Sozialtheorie
Zwischen Bild und Sprache, Kunst und Nicht-Kunst, Wahrnehmung und Kommunikation: ein erster soziologischer Blick auf Audioguides in Kunstausstellungen.
Ein praxistheoretischer Werkzeugkasten, der Forschung auf Symmetrie, Multiplizität und Bruchstückhaftigkeit verpflichtet.
Der Band analysiert das ambivalente Verhältnis zwischen Sicherheitspraktiken und gesellschaftlichem Vertrauen am Beispiel der Terrorismusbekämpfung.
Vertrauen ist regelmäßiger Gegenstand von Krisendiagnosen - wie aber kann Vertrauen gestärkt und aufgebaut werden? Die Beiträger*innen werfen einen wissenschaftlichen Blick auf Vertrauen und dessen Relevanz für die gesellschaftliche Zukunft. Dafür unterscheiden sie gezielt zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen, fassen den jeweiligen Forschungsgegenstand zusammen und nehmen Stellung zu offenen Fragen. So gelingt es ihnen, die Kontextabhängigkeit von Vertrauen und dessen enorme Bedeutung in Zeiten gesellschaftlicher Zersplitterung herauszustellen. Der begleitende Podcast »Trust Issues!?« ermöglicht dabei, über den Tellerrand der wissenschaftlichen Perspektive hinauszublicken.
Eine Erweiterung sozialer Wirklichkeit angesichts des Anthropozän: Trans- und Posthumanismen und der Weg in eine mehr-als-menschliche Zukunft.
Ein Soziologe als Handwerker – ethnografische Einblicke in Pierre Bourdieus Praxis des kollektiven Forschens.
Die Paradoxien und Herausforderungen einer neuen »Ära der Ungewissheit« – und wie wir ihnen begegnen können.
Krisen passieren nicht einfach, sondern müssen erzählt werden: Die Neue Rechte und ihr politisches Hegemonieprojekt.
Neue Phänomenologie und Soziologie gegen die existenziellen Probleme unserer Zeit: eine leibphilosophische Vergesellschaftungstheorie in Anlehnung an Georg Simmel.
Traumanalyse, Horror, Science-Fiction und Krimi – vier Filmgenres als Handlungsmedien im komplexen System moderner Gesellschaft.
Kampfbegriff, Protestbewegung, die Frage nach alternativen Lebensformen: Solidarität im Spannungsfeld von Ungleichheits- und Zugehörigkeitsaspekten.
Autoritäre Politik als Produkt der gesellschaftlichen Krise – was die Kritische Theorie zum Rechtsextremismus zu sagen hat.
Autonomie im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Verantwortung – theoretische Einordnungen und praktische Einflüsse auf die Medizin.
Rassismus durch die Linse der Kritischen Theorie wie die Kategorien Gesellschaft, Ökonomie und Subjekt zu einem Perspektivwechsel verhelfen.
Luhmann neu gedacht: Die plurale Gesellschaft und die lebenslaufspezifischen Dynamiken von Inklusion/Exklusion der Person aus systemtheoretischer Sicht.
Spanien als europäisches Konfliktlabor: Empirische und hegemonietheoretische Blicke auf den beschleunigten sozialen Wandel von 2011–2016.
Nudging als Regieren durch Verhaltensexperimente – ethnografische Perspektiven und Konsequenzen für die Theoriebildung.
Am Fremden zeigt sich das Eigene: das Theoretisieren als soziologische Forschungsmethode am Beispiel der Fluchtmigrationsforschung.
A modern rereading of Wallerstein's thoughts that brings the famous sociologist and economic historian into the 21st century.
Verschwörungstheorien im Internet – eine soziologische Analyse der Kommunikationsmuster auf 4chan.org.
Was bedeutet Freiheit als politisches Konzept in der Moderne? Ein Plädoyer für eine anspruchsvolle Freiheitspraxis.
A practice turn in aesthetics and politics: Creating sensory experiences and shaping collective interests – how are they intertwined, both innovating and governing our lives?
Ein analytischer wie empirischer Beitrag zur systemtheoretischen Steuerungsdebatte im Angesicht der drohenden Klimakrise.
Technological innovation in the transport sector must be accompanied by making it more sustainable, turning transport policy into social policy.
Privilegien reproduzieren sich lautlos in der sozialen Magie verdeckter Praktiken – und sichern das Erbe der Macht.
Wie gelingt Commoning in der Kunst? Transformationspotenziale einer gemeinschaffenden künstlerisch-kuratorischen Praxis.
Ein Manifest zur Reflexion über den Gabenbegriff – und Hilfestellung zum Verständnis unserer Beziehung zu Zukunft, Natur, Glaube, Religion und Macht.
Die Herausforderungen des Wechselspiels zwischen Ökonomie und Ethik – eine sachliche Betrachtung mit neuen Impulsen.
Kapitalismustheorie meets soziologische Zeitdiagnose: Wie steht es um das Subjekt im kybernetischen Kapitalismus?
Die Mythen des Rechtspopulismus sind der Versuch, die Krise der Gegenwartsgesellschaft zu überwinden, ohne ihre Struktur in Frage stellen zu müssen.
Der »Sexiest Job of the 21st Century«? Eine wissenschaftssoziologische Analyse der Genese der Datenwissenschaften im Kontext der Digitalisierung.
Making sociology through sound.
Ein innovatives soziologisches Instrumentarium zur Analyse von Genese und Formwandel des Antisemitismus.
Antisemitischer Menschenrechtsaktivismus – wie Antisemitismen weltweit für die BDS-Kampagne gegen Israel mobilisieren.
Helfen als Widerspruch – trotz organisationaler Konzepte und institutioneller Vorgaben kommt es im Kern auf konkrete Begegnungen an.
Ökonomische Perspektiven zur Aufdeckung des Verwertungszusammenhangs – eine vergleichende Untersuchung kapitalistischer Außenverhältnisse.
Perspektiven emanzipatorischer Bewegungen – eine Neuentdeckung der Protesttheorie Herbert Marcuses.
Von Abzählreimen über Balladen zu Versen an Wänden – empirisch-methodisches Arbeiten und Forschen mit Lyrik in der Soziologie.
Für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung reichen technologische Innovationen nicht aus: Wir müssen unser Zusammenleben neu organisieren!
Pragmatistische Kritik am Konstruktivismus – Dass jede Sinnverarbeitung ihre Gegenstände formiert, statt abbildet, ist trivial. Eine pragmatistische Analyse medialer Übersetzung kann zeigen, dass jede Art von soziologischem »Konstruktivismus« die indirekte Referenz der Soziologie auf ihren Gegenstand vollständig verzeichnet.
