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series: Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst"
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Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst"

  • Herausgegeben von: Uwe Fleckner
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Die 2003 eingerichtete Forschungsstelle „Entartete Kunst“ dient der Erforschung von Themen wie der Aktion „Entartete Kunst“, der Enteignung von jüdischem Kunstbesitz und der Kunstpolitik im Nationalsozialismus.
Bis heute sind diese Themen nicht ausreichend aufgearbeitet. Mit den Bänden der Schriftenreihe werden der Öffentlichkeit die Forschungsergebnisse der Mitarbeiter der Forschungsstelle vorgelegt. Die einzelnen Bände vereinen jeweils Arbeiten verschiedener Autoren zu einem Schwerpunktthema.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 15 in dieser Reihe

Der als „entartet" beschlagnahmte und seither verschollene Turm der blauen Pferde Franz Marcs, Emil Noldes „Un­gemalte Bilder" aus der Zeit seines Berufsverbots oder Ernst Barlachs entfernte, z. T. zerstörte Ehrenmale sind Werke dreier Hauptvertreter des Expressionismus, die sich als Symbole für nationalsozialistische Kunstverfol­gung in die deutsche Kulturgeschichte eingeschrieben haben. Die Kunst Barlachs, Marcs und Noldes wurde jedoch nicht nur auf das Heftigste diffamiert, sondern auch als „deutsch" gefeiert, geschützt oder rehabilitiert. Mit ihrem quellenreichen Einblick in die Museums­-, Ausstellungs-­ und Pub­likationspraxis zwischen 1933 und 1945 legt Isgard Kracht Mechanismen wie Mythen der NS-­Kunstpolitik offen und erzählt die Geschichte von Verehrung und Verfemung des Expressionismus im „Dritten Reich" neu.

  • Elementarer Beitrag zum Verständnis nationalsozialistischer Kunstpolitik
  • Neue Perspektiven auf die Geschichte von Verehrung und Verfemung expressionistischer Kunst im „Dritten Reich"
Buch Nur in gedruckter Form 2023
Band 14 in dieser Reihe

Hildebrand Gurlitt zählte zu jenen Kunsthändlern, die sich an dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als „entartet" beschlagnahmten Kunstwerke beteiligten. Rund 400 Kunstwerke aus dem Kontext der Einziehung verblieben in seinem Besitz. Sie befinden sich heute als Legat Cornelius Gurlitt im Kunstmuseum Bern.

Der Band basiert auf umfangreichen Forschungen zur Entstehung des Kunstbesitzes Hildebrand Gurlitts. Die Beiträge thematisieren die Positionierung des Museumsleiters und Kurators Gurlitt zur deutschen Moderne und seine Rolle als Kunsthändler während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit. Die Autor:innen analysieren Gurlitts Rolle im Kontext des Kunsthandels, der nationalsozialistischen Kunst- und Verfolgungspolitik und problematisieren die Strategien des Kunstbetriebs nach 1945. Der Katalog enthält alle Kunstwerke im Legat Cornelius Gurlitt mit belegtem Bezug zur Aktion „Entartete Kunst" sowie Reproduktionen zentraler Dokumente.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 13 in dieser Reihe

Die nationalsozialistische Kunstpolitik prangerte Otto Dix (1891-1969) und sein veristisches Werk als »sittlichkeitsgefährdend« und »den Wehrwillen des deutschen Volkes beeinträchtigend« an. Als Reaktion wandelte sich Dix zu einem Maler, der motivisch und stilistisch zwischen Konservatismus und kritischer Stellungnahme oszillierte und trotz Verfemung nach Anerkennung suchte. Dieser erzwungene künstlerische Umbruch führte auch zu »verborgenen«, teils subversiven, teils widersprüchlichen Ikonografien, denen sich das vorliegende Buch widmet.

