarding affective aspects“. Zudem ermöglicht das Unterrichten mit videogestützter SCMC die Integration diverser anderer Medien, Lernmaterialien und Informationsquellen und stellt somit eine von Multimodalität geprägte Interaktion zwischen den Beteiligten dar. So zeigt Yanguas (2010), dass die Anreicherung des Sprachunterrichts mit videogestützter SCMC Bedeutungsaushandlungen bei Verständnisproblemen unterstützt, da die Verständnissicherung durch zusätzliche gestische Mittel gefördert werden kann. In einer Folgeuntersuchung stellt Yanguas (2012: 523) zudem fest, dass Lernende SCMC-basierten Lernformen weitgehend positiv gegenüberstehen: „Learners stated that they had to focus more and had more fun“. Außerdem finden Sama und Wu (2019: 92), dass der Einbezug videogestützter SCMC das Engagement und selbstregulierte Lernen der Teilnehmenden unterstützt, „because they were pushed to take charge of their own learning experience“. Speziell im Kontext von Deutsch als Fremdsprache haben Hoshii und Schumacher (vgl. 2010; 2012; 2017; 2020) verschiedene Aspekte videokonferenzbasierter Interaktion zwischen Lernenden und angehenden Lehrenden untersucht. Ihre Studien zeigen, dass das Videokonferenz-Setting das gemeinsame Problemlösen aus kommunikativen Situationen heraus (vgl. Hoshii/Schumacher 2010: 87), das kollaborative Erarbeiten von Äußerungen (vgl. Hoshii/Schumacher 2017: 89) und die Förderung authentischer Interaktionssituationen ermöglicht, die zum Weiterlernen motivieren, die interaktionalen Kompetenzen fördern (vgl. Hoshii/Schumacher 2020: 121) und in denen bewusst Fehlerkorrekturen initiiert werden (vgl. Hoshii/Schumacher 2012: 77).

Neben ermutigenden Ergebnissen im Bereich der Auswirkungen videogestützter SCMC auf das Lernen und Interagieren im Fremdsprachenunterricht gibt es auch Untersuchungen, die gezielt deren Herausforderungen und Problematiken beleuchten. Zunächst kann die Interaktion der Lernenden und Lehrenden sowohl durch technische als auch organisatorische Aspekte erschwert werden, wie Giglio (2019: 25) am Beispiel von videokonferenzgestützter SCMC ausführt:

„[A] limitation [...] is that it requires a synchronous connection among participants of a course: unlike other, rather innovative tools and technologies, [...] videoconferencing demands a lot in terms of availability and logistic effort by participants.“

Milojković (2019) führt diese Herausforderungen von videogestützter SCMC aus der Lehrendenperspektive weiter aus, indem sie zeigt, dass Lehrkräfte nicht nur technisches Know-how im Umgang mit den diversen Möglichkeiten eines Videokonferenzprogramms benötigen. Vielmehr müssen Lehrende auch vertraut sein mit dem Erstellen und der Integration von Lernmaterialien, die den Bedürfnissen ihrer Lernenden entsprechen, sowie dem Bereitstellen von Aktivitäten, die verschiedene Fertigkeiten adäquat und gezielt trainieren. Dabei schlussfolgert sie (ebd.: 114): „[Videoconference-based] classes might not be the best option for teachers and learners who prefer to be in direct contact and have the traditional classroom experience“. In diesen Ergebnissen deutet sich eine weitere Problematik des Lernens in digitalen Räumen an: die Problematik von Zugang und Teilhabe, die soziale Strukturen und Machtverhältnisse innerhalb des Bildungskontextes und der Lernumgebung widerspiegelt und dabei definiert, inwieweit sich Lernende an Lernangeboten beteiligen können (vgl. Pavlenko 2002: 286–291). Wie Steininger (vgl. 2020: 70) ausführt, müssen zahlreiche Faktoren erfüllt sein, um die Digitalisierung von Bildungsangeboten zum Vorteil von Lernenden und Lehrenden einzusetzen und um Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten zu vermeiden. Neben bereits aufgeführten Faktoren wie Ausstattung, Internetzugang und Kompetenzen im Umgang mit digitalen Tools sollten auch die zielsprachlichen Erfahrungen der Lernenden mit digitalen kulturellen Praktiken berücksichtigt werden. Jedoch gibt es nur begrenzt Erkenntnisse zur Perspektive und den Erfahrungen der Lernenden und Lehrenden in ebendiesen Interaktionskontexten, vor allem hinsichtlich der ausschließlich digital durchgeführten, primär videogestützten Sprachlehre.