Skeptiker*innen sehen das Modell der liberalen Demokratie in der Krise – ein Anlass, um sich mit ihren Problemlagen und Herausforderungen zu befassen. Mit Beiträgen von Jens Hacke, Georg Kohler, Jan-Werner Müller und Herfried Münkler.
Wie Digitalisierung und Konsum die Grundlagen von Überwachung und Kontrolle im 21. Jahrhundert bilden und warum es so schwer ist, sich zu wehren.
Die Verbindung von Intersektionalität mit Judith Butlers Subjektivierungsansätzen ermöglicht ein Neudenken der Reproduktion von Machtverhältnissen.
Zentrale soziologische Perspektiven auf Kernthemen nachhaltiger Gesellschaftsentwicklung.
Fernbeziehungen reproduzieren und problematisieren normalisierte Intimität gleichermaßen. Diffraktionen im Anschluss an Karen Barad helfen dieses Spannungsfeld zu erörtern.
Die Aktualität des Lebenswerks von einem der bekanntesten Vordenker soziologischer Gegenwartsdiagnosen in der Diskussion.
The commons are a means to overcome economic, political, and ecological crises – while reconciling human freedom and ecological sustainability.
Komplexe Zeitgestalten in Bewegung: Einblicke in die vielschichtigen Rhythmen im Lebensverlauf.
Ein Buch, das Mut macht! Es lockert Denkblockaden und zeigt, wie Menschen weltweit Commons gestalten: Ein gelingendes Miteinander, sorgendes Wirtschaften und eine neue Politik wird die Welt von morgen zu einer besseren machen.
Wie geht intersektionale Sozialforschung? Dieses Handbuch erklärt das Forschen mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse Schritt für Schritt.
Enhancement, Robotik und die Welt der Digitalisierung. Neue technische Möglichkeiten werfen neue ethische Fragen auf.
Wieso erscheint uns »Gesellschaft« oft widerständiger, als uns lieb ist? Es sind die Zugzwänge unterschiedlicher Medien, die uns immer wieder in Form bringen.
Wo steht der Mensch in der zeitgenössischen Soziologie? Der Einbezug durch Verdrängung bei Jürgen Habermas und Niklas Luhmann im Kontext einer soziologischen Anthropologie.
Um die maßlose Spätmoderne zu ergründen, wird Kritische Subjekt- und Gesellschaftstheorie relational ineinander verschränkt und neu gedacht.
In Momenten der »Exposure« – der Enthüllung und Entblößung, des Sich-Aussetzens, der Gefährdung – artikuliert sich das Politische der Gegenwart.
Der Neo-Institutionalismus hat sich seit den 1990er Jahren zu einer der produktivsten Theorien in den Sozialwissenschaften entwickelt. Der Band präsentiert die aktuelle Diskussion um die Weiterentwicklung von Schlüsselkonzepten dieser Theorie.
Auch die größten Gesellschaftsprobleme werden nicht automatisch bearbeitet, hierzu muss angeregt werden. In und mit welcher Gesellschaft Korrektive dies tun, wird hier am Beispiel des Investigativ-Journalismus untersucht.
Elterngeld und Elternzeit steuern familienpolitisch deutlich mehr, als lediglich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch die elterlichen Selbstverhältnisse werden beeinflusst.
Wie wird Kreativität hervorgebracht und warum sind einige Sektoren kreativer als andere? Eine Freilegung der Black Box »Kreativität« in der Mode.
Wie stark hat der Nationalsozialismus und die Auseinandersetzung mit ihm die Soziologie in Österreich geprägt? Der Band thematisiert nachhaltige Kontaminationen und kritische Durchdringungen.
Stadtplanung neu gedacht: Welche Perspektiven eröffnen sich, wenn man den sozio-materiellen Kontext mit einbezieht?
Eine »Oral History« der Bielefelder Fakultät für Soziologie, erzählt in und durch Interviews mit (ehemaligen) Professor_innen.
Die Grenzen und Chancen ganzheitlicher Lebensführun mit Georg Simmel – eine Philosophie der Freiheit.
Strategien in Umweltschutzgruppen werden nicht von Missständen vorgegeben, sondern sind das Ergebnis eines spannenden sozialen Deutungs- und Aushandlungsprozesses.
Krieg als genuin soziales Phänomen – Lotta Mayer rekonstruiert die dynamischen Verläufe innergesellschaftlicher Konflikte und Kriege auf der Basis des Symbolischen Interaktionismus.
Gegenwartsdiagnosen boomen: Diagnostiziert werden drohende Klimakriege, der Kollaps der Energieversorgung oder gleich die Auslöschung der gesamten Menschheit. Wie enstehen Gegenwartsdiagnosen und wie werden sie wirksam?
Klimaschutz zwischen Protest und Gestaltungsraum – der Band zeigt: So ticken deutsche Jugendumweltgruppen! Eine wissenssoziologische Analyse für starken Klimaschutz.
Ein soziologischer Blick auf Be- und Entschleunigung im Iran. Vom Babismus bis zur Islamischen Revolution.
Die bürgerliche Öffentlichkeit wandelt sich in Zeiten von Internet und Social Media radikal – eine fundierte Neubestimmung des Verhältnisses von Privatheit und Öffentlichkeit unter Bedingungen des Web 2.0!
Räume der Kindheit sind machtpolitisch umkämpfte Schauplätze der Sozialisation, aber auch Erlebnisorte des Alltags. Die rund 70 Beiträge gehen den kindlichen Objekt-, Orts- und Raum-Beziehungen in in ihren vielen Facetten auf den Grund.
Dieser Band macht die nunmehr 50jährige Geschichte der Bielefelder Fakultät für Soziologie aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit vielfältigen personellen und institutionellen Bezügen erlebbar.
Dieser Band setzt sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragestellungen der Menschenrechte und Menschenwürde auseinander.
Ein aus soziologischer Perspektive erweiterter Blick auf verschiedene affektive Phänomene und kulturelle Ordnungen. Welche Rolle spielen dabei etwa prädisponierte Aufmerksamkeiten?
This book is meant to encourage. It unites relational thinking with a new way of acting. The goal: a free, fair and vibrant society. But what we are used to is deeply rooted in our minds, in our everyday lives, in the market and the state. Silke Helfrich and David Bollier uncover traditional patterns of thought and design a program for a successful cooperation, a different political understanding and a caring economy. They focus on practices, showing how we pursue common goals in diversity. In practice, houses and vehicles can be built in a similar way to Wikipedia. The book also encourages us to think like a »Commoner«. It offers a language for the world of tomorrow. It not only changes the economy and politics - it changes us.
Menschen sind immer zugleich Individuen und in Kollektive verwoben. Um der Dynamik dieser Relationalitäten zu entsprechen, ist unser Mit-Sein nur als Mit-Werden zu verstehen.
Pierre Bourdieus gelebte Realutopie des »kollektiven Intellektuellen« aus der Sicht eines langjährigen Mitarbeiters und Vertrauten.