Analysiert wird die Kunst des Malers vor dem Hintergrund der kunstpolitischen Entwicklungen in Deutschland von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit; sämtliche Gattungen – Landschaften, Porträts und (christliche) Figurenbilder – werden betrachtet.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2017
Band 12 in dieser Reihe

Die Geschichte des Kunsthandels im "Dritten Reich" zu schreiben, steht nicht nur aufgrund einer schwierigen Quellenlage vor besonderen Herausforderungen. Zwischen Komplizenschaft und Sabotage verstrickt sich das Handeln der Akteure in eklatante Widersprüche. Vom Alltagsgeschäft der Kunsthändler bis zum Widerstand gegen restriktive Vorschriften reicht das Themenspektrum, vom Auktionshandel bis zum Schwarz- und Schattenmarkt, von zahllosen Verbrechen nicht nur an jüdischen Sammlern und Händlern bis zum Kunstraub in den von deutschen Truppen besetzten Ländern. Kunst- und Wirtschaftshistoriker untersuchen in diesem Buch den Kunstmarkt und seine Mechanismen im Nationalsozialismus, die Rolle der Raubkunst sowie insbesondere moderner und "entarteter" Werke auf dem Kunstmarkt im "Dritten Reich".

Buch Nur in gedruckter Form 2017
Band 11 in dieser Reihe

In München baute der Kunsthändler Günther Franke (1900-1976) ab 1923 erfolgreich ein Netzwerk aus Künstlern, Sammlern und Museen auf und wurde zu einem wichtigen Galeristen und Händler von Max Beckmann und Ernst Wilhelm Nay. Bereits anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums 1947 hob man lobend hervor, dass es in der NS-Zeit sein Verdienst gewesen sei, die Werke von als "entartet" geltenden Künstlern bewahrt zu haben. Später titelte man, Franke sei "kein Mann der Anpassung" gewesen Diese Publikation leistet einen Beitrag zur Geschichte des Kunsthandels in München bis in die 1970er Jahre, insbesondere aber zu Frankes Anfängen, aber auch zu seinen bisher unbekannten Verstrickungen in der NS-Zeit, sie beleuchtet ihn als Privatsammler und als Stifter von Werken Max Beckmanns an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Buch Nur in gedruckter Form 2016
Band 10 in dieser Reihe

Mit dem Narrativ des "Malverbots" konstruierten viele deutsche Maler und Bildhauer nach 1945 von sich ein einseitiges Bild als verfolgte Künstler. Zur Begründung reichte oft der Umstand, auf der Ausstellung "Entartete Kunst" mit nur einem Werk vertreten gewesen zu ein. Unberücksichtigt blieb die Tatsache, dass die meisten Kunstschaffenden ansonsten unbehelligt blieben und sogar von öffentlichen Aufträgen profitierten. Nach dem Krieg geriet rasch in Vergessenheit, wie der Kunstalltag mit seinem von der Reichskammer der bildenden Künste vorgegebenem Reglement tatsächlich organisiert war. Welche Arbeitsbedingungen herrschten für Künstler und Händler? War das Sammeln von moderner Kunst verboten? Das Buch widmet sich erstmalig exemplarisch diesen juristischen Aspekten der Kunstgeschichte des Nationalsozialismus.

