Handschrift und Druck. Zur funktionalen Differenzierung im 15. und 16. Jahrhundert
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Rüdiger Schnell
Dieser Beitrag versucht anhand ausgewählter Textbeispiele zu belegen, dass sich wesentliche Funktionen des Drucks (literarischer Werke von noch lebenden Autoren) dem Mit-und Gegeneinander der beiden Medien (Handschrift und Druck) im 15./16. Jahrhundert verdanken. Während der Status literarischer Texte in der Handschriftenkultur oft diffus anmutet, bildet sich nun eine (auch reflektierte) funktionale Differenzierung aus: Öffentlichkeit vs. Privatheit; Anspruch auf literarische Perfektion vs. Sich-Bescheiden mit Unfertigem; Vollständigkeit vs. Vorläufigkeit.
Based on selected text excerpts, this paper aims to prove that significant functions of printing (the literary works of living authors) can be attributed to competition and interaction between the two media (manuscripts and printing) during the 15th and 16th centuries. While the status of litarary texts within the culture of manuscripts often appears diffuse, this period saw the development of a (consciously reflected) functional differentiation between, for example, the public vs. the private, standards of literary perfection vs. acceptance of incompletion, and completeness vs. temporariness.
© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2007
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