Ein anderes Geldsystem ist möglich – lokale Komplementärwährungen zeigen die Möglichkeit eines anderen Geldsystems auf, das Gabe und Reziprozität an die Seite des Markttausches stellt.
Kapitalismus im Krankenhaus – Der Band diskutiert theoretisch, historisch und empirisch informiert Hintergründe und Auswirkungen einer gesellschaftspolitisch brisanten Entwicklung.
Soziologie des Anthropozäns – Der Band analysiert die Folgen des Wandels der gesellschaftlichen Naturverhältnisse im Übergang zum Zeitalter des Anthropozäns und die daran anschließenden politischen Auseinandersetzungen.
Der Begriff der Entfremdung ist zurückgekehrt und wird in diesem Band an der Schnittstelle zwischen Soziologie, Sozialphilosophie und Sozialpsychologie theoretisiert.
Soziologien des Lebens fassen das Leben nicht nur als Objekt, das gesellschaftlich normiert, gesteigert und erkannt wird, sondern auch als Subjekt seiner Normen, seines Wissens und seines Wandels.
Aktuelle kulturpsychologische und interdisziplinäre Beiträge zu den Themenbereichen Globalisierung, Interkultur, Religion, Bildung und Geschlecht.
Die nahezu unlösbare Aufgabe kritischer Ökonomik ist, sich fortlaufend selbst als Teil des Problems mitzudenken.
Was ist gesellschaftliches Leiden? Frank Schumann spürt Antworten in der Frankfurter Schule nach und skizziert dabei Lücken und Perspektiven der Forschung.
Wie lässt sich das komplexe Beziehungsgefüge zwischen »Ordnung« und »Katastrophe« kulturwissenschaftlich analysieren? Ein neues begriffliches Instrumentarium.
Der Körper als Organ der Gesellschaft – Hannelore Bublitz rekonstruiert in ihrer soziologischen Theorie des Körpers, wie sich Konstruktionen, Techniken und Phantasmen im Archiv des Körpers materialisieren.
Welcher Stellenwert kann der Religion in der säkularen Gesellschaft zukommen? Wie verhalten sich Glauben und Wissen, Religion und Vernunft heute zueinander? Welche Rolle spielt Religion in Fragen der Ethik?
Mit dem Begriff der Responsibilisierung stellt der Band die Frage nach der Zuschreibung von Verantwortung und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen individueller und kollektiver Verantwortung für nachhaltige Entwicklung.
Die Nachhaltigkeitsgesellschaft – Programmschrift einer kritisch-reflexiven Sozialforschung zu den gesellschaftlichen Konflikten um Nachhaltigkeit.
Was machen Menschen eigentlich, wenn sie in Projekten arbeiten? Der Band zeigt: Projekte stehen für freie und kreative sowie für strikt kontrollierte Arbeit. Dieser Widerspruch wird im Organisierenden Arbeiten aufgelöst.
Eine intersektionelle Einführung, die Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse und Migration verknüpft und zentrale Ansätze der Geschlechter-, Migrations-, Intersektionalitäts- und Transnationalitätsforschung verständlich aufarbeitet.
Environment precedes everyday life. Therefore, society is an environmental phenomenon, and it must be examined as such.
Kritischer Realismus – ein internationaler Theoriediskurs der Philosophie und der Sozialwissenschaften wird hier erstmals in den deutschsprachigen Wissenschaftskontext eingeführt. Mit Beiträgen von Margaret Archer, Hartmut Rosa, Uwe Schimank u.a.
Hartmut Rosa hat den Begriff der Resonanz in das Zentrum seiner kritischen Gesellschaftstheorie gestellt. Der Band diskutiert und schärft diesen Begriff aus verschiedenen Perspektiven in Soziologie und Sozialphilosophie.
Psychosoziale Beratung als Subjektivierungskatalysator – Die Studie veranschaulicht die Transformation des Selbstverständnisses im Angesicht von Krisen.
Der Band geht der Frage nach, ob durch den Wertepluralismus in modernen Gesellschaften allgemeingültige Werte und Normen überholt sind.
Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Wie genau sich künstlerische Arbeit praktisch gestaltet, zeigt diese ethnografische Studie.
Flüchtlinge hinterfragen, verletzen und unterliegen Grenzen. Auf ihrem Weg nach Europa sind sie in einem Grenzraum unterwegs, in dem Demokratien grundlegende Rechte außer Kraft setzen.
Nichts ist so theoretisch und zugleich so praktisch wie die Praxis – der interdisziplinäre Sammelband bündelt Zugänge zu »Praxis« an der Schnittstelle von performativer Kunst und Sozial- und Kulturwissenschaften.
Von fotografischen Handlungen über Techniken und Bildinterpretationen bis zur Foto-Theorie – der Band präsentiert die vielen Facetten und Gegenstände einer Wissenssoziologie der Fotografie.
Der Band zeigt: Soziale Bewegungen bilden sich durch die höchst selektive Interpretation und Rekontextualisierung von Einzelprotesten aus.
Wie können wir Personalität und Subjektivität heute denken? Im Ausgang von einer Theorie sozialer Übersetzung erschließt Joachim Renn die Differenzierungsdynamik zwischen sozialer Formatierung und subjektiven Selbstverhältnissen neu.
Der Band entwirft eine vielschichtige Theorie des Alltags und entfaltet damit eine neue, praxisorientierte Theorie des Politischen jenseits des Staates.
In the digital age, organizations are not anonymous systems operating behind the backs of individuals. Instead, they are scalable actor-networks guided by network norms of connectivity, flow, communication, participation, authenticity and flexibility.
Existenzweisen – die Beiträge dieses Bandes nehmen eine kritische Bestandsaufnahme von Bruno Latours gesellschaftstheoretischem Hauptwerk vor.
Der Band gibt einen Überblick über die international viel beachtete Debatte um Biopolitik in der italienischen Philosophie und Gesellschaftstheorie und zeigt das Potenzial dieses Denkens für ein angemessenes Verständnis des Politischen der Gegenwart.
Systemtheorie meets Kritische Theorie – Muss Gesellschaftskritik heute mit oder gegen das System geübt werden?
Was heißt miteinander leben heute? Der Band beleuchtet die grundsätzlichen und aktuellen Herausforderungen, vor denen das menschliche Zusammenleben steht.
Der Band versammelt zentrale Texte von Andreas Reckwitz, einem der führenden deutschen Kulturtheoretiker, zur Analyse der Kultur der Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Bedeutung von Kreativität in der Spätmoderne sowie die Frage nach den geeigneten Theoriemitteln für die Analyse dieses Phänomens.
Komplexe Funktionssysteme müssen Subjekte kommunikativ einbinden. Diese innovative Medientheorie der modernen Gesellschaft zeigt: Es sind massenmediale Metaphern, die dazu die erforderlichen Selbstbeschreibungen liefern.
