Die Jakobsleiter, ein aussagenreiches Motiv der Väterliteratur
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Ferdinand R Gahbauer OSB
Abstract
Das Motiv der Jakobsleiter vereinigt drei Momente in sich. Dem Auf- und Absteigen der Boten Gottes eignet Dynamik. Es werden Botschaften von oben nach unten und umgekehrt ausgetauscht. So entsteht Gemeinschaft, auch kirchliche Gemeinschaft zwischen oben und unten und zwischen denen, die auf derselben Sprosse stehen. Das Besteigen der Himmelsleiter birgt Mühe und Gefahr in sich. Wer die Leiter besteigt, setzt sich Mühen und dem Risiko eines Absturzes aus. So ist auch das im Bild der Leiter dargestellte Leben des Asketen reich an Gefahren, da die Macht des Bösen sie mit allen Mitteln zum Absturz bringen will. Andererseits kommt Gott mit reichen Gnadengaben entgegen. Zeichen dafür ist das Kreuz Christi, das die Menschen zu Gott emporhebt. Durch seine Menschwerdung hat sich Gott selbst auf den Weg gemacht. Daher wurde Maria zur Himmelsleiter, auf der sich Gott und Mensch begegnen können. Der heilige Geist ist als erstes Angeld Gottes die Leiter, die zum Aufstieg zu Gott führt. Wenn das Gesetz mit der Leiter verglichen wird, soll dadurch seine auf Christus vorbereitende Bedeutung ausgesagt sein. Schließlich wird auch die Kirche als Himmelsleiter gesehen. Sie verbindet Haupt und Glieder der Kirche miteinander. Die Leiter ist also keine Einbahnstraße, sondern wird zum Bild für die Begegnung zwischen Gott und Mensch und zwischen den Gliedern der Kirche.
© Walter de Gruyter
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