4 Fragestellung und Studiendesign

Durch den recht einmaligen Kontext, dass Lernende und Lehrende sich innerhalb kürzester Zeit und alternativlos auf digitale Formate des Unterrichts einstellen mussten, betrachtet die vorliegende Studie explorativ, wie die plötzliche Verlagerung der unterrichtlichen Interaktion in den digitalen Raum von Lernenden und Lehrenden erlebt, gestaltet und evaluiert wird. Der Fokus wird dabei auf ihre Einschätzung sowohl der sozialen als auch der räumlichen Aspekte von Interaktion gelegt. Das Interview als Untersuchungsform wurde gewählt, da die subjektiven Sichtweisen und Vorstellungen zu Zweck und Herausforderungen von Online-Interaktion erhoben werden sollten. Hiermit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Unterricht neben der tatsächlichen Handlung auch Reflexion, Wissen, Einstellung und Denken mit einbezieht. Individuen verfügen über Wissen und Einstellungen, die nicht vernachlässigbar sind, sondern für die Person Erklärungs- und Orientierungsfunktion einnehmen (vgl. Kallenbach 1996: 17–18) und ihre Handlungen leiten. Aus diesem Grund ist die Analyse der subjektiven Perspektiven für eine Veränderung von Unterrichtspraxis unabdingbar. Von besonderem Interesse ist im vorliegenden Projekt, wie sich die Situation aus der Perspektive der Beteiligten – Lehrender und Lernender – darstellt und wie diese Vorstellungen zu Grenzen und Möglichkeiten der Interaktion sich aufeinander beziehen.

Zunächst wurden zwei Lehrkräfte (LK1–2; siehe Tab. 1), die in den DSH-Oberstufen-Kursen einer mittelgroßen deutschen Universität unterrichten, befragt. Die beiden Lehrkräfte wurden ausgewählt, da sie über langjährige Unterrichtserfahrungen in den DSH-Oberstufen-Kursen verfügen, zugleich aber aufgrund ihrer individuellen beruflichen Laufbahnen und ihres subjektiv sehr unterschiedlich eingeschätzten Erfahrungs- und Fortbildungsspektrums verschiedene Herangehensweisen und Vorstellungen bezüglich des Unterrichtsgeschehens vermuten ließen.

Tab. 1

Demographische Informationen zu den befragten Lehrenden

Lehrkraft LK1 LK2
Altersstufe 50–59 Jahre 50–59 Jahre
Allgemein im DaF/Z-Unterricht tätig seit 1985 seit ca. 1996
Im DSH-Bereich tätig 1980er–90er Jahre

Erneut seit 2009
seit 2009

Weiterhin wurden Kursteilnehmende aus zwei DSH-Oberstufen-Kursen befragt (TN1–4; siehe Tab. 2), die von den ausgewählten Lehrkräften unterrichtet wurden. Dazu wurden alle Teilnehmenden dieser Kurse über E-Mail eingeladen, an der Studie teilzunehmen, worauf sich fünf Personen meldeten und interviewt wurden. Die Daten einer Person konnten jedoch aufgrund gravierender Verständnisschwierigkeiten nicht ausgewertet werden. Die Oberstufe wurde gewählt, da die Lernenden einerseits zumeist Erfahrung mit dem Sprachenlernen in Präsenz-DSH-Kursen haben, andererseits die Deutschkompetenzen bei vielen Teilnehmenden so ausgebaut sind, dass Interviews in dieser Sprache möglich waren.

Tab. 2

Demographische Informationen zu den befragten Lernenden

Lernende/r TN1 TN2 TN3 TN4
Altersstufe 30–39 Jahre 20–29 Jahre 20–29 Jahre 30–39 Jahre
Aufenthaltsdauer in Deutschland über 1 Jahr 10 Monate 2 Monate 4 Jahre
Herkunftsland Türkei Syrien Marokko Aserbaidschan
Erfahrung mit DSH-Präsenzunterricht ja ja nein ja
Deutsch im Heimatland gelernt nein ja ja nein