Praxistheorien – dieses innovative soziologische Theoriefeld wird in dem Buch systematisch vermessen und auf mögliche Weiterentwicklungen abgeklopft. Ein programmatischer Band, der die intensive Theoriedebatte in Deutschland prägen wird.
Gegen den inflationären und mehr und mehr unscharfen Gebrauch des Begriffs »Umwelt« bringt das Buch einen reflektierten Begriff von »Welt« in Anschlag, der zugleich das Verhältnis von Anthropologie und Soziologie neu vermisst.
Wie modelliert Software die Welt von Organisationen? Eine materialreiche Studie über die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnik für Unternehmen.
Soziologische Gewaltforschung meets Fuzzy-Logik – das Ergebnis ist eine umfassende Typologie von politischer Gewalt und Terrorismus, die auf den neuesten Erkenntnissen zur modernen Kriegsführung basiert.
Vom Sehen, Spüren, Riechen, Hören und Schmecken als kulturelle Praxis: Der originelle Band arbeitet das Verhältnis zwischen materieller Kultur und sinnlichen Praktiken erstmals systematisch auf.
Nichtwissen ist auch Macht – dieser Band erhellt gegen die gängige Negativbewertung die Vorzüge von Ignoranz und Nichtwissen.
Die Beiträge des Bandes übertragen den linguistischen Begriff der »Ko-Konstruktion« auf die allgemeine Analyse sozialer Prozesse. Sie zeigen: Viele Ereignisse des sozialen Lebens werden »ko-konstruiert«, indem sie von mehreren Beteiligten gemeinsam hervorgebracht und verantwortet werden.
Was machen Daten aus der Gesellschaft? Der Band beleuchtet die vielfältigen Weisen, in denen die digitale Datenverarbeitung die Gesellschaft prägt und transformiert.
Commons weltweit und konkret – der Band gewährt Einblicke in die faszinierende Vielfalt globaler Commons-Projekte, in denen die Idee der Gemeingüter-Ökonomie als konkrete Utopie gelebt wird.
Die Beiträge des Bandes untersuchen die Entwicklung von Theorien, das Verhältnis zwischen Forschungsprogrammen und deren Konzeption von kritischer Wissenschaft.
Legitimität im Angesicht der Krise – Der Band spürt der Herausbildung neuer Rechtfertigungsordnungen an den vielfältigen Bruchlinien gesellschaftlicher Krisenphänomene nach.
Der Band versammelt die methodischen Zugänge der Soziologie der Praxis und stellt innovative Forschungsdesigns an Beispielen aus der Forschungspraxis dar. Ein Standardwerk der empirischen Praxisforschung.
Wie lässt sich soziale Ungleichheit in einer vertikal strukturierten Gesellschaft beobachten? 20 Jahre nach dem Erscheinen von Birgit Rommelspachers »Dominanzkultur« führt der Band das Konzept der intersektionalen Analyse von Dominanzpositionen in die Gegenwart.
Theoretische und methodische Ansätze der Netzwerkanalyse, die in politischen und historischen Forschungsfeldern zur Anwendung kommen.
Der Band versammelt zeitgemäße philosophische Antworten auf die ewig junge Frage nach dem Wesen des Menschen.
Von der Soziologie zum Cyborg – die kritische Rekonstruktion soziologischer Theorien führt zum Gegenentwurf eines soziologischen Akteurmodells für Cyborgs.
Identität aus soziologischer Sicht – in dieser begriffssoziologischen Untersuchung erweist sich »Identität« als eine wirkmächtige Metapher, die zu immer neuen Deutungen anregt.
Altern ist Zukunft – das betrifft auch Fragen der Arbeitsplatzgestaltung und Gesunderhaltung von älteren Beschäftigten. Was muss eine Demographie-Strategie leisten? Und wie gehen andere Länder und/oder Kulturen mit diesem Thema um?
Pragmatistische Differenzierungstheorie – der Band entfaltet eine originelle Theorieperspektive für die multipel differenzierte Gegenwartsgesellschaft und ihre Übersetzungsverhältnisse.
Blind für das Sehen – der Band füllt ein Desiderat der soziologischen Theorie, indem er das Sehen als soziale Praxis dechiffriert. Sehen wird so als Vermittlung zwischen den Formen der Welt und den Formen des Selbst begreifbar.
Klima-Hegemonien – der Band nimmt die diskursiven Auseinandersetzungen auf dem Terrain der internationalen Klimapolitik in den Blick und analysiert die Rolle von transnationalen NGOs und sozialen Bewegungen zwischen Kritik und Affirmation.
»Sakralität der Person« – die Beiträge des interdisziplinären Bandes stellen Hans Joas und die neopragmatistische Konzeption der Menschenwürde auf den Prüfstand.
Wie funktionieren Mikrokredite? Der Band zeigt, dass die Rückzahlung von Mikrokrediten von einem mehrstufigen Kontrollsystem abhängt: Der Kreditbetreuer muss die Kreditgruppe kontrollieren, wie sie ihre Mitglieder kontrolliert.
Die dialogische Begegnung zwischen zwei zentralen Gesellschaftstheorien des 20. Jahrhunderts eröffnet neue Perspektiven für eine Gesellschaftskritik der Gegenwart.
Gegen die Vorherrschaft ökonomischen Denkens wird »Das Kapital« von Karl Marx neu gelesen und eine genuin soziologische Kapitaltheorie entfaltet, die die blinden Flecken des Bourdieu'schen Ansatzes überwindet.
Religion in Zeiten des Umbruchs: Wie reagieren Religionen auf gesellschaftliche Krisensituationen? Ein Blick auf immer wieder neue Beziehungsgeflechte.
Ökologische Wachstumskritik bietet ein kritisches Korrektiv zur Idee nachhaltiger Entwicklung und stellt die Frage nach besseren Mitteln und Zwecken jenseits moderner Mehr-Versprechen in den Mittelpunkt. Ein kluger Essay über die Möglichkeiten des guten Lebens jenseits des Materialismus.
Wie ist der moderne Imperativ entstanden, ein Subjekt sein zu wollen? Dies zeigt die Genealogie politischer Inklusion in Frankreich paradigmatisch.
Sozialkritik meets soziale Steuerung – der Band rekontextualisiert den Diskurstypus Sozialkritik im Zusammenhang von Arrangements sozialer Steuerung.
»Kontextueller Antisemitismus« – eine Studie über prekäre Äußerungen von Jugendlichen, die Antisemitismus weder mit scharfer Abgrenzung begegnen noch sich seine Ideologien aneignen.
Wie passt Religion in moderne Gesellschaften? Eine kontroverse und profunde Diskussion renommierter Wissenschaftler/-innen zu einer wichtigen Frage unserer Zeit.