Buch Nur in gedruckter Form 2015
Band 9 in dieser Reihe

Die inneren Widersprüche nationalsozialistischer Kunstpolitik äußern sich besonders bei der Rezeption des Expressionismus, dessen Werke einerseits im Brennpunkt der Verfemung standen, andererseits für ideologische Richtungskämpfe innerhalb der NSDAP in Anspruch genommen wurden. Die kommentierte Quellenedition widmet sich der historischen Analyse dieser Widersprüche: Von der Rezeption des Expressionismus als internationale Avantgarde seit dem Kaiserreich und den Debatten über einen "nordischen" Expressionismus im Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik und im "Dritten Reich" bis zu den Kontroversen über sein Erbe nach dem Zweiten Weltkrieg werden Wertschätzung und Verachtung dieser Kunst durch die konfliktreiche deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts verfolgt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 8 in dieser Reihe
Im Sommer 1937 holten die Nationalsozialisten zum großen Schlag gegen die »entartete« Kunst aus. Mehr als 20.000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken wurden beschlagnahmt, viele Werke vernichtet, andere veräußert. Der als »Verwertung« bezeichnete Verkauf der konfiszierten Kunst erfolgte über Händler, die eigens vom Propagandaministerium ausgewählt wurden. Zu ihnen gehörte auch der Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz aus Berlin. Er fand Kunden in Holland, Norwegen und der Schweiz, doch ging der überwiegende Teil der beschlagnahmten Werke an seinen New Yorker Geschäftspartner Curt Valentin. Es war ein von den Nationalsozialisten gewiss nicht beabsichtigter Nebeneffekt, dass die Verfemung der Moderne in Deutschland deren sammlerische – und damit letztlich auch kunsthistorische – Etablierung auf dem amerikanischen Kontinent bewirkte. Die vorliegende Untersuchung verfolgt den Weg der »entarteten« Kunst in die Privatsammlungen und Museen der Neuen Welt, sie zeichnet aufgrund ausführlicher, oft erstmals ausgewerteter Quellenanalysen das Geschäftsgebaren der beteiligten Kunsthändler nach und erforscht die gegensätzliche Entwicklung zweier Kunstmärkte während des Zweiten Weltkriegs. Die mit dem Buch »Die ›entartete‹ Moderne und ihr amerikanischer Markt. Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst« vorgelegte Studie bietet damit einen profunden Beitrag zur internationalen Rezeptionsgeschichte der modernen, von der nationalsozialistischen Kulturpolitik verfemten Kunst.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 7 in dieser Reihe
Obwohl der materielle Wert von Kunst vielfach zum Thema einer sensationsheischenden Presseberichterstattung gemacht wird, widmet sich die Kunstgeschichtsschreibung diesem Phänomen eher selten. Doch können Preise von Gemälden, Skulpturen oder Graphiken Veränderungen in der Rezeption eines Künstlers oft auf das Jahr genau anschaulich machen. Die vorliegende Publikation untersucht die Marktentwicklung der Kunst der deutschen Moderne von der Weimarer Republik bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Am Beispiel von zwölf heute hoch gehandelten Künstlern, darunter Emil Nolde, Max Beckmann und Paul Klee, wird die Marktstellung der Klassischen Moderne sowie ihre kulturpolitische und wirtschaftliche Situation im In- und Ausland beleuchtet. Zentral ist dabei die Frage, wie sich die nationalsozialistische Aktion "Entartete Kunst" auf den Handel mit der Avantgarde in Deutschland nach 1933 auswirkte und welchen Einfluss die nationalsozialistische Kunstpolitik auf die Preisstrukturen der verfemten Künstler nahm. Die Untersuchungsergebnisse erlauben auf der Grundlage zumeist erstmals ausgewerteter Quellen eine differenzierte Beurteilung der sogenannten "Verwertung" von Werken der "entarteten" Kunst und geben zugleich einen detailreichen Überblick über den Kunsthandel im Nationalsozialismus. Damit werden neue Grundlagen für weitere Forschungen im Bereich der "entarteten" Kunst geschaffen, sowohl für die allgemeine Künstlerrezeption als auch für die Einschätzung von Verkaufs- und Enteignungsvorgängen im "Dritten Reich". Auf der Basis der vorliegenden Marktanalyse können Fragen nach der Angemessenheit eines erzielten Preises beantwortet werden, die in aktuellen Diskussionen um die Restitution von Kunstwerken von entscheidender Bedeutung sind.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 6 in dieser Reihe
Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im »Dritten Reich« nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der für die vorliegende Publikation gewählte Titel Museum im Widerspruch fängt die durchaus ambivalenten Erkenntnisse der für die Frankfurter Situation in Kooperation der Forschungsstelle »Entartete Kunst« mit dem Städel durchgeführten Untersuchungen wie in einem Brennspiegel ein. In der Tat standen die Direktoren und Kuratoren des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie im »Dritten Reich« oft genug im Widerspruch zu einer kunsthistorisch-wissenschaftlichen Selbstverpflichtung, die gerade im Bereich des Museums als öffentlicher Einrichtung auf moralische wie juristische Rechtmäßigkeit, auf einen sorgsamen Umgang mit Mäzenen, Sammlern und Publikum, mit den Kunstwerken, ihrer Präsentation und ihrem Erhalt abzielen muss. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums in diesen Jahren nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im »Dritten Reich« weisen weit über den Frankfurter Wirkungskreis hinaus und tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2010
Band 5 in dieser Reihe
Der Kunsthandel ebenso wie das Museums- und Sammlungswesen im Nationalsozialismus sind in den letzten Jahren nicht zuletzt durch spektakuläre Restitutionsfälle in den Blick der Öffentlichkeit geraten. Das Konfiszieren und Zerschlagen von privaten, vor allem jüdischen Sammlungen durch die Nationalsozialisten, der durch die wirtschaftlichen und politischen Umstände veranlasste Besitzwechsel von Sammlungsbeständen sowie die im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" beschlagnahmten und in alle Welt veräußerten Kunstwerke aus öffentlichem Besitz sind Teil dieses facettenreichen Themenbereiches. Während einige Händler durch diese Umverteilung von Kunstbesitz und durch das steigende Interesse der nationalsozialistischen Führungselite an der Kunst profitierten, wurden andere aus dem Geschäft gedrängt, zogen sich zurück oder arrangierten sich mit den politischen Begebenheiten. Doch trotz der zunehmenden Regulierung des Kunstmarktes waren immer noch Handlungsspielräume gegeben. Die Sammeltätigkeit beispielsweise von Joseph Haubrich oder dem Sammlerpaar Sprengel dokumentiert, dass es auch nach der Machtübernahme und einer zunehmenden Diffamierung der Moderne einen Markt für "entartete" Kunst in Deutschland gab. Gleichermaßen zeigen die Biografien von Kunsthändlern wie Günter Franke, Ferdinand Möller, Karl Buchholz oder Hildebrand Gurlitt, welchen Drahtseilakt die Händler zum Teil für die von ihnen vertretenen Künstler vollzogen und zu welchen Risiken, aber auch zu welchen Kompromissen sie bereit waren, um ihre Geschäfte fortführen zu können. Die in diesem Band zusammengestellten Aufsätze zeichnen anhand von Fallbeispielen ein eindrucksvolles Bild vom Kunsthandeln und -sammeln während des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit. Die Beiträge beschreiben das enge Netzwerk von Händlern, Künstlern, Museumsleuten und Sammlern, sie analysieren die Zerstörung, aber auch den Auf- und Ausbau privater und öffentlicher Sammlungen sowie die Auswirkungen der nationalsozialistischen Kunstpolitik auf die Jahre nach 1945.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2009
Band 4 in dieser Reihe
Kunstwerke der Moderne und der Avantgarde wurden vom Nationalsozialismus als genuine Feinde bekämpft. Mit ihrem widerständigen Potenzial und den in ihnen verbildlichten Utopien mussten sie diskreditiert, aus dem öffentlichen Leben verbannt oder vernichtet werden. Das Buch verfolgt daher systematisch die Wege einzelner Kunstwerke im und durch das "Dritte Reich". Dabei werden von der Anprangerung der Gemälde und Skulpturen in den unterschiedlichen Ausstellungen "entarteter" Kunst bis zur sogenannten "Verwertung" auf dem internationalen Kunstmarkt, von der Rettung durch engagierte Museumsleute über Tausch oder Rückkauf durch Künstler und Sammler bis hin zur Zerstörung einiger Werke alle nur denkbaren Biographien der ursprünglich meist aus öffentlichem Besitz stammenden Kunstwerke