Abstracht: Zu jüdischen Konvertiten ist in den letzten Jahren viel geforscht worden, doch eine kleine Randgruppe blieb dabei zumeist außen vor: die sogenannten »Taufbetrüger«. Gemeint sind damit Juden (aber auch Christen), die mehrmals das Sakrament der Taufe in Anspruch nahmen und dabei auf materiellen Gewinn abzielten. Zu den wichtigsten Quellen, die von der Existenz dieses Phänomens zeugen, gehören Spottmedaillen, die Konvertiten als potentielle Taufbetrüger denunzieren. Zugleich gab es auch Gedenkmedaillen, die das in der Frühen Neuzeit noch seltene Ereignis der Taufe eines Juden in Wort und Bild festhielten. Der Aufsatz setzt sich zum Ziel, die Bedeutung dieser Quellengattung für die Geschichte des Taufjudentums herauszuarbeiten, zumal die Numismatik in der jüdischen Geschichtsforschung bislang eher ein Schattendasein führt. Ein Ergebnis der vergleichenden Quellenanalyse ist auch, dass einzelne Zuschreibungen von Medaillen falsch sind und dass numismatische Kenntnisse allein nicht ausreichen, sondern die ikonographische Analyse hinzukommen muss.
© De Gruyter
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Die kaiserzeitliche Judengesetzgebung von Konstantin bis zur Veröffentlichung von Justinians Novelle 146 (553)
- Gesang, Tanz, Musik – Freizeitbeschäftigungen von aschkenasischen Juden im deutschsprachigen Raum in der frühen Neuzeit
- The Iconography of Converts, or Numinous Numismatics
- Dürfen Gesetze unglücklich machen? Sprache, Gewissen und Gesetz bei Moses Mendelssohn
- The Debate About the Jews and Russian Literature (1908) as a Milestone in the History of Theorization of Jewish Literatures
- Namen- und Ortsregister von Heft 21 und 22
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- Titelseiten
- Die kaiserzeitliche Judengesetzgebung von Konstantin bis zur Veröffentlichung von Justinians Novelle 146 (553)
- Gesang, Tanz, Musik – Freizeitbeschäftigungen von aschkenasischen Juden im deutschsprachigen Raum in der frühen Neuzeit
- The Iconography of Converts, or Numinous Numismatics
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