Startseite Linguistik & Semiotik Ko-Konstruktion in Erwachsenen-Kind Interaktionen: membership und der Erwerb von sprachlicher Kompetenz
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Ko-Konstruktion in Erwachsenen-Kind Interaktionen: membership und der Erwerb von sprachlicher Kompetenz

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Ko-Konstruktion in Erwachsenen-Kind Interaktionen: membership und der Erwerb von sprachlicher Kompetenz1UTA QUASTHOFF1. KO-KONSTRUKTION UNTER ERSCHWERTEN BEDINGUNGEN: DER FALL DER ERWACHSENEN-KIND-KOMMUNIKATIONIn ihrem Beitrag zu diesem Band führen Dausendschön-Gay/Gülich/Krafft u.a. das Beispiel der Kommunikation zwischen Muttersprachlern und Nicht-Muttersprachlern mit eingeschränkter Sprachkompetenz an. Sie argumentieren, dass die Prozesse der Ko-Konstruktion unter diesen erschwerten Bedingungen der Verständigung beson-ders gut sicht- und damit analysierbar seien. Das Besondere an dieser Art von Kommunikation ist, dass die Beteiligten unter-schiedliche Kompetenzen zeigen und dass sie sich wechselseitig darstellen, dass sie unterschiedlich kompetent sind. »Kompetenz« ist hier gemeint i.S.d. Zugriffs auf die verbalen Repertoires der benutzten Sprache als Ressource zur gemeinsamen Herstel-lung von Verständigung. In vergleichbarer Weise ist auch im Fall der Erwachsenen-Kind Interaktion zu beobachten, wie sich die Beteiligten auf diese Bedingungen ein-stellen und welche besondere Verfahren der Verständigungssicherung sie nutzen. Es gibt allerdings auch Unterschiede zwischen der Kommunikation zwischen L1 und L2-Sprechern und der zwischen Erwachsenem und Kind: In der Kommunikation zwischen Erwachsenen mit unterschiedlichen Muttersprachen leisten i.a. beide, wenn auch mit unterschiedlichen Verfahren, ihren Beitrag zur konversationellen Organisa-tion von Verständigung2. Sie können das, insofern bei den L2-Teilnehmenden i.d.R. lediglich das lexikalische und morpho-syntaktische Repertoire, nicht aber die Ver-fügbarkeit über weitere Ausdrucksmittel sowie v.a. das Wissen über kommunikative 1 Ich danke Vivien Heller und den Herausgebern dieses Bandes für wertvolle Kommentare. 2 Vgl. den Hinweis auf die Kreativität von »Irma« im Beitrag von Dausendschön-Gay/Gü-lich/Krafft (i.d.Bd.).
© 2015 transcript Verlag

Ko-Konstruktion in Erwachsenen-Kind Interaktionen: membership und der Erwerb von sprachlicher Kompetenz1UTA QUASTHOFF1. KO-KONSTRUKTION UNTER ERSCHWERTEN BEDINGUNGEN: DER FALL DER ERWACHSENEN-KIND-KOMMUNIKATIONIn ihrem Beitrag zu diesem Band führen Dausendschön-Gay/Gülich/Krafft u.a. das Beispiel der Kommunikation zwischen Muttersprachlern und Nicht-Muttersprachlern mit eingeschränkter Sprachkompetenz an. Sie argumentieren, dass die Prozesse der Ko-Konstruktion unter diesen erschwerten Bedingungen der Verständigung beson-ders gut sicht- und damit analysierbar seien. Das Besondere an dieser Art von Kommunikation ist, dass die Beteiligten unter-schiedliche Kompetenzen zeigen und dass sie sich wechselseitig darstellen, dass sie unterschiedlich kompetent sind. »Kompetenz« ist hier gemeint i.S.d. Zugriffs auf die verbalen Repertoires der benutzten Sprache als Ressource zur gemeinsamen Herstel-lung von Verständigung. In vergleichbarer Weise ist auch im Fall der Erwachsenen-Kind Interaktion zu beobachten, wie sich die Beteiligten auf diese Bedingungen ein-stellen und welche besondere Verfahren der Verständigungssicherung sie nutzen. Es gibt allerdings auch Unterschiede zwischen der Kommunikation zwischen L1 und L2-Sprechern und der zwischen Erwachsenem und Kind: In der Kommunikation zwischen Erwachsenen mit unterschiedlichen Muttersprachen leisten i.a. beide, wenn auch mit unterschiedlichen Verfahren, ihren Beitrag zur konversationellen Organisa-tion von Verständigung2. Sie können das, insofern bei den L2-Teilnehmenden i.d.R. lediglich das lexikalische und morpho-syntaktische Repertoire, nicht aber die Ver-fügbarkeit über weitere Ausdrucksmittel sowie v.a. das Wissen über kommunikative 1 Ich danke Vivien Heller und den Herausgebern dieses Bandes für wertvolle Kommentare. 2 Vgl. den Hinweis auf die Kreativität von »Irma« im Beitrag von Dausendschön-Gay/Gü-lich/Krafft (i.d.Bd.).
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Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter 1
  2. Inhalt 5
  3. Zu diesem Buch 7
  4. Ko-Konstruktion als Konzept und als Perspektive
  5. Zu einem Konzept von Ko-Konstruktion 21
  6. Einige Überlegungen zur Herkunft und zum Anspruch des Konzepts der Ko-Konstruktion 37
  7. Positionspapier: Multimodale Interaktionsanalyse 43
  8. Ko-Konstruktionen in Formulierungs- und Textherstellungsprozessen
  9. Ko-Konstruktionen im Gespräch: Zwischen Kollaboration und Konfrontation 55
  10. Von Konstruktionen, Ko-Konstruktionen und Rekonstruktionen 75
  11. Methodologische Überlegungen zur Analyse der Sprachenwahl als Ko-Konstruktion 97
  12. Ko-Konstruktionen in der Schrift? 111
  13. Die Ko-Konstruktion der Bedeutung in der kollaborativen Übersetzung 139
  14. Multimodale Analysen von Ko-Konstruktionen
  15. Das Sprechen im Rundfunk als interaktive Montage verschiedener Ressourcen 157
  16. Zur Ko-Konstruktion einer amüsanten Unterbrechung während einer argumentativen Auseinandersetzung 183
  17. Multimodale Ko-Konstruktionen: Gestische Lokaldeixis im Bauchraum 209
  18. Ko-Konstruktion in der Mensch-Roboter-Interaktion 229
  19. »Gut, dann such dir mal jemanden für ... dich« Räumliche Konfiguration von sozialen Beziehungen am Beispiel von Familien- und Systemaufstellungen 259
  20. Domänenspezifische Analysen von Ko-Konstruktionen
  21. Ko-Konstruktion in Erwachsenen-Kind Interaktionen: membership und der Erwerb von sprachlicher Kompetenz 287
  22. Implizites Beziehungswissen – ko-konstruiert 313
  23. Ko-Konstruktionen, alignment und interaction intelligence 325
  24. (Ko?-)Konstruktion in institutionellen Settings 349
  25. Ko-Konstruktion von Anfallsschilderungen in Arzt-Patienten-Gesprächen 373
  26. Autorinnen und Autoren 401
  27. Backmatter 405
Heruntergeladen am 24.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783839432952-015/html?lang=de&srsltid=AfmBOoqJgjcYfUpfqv4d6t-uy_ru6L47cFahvCdW7gkicr59mOyXzs_J
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