Die Daten wurden mittels semi-strukturierter Leitfadeninterviews gesammelt, für die jeweils für die beiden Gruppen unterschiedliche Leitfragen entwickelt wurden, um Ergebnisse zu subjektiven Sichtweisen und Erfahrungen generieren zu können (vgl. Manz 2016: 37). Die Interviews enthielten Fragen zur Gestaltung des Unterrichtstags und der Lernumgebung, zum Stellenwert und Möglichkeiten des Austausches, zu Aufgabenformaten und Sozialformen sowie zu Herausforderungen und Erfahrungen seitens der Lehrkräfte und Lernenden, wobei Lehrenden die Expertenrolle im Interview zugesprochen wurde (vgl. Gläser/Laudel 2009: 111–112). Alle Interviews wurden im Zeitraum von Juli bis Oktober 2020 digital über einen Videokonferenzdienst durchgeführt und über ein Audioaufnahmegerät aufgenommen. Die Interviews der Lehrkräfte sind mit jeweils 35 und 40 Minuten ungefähr gleich lang, wohingegen die Interviews der Lernenden mit Längen zwischen 28 und 61 Minuten zeitlich stärker variieren. Alle Daten wurden nach der Aufnahme pseudonymisiert und auf der Basis von GAT transkribiert. Die Transkripte wurden nach dem Prinzip der qualitativen Inhaltsanalyse (vgl. Mayring 2010) induktiv ausgewertet, wobei zunächst die Lehrenden-Interviews und daran anschließend die Interviews mit den Lernenden analysiert und gegenübergestellt wurden. Die Inhaltsanalyse wurde in drei Schritten vereinfacht durchgeführt. Nach der Festlegung des Materialausschnitts wurde zunächst reduziert, die Sprachebene vereinheitlicht und klassifiziert. Im Rahmen der Klassifizierung ließen sich die drei Oberkategorien allgemeine, soziale und räumliche Aspekte der Unterrichtsinteraktion identifizieren. Der Materialdurchlauf wurde am Schluss nochmals wiederholt und die Kategorien im Team verglichen und einzelfallübergreifend besprochen.

5 Auswertung und Ergebnisse

5.1 Allgemeine Aspekte der Gestaltung und Wahrnehmung von Interaktion im digitalen Raum

Durch die offenen Interviewfragen werden sowohl positive als auch negative Erfahrungen berichtet, wobei auffällig ist, dass allgemein überwiegend positive Eindrücke geschildert werden, die sich besonders in der Wertschätzung der Leistungen der jeweils anderen Interaktionspartner und -partnerinnen im Unterricht (also der positiven Beschreibung der Lernenden durch die Lehrkräfte und andersherum) manifestieren.

Aufgrund der plötzlichen Verlagerung der Präsenzsprachkurse in den digitalen Raum zeichnet sich bei beiden Lehrkräften grundsätzlich die Absicht ab, den in Präsenz geplanten und durchgeführten Sprachunterricht so weit wie möglich in den digitalen Raum zu übertragen und durch zusätzliche, digital vorhandene Tools zu erweitern.

„Und ich habe jetzt einfach versucht, möglichst viel, was in der Präsenzlehre war, also die Arbeit mit einem Lehrwerk, da gab es Kopien, da gab es Gruppenarbeit, Tafel, Beamer, sich zu Wort melden. Dann hab ich versucht, das einfach in den digitalen Unterricht zu packen, plus die Sachen, die mir dann natürlich auch jetzt noch zur Verfügung stehen [...], die ich eben im digitalen Unterricht habe.“ (LK 1)

Auch aus der Perspektive der Teilnehmenden wird immer wieder der Bezug zur Präsenzlehre hergestellt. Auffällig ist hierbei, dass das Merkmal Präsenzunterricht als Maßstab für gelungenen digitalen Unterricht herangezogen und mehrfach positiv hervorgehoben wird, dass die Lehrenden den digitalen Unterricht wie in Präsenz abhalten.

„Wir fangen immer 8:15 Uhr Start, also und bis 13 oder 13:15 Uhr. Also unsere Lehrerin war sehr pünktlich, genauso wie im Präsenzunterricht.“ (TN4)

„Und sie erklärt so genau so im Präsenzunterricht.“ (TN4)

Da die Sprachkurse somit nicht für das Unterrichten via Videokonferenz konzipiert sind, sondern eher eine Imitation und Erweiterung des Präsenzunterrichts im digitalen Raum darstellen, erleben sowohl beide Lehrkräfte als auch die Lernenden diverse Herausforderungen, aber auch Chancen in der Interaktion und der Organisation und Durchführung von Sprachunterricht. So bemerken beide Lehrende, dass die Interaktion im digitalen Unterricht für die Lernenden sowohl aus sprachlernbezogenen als auch sozial-emotionalen Gründen von großer Bedeutung ist, doch zahlreiche Schwierigkeiten auf sozialer und räumlicher Ebene mit sich bringt, denen die Lehrenden und Lernenden teils unterschiedlich begegnen.

