Startseite Linguistik & Semiotik 24. Metaphern verstehen. Probleme einer literarischen Hermeneutik
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24. Metaphern verstehen. Probleme einer literarischen Hermeneutik

  • Jens Birkmeyer
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Handbuch Sprache in der Literatur
Ein Kapitel aus dem Buch Handbuch Sprache in der Literatur

Abstract

Bekanntlich ist die literaturwissenschaftliche Rede von Bildern und Tropen in der rhetorischen Tradition figurativer Rede hinsichtlich des Bedeutungskontextes von Metaphern in literarischen Texten nach wie vor recht ungenau, zumindest aber ambig theoretisch modelliert. Dieser Befund hat damit zu tun, dass das poetische Bild in der Moderne keine Bedeutung per se repräsentiert, sondern immer nur den in ihm und durch ihn hervorgebrachten Bedeutungskontext entwirft und auf diese Weise eine komparative Dimension nahelegt, zugleich jedoch einen möglichen Vergleichsansatz wieder verwirft und in Frage stellt. In dieser Polyvalenz einerseits und den hiermit verbundenen mannigfachen Verstehensproblemen andererseits ist begründet, weshalb sowohl moderne Poetiken als auch zeitgenössische Metapherntheorien gleichermaßen gegen das Substitutionsparadigma der rhetorisch-stilistischen Tradition opponieren.

Abstract

Bekanntlich ist die literaturwissenschaftliche Rede von Bildern und Tropen in der rhetorischen Tradition figurativer Rede hinsichtlich des Bedeutungskontextes von Metaphern in literarischen Texten nach wie vor recht ungenau, zumindest aber ambig theoretisch modelliert. Dieser Befund hat damit zu tun, dass das poetische Bild in der Moderne keine Bedeutung per se repräsentiert, sondern immer nur den in ihm und durch ihn hervorgebrachten Bedeutungskontext entwirft und auf diese Weise eine komparative Dimension nahelegt, zugleich jedoch einen möglichen Vergleichsansatz wieder verwirft und in Frage stellt. In dieser Polyvalenz einerseits und den hiermit verbundenen mannigfachen Verstehensproblemen andererseits ist begründet, weshalb sowohl moderne Poetiken als auch zeitgenössische Metapherntheorien gleichermaßen gegen das Substitutionsparadigma der rhetorisch-stilistischen Tradition opponieren.

Kapitel in diesem Buch

  1. Frontmatter I
  2. Inhaltsverzeichnis V
  3. Einleitung IX
  4. Grundlegendes
  5. 1. Was oder wann ist Literatur? 3
  6. 2. Angst und Gewalt in der Literatur: Historizität, Semantik und Ausdruck 18
  7. 3. Transformationen der Freundschaftssemantik in Diskursen und literarischen Gattungen seit dem Mittelalter 55
  8. II. Textbeschaffenheit
  9. 4. Literatur aus der Sicht von Text- und Diskurslinguistik 97
  10. 5. Der besondere Einsatz der sprachlichen Mittel im literarischen Erzähltext. Das Beispiel der Personalpronomen 120
  11. 6. Das Wort im literarischen Text 140
  12. 7. Metaphern in literarischen Texten 160
  13. 8. Satz und Zeichensetzung: Formen, Variationen, Entgrenzungen 182
  14. III. Textproduktion
  15. 9. Entwürfe und Revisionen der Dichterinstanz – poeta vates, poeta imitator, poeta creator 205
  16. 10. Das Problem der Ästhetizität von Texten 236
  17. 11. Dialogizität und Intertextualität 252
  18. 12. Medialität 272
  19. 13. Semiotisierung und Semantisierung von Erfahrung, Weltsicht und Wissen in literarischen Texten 290
  20. 14. Abweichen als Prinzip 310
  21. 15. Ironie als Prinzip 330
  22. 16. Das Emotionspotenzial literarischer Texte 351
  23. IV. Textmerkmale von Epik, Lyrik und Dramatik
  24. 17. Fiktionalität und Fiktionalitätssignale 373
  25. 18. Erzählern aufs Wort glauben? Sprachliche Merkmale der fiktionalen Kommunikation 391
  26. 19. Sprache (in) der Lyrik 410
  27. 20. Sprachspiele und Rhetorische Figuren in der Lyrik 425
  28. 21. Sprache in Drama und Theater 449
  29. 22. Fingierte Mündlichkeit und poetische Sprachgestalt im Theatertext 462
  30. V. Textrezeption
  31. 23. Interpretation 487
  32. 24. Metaphern verstehen. Probleme einer literarischen Hermeneutik 509
  33. VI. Perspektiven auf besondere literarische Bereiche
  34. 25. Der Umgang mit Sprache in der Migrationsliteratur 531
  35. 26. Pop-Literatur 550
  36. 27. Sprache in der Prosa für Kinder und Jugendliche 559
  37. 28. Sachprosa, Sachtexte, Sachbuch 569
  38. Sachregister 582
Heruntergeladen am 25.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110297898-024/html
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