Kapitalismus revisited – die Studie sucht mit originellen Neulektüren von Marx, Foucault und Bourdieu Wege aus den Sackgassen der gegenwärtigen Kapitalismusdebatte.
Gibt es eine globale Sinnstruktur der religiösen Vielfalt? Eine kohärente Studie zur Globalität von Religion, die anspruchsvolle Gesellschaftstheorie mit vielfältigem empirischen Material verknüpft.
Die erste umfassende soziologische Theorie des Patents: ein Beitrag zur dringend gebotenen gesellschaftlichen Reflexion über den Schutz von Wissen.
Steigt die Zahl der Katastrophen wirklich oder werden lediglich mehr Phänomene als solche bezeichnet? Zur Diskussion steht, inwiefern die Verwendung des Katastrophenbegriffs den gesellschaftlichen Diskurs über kollektiv eingegangene Risiken sowie die Zuschreibung von Verantwortung behindert.
Der erste interdisziplinäre Sammelband zu den Potenzialen visuell-empirischer Verfahren für die Untersuchung sozialer Netzwerke.
PowerPoint-Soziologie? Die Soziologie kann sich den Anforderungen nach der Visualisierung ihrer Ergebnisse an der Schnittstelle zur Öffentlichkeit nicht länger entziehen. Wie kann sie diese Herausforderung meistern?
Interkulturelle Kommunikation ist ein gesellschaftsstabilisierendes Dispositiv, dessen Bearbeitung eine kritische und konstruktive Lesweise erfordert.
Systemtheorie kann Kritik – Systemtheorie muss nicht in der Apologie des Bestehenden münden. Als Selbstbeschreibung der Gesellschaft hat sie das Potenzial aufzuzeigen, wo gesellschaftliche Emanzipation ihren Anfang nehmen kann.
Neue Arbeitsformen bieten neue Freiheiten, prägen aber auch neue Phänomene der Belastung: zwischen eigenverantworteter Freiheit und neuen Abhängigkeiten.
Ein starkes Plädoyer dafür, die Bedeutung von Wissen und Kreativität für das Zusammenleben, aber auch für den Umgang mit den großen Krisen unserer Zeit ernst zu nehmen – und sie in einer lernfähigen Gesellschaft fruchtbar zu machen.
Liebe Dich selbst wie Deine Arbeit – dieses Buch beschreibt den psychosozialen Umbau der Gesellschaft infolge subjektivierter Arbeitsverhältnisse. Der Traum vom autonomen Subjekt findet sich so wieder im realen Albtraum einer Gesellschaft der narzisstischen Persönlichkeiten.
Differenzen, die Differenzen machen – die interdisziplinären Beiträge erforschen die Bandbreite von Differenzmarkierungen: von Monstrosität bis Geschlechtszugehörigkeit.
Organisieren mit Foucault – der Band lotet mögliche Anschlüsse, Potenziale und Grenzen des Foucault'schen Werks für die Organisationsforschung aus.
Handlungstheorien stehen im Zentrum der gegenwärtigen soziologischen Theoriediskussion. Zugleich blicken diese Ansätze auf eine lange Tradition zurück und zählen zum unbestrittenen Kanon des Fachs. Dennoch geben die verschiedenen Theorien keine eindeutige Antwort auf die Frage, was soziales Handeln ist und inwiefern es gesellschaftlich bestimmt wird.
Dieses Lehrbuch bringt mit einer systematischen und konzisen Darstellung der wichtigsten Handlungstheorien von David Hume und Max Weber über George H. Mead und Talcott Parsons bis James S. Coleman und Jürgen Habermas Klarheit in dieses unübersichtliche Theoriefeld.
Das didaktische Konzept des Bandes, anhand von Leitfragen die einzelnen Positionen miteinander in Beziehung zu bringen, ist konsequent auf die Bedürfnisse eines strukturierten BA-Studiums zugeschnitten.
Leben in sozialen Gemeinschaften funktioniert nicht ohne Vernetzung! Interdisziplinäre Beiträge beleuchten soziale Netzwerke – im Internet und ›Face-to-Face‹.
Diese Auswahl grundlegender Texte, die die enge Verbindung von Medien-, Körper- und Geschlechterdiskursen aufzeigt, leistet nicht weniger als eine Standortbestimmung poststrukturalistisch reformulierter soziologischer Theoriebildung.
Das Kompendium für die Sozialgeographie nach dem Spatial Turn: eine Selbstvergewisserung und Standortbestimmung auf hohem Reflexionsniveau.
Der Band entwirft eine soziologische Perspektive auf die Welt der Finanzen – ihre Praktiken und Technologien, ihre Repräsentationen und Paradoxien.
Volkskrankheit Depression? Mitnichten! Dieses originelle Buch zeigt, dass Depressionserkrankungen nicht zunehmen. Die Pathologisierung melancholischer Zustände verdankt sich vielmehr der erfolgreichen Erzählung des »positiven Denkens« und der Interessenpolitik der Pharmaindustrie.
»Emanzipation der Differenz« – unter diesem Paradigma lotet der Band die philosophischen und kulturwissenschaftlichen Dimensionen westlicher Gesellschaften anhand der Stichworte Asymmetrie und Ungleichheit neu aus.
Was zeichnet den Homo Militaris aus? Diese Studie blickt auf die Kultur des Militärs und den Habitus des Soldaten, um das Wesen des Militärs neu zu entwerfen.
Der Mut, auf unsicherem Terrain zu gehen: Wenn Ungewissheit zugelassen wird, birgt sie ein produktives Moment und befördert gesellschaftliche Innovation.
Tafeln in der Überflussgesellschaft – der Band zeigt die ganze Ambivalenz der neuen Wohltätigkeit, die soziale Ausgrenzung und ökologische Probleme mehr verstärkt als vermindert.
Der Band beleuchtet die theoretischen Potenziale des Denkens Bruno Latours und der Akteur-Netzwerk-Theorie weit über die Wissenschafts- und Technikforschung hinaus in die allgemeine Sozialtheorie.
Der Band eröffnet eine neue Sicht auf Organisationen. Nach dem Ende der Planungseuphorie kann Management die Fähigkeit zur Improvisation zur gezielten Technik erheben – wenn es das Prinzip Improvisation nur richtig begreift.
Handeln zwischen Sicherheit und Risiko. Dass die Frage nach dem Umgang mit Sicherheitserwartung und Risikoerfahrung nicht allein eine theoretische Debatte ist, zeigt dieser Band am Beispiel der Sozialen Arbeit.
L'art pour l'art: eine profunde Rekonstruktion der Autonomisierung der Kunst seit dem Mittelalter und über die Entstehung des modernen, autonomen Kunstsystems.