5.2 Soziale Aspekte der Unterrichtsinteraktion

Neben Problemen technischer Art, die sich zum Beispiel aus unzureichender Ausstattung oder schlechtem Internetempfang ergeben, beschreiben die Lehrkräfte, dass ein Imitieren der Interaktion des FTF-Unterrichts im digitalen Unterricht nur eingeschränkt möglich ist: Die erforderliche Gesprächsdisziplin erschwert spontane, impulsive Reaktionen der Teilnehmenden und korrektives Feedback der Lehrenden; die persönliche, oftmals informelle Ansprache der Teilnehmenden während der Pausen oder nach dem Unterricht muss in Form von Einzelgesprächen geplant und damit formalisiert werden; und die ständige Begleitung des digitalen Lernens während der Unterrichtszeiten führt dazu, dass Teilnehmende zum Teil auch nach dem Unterricht eine erhöhte und unmittelbare Verfügbarkeit der Lehrenden vermuten bzw. Lehrende unter dem Eindruck stehen, prompt verfügbar sein zu müssen.

„E-Mail-Kontakte hatten wir. Per E-Mail, immer hatten wir geschrieben und sie hatte spätestens halbe Stunde später geantwortet. Immer. Sie ist immer so [...], immer (lacht).“ (TN4)

Um diese Hürden der Unterrichtsinteraktion auszugleichen, greifen die Lehrkräfte auf unterschiedliche Strategien zurück. Zum einen berichten sie, Lernenden verstärkt Einzelgespräche außerhalb der Unterrichtszeit anzubieten, um Fragen zu beantworten, den persönlichen Kontakt zu verstärken und die Motivation der Teilnehmenden zu unterstützen.

„Da ich das Gefühl hatte, nochmal die persönliche Ansprache, diese individuelle Ansprache, die ja im Unterricht da ist, oder vor dem Unterricht oder nach dem Unterricht oder in der Pause und fehlt, und daher habe ich jedem die Möglichkeit gegeben, [...] in so einem 14-tägigen Rhythmus Zeit mit mir unter vier Augen zu haben, um einfach zu sagen, wo gibt es Schwierigkeiten, was habe ich nicht verstanden etc.“ (LK2)

Zum anderen verlängern die Lehrenden mitunter auch die Unterrichtszeit, um dem hohen Sprechbedürfnis der Lernenden Rechnung zu tragen. Insgesamt stellen die Lehrenden somit einen erhöhten zeitlichen Aufwand fest, um die Einschränkungen in der Interaktion mit den Lernenden auszugleichen. Die Lernenden erleben diese Strategien hingegen als einen Vorteil des digitalen Unterrichts.

„Nach dem Unterricht oder zwei Tage später eine halbe Stunde, sie hat gesagt ‚Ja [Name], ich mache für Sie ein Termin und ich werde das genau erklären für Sie‘. Ich hab’ gesagt ‚Ja, das ist auch ein Vorteil, aber Präsenzunterricht können wir das nicht machen‘.“ (TN4)

Während sich beide Lehrkräfte bemüht zeigen, die Unterrichtsinteraktion in Form von verschiedenen Sozialformen abwechslungsreich und lernfördernd zu gestalten, wird der Einsatz dieser Sozialformen und der Erfolg dieser Maßnahme aber sehr unterschiedlich reflektiert und bewertet. So beschreibt LK1, dass sie generell versucht, den Präsenzunterricht so weit wie möglich auch auf dieser Ebene nachzubilden, und dabei keine Probleme feststellt:

„Und dann gab es natürlich, wie im Präsenzunterricht auch, die meiste Zeit war ich präsent tatsächlich online und wir haben dann eben unterschiedliche Formen gemacht, wie im Präsenzunterricht auch. Das war überhaupt kein Problem. Das heißt, ich konnte einmal sowohl dozieren als auch im Kursverband mit denen sprechen, ich konnte Gruppenarbeiten machen, das lief alles super.“ (LK1)

Lediglich das Durchführen von Partnerarbeiten erscheint LK1 im digitalen Raum nicht möglich, wobei sie diese Einschätzung jedoch nicht begründet. Ihre zentralen Kriterien für die Gestaltung und Bewertung der sozialen Interaktion sind dabei die ständige Begleitung der Lernenden durch die Lehrkraft, das Einhalten der Gesprächsregeln seitens der Lernenden und ein möglichst hohes Maß an Abwechslung. LK2 betont dagegen die Bedeutung des Austausches der Lernenden untereinander, was aus ihrer Sicht nicht nur das Sprachenlernen im Sinne des Kommunikativen Ansatzes unterstützt, sondern auch zu einer besseren Lernatmosphäre beiträgt. Während LK2 dabei den Einsatz aller im Präsenzunterricht möglichen Sozialformen auch im digitalen Unterricht anstrebt und für möglich hält, bemerkt sie allerdings, dass bestimmte Lerngewohnheiten und Lehrtraditionen den Einsatz abwechselnder Sozialformen, insbesondere bei einem höheren Grad an Selbststeuerung und -disziplin, erschweren:

