Startseite Wirtschaftswissenschaften Einführung: Datenaufbereitung und Datenanalyse - Die Datenmatrix (und ihre ,, Partitionierung")
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Einführung: Datenaufbereitung und Datenanalyse - Die Datenmatrix (und ihre ,, Partitionierung")

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Grundzüge der Marktforschung
Ein Kapitel aus dem Buch Grundzüge der Marktforschung
Teil III Methoden der Datenanalyse in der Marktforschung Einführung: Datenaufbereitung und Datenanalyse - Die Datenmatrix (und ihre ,, Partitionierung") Während der II. Teil die Methoden und Probleme der Gewinnung des Materials, der Sammlung bzw. Erhebung der Daten, zum Gegenstand hatte, geht es nun-mehr um deren Analyse. Bevor die Daten jedoch analysiert werden können, müssen sie entsprechend auf-bereitet sein. Insbesondere bei der Erörterung der (amtlichen) Statistik wurde früher der Phase der Aufbereitung breiter Raum gewidmet, wobei speziell die Auf-bereitungsverfahren im Vordergrund standen. Heute hat sich die elektronische Da-tenverarbeitung durchgesetzt. Obwohl statistische Auszählungen der Entwicklung wesentliche Impulse gegeben haben (so schuf der Deutsch-Amerikaner Hollerith eigens für die US-Volkszählung die später nach ihm benannte Lochkartenmaschi-ne), ist die EDV heute längst nicht mehr darauf beschränkt. Insofern bleibt hier mehr nur auf die Datenerfassung („data recording") abzustel-len. Dabei ist anzustreben, „daß zwischen der erstmaligen Datenerfassung" und der Dateneingabe („data input") - in den Speicher der Datenverarbeitungsanlage - „keine manuellen Eingriffe mehr erforderlich sind" (DWORATSCHEK 1986, S. 272). Ein Mittel dazu wären „Belegleser" oder „Sprechschreiber". Diese sind aber in dem allgemeinsten Sinne, daß sie jede beliebige menschliche Handschrift oder Aussprache erkennen können, (noch) nicht verfügbar. So müssen bei den derzeit vorhandenen Beleglesern die Urbelege zumeist erst „maschinen-lesbar" gemacht werden. Besondere Verbreitung hat in der Praxis dabei das Strichmarkie-ryngsverfahren erlangt. Es wird bei der amtlichen Volkszählung - schon 1970! - und z.B. auch von EMNID (s. den als Appendix zu Kap. 4 wiedergegebenen Fragebogen-Auszug) verwandt. Der Normalfall dürfte allerdings heute noch sein, daß - bei der mündlichen Befra-gung - die Fragebogen vom Interviewer ausgefüllt und dann im Institut weiter bearbeitet werden. Vor der Datenerfassung und -eingäbe steht dabei aber noch die Rücklaufkontrolle. Dazu gehört nicht nur die - in Kap. 4 diskutierte - Entschei-dung über die Berichtigung oder Ergänzung offensichtlich (oder auch nur anschei-nend?) falscher bzw. fehlender Antworten der Befragten, sondern insbesondere auch die Kontrolle darüber, ob - im Falle der Zufallsauswahl - die Fragebogen mit den Antworten der vorgesehenen Befragten zurückgekommen sind (evtl. Not-
© 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Munich/Boston

Teil III Methoden der Datenanalyse in der Marktforschung Einführung: Datenaufbereitung und Datenanalyse - Die Datenmatrix (und ihre ,, Partitionierung") Während der II. Teil die Methoden und Probleme der Gewinnung des Materials, der Sammlung bzw. Erhebung der Daten, zum Gegenstand hatte, geht es nun-mehr um deren Analyse. Bevor die Daten jedoch analysiert werden können, müssen sie entsprechend auf-bereitet sein. Insbesondere bei der Erörterung der (amtlichen) Statistik wurde früher der Phase der Aufbereitung breiter Raum gewidmet, wobei speziell die Auf-bereitungsverfahren im Vordergrund standen. Heute hat sich die elektronische Da-tenverarbeitung durchgesetzt. Obwohl statistische Auszählungen der Entwicklung wesentliche Impulse gegeben haben (so schuf der Deutsch-Amerikaner Hollerith