Die Literatur- und Informationsversorgung für die Forschung bildet einen wesentlichen Teil der informationellen Souveränität unseres Landes. Der Übergang der Deutschen Forschungsgemeinschaft von der Förderung der Sondersammelgebiete zur Einrichtung von Fachinformationsdiensten hat dafür epochale Bedeutung. Er betrifft nicht nur die beteiligten Bibliotheken, die sich auf eine neue Antragsituation einstellen müssen. Schon die sich aus der ersten Runde der Begutachtung ergebenden Folgen können die Leistungsfähigkeit des Bibliothekswesens in unserem Land entscheidend schwächen; sie werfen grundsätzliche Fragen der Sammlungsaufgabe von Bibliotheken im Internetzeitalter auf. Durch die intensive Förderung des Transformationsprozesses zur digitalen Bibliothek (die natürlich auch Bücher als spezielle Ausgabeform digitaler Dateien weiter umfassen wird) und neuer Informationsdienste ergeben sich aber auch neue Entwicklungsmöglichkeiten zu einer zukünftigen Informationsinfrastruktur, wie sie bereits in Beiträgen dieser Zeitschrift in Heft 1/2014 exemplarisch dargestellt worden sind.
Grundlage dieser Ausgabe sind Referate, die unter dem Titel „Neustrukturierung der Sondersammelgebiete – aus den SSG-Bibliotheken werden Fachinformationsdienste“ bei der Sitzung der Sektion 4 am 30. April 2014 von Ralf Depping (Das Ende der Sondersammelgebiete – Ende einer Infrastruktur); Elmar Mittler (Forschungsbibliothek – auch in Zukunft ein Erfolgsmodell?) sowie Petra Hätscher und Maria Elisabeth Müller (Fachinformationsdienst für die Wissenschaft – mehr als nur eine Umbenennung der SSG-Förderung) vorgetragen worden sind. Sie werden hier in überarbeiteter Form veröffentlicht. Das Bild wird durch einen Beitrag von Bernd Hagenau aus der pragmatischen Sicht einer Bibliothek ergänzt, die sich entschlossen hat, keinen Antrag auf Überführung ihres Sondersammelgebietes Psychologie in einen Fachinformationsdienst zu stellen.
Dem Charakter unserer forschungsorientierten Zeitschrift entsprechend, werden in den Beiträgen von Klaus Kempf zur Sammlung im digitalen Zeitalter und von Andreas Degkwitz zu den Möglichkeiten, die digitale Medien im Forschungsprozess spielen, grundsätzliche Aspekte reflektiert.
Wir wollen damit – teilweise auch mit konkreten Vorschlägen (Mittler) – Beiträge für eine offene, intensive Diskussion liefern. Wir hoffen, dass sie zur Entwicklung einer zukunftsorientierten Informationsinfrastruktur beiträgt, die auch in der Literaturversorgung an die Qualität des Sondersammelgebietsprogramms anknüpfen kann.
© 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/München/Boston
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- Editorial
- Nachhaltige Infrastruktur für die Literatur- und Informationsversorgung: im digitalen Zeitalter ein überholtes Paradigma – oder so wichtig wie noch nie?
- Bibliotheken ohne Bestand?
- Das Ende der Sondersammelgebiete – Ende einer Infrastruktur
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- Barrierefreiheit der Stuttgarter Bibliotheken
- Forschungsunterstützung an australischen Universitätsbibliotheken
- Für die Praxis
- Wer fragt was und wann? – Eine qualitative Auswertung der Nutzung digitaler Auskunftsangebote von Hochschulbibliotheken am Beispiel der DigiAuskunft
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- Die Bibliothek als Werkstatt der Wissenschaft
- Bibliographische Übersichten
- Zeitungen in Bibliotheken
- Rezensionen
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- Informationen
- Gemeinsame Wissenschaftskonferenz
- Jahresinhaltsverzeichnis 2014
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