„Die jetzige Gruppe, muss ich dazu sagen, hat einen Onlinekurs hinter sich und ich habe den Eindruck, dass sie dort überwiegend lehrerzentriert gearbeitet haben, weil es sehr schwierig ist, sie davon zu überzeugen, wie wichtig eine andere Sozialform als die Einzel-/Individualarbeit ist.“ (LK2)

Aus ihrer Sicht haben es Lernende, die überwiegend lehrkraftzentrierten und auf Auswendiglernen ausgerichteten Unterricht kennengelernt haben, schwer, mit der Ungewissheit und zeitweisen Abwesenheit der Lehrkraft während Partner- und Partnerinnen- sowie Gruppenarbeiten im Online-Unterricht zurechtzukommen und dem Online-Unterricht mit einem höheren Maß an Motivation und Autonomie zu begegnen.

Die Lernenden bestätigen diese Annahme. Zahlreiche Aussagen machen deutlich, dass sich die Lernenden mit klaren Vorgaben und Fristen seitens der Lehrenden deutlich wohler fühlen und diese nicht nur als Unterstützung, sondern sogar als Voraussetzung für erfolgreiches Lernen ansehen:

„Ich gehöre nicht zu denjenigen, die alleine arbeiten können. [...] Ich brauche [...] jemand muss führen (lacht). [...] Also [...] die Lehrerin brauche ich. [...] Deswegen [...] ich habe Unterricht 8:15 Uhr bis 13:15 Uhr. Ich muss da sein. [...] Das funktioniert perfekt, weil sie war auch immer online.“ (TN1)

Obwohl beide Lehrkräfte die Bedeutung der sozialen Interaktion im Unterricht in Form von wechselnden Sozialformen betonen, zeichnet sich somit ab, dass sie ihre eigene Rolle innerhalb der sozialen Interaktion sehr unterschiedlich bewerten (ständige Präsenz der LK versus möglichst viel Austausch der Lernenden untereinander) und unterschiedliche Ziele mit dem Wechsel der Sozialformen verbinden (Motivation/Abwechslung versus lernendenzentrierter/kommunikativer Unterricht). Die Aussagen der Lernenden, wie beispielhaft anhand des vorangegangenen Zitats von TN1 verdeutlicht, suggerieren hingegen, dass die ständige Präsenz der Lehrkraft sowie ein fest strukturierter Unterricht für sie wichtiger erscheint als ein möglichst hohes Maß an Eigensteuerung und selbstorganisierter Interaktion mit anderen Lernenden.

5.3 Räumliche Aspekte der Unterrichtsinteraktion

Nicht nur hinsichtlich der sozialen Aspekte, sondern auch in Bezug auf die räumliche Gestaltung der Online-Interaktion versuchen beide Lehrkräfte ausgehend vom Präsenzunterricht Lern- und Interaktionsmöglichkeiten zu schaffen. In beiden Fällen berichten die Lehrkräfte von der Gestaltung der Lernräume auf einer Videokonferenzplattform mit Breakout-Räumen, dem Austausch von Lernmaterialien via E-Mail und Lernmanagementsystem (z. B. in Form von Arbeitsblättern und Tagesplänen) sowie der Integration von Lernmaterialien in die Videokonferenz (z. B. in Form von Präsentationen).

Aus Sicht der Lernenden stellt diese klare Struktur eine große Hilfe zur Orientierung im digitalen Raum dar. Durch die Transparenz, welche Aufgaben in welchem Raum wann und wie bearbeitet werden sollen, fühlen sich die Teilnehmenden gut darüber informiert, welche Möglichkeiten sie in den jeweiligen Räumen haben, und können durch die Tools und unterschiedlichen Sozialformen verschiedene Phasen und entsprechende Lernziele ihres Lerntages identifizieren:

„Also zum Unterricht benutzen wir [Videokonferenzplattform]. Das war unser Konferenzprogramm und dann benutzen wir [Lernmanagementsystem] [...]. Da haben wir immer die Hausaufgaben, die wir machen müssen und die Dateien, die zum Beispiel zum Unterricht gehört haben.“ (TN3)

