Sozialethik in der russisch-orthodoxen Kirche der Gegenwart
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Jennifer Wasmuth
Zusammenfassung
Im Jahre 2000 wird auf der Bischofssynode der russisch-orthodoxen Kirche mit den GS die erste offizielle Stellungnahme einer orthodoxen Kirche zu grundlegenden Fragen der Sozialethik verabschiedet. Als Hintergründe für die Verabschiedung des Dokuments sind in erster Linie Tendenzen innerkirchlicher Pluralisierung, Versuche der politischen Instrumentalisierung sowie eine bestimmte theologische Deutung der politischen Ereignisse auf Seiten der russisch-orthodoxen Kirche anzunehmen. Die theologische Programmatik des Dokuments ist im Wesentlichen durch die beiden Prinzipien der Sobornost’ und der Symphonie bestimmt, mit denen eine positive Bezugnahme auf Staat und Gesellschaft bei gleichzeitiger Anerkennung der Trennung von Kirche und Staat begründet wird. Praktisch gleichgesetzt werden aber weiterhin Kirche und Gesellschaft, weshalb sich ein plurales Gesellschaftskonzept mit den GS nur schwer in Einklang bringen lässt. Die grundsätzliche Bedeutung des Dokuments besteht weniger in theologischer, als vielmehr in kirchlicher Hinsicht: Die GS bieten eine hilfreiche Grundorientierung und signalisieren die Bereitschaft der russisch-orthodoxen Kirche zur Mitarbeit unter den (staatlichen) Bedingungen der Moderne.
References
© 2014 by Gütersloher Verlagshaus
Artikel in diesem Heft
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- INHALT
- Die Autorinnen und die Autoren dieses Heftes
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- HAUPTARTIKEL
- Ernst Blochs Christologie
- Die Menschheit bewahren?
- Sozialethik in der russisch-orthodoxen Kirche der Gegenwart
- Leben als Zeichen
- KRITISCHES FORUM
- Schöpferische Liebe als Autorität des Vernünftigen in der Theologie
- Zukunft und Vergangenheit der Erneuerung des Gottesdienstes
- ZUR SITUATION
- Kontroverse um die Menschenwürde
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