14. Abweichen als Prinzip
-
Britt-Marie Schuster
Britt-Marie SchusterDiesen Autor / diese Autorin suchen:
Abstract
Das „Abweichen als Prinzip“ bezieht sich gleichermaßen auf das Sprachsystem und den Sprachgebrauch, es ist intendiert und korrespondiert mit literarischen Arbeitstechniken, die eine intensive Bearbeitung von Sprachmaterial vorsehen. Abweichungen sind, wie eingangs an Beispielen aus den Werken von Kurt Schwitters und Arno Schmidt gezeigt wird, oft miteinander vernetzt und erfordern vom Rezipienten, ihren Sinn vor dem Hintergrund eigener Erwartungen zu entschlüsseln (Kap. 2). Worauf sich Erwartungen beziehen können, wird dann ebenso geklärt wie die Frage, wodurch sich das herkömmliche Abweichen von literarischem unterscheidet (Kap. 3). Das „Abweichen als Prinzip“ ist dadurch gekennzeichnet, dass entweder sprachliche Einheiten, vom Phonem/Graphem bis zur Äußerung, aus ihren Bezugskontexten herausgelöst, dekontextualisiert und anders als erwartbar kombiniert werden. Daneben konnen strukturelle Muster auf der Ebene des Wortes, der Wort(formen)bildung, des Satzes und Textmusters zwar angedeutet, dennoch verfremdet werden (Kap. 4). Zur Illustration werden prototypische Abweichungen im Bereich der Wort(formen) bildung und der Idiomatik vorgestellt (Kap. 5) und abschließend in ihren Sinndimensionen erschlossen (Kap. 6).
Abstract
Das „Abweichen als Prinzip“ bezieht sich gleichermaßen auf das Sprachsystem und den Sprachgebrauch, es ist intendiert und korrespondiert mit literarischen Arbeitstechniken, die eine intensive Bearbeitung von Sprachmaterial vorsehen. Abweichungen sind, wie eingangs an Beispielen aus den Werken von Kurt Schwitters und Arno Schmidt gezeigt wird, oft miteinander vernetzt und erfordern vom Rezipienten, ihren Sinn vor dem Hintergrund eigener Erwartungen zu entschlüsseln (Kap. 2). Worauf sich Erwartungen beziehen können, wird dann ebenso geklärt wie die Frage, wodurch sich das herkömmliche Abweichen von literarischem unterscheidet (Kap. 3). Das „Abweichen als Prinzip“ ist dadurch gekennzeichnet, dass entweder sprachliche Einheiten, vom Phonem/Graphem bis zur Äußerung, aus ihren Bezugskontexten herausgelöst, dekontextualisiert und anders als erwartbar kombiniert werden. Daneben konnen strukturelle Muster auf der Ebene des Wortes, der Wort(formen)bildung, des Satzes und Textmusters zwar angedeutet, dennoch verfremdet werden (Kap. 4). Zur Illustration werden prototypische Abweichungen im Bereich der Wort(formen) bildung und der Idiomatik vorgestellt (Kap. 5) und abschließend in ihren Sinndimensionen erschlossen (Kap. 6).
