Manuel Braun, Ehe, Liebe, Freundschaft. Semantik der Vergesellschaftung im frühneuhochdeutschen Prosaroman. 2001
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Michael Dallapiazza
Die verstärkte Hinwendung zur weiterhin ungelösten Frage nach dem Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit, nach Epochenschwellen und Zeitenwenden, hat innerhalb der Germanistik der letzten zwei Jahrzehnte zur Fokussierung der Forschung auf teilweise lange vernachlässigte Bereiche geführt. So kann heute etwa der frühneuhochdeutsche Prosaroman als gut erforscht gelten. Ebenso haben die Arbeiten zur Ehe, Liebe und Sexualität in den letzten Jahren, vor allem dank der Tätigkeit Rüdiger Schnells, einerseits zur systematischen Erfassung einer Reihe nichtpoetischer Textsorten und ihrer soziologischen Funktion geführt, andererseits aber auch deutlich gemacht, wie differenziert die zur Neuzeit führenden Prozesse diskutiert werden müssen. So ist die Harmonisierung von Liebe und Ehe keineswegs ein Phänomen der Neuzeit, oder allgemein gesagt: der nachmittelalterlichen Zeit. Weltliche hochkomplexe Liebeskonstellationen kennt auch das Mittelalter, und nicht allein das: vor der Vielfalt der höfischen Spielarten kann seit der spätmittelalterlichen Zeit nur von einer Verengung, in poetischen wie nichtpoetischen Texten, auf den Aspekt der ordnungskonformen Liebe gesprochen werden.
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2002
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