LK1 beschreibt eine Interaktion auf der Videokonferenzplattform, die weitgehend auf einer eher lehrkraftzentrierten Raumgestaltung und -nutzung beruht. Sie nutzt die technischen Möglichkeiten der Videokonferenz zum Einbezug von Arbeitsblättern, Präsentationen, App-basierten Aufgaben, Chats und Notizwänden, die zwar eine Partizipation der Lernenden teilweise erfordern, doch nur in geringem Maße eine Erhöhung von selbstgesteuertem Lernen und das selbstbestimmte Gestalten und Nutzen von Lernräumen erkennen lassen. Gerade in Gruppenarbeiten betont sie hier die Einschränkungen der digitalen Kommunikation, die zwar ein Zuteilen der Teilnehmenden zu Gruppen durch die Lehrkraft erlaubt, doch ein unmittelbares Beobachten, Steuern und Helfen auf Seiten der Lehrkraft erschwert:

„... da fehlt mir der Präsenzunterricht, wo ich dann von Gruppe zu Gruppe gehen kann und da auch ein bisschen steuern und helfen kann.“ (LK1)

LK2 betont mehrfach die Bedeutung des autonomen Lernens im digitalen Raum. Dabei erklärt sie, dass sie aufgrund der fehlenden physischen Räumlichkeiten nur schwer überprüfen kann, wie die Teilnehmenden die kommunikativen Aufgaben bearbeiten, ob sie die von ihr vorgeschlagenen Lernstrategien einsetzen und mit dem erhöhten Ausmaß an Selbststeuerung zurechtkommen. Gleichzeitig erklärt sie, dass sie bemüht ist, den Lernenden Freiräume in der Auswahl geeigneter Interaktionsplattformen zu geben, und bewusst ihre eigenen Kontrollmöglichkeiten nicht ausschöpft, um das autonome Lernen zu fördern. Somit zeigen ihre Reflexionen ein Bemühen, den Lernenden die Orientierung im digitalen Raum durch Transparenz, Besprechung von Lernstrategien und Selbstgestaltung zu erleichtern und damit gleichzeitig autonomes Lernen und einen kommunikativen Unterricht durch gezieltes Abwägen der eigenen Präsenz im digitalen Raum zu fördern.

Der Aspekt des selbstgesteuerten Lernens und der autonomen Gestaltung von Lernräumen durch die Lernenden wird von ebendiesen hingegen nicht aufgegriffen. Hier ist im Gegenteil zu beobachten, dass klare Vorgaben und die Präsenz der Lehrkräfte, sowohl in den Phasen des gemeinsamen Lernens als auch in Selbstlernphasen, als sehr positiv wahrgenommen und als wesentliche Faktoren der Orientierung im digitalen Raum identifiziert werden. Möglichkeiten und Freiräume, die die digitalen Räume und das reine Online-Lernen bieten, werden so gut wie gar nicht angesprochen:

„Also es gab einige Selbstlernphasen, aber wir haben auch während der Selbstlernphase [...] die Möglichkeit mit der Lehrerin zu sprechen oder mit ihr zu kontaktieren [...]. Die Lehrerin [...] war immer anwesend und das war sehr, sehr gut. Wir hatten das Gefühl, dass wir immer jemanden haben, mit dem wir sprechen konnten.“ (TN2)

„Also bei meiner Lehrerin war es sehr strukturiert. Also ganz am Anfang, da schrieb die Lehrerin alles, was wir machen müssen, was wir heute machen wollen, ungefähr wann und wie lange alles dauert.“ (TN3)

Wenngleich das selbstgesteuerte Lernen und Gestalten von Lernräumen von den Lernenden nicht explizit aufgegriffen wird, wird in einigen Aussagen doch deutlich, dass informelle und selbstgestaltete Lernräume, die von den Teilnehmenden normalerweise eigenständig geschaffen werden, besonders außerhalb der regulären Unterrichtszeit, im Vergleich zum Unterricht in Präsenz fehlen. Diese informellen Lernorte können vom Unterricht entkoppelt betrachtet werden und stellen eine zusätzliche und authentische Möglichkeit zur Sprachaneignung und -verwendung dar:

„aber also um Sprachkenntnisse gut zu machen, braucht man immer Präsenzunterricht, ich glaube, weil, wenn Frühstückspause ist [...], also zuhause gehen wir Küche und essen wir, aber an der Uni war nicht so. Wir haben zusammen in Mensa gegangen [...] und gesprochen und gelacht [...].“ (TN4)