Spaß, jenseits humorloser Kulturkritik betrachtet – Was sagt uns das moderne Amüsement über die Gesellschaft, in der wir leben? Der Band erschließt damit nicht nur eine neue Kategorie der Gesellschaftsanalyse, sondern dekonstruiert zugleich die allgegenwärtige Spaßkritik.
Soziale Arbeit ist nur vor dem Hintergrund ihrer Gesellschaftsbilder verstehbar: eine grundlegende Einführung in die zentralen sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorien unter dem spezifischen Blickwinkel der Sozialen Arbeit.
Der Band lotet das gesellschaftskritische Potenzial aktueller Hegemonie- und Diskurstheorien aus und entwickelt eine innovative Perspektive zur kritischen Analyse sozialer Ungleichheiten.
Leben wir in der Porno-Gesellschaft? Gegen die kulturkritischen Debatten um die Pornographisierung zeichnet dieser originelle Band ein differenziertes Bild der gesellschaftlichen Bedeutung von Pornographie: Sie spiegelt den Wandel der modernen Sexualität wider und treibt ihn voran.
Welche kulturelle Funktion hat Design? Erstmals im deutschsprachigen Raum entwickelt dieser Band theoretische, materiale und ethisch-politische Aspekte einer Kultursoziologie des Designs.
Macht 'ne Wende schon 'ne Generation? Gerne werden die 1989er als Generation beschrieben. Der Band übt eine reflektierte Kritik an dieser Erzählung und geht der Kategorie »Generation« auf den Grund.
Today, global modernities interact on local grounds: a process calling for reflexive cosmopolitanism in both societies and social sciences. Prominent critical thinkers face the challenges of our time.
»Glück bei der Arbeit« – gibt es das überhaupt? Warum ist Arbeitszufriedenheit nicht nur wichtig für Arbeitnehmer und Unternehmen, sondern auch für die Gesellschaft? Wie schafft man attraktive Arbeitsplätze?
Biologie meets Ökonomie! Im Zeitalter der technischen Reproduktion von Lebewesen greifen ökonomische Dimensionen immer stärker in den biotechnologischen Fortschritt ein. Dieser Band ordnet die Verflechtungen beider Diskurse systematisch.
In the age of life sciences, the question of how nature and culture are connected is more important than ever. This volume provides a new understanding of natural and cultural history, as well as of the development of cognition.
Schöne neue Arbeitswelt – die Entgrenzung der Arbeit orientiert sich nicht selten an Leitbildern künstlerischer Lebens- und Arbeitsformen. Der Band nimmt diese Veränderungen der Organisation und des Verständnisses von Arbeit kritisch in den Blick.
Populäre Soziologie: Zeitdiagnosen sind auch in den Sozialwissenschaften en vogue. Doch worum handelt es sich eigentlich bei dieser Form massenmedial kompatibler Gesellschaftstheorie? Der Band gibt erstmals eine systematische Antwort auf diese Frage.
Raus aus der Komfortzone, rein ins Unbehagen – der Band spürt den nur noch ephemeren Möglichkeiten von Widerstand in der Kontrollgesellschaft in den Zuständen des Unbehagens nach.
Nur wenige Dinge faszinieren die avancierte Kulturtheorie der Gegenwart mehr als die moderne Kunst. Was steckt hinter diesem Faszinosum und wie beeinflussen die luziden Kunstanalysen der Theoretiker ihre Konstruktion von Theorie und ihr Bild von Gesellschaft?
Das erste Kompendium zu Georg Simmels soziologischem Großwerk von 1908. Mit Beiträgen u.a. von Alois Hahn, Uta Gerhardt, André Kieserling und Otthein Rammstedt.
Unsere Bilder vom Leben im Alter haben oft nur wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Interdisziplinär und im internationalen Vergleich eröffnet dieser Band einen Raum, um mit dem Alter anders umzugehen.
Differenziertes Vergessen – der Band geht am Beispiel der Erinnerung an den Nationalsozialismus den sozialen Rahmenbedingungen des kollektiven Gedächtnisses nach. Er zeigt, dass die Selektivität des Erinnerns nicht zuletzt durch die vielfältigen Differenzierungen der modernen Gesellschaft bedingt ist.
Gesellschaft ohne Gott? Die Diagnostiker der modernen Gesellschaft sind sich uneins: Verliert die Religion an Bedeutung oder kehrt sie gerade zurück? Volkhard Krech ergründet die vielfältigen Wege, die Religion in der Moderne einschlägt.
Was sind »soziale Innovationen«? Der Topos ist zu einer Lieblingsformel und zum Hoffnungsträger der großen Politik geworden. Der Band versucht erstmals, diesen Begriff sozialwissenschaftlich zu schärfen.
Diskursanalysen sind en vogue. Der Band präsentiert die Diskursanalyse auf neue Art und Weise: als Erweiterung des methodischen »Werkzeugkastens« der qualitativen Sozialforschung.
Lassen sich Terror, Katastrophen und Kriminalität auf einer Linie denken? Ein kritisches Buch zum Konzept der »Zivilen Sicherheit«, seiner Bedingungen und Folgen.
Gesellschaft gut in Form – die systemtheoretische Soziologie hat den Begriff der »sozialen Form« mit neuem Leben erfüllt. Die Sozialtheorie gewinnt daraus die Erkenntnis, dass es letztlich nur ein soziales System gibt: die Gesellschaft.
Geballtes Wissen über die Wissensgesellschaft! Wenige Formeln beschreiben unsere Zeit besser als der Begriff der Wissensgesellschaft. Wir präsentieren nun das erste umfassende Nachschlagewerk und Lehrbuch zum Thema.
New Economy – das war zur Jahrtausendwende mehr als nur eine hysterische Blase am Aktienhimmel. Der Band dechiffriert New Economy als populären Mythos, als das große Versprechen besseren Lebens und Arbeitens im flexiblen Kapitalismus.
Nirgendwo zeigen sich Exklusion und soziale Spaltung deutlicher als bei den immer zahlreicheren Lebensmittel-Tafeln. Prominente Vertreter aus Wissenschaft und Politik diskutieren dieses aktuelle sozialpolitische Problem.
Der Arbeitsgesellschaft droht die Gerechtigkeit abhanden zu kommen. Namhafte Persönlichkeiten und Wissenschaftler diskutieren in dem Band über die Gestaltbarkeit einer menschengerechten Arbeitswelt von morgen.
Mit dem Aussterben der Generation der NS-Täter und -Zeitzeugen wurde die Generation der Kriegskinder neu erfunden. Der Band zeigt an diesem aktuellen Beispiel, wie Erinnerungskultur gemacht wird.
Wie entsteht politische Repräsentation? Der Band zeigt, dass der Wahlakt alleine nicht ausreicht. Es braucht zudem einer bestimmten Art sozialer Magie. Ein hochaktueller Blick auf demokratische Legitimität in der Bürgergesellschaft.
