Home Law Strafrechtliche Wiedergutmachung und ihr Verhältnis zum zivilrechtlichen Schadensersatz
Article
Licensed
Unlicensed Requires Authentication

Strafrechtliche Wiedergutmachung und ihr Verhältnis zum zivilrechtlichen Schadensersatz

Zu den gemeinsamen materiellen Grundlagen eines Europäischen Strafrechtssystems
  • Georg Freund and Enara Garro Carrera
Published/Copyright: June 9, 2006

Abstract

Die Wiedergutmachung des durch eine Straftat bewirkten Schadens wird – soweit ersichtlich – in allen kontinentaleuropäischen Rechtsordnungen zumindest bei der Strafzumessung berücksichtigt. Die näheren Kriterien einer spezifisch strafrechtlich relevanten Wiedergutmachung sowie die genauen Konsequenzen für das Ob und Wie strafrechtlicher Reaktion auf die begangene Straftat sind jedoch noch immer weitgehend ungeklärt und werden dementsprechend in den verschiedenen europäischen Staaten – trotz eines gewissen Grundkonsenses – sehr unterschiedlich beurteilt. Im Folgenden sollen kurz die entsprechenden gesetzlichen Regelungen in Deutschland, Österreich und Spanien unter Berücksichtigung ihres Verständnisses in Rechtsprechung und Literatur exemplarisch skizziert und in ein im Entstehen begriffenes Europäisches Strafrechtssystem eingeordnet werden. Dabei lässt die exakte Erfassung des beschränkten strafrechtlichen Stellenwerts zivilrechtlichen Schadensersatzes die weiteren – letztlich viel bedeutsameren – spezifisch strafrechtlich relevanten Aspekte klarer hervortreten. Ein Vorschlag für eine in den genannten Rechtsordnungen einheitliche klarstellende gesetzliche Regelung (in deutscher und spanischer Sprache), welche auch die in diesen Kontext gehörende Problematik des Rücktritts vom Versuch angemessen bewältigt, rundet die Überlegungen ab und soll einen Anstoß für weitere Diskussionen geben.

Published Online: 2006-06-09
Published in Print: 2006-04-20

© Walter de Gruyter

Downloaded on 17.12.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/ZSTW.2006.003/html
Scroll to top button