exemplarisch untersucht. Die Schicksale der juristisch unanfechtbar beschlagnahmten Werke aus deutschen Museen werden dabei ebenso verfolgt wie Beispiele aus privatem Besitz, deren Sequestrierung illegal erfolgte und durch die jüngste Rechtsprechung in einigen Fällen korrigiert werden konnte. Die Aufsätze nehmen das konkrete Kunstwerk in den Blick, sie beleuchten den propagandistischen Einsatz innerhalb der Aktion "Entartete Kunst" und der in ihrem Zuge verwirklichten Ausstellungsstrategien, detailliert schildern sie die Rezeptionsgeschichte dieser Werke, ihre teils dramatischen und teils bis heute andauernden Provenienzgeschichten und berücksichtigen – wo immer es sinnvoll erschien – die gelegentlich weit vor 1933 einsetzende Verfemung der Werke wie der Künstler. Ausgesprochenes Ziel des Buches soll es dabei sein, im Mosaik der Einzelfälle eine Geschichte nationalsozialistischer Kunstpolitik zu schreiben und zugleich von den Nachkriegsschicksalen der Werke Auskunft zu geben.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2010
Band 3 in dieser Reihe
Bernhard A. Böhmer (1892–1945) gehörte zu den vier Kunsthändlern, die mit dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke beauftragt waren. Dokumente weisen jedoch darauf hin, dass bei Böhmer in Güstrow nicht nur die offiziell über ihn "verwerteten" Kunstwerke lagerten. Nach dem Krieg ließ die Zentralstelle für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone seinen Nachlass sicherstellen und die annähernd eintausend Werke in Rostock deponieren. Der ursprüngliche Plan, die aus ostdeutschem Museumsbesitz stammenden Werke den Herkunftsinstitutionen zurückzugeben, konnte nur teilweise verwirklicht werden. Heute befinden sich im Kulturhistorischen Museum in Rostock noch rund sechshundert Werke, von denen im Sommer 2008 erstmals ein großer Teil ausgestellt wird. Der aus diesem Anlass wissenschaftlich erfasste Bestand wird gemeinsam mit Rückgaben und ungeklärten Fällen in der begleitenden Publikation vollständig katalogisiert. Textbeiträge widmen sich sowohl der Person Bernhard A. Böhmers, insbesondere seinen Praktiken als Händler und seinen Kontakten im NS-Staat, als auch dem Umgang mit seinem Nachlass im Kontext der Rezeption "entarteter" Kunst nach 1945 und der sich wandelnden Gesetzeslage zur Beschlagnahme. Die Publikation wird als erste Monographie zu Böhmer mit zahlreichen, bisher unbekannten Fakten und Fotografien sowie kunsthistorischen Analysen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Handels mit "entarteter" Kunst und darüber hinaus zur nationalsozialistischen Kunstpolitik mit einem Ausblick in die Nachkriegszeit leisten, wie es sich die Forschungsstelle "Entartete Kunst" in Berlin und Hamburg zum Ziel gesetzt hat.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2008
Band 2 in dieser Reihe
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 und der Distanzierung vom nationalsozialistischen Regime und seiner (Kunst-)Politik erfuhr die während des Nationalsozialismus als "entartet" gebrandmarkte Kunst – insbesondere der Expressionismus – eine Rehabilitierung. In allen vier Besatzungszonen wurden die noch kurz zuvor diffamierten Künstler in ersten Präsentationen gewürdigt und aktiv in den kulturellen Wiederaufbau des Landes eingebunden. Dies änderte sich mit der zunehmenden Verschärfung des Ost-West-Konfliktes um 1947/48, bei der sich die bis dahin positive Interpretation der modernen Kunst des ersten Jahrhundertdrittels in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und später in der DDR in ihr Gegenteil kehrte. Die Publikation untersucht die politisch-ideologische Inanspruchnahme der während des Nationalsozialismus als "entartet" diffamierten Kunst nach 1945 in der SBZ und frühen DDR. Dabei wird die kulturpolitische Vereinnahmung und Rezeption dieser Kunst in den westlichen Besatzungszonen und in der frühen Bundesrepublik vergleichend miteinbezogen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Museen, die sich nach 1945 darum bemühten, ihre Sammlungen erneut für die Kunst der Moderne und Gegenwart zu öffnen.
Heruntergeladen am 31.12.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/ek-b/html
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