Besonders deutlich wird die Bedeutung der informellen Lernorte auch dadurch, dass die Lernenden zum Teil versuchen, sich innerhalb der gesteuerten Interaktionsphasen, zum Beispiel während der Gruppenarbeitsphasen in Breakout-Räumen, diese Möglichkeiten zum informellen Austausch zu schaffen, um über private Themen zu sprechen und soziale Kontakte herzustellen – auch wenn dieses Abzweigen der Unterrichtszeit als unredlich erlebt wird:

„Breakout-Räume hatten wir meistens eine Aufgabe, die wir bearbeiten mussten. [...] Also wir erhalten ein Thema oder jeder bekommt ein Thema und muss das fünf Minuten oder zehn Minuten präsentieren. Aber wir hatten immer einige Minuten geklaut und über persönliches gesprochen. Also ‚was machst du im Alltag?‘ oder keine Ahnung solche Dinge.“ (TN3)

Neben den Interaktionsmöglichkeiten innerhalb des Unterrichts schaffen die Lernenden sich darüber hinaus eigenständig weitere Räume zum Austausch, zum Beispiel über Messenger-Dienste. Alle Lernenden betonen jedoch, dass sie diese, durchaus informelleren Räume im Gegensatz zu den Breakout-Räumen ausschließlich zum Austausch über Unterrichtsinhalte und zur Klärung von unterrichts- und inhaltsspezifischen Fragen nutzen. Private Gespräche und andere Inhalte werden nicht thematisiert, das heißt, auf diesen informellen Kanälen verbleibt die Interaktion interessanterweise unterrichtsbezogen:

„Wir hatten nicht viel Kontakt. Manchmal während des Unterrichts, wenn eine der Kommilitonen eine private Nachricht schicken möchte und etwas nicht verstanden hat manchmal, kann man sich fragen. Und Hauptkontakt war über [Messenger-Dienst].“ (TN3)

Somit lässt sich festhalten, dass die klare Strukturierung von Lernräumen und die Präsenz der Lehrkraft in diesen Räumen aus Sicht der Lernenden besonders wichtig für das Online-Lernen ist, auch wenn sich seitens der Lehrenden Bedenken ergeben hinsichtlich der Möglichkeiten, ob eine regelmäßige Präsenz einerseits überhaupt umsetzbar und andererseits im Sinne der Förderung selbstgesteuerten Lernens erstrebenswert ist. Im Rahmen der informellen Interaktion zeigt sich hingegen, dass die Lernenden selbstständig Lernräume erschließen bzw. diese zur informellen Interaktion zu nutzen wissen, um ihren Bedürfnissen nach Kontakt und Austausch über Lerninhalte nachzukommen.

6 Zusammenfassende Diskussion und Ausblick

Es zeigt sich, dass die spontane Umstellung von Präsenz- auf Online-Lehre für Lehrende und Lernende gleichermaßen eine Herausforderung darstellt, aber auch Chancen bietet. Tatsächlich fand gerade in der Anfangszeit etwas statt, was wir simulierte Präsenz nennen wollen, das im Anschluss durch die Lehrenden teils kritisch, teils zustimmend reflektiert wurde, durch die Lernenden aber grundsätzlich als lernförderndes Merkmal eines aus ihrer Sicht gelungenen Online-Unterrichts bewertet wurde. Ausgehend von dem Ziel, die Interaktion des Präsenzunterrichts möglichst nachzubilden, sind sich sowohl die Lehrenden als auch Lernenden dieser Studie einig hinsichtlich des hohen Stellenwerts, den sie dem unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Austausch beimessen. Dabei lassen sich gerade lehrkraftseitig verschiedene Herausforderungen feststellen, die vor allem die Organisation und Regulierung der Online-Interaktion betreffen und oftmals mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden sind. Die hier befragten Lernenden hingegen nehmen diese Kompensationsstrategien als positives Plus des Online-Unterrichts wahr und stehen diesem im Allgemeinen positiv gegenüber (vgl. auch Yanguas 2012).

