Home History Sprachliche Unsicherheit und soziale Distanz. Die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen in Deutschland
Chapter Open Access

Sprachliche Unsicherheit und soziale Distanz. Die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen in Deutschland

  • Olga Maslowska

Zusammenfassung

Der vorliegende Aufsatz untersucht die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen. Im Mittelpunkt steht die Analyse sprachlicher und sozialer Hürden, die durch ihren polnischen Akzent entstehen und zu sprachlicher Unsicherheit sowie zur Entwicklung von Rückzugsstrategien führen können. Mithilfe narrativer Interviews werden sowohl die Selbst- als auch die Fremdwahrnehmungen des polnischen Akzents aus der Perspektive der Betroffenen untersucht und deren Auswirkungen auf das Individuum thematisiert. Die Hierarchisierung von Sprachen und Akzenten, verknüpft mit dem Konzept des Linguizismus, begünstigt soziale Ausgrenzung, Mikroaggressionen und verstärkt die Unsicherheit im Sprachgebrauch. Zur Analyse wird das theoretische Konzept des native speakerism herangezogen, das den ‚Muttersprachgebrauch‘ als normatives Ideal kritisch hinterfragt und dessen Folgen für die untersuchte Gruppe beleuchtet. Diese Dynamiken erzeugen erheblichen Anpassungsdruck, fördern die Entwicklung von Rückzugsstrategien und die Suche nach internationalen safer spaces, in denen Akzente als selbstverständlich gelten und deren Akzeptanz als förderlich für einen ungehemmten Sprachgebrauch empfunden wird.

Zusammenfassung

Der vorliegende Aufsatz untersucht die Erfahrungen hochqualifizierter polnischer Migrantinnen mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen. Im Mittelpunkt steht die Analyse sprachlicher und sozialer Hürden, die durch ihren polnischen Akzent entstehen und zu sprachlicher Unsicherheit sowie zur Entwicklung von Rückzugsstrategien führen können. Mithilfe narrativer Interviews werden sowohl die Selbst- als auch die Fremdwahrnehmungen des polnischen Akzents aus der Perspektive der Betroffenen untersucht und deren Auswirkungen auf das Individuum thematisiert. Die Hierarchisierung von Sprachen und Akzenten, verknüpft mit dem Konzept des Linguizismus, begünstigt soziale Ausgrenzung, Mikroaggressionen und verstärkt die Unsicherheit im Sprachgebrauch. Zur Analyse wird das theoretische Konzept des native speakerism herangezogen, das den ‚Muttersprachgebrauch‘ als normatives Ideal kritisch hinterfragt und dessen Folgen für die untersuchte Gruppe beleuchtet. Diese Dynamiken erzeugen erheblichen Anpassungsdruck, fördern die Entwicklung von Rückzugsstrategien und die Suche nach internationalen safer spaces, in denen Akzente als selbstverständlich gelten und deren Akzeptanz als förderlich für einen ungehemmten Sprachgebrauch empfunden wird.

Downloaded on 1.11.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783111629773-007/html
Scroll to top button