Die ‚osteuropäische Frau‘? Eine mediale Bestandsaufnahme der Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus und Sexismus
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Lisa Jarzynski
Zusammenfassung
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der Analyse von Medien aus dem deutschsprachigen Raum und wie diese Stereotype aus einer Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus und Sexismus (re-)produzieren. Der Fokus liegt auf der rhizomatischen Analyse der Genese der stereotypen Figur der ‚osteuropäischen Frau‘. Untersucht und dekonstruiert werden die Stereotype der ‚käuflichen und leichten osteuropäischen Frau‘, der ‚schönen, traditionellen, mütterlichen Frau‘ und der ‚billigen Arbeitskraft‘. Diese Stereotype sind historisch gewachsen und mit Abwertungsmechanismen auf der Ebene von Klasse, Geschlecht und Herkunft verknüpft. Deutschsprachige TV-Serien wie Magda macht das schon oder Traumfrau gesucht sowie der Film Wanda mein Wunder werden Deutschrap und Social Media-Trends, wie ‚Slavic Girl Diet‘ oder ‚Slavic Girl Era‘, gegenüberstellt. Zudem werden real existierende Partnervermittlungen für sogenannte ‚osteuropäische Katalogfrauen‘ und Inhalte von Dating-Coaches auf Social Media untersucht. Anhand dieser Analyse wird die Kontinuität der Abwertung und Ausbeutung von ‚Osteuropa‘ im deutschsprachigen Raum sichtbar gemacht. Die historischen stereotypen Grundlagen der Figuren weisen über die analysierten Medien hinaus und entfalten reale Gefahren für Betroffene, indem sie von antiosteuropäischen Rassismus und Sexismus geprägte Narrative (re-)produzieren.
Zusammenfassung
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der Analyse von Medien aus dem deutschsprachigen Raum und wie diese Stereotype aus einer Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus und Sexismus (re-)produzieren. Der Fokus liegt auf der rhizomatischen Analyse der Genese der stereotypen Figur der ‚osteuropäischen Frau‘. Untersucht und dekonstruiert werden die Stereotype der ‚käuflichen und leichten osteuropäischen Frau‘, der ‚schönen, traditionellen, mütterlichen Frau‘ und der ‚billigen Arbeitskraft‘. Diese Stereotype sind historisch gewachsen und mit Abwertungsmechanismen auf der Ebene von Klasse, Geschlecht und Herkunft verknüpft. Deutschsprachige TV-Serien wie Magda macht das schon oder Traumfrau gesucht sowie der Film Wanda mein Wunder werden Deutschrap und Social Media-Trends, wie ‚Slavic Girl Diet‘ oder ‚Slavic Girl Era‘, gegenüberstellt. Zudem werden real existierende Partnervermittlungen für sogenannte ‚osteuropäische Katalogfrauen‘ und Inhalte von Dating-Coaches auf Social Media untersucht. Anhand dieser Analyse wird die Kontinuität der Abwertung und Ausbeutung von ‚Osteuropa‘ im deutschsprachigen Raum sichtbar gemacht. Die historischen stereotypen Grundlagen der Figuren weisen über die analysierten Medien hinaus und entfalten reale Gefahren für Betroffene, indem sie von antiosteuropäischen Rassismus und Sexismus geprägte Narrative (re-)produzieren.
Kapitel in diesem Buch
- Inhalt 5
- Einleitung: Antiosteuropäischer Rassismus. Vermessungen eines Forschungsfeldes 1
-
Beiträge / Contributions
- Konjunkturen des Rassismus. Überlegungen zu antiosteuropäischem Rassismus 17
- Zur postsozialistischen Kolonialität von Erinnerung, Zugehörigkeit und Raum 33
- Exoticised, but Not Exotic. Translated Collections of Slavic Fairy Tales and the Image of a Cultural Borderland 49
- Gefühle der Unzugehörigkeit. Zur Positionierung von Menschen mit Migrationsbezug zum ehemaligen Jugoslawien im deutschen Diskurs um Rassismus(‑betroffenheit) 69
- „Diskriminierung ist ein sehr starkes Wort”. Rassismuserfahrungen von Personen mit polnischer Einwanderungsgeschichte in intersektionaler Perspektive 87
- Sprachliche Unsicherheit und soziale Distanz. Die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen in Deutschland 103
- Die ‚osteuropäische Frau‘? Eine mediale Bestandsaufnahme der Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus und Sexismus 121
- Russian-speaking LGBTQ Immigrants’ Responses to Racialised Hierarchies in the U.S. – Negotiating Immigrant Precarity and White Privilege 139
-
Dokumentation / Documentation
- Einblicke in ein ‚unsichtbaresʻ Phänomen. Eine Chronik zur Tödlichkeit des antiosteuropäischen Rassismus seit 1990 159
Kapitel in diesem Buch
- Inhalt 5
- Einleitung: Antiosteuropäischer Rassismus. Vermessungen eines Forschungsfeldes 1
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Beiträge / Contributions
- Konjunkturen des Rassismus. Überlegungen zu antiosteuropäischem Rassismus 17
- Zur postsozialistischen Kolonialität von Erinnerung, Zugehörigkeit und Raum 33
- Exoticised, but Not Exotic. Translated Collections of Slavic Fairy Tales and the Image of a Cultural Borderland 49
- Gefühle der Unzugehörigkeit. Zur Positionierung von Menschen mit Migrationsbezug zum ehemaligen Jugoslawien im deutschen Diskurs um Rassismus(‑betroffenheit) 69
- „Diskriminierung ist ein sehr starkes Wort”. Rassismuserfahrungen von Personen mit polnischer Einwanderungsgeschichte in intersektionaler Perspektive 87
- Sprachliche Unsicherheit und soziale Distanz. Die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen in Deutschland 103
- Die ‚osteuropäische Frau‘? Eine mediale Bestandsaufnahme der Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus und Sexismus 121
- Russian-speaking LGBTQ Immigrants’ Responses to Racialised Hierarchies in the U.S. – Negotiating Immigrant Precarity and White Privilege 139
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Dokumentation / Documentation
- Einblicke in ein ‚unsichtbaresʻ Phänomen. Eine Chronik zur Tödlichkeit des antiosteuropäischen Rassismus seit 1990 159