Die Ergebnisse suggerieren jedoch, dass die forschungsseitig (vgl. z. B. Dreer 2008; Iberer 2010; Sama/Wu 2019) oft betonte und auch von einer hier befragten Lehrkraft angestrebte Erhöhung des selbstregulierten Lernens einerseits von den Lernenden nicht unbedingt gewünscht wird und andererseits nicht von allen Lehrenden gleichermaßen als Ziel angesehen wird. Während beide Lehrkräfte um einen motivierenden und transparent strukturierten Online-Unterricht bemüht sind, zeigen sich deutliche Unterschiede in dem Ausmaß der Steuerung und Kontrolle von Unterrichtseinheiten, die sich zum selbstregulierten Lernen und der Selbstgestaltung von Lernräumen eignen würden (z. B. Gruppenarbeitsphasen). Interessanterweise reflektieren die Äußerungen der Lernenden einen klaren Wunsch nach Steuerung und Präsenz der Lehrkraft, nicht aber nach erhöhter Selbstregulierung im Lernprozess. Dies stellt möglicherweise eine Konsequenz des abrupten Wechsels zum Online-Unterricht und der dadurch bedingten Imitation des Präsenzunterrichts dar: Da wenig Zeit bestand, das in den virtuellen Raum verlagerte Lehr-Lern-Szenario zu reflektieren (vgl. auch Wampfler 2017: 29) und für diesen Raum geeignete Lernmaterialien und Aktivitäten zu gestalten, konnten auch die Potenziale des videobasierten Online-Unterrichts nur begrenzt über die rein technischen Möglichkeiten hinaus ausgeschöpft werden (vgl. auch Milojković 2019). Der didaktisch-methodischen Vorbereitung und Betreuung kommt somit eine besondere Bedeutung zu, wenn es darum geht, die Potenziale videobasierten Sprachunterrichts von Seiten der Lehrenden umzusetzen und die Lernenden zur Ausnutzung und Selbstgestaltung dieses Lernkontextes zu ermutigen (vgl. auch Steininger 2020: 70; Zink 2019: 30). Hier sind vermehrt Fortbildungen und die gemeinsame Erarbeitung didaktischer Formate angezeigt, die über die reine Nutzung digitaler Werkzeuge zur Anreicherung der simulierten Präsenz hinausgehen und stattdessen den digitalen Raum und seine Bedingungen selbst in den Blick nehmen (vgl. auch Wampfler 2017: 29–30).

Während die Lernenden im Rahmen der Unterrichtsinteraktion und -abläufe also eine Imitation des Präsenzunterrichts mit hoher Verbindlichkeit, Steuerung und Strukturierung erwarten, zeigt sich hinsichtlich der informellen Interaktion allerdings, dass die Lernenden hier Freiräume vermissen (vgl. auch Sesink 2014: 33–34). Ein zentrales Ergebnis der Studie ist somit, dass es gerade die informellen Lern- und Interaktionsräume sind, die den Lernenden fehlen. Zwar werden Breakout Rooms und Messenger-Dienste neben dem Unterrichtsgeschehen genutzt, jedoch bieten sie nicht die unbefangene Möglichkeit, die Sprache zu nutzen, wie der gemeinsame Gang zum Mittagessen. Manche Lernende finden solchen Austausch im Privaten, dies steht jedoch nicht allen offen. Hier sollte vonseiten der Spracheninstitution über alternative Angebote wie Sprachencafés und Ähnliches, aber auch über informelle Phasen in den Breakout Rooms nachgedacht werden (vgl. Feick/Alm 2021).

Schlussendlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass diese Daten die Situation zu Beginn der Pandemie widerspiegeln, als alle davon ausgingen, dass es sich um eine mehr oder weniger kurze, aber zumindest endliche Phase handelt, während aktuell noch kein Ende abzusehen ist. Demnach hat sich natürlich weitaus mehr Routine und Expertise auf beiden Seiten entwickelt, um Lehren und Lernen im digitalen Raum zu ermöglichen. Hier sind Folgestudien angezeigt, die erheben, wie sich die gestiegene Professionalisierung auswirkt und welche weiteren Schritte ins Auge zu fassen sind.

About the authors

Dr. Sandra Drumm

vertritt aktuell die Professur DaZ/DaF an der Universität Paderborn und arbeitet an der Verbesserung der DaF-Lehre durch digitale Elemente mit. Außerdem forscht sie zu Zusammenhängen von Fach und Sprache in Schule und Hochschule.

Dr. Mareike Müller

arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich DaZ/DaF & Mehrsprachigkeit an der Universität Paderborn. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen studienbegleitendes und -vorbereitendes Sprachenlernen, subjektive Theorien und Identitätskonstruktionen Lernender und Lehrender sowie Ausspracheerwerb und -didaktik.

Nadja Stenzel

arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich DaZ/DaF & Mehrsprachigkeit an der Universität Paderborn und ist im DSSZ-Modul und im weiterbildenden Zertifikatsstudium tätig. Sie forscht zur Mehrsprachigkeit als Bildungspotenzial im schulischen Kontext.

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Published Online: 2021-11-30
Published in Print: 2021-10-08

© 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Downloaded on 20.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/infodaf-2021-0069/html
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