Das Ende der Internet-Utopien – der Band widerlegt mit harter Empirie die Visionen der demokratisierenden Kraft des Netzes in der Informationsgesellschaft. Die »Weisheit der Vielen« kann die Massenmedien nicht ersetzen. Und das ist auch gut so!
Jenseits des tiefen Grabens der Soziologie – eine neue Analyse des Luhmann'schen Werkes ermöglicht innovative Anschlüsse zwischen System- und Handlungstheorie: Individuelles Handlungsvermögen kann in sozialen Systemen einsichtig gemacht werden.
Beratung ist allgegenwärtig. Die Studie erschließt die soziale Praxis der Beratung zwischen okkulten Psychotechniken und modernen Verwaltungspraktiken. Ein faszinierender Blick in die Abgründe einer verwalteten Welt.
Die Formel »Netzwerkgesellschaft« zählt heute zu den wirkmächtigsten Zeitdiagnosen. Auch der Ansatz der sozialen Netzwerkanalyse gewinnt an Bedeutung. Der Band präsentiert den State of the Art eines aktuellen Forschungsfeldes.
Was passt zwischen Individuum und Gesellschaft? Die Studie vermisst diesen Zwischenraum und bringt Licht in den blinden Fleck einer gesellschaftstheoretischen Tradition. Ein origineller Blick auf die Grundlagen der Soziologie.
Kreative Arbeits- und Lebensformen – ein erstrebenswertes Ideal? Welche prekären Effekte mit dieser Heroisierung einhergehen können, wird hier eindrucksvoll nachgewiesen.
Der Band präsentiert die wichtigsten (post-)modernen Klassiker der politischen Theorie in einführenden Porträts. Er lässt sich ebenso als umfassendes Nachschlagewerk wie als Einführung zu einzelnen Autoren verwenden.
Neue religiöse Bewegungen erhalten nicht nur großen Zulauf, es zeichnet sich auch eine Abkehr von gemeinschaftsorientierten religiösen Szenen hin zu stärker individualisierten ab. Der Band versammelt eine Vielzahl anschaulicher Fallstudien zu diesem aktuellen Wandel der Religiosität.
Die neue Sicherheit – in der Folge von 9/11 und anderen Entwicklungen der jüngeren Zeit verschiebt sich das Arrangement zwischen Sicherheit und Risiko. Wie kann die moderne Gesellschaft das Gleichgewicht neu herstellen?
Angesichts des Siegeszugs der Lebenswissenschaften stellt sich umso mehr die Frage nach der Relevanz von Evolutionstheorien in der Sozialwissenschaft. Der Band nimmt eine kritische Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Theorielandschaft vor.
Prekär sein – diese Formel beschreibt einen Großteil des Lebensgefühls der heutigen Jugend. Der Sammelband zeichnet ein anschauliches Bild der Situation von Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland, einer Generation zwischen Prekarisierung und Protest.
Bilder sind allgegenwärtig – doch war die Soziologie lange blind dafür. Diese innovative Studie öffnet die Soziologie erstmals für die Einsichten der Bildwissenschaften und liefert die Grundlage für eine anspruchsvolle Soziologie des Bildes.
Nie war eine Bekenntniskultur so öffentlich wie heute. Gegen den populären Verlustdiskurs über das Ende der Privatheit zeigt der Band die Strategien von Subjekten, mit Bekenntnissen in den Massenmedien ihre Individualität zu steigern.
Ein frischer Blick: Der Band legt mit einer neuen Sicht auf die Geschichte der Soziologie die ewig jungen Fragen des Fachs frei und eröffnet damit neue Perspektiven jenseits des Widerspruchs von Sozialtechnologie und Kritik.
Das Spiel mit der Demokratie in Zeiten des Internets – die Kommunikation im Internet fordert die Grundlagen der Demokratie- und Diskurstheorie von Jürgen Habermas heraus: Politische Diskurse werden zu Reflexionsspielen.
Die Allgegenwart von Unsicherheit und Risiko ist nicht erst seit der jüngsten Finanzkrise die Signatur unserer Zeit. Prominente Stimmen geben aktuelle Antworten auf die vielfältigen Facetten dieses grundlegenden Problems.
Politik ist ohne Beratung heute kaum noch denkbar. Die Studie wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politikberatung und rekonstruiert, was Beratung tatsächlich ausmacht.
Eine brillante Auseinandersetzung mit Luhmanns Systemtheorie - in Frage steht nicht weniger als der Differenzbegriff im Zentrum der Theorie angesichts zunehmender Hybridisierungen von Sinn an den Grenzen der Systeme.
Gesellschaftstheorie lässt sich auch und gerade heute als Programm der Erkenntnis- und Gesellschaftskritik verstehen. Der Sammelband leistet einen markanten Beitrag zu dieser unvermindert aktuellen Diskussion.
Eine schonungslose Analyse der ideologischen Funktionen der neueren Debatten um »Gemeinschaft«. Sie stehen nicht für eine neue politische Romantik, sondern bereiten knallhart den Wandel des Wohlfahrtsstaats hin zu mehr Eigenverantwortung vor.
Der programmatische Gründungstext einer neuerwachten Disziplin: Architektursoziologie. Eine der spannendesten Neuentwicklungen der Soziologie, der einige der klügsten Köpfe und der größten Talente vereinigt.
Dieser Band revitalisiert den klassischen Begriff der Generation und entwickelt ein neues Verständnis davon, das ihn erneut in den Mittelpunkt der Analysen kulturellen und gesellschaftlichen Wandels stellt.
Die Semantik der Eigenverantwortung wird nicht zuletzt im Gesundheitsbereich (über-)strapaziert. Die Studie erhellt die Hintergründe dieses fundamentalen Wandels in der Gesundheitskultur der Gegenwart.
Der erste deutschsprachige Überblicksband über die internationale Debatte um Intersektionalität, die die Diskussion um soziale Ungleichheit in der Soziologie und den Gender Studies seit Jahren zunehmend belebt.
Die Weltgesellschaft wächst nicht nur mit Handel und Wirtschaft zusammen. Die Studie zeigt, dass die Welt(gesellschaft) ohne globale (Medien-)Symbole wie Lady Di und JFK heute nicht das wäre, was sie ist.
Die medialen und kommunikativen Bedingungen der Sozialforschung wurden in der Wissenschaft lange übersehen. Der Band macht sie zum Thema und öffnet Perspektiven für eine zeitgemäße Sozialforschung.
Es gab eine Zeit in Europa, als die Kunst noch politisch war ... Der Band geht dem politischen Aktivismus von Dada und seinen Nachfolgern bis zu seiner Abwanderung ins Exil nach Amerika nach. Daraus ergibt sich zugleich ein deutliches Bild der kulturellen Unterschiede zwischen Europa und den USA.