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung IX
-
Grundlegendes
- 1. Was oder wann ist Literatur? 3
- 2. Angst und Gewalt in der Literatur: Historizität, Semantik und Ausdruck 18
- 3. Transformationen der Freundschaftssemantik in Diskursen und literarischen Gattungen seit dem Mittelalter 55
-
II. Textbeschaffenheit
- 4. Literatur aus der Sicht von Text- und Diskurslinguistik 97
- 5. Der besondere Einsatz der sprachlichen Mittel im literarischen Erzähltext. Das Beispiel der Personalpronomen 120
- 6. Das Wort im literarischen Text 140
- 7. Metaphern in literarischen Texten 160
- 8. Satz und Zeichensetzung: Formen, Variationen, Entgrenzungen 182
-
III. Textproduktion
- 9. Entwürfe und Revisionen der Dichterinstanz – poeta vates, poeta imitator, poeta creator 205
- 10. Das Problem der Ästhetizität von Texten 236
- 11. Dialogizität und Intertextualität 252
- 12. Medialität 272
- 13. Semiotisierung und Semantisierung von Erfahrung, Weltsicht und Wissen in literarischen Texten 290
- 14. Abweichen als Prinzip 310
- 15. Ironie als Prinzip 330
- 16. Das Emotionspotenzial literarischer Texte 351
-
IV. Textmerkmale von Epik, Lyrik und Dramatik
- 17. Fiktionalität und Fiktionalitätssignale 373
- 18. Erzählern aufs Wort glauben? Sprachliche Merkmale der fiktionalen Kommunikation 391
- 19. Sprache (in) der Lyrik 410
- 20. Sprachspiele und Rhetorische Figuren in der Lyrik 425
- 21. Sprache in Drama und Theater 449
- 22. Fingierte Mündlichkeit und poetische Sprachgestalt im Theatertext 462
-
V. Textrezeption
- 23. Interpretation 487
- 24. Metaphern verstehen. Probleme einer literarischen Hermeneutik 509
-
VI. Perspektiven auf besondere literarische Bereiche
- 25. Der Umgang mit Sprache in der Migrationsliteratur 531
- 26. Pop-Literatur 550
- 27. Sprache in der Prosa für Kinder und Jugendliche 559
- 28. Sachprosa, Sachtexte, Sachbuch 569
- Sachregister 582
Kapitel in diesem Buch
- Frontmatter I
- Inhaltsverzeichnis V
- Einleitung IX
-
Grundlegendes
- 1. Was oder wann ist Literatur? 3
- 2. Angst und Gewalt in der Literatur: Historizität, Semantik und Ausdruck 18
- 3. Transformationen der Freundschaftssemantik in Diskursen und literarischen Gattungen seit dem Mittelalter 55
-
II. Textbeschaffenheit
- 4. Literatur aus der Sicht von Text- und Diskurslinguistik 97
- 5. Der besondere Einsatz der sprachlichen Mittel im literarischen Erzähltext. Das Beispiel der Personalpronomen 120
- 6. Das Wort im literarischen Text 140
- 7. Metaphern in literarischen Texten 160
- 8. Satz und Zeichensetzung: Formen, Variationen, Entgrenzungen 182
-
III. Textproduktion
- 9. Entwürfe und Revisionen der Dichterinstanz – poeta vates, poeta imitator, poeta creator 205
- 10. Das Problem der Ästhetizität von Texten 236
- 11. Dialogizität und Intertextualität 252
- 12. Medialität 272
- 13. Semiotisierung und Semantisierung von Erfahrung, Weltsicht und Wissen in literarischen Texten 290
- 14. Abweichen als Prinzip 310
- 15. Ironie als Prinzip 330
- 16. Das Emotionspotenzial literarischer Texte 351
-
IV. Textmerkmale von Epik, Lyrik und Dramatik
- 17. Fiktionalität und Fiktionalitätssignale 373
- 18. Erzählern aufs Wort glauben? Sprachliche Merkmale der fiktionalen Kommunikation 391
- 19. Sprache (in) der Lyrik 410
- 20. Sprachspiele und Rhetorische Figuren in der Lyrik 425
- 21. Sprache in Drama und Theater 449
- 22. Fingierte Mündlichkeit und poetische Sprachgestalt im Theatertext 462
-
V. Textrezeption
- 23. Interpretation 487
- 24. Metaphern verstehen. Probleme einer literarischen Hermeneutik 509
-
VI. Perspektiven auf besondere literarische Bereiche
- 25. Der Umgang mit Sprache in der Migrationsliteratur 531
- 26. Pop-Literatur 550
- 27. Sprache in der Prosa für Kinder und Jugendliche 559
- 28. Sachprosa, Sachtexte, Sachbuch 569
- Sachregister 582