eigens für die US-Volkszählung die später nach ihm benannte Lochkartenmaschi-ne), ist die EDV heute längst nicht mehr darauf beschränkt. Insofern bleibt hier mehr nur auf die Datenerfassung („data recording") abzustel-len. Dabei ist anzustreben, „daß zwischen der erstmaligen Datenerfassung" und der Dateneingabe („data input") - in den Speicher der Datenverarbeitungsanlage - „keine manuellen Eingriffe mehr erforderlich sind" (DWORATSCHEK 1986, S. 272). Ein Mittel dazu wären „Belegleser" oder „Sprechschreiber". Diese sind aber in dem allgemeinsten Sinne, daß sie jede beliebige menschliche Handschrift oder Aussprache erkennen können, (noch) nicht verfügbar. So müssen bei den derzeit vorhandenen Beleglesern die Urbelege zumeist erst „maschinen-lesbar" gemacht werden. Besondere Verbreitung hat in der Praxis dabei das Strichmarkie-ryngsverfahren erlangt. Es wird bei der amtlichen Volkszählung - schon 1970! - und z.B. auch von EMNID (s. den als Appendix zu Kap. 4 wiedergegebenen Fragebogen-Auszug) verwandt. Der Normalfall dürfte allerdings heute noch sein, daß - bei der mündlichen Befra-gung - die Fragebogen vom Interviewer ausgefüllt und dann im Institut weiter bearbeitet werden. Vor der Datenerfassung und -eingäbe steht dabei aber noch die Rücklaufkontrolle. Dazu gehört nicht nur die - in Kap. 4 diskutierte - Entschei-dung über die Berichtigung oder Ergänzung offensichtlich (oder auch nur anschei-nend?) falscher bzw. fehlender Antworten der Befragten, sondern insbesondere auch die Kontrolle darüber, ob - im Falle der Zufallsauswahl - die Fragebogen mit den Antworten der vorgesehenen Befragten zurückgekommen sind (evtl. Not-
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Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter I
  2. Vorwort V
  3. Inhaltsverzeichnis VII
  4. Verzeichnis der Darstellungen XIII
  5. Teil I. Grundlagen
  6. Kapitel 1. Die Entwicklung der Marktforschung und ihr heutiger Stand 1
  7. Kapitel 2. Meßtheoretische Grundlagen 9
  8. Kapitel 3. Inferenzstatistische Grundlagen 24
  9. Teil II. Methoden der Datengewinnung in der Marktforschung
  10. Kapitel 4. Die Befragung 39
  11. Kapitel 5. Die Beobachtung 115
  12. Kapitel 6. Das Experiment 122
  13. Kapitel 7. Das Panel 135
  14. Kapitel 8. Sekundärmaterial 143
  15. Teil III. Methoden der Datenanalyse in der Marktforschung
  16. Einführung: Datenaufbereitung und Datenanalyse - Die Datenmatrix (und ihre ,, Partitionierung") 154
  17. Kapitel 9. Ein- und mehrdimensionale Auszählungen 159
  18. Kapitel 10. Korrelation und Assoziation: grundlegende Verfahren 175
  19. Kapitel 11. Weitere Methoden der Dependenz-Analyse 198
  20. Kapitel 12. Methoden der Interdependenz-Analyse 224
  21. Kapitel 13. Allgemeine Ansätze 258
  22. Teil IV. Sachgebiete der betriebswirtschaftlichen Marktforschung
  23. Einführung: Zur Systematik der Anwendungsbereiche der Marktforschung 279
  24. Kapitel 14. Analyse und Prognose der Entwicklung des Marktes 280
  25. Kapitel 15. Produkttest - Verkaufstest - Testmarkt 291
  26. Kapitel 16. Die Werbeforschung 303
  27. Kapitel 17. Besondere Bereiche der Marktforschung 313
  28. Teil V. Die Organisation der betriebswirtschaftlichen Marktforschung
  29. Kapitel 18. Betriebliche Marktforschung - Das „Marketing-Informations-System" 337
  30. Kapitel 19. Institute und sonstige Träger der Marktforschung 351
  31. Kapitel 20. Die Kosten der Marktforschung - „Marktforscher" als Beruf 358
  32. Anhang 367
  33. Literaturverzeichnis 416
  34. Sachregister 432
Heruntergeladen am 21.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110865998-011/html?lang=de&srsltid=AfmBOooPtj5QulhZIbHEBJK1g4MdEjGElUpUxxOQaC4T7UDZ2ih7jn_F
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