Der Band bietet einen faszinierenden Einblick in die reichhaltige Kulturgeschichte der Natur. Denn die Natur, in der wir leben, ist nicht nur ein ökologisches System, sondern zugleich auch vieldeutiges Symbol.
Mit dem Übergang zu relationalen Raumbegriffen und mit dem »Spatial Turn« haben diskurstheoretische Ansätze in der Humangeographie und in der kultur- und sozialwissenschaftlichen Raumforschung an Bedeutung gewonnen. Entsprechend stellen sie einen unverzichtbaren Teil der Lehre in den Bachelor- und Master-Studiengängen der Geographie dar.
Dieses Handbuch gibt erstmals einen ausführlichen Überblick über das vielfältige Spektrum diskursanalytischer Raumforschung. Es lässt sich ebenso als umfassendes Nachschlagewerk wie als Einführung in einzelne Themen und Ansätze verwenden.
In Zeiten, in denen Arbeitsplätze »wegrationalisiert« werden und die Produktion mit massiven Umweltverschmutzungen einhergeht, stellt sich die Frage, was Produktivität heute bedeutet. Namhafte Sozialwissenschaftler gehen dem auf den Grund.
Der Band deutet die vielbeschworene Wissensgesellschaft als neue Form neoliberaler Regierungstechniken. Partzipative Verfahren werden so als neuartiges Instrument politischer Souveränität verstanden.
Die Diskursanalyse steht auf ihrem Zenit. Genau der richtige Zeitpunkt sie weiterzudenken! Foucaults Begriff des Dispositivs wird in diesem innovativen Lehrbuch für die soziologische Methodologie und Theorie fruchtbar gemacht.
Die Machtnetze, die Michel Foucault beschrieben hat, sind nicht ohne Lücken: Wo kann Widerstand ansetzen, theoretisch und praktisch?
Warum reden alle vom Raum? Ist die Zeit der wissenschaftlichen Vorherrschaft der Zeit vorüber? Was tritt unter den Bedingungen der Globalisierung an die Stelle eines schwächelnden Fortschritts- und Entwicklungsparadigmas? Wenn mittlerweile fast alle Disziplinen in den Kultur- und Sozialwissenschaften damit beschäftigt sind, ihre Diskurse zu »verräumlichen«, ist dann die Rede von einem »Spatial Turn« angemessen?
Diese Anthologie leistet zweierlei: Zum ersten Mal erscheint auf dem deutschen Buchmarkt eine fächerübergreifende Anthologie zum Spatial Turn und zum ersten Mal findet eine Diskussion auch unter Beteiligung der Geographen statt – jenen »Raumspezialisten«, die sich in jüngster Zeit als scharfe Kritiker der fächerübergreifenden Raumkonjunktur profiliert haben.
Ein Fall für Obama: Das Elend der amerikanischen Sozialpolitik. Der Band analysiert schonungslos das Versagen und die Heuchelei von neoliberalen Konzepten wie Workfare im Stammland des Kapitalismus. Ein erschreckender Blick in die Zukunft von Hartz IV.
A cultural science perspective on anti-terrorism laws after 9/11. This volume shows that these jurisdictional interventions permanently change and endanger the idea of citizenship.
»Neue Unterschicht«, »Prekariat« & Co. - neue Begriffe prägen die zentralen gesellschaftspolitischen Debatten der Gegenwart. Doch was steckt an Wirklichkeit dahinter: das diskutiert dieser Band.
Im Unterschied zu aktuellen Lektüren von Foucaults Gouvernementalität, die sich vor allem auf die Logik des Ökonomischen beziehen, werden in diesem Band die politischen Dimensionen seiner Theorie in den Vordergrund gerückt. Die Analyse der gegenwärtigen Sicherheitsgesellschaft dient als Ausgangspunkt für eine kritische Revision von Foucaults Machttypologie von Souveränität, Disziplin und Regierung. Die Beiträge konturieren gegenwärtige Aspekte der Gouvernementalität, indem sie aktuelle Sicherheitskonzepte und ihr Verhältnis zu Migration, Geschlecht, Bio-Sicherheit, Gewalt, postkolonialer Subjektivität und staatlicher Legitimation problematisieren.
Mit Beiträgen von Alex Demirovic, Dominique Grisard, Susanne Krasmann, Katherine Lemons, Filippa Lentzos, Katrin Meyer, Sven Opitz, Katharina Pühl, Patricia Purtschert, Nikolas Rose, Yves Winter.
Ein Meilenstein in der Bourdieu-Forschung! Der Band deutet Bourdieus Theorie der Praxis und Felder konsequent als (höchst originelle) Theorie der Moderne und macht sie so anschlussfähig an die aktuellen Debatten um eine zeitgemäße Gesellschaftstheorie.
Führende Kulturtheoretiker diskutieren den Kulturbegriff auf der Höhe der Zeit! Neben brillanten Analysen des Begriffs steht vor allem die Frage im Vordergrund, was die Konjunktur dieses Begriffs über den Status quo der (Welt-)Gesellschaft der Gegenwart sagt.
Was passiert, wenn in der politischen Philosophie einmal nicht von »Gesellschaft«, sondern von »Gemeinschaft« die Rede ist? Plötzlich ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, das theoretische Feld neu aufzurollen!
Einer der vielversprechendsten deutschen Soziologen und Kulturtheoretiker der jüngeren Generation legt hier eine erste Zwischenbilanz seines Werks vor. Ein Blick zurück - aber zugleich in die Zukunft!
Der Band zeigt die Bedeutung menschlicher Subjektivität auch im modernen - durchtechnisierten und -organisierten - Krieg auf: Krieg bleibt von Menschenhand gemacht!
Eine Rehabilitation der Affekte im Prozess der Zivilisation! Affekte sind nicht einseitig zu betrachten als zu domestizierender Teil des Menschen. Sie sind vielmehr als konstruktiver Motor der Zivilisation zu entdecken, die das Verhältnis zum Anderen erst ermöglichen.
Der Band zeigt sozialtheoretische Alternativen zu einer formalisierten Ökonomie auf, die sich von den alltäglichen Erfahrungen der Menschen entfernt hat.
»Gemeinschaft« wird landläufig als vormodernes Relikt abgehandelt. Der vorliegende Band zeigt anhand der Bekämpfung der Oder-Katastrophe vor einigen Jahren dagegen den modernen Charakter dieses gesellschaftlichen Phänomens.
Die soziale Welt und die Welt des einzelnen Menschen ist eben nicht allein über soziologische Handlungstheorien zu begreifen: Menschen handeln nicht nur, sie erleben, erleiden, erfahren: Wichtige Begriffe, die dieser Band theoretisch beleuchtet.
Unter welchen Bedingungen wurde die »Frage der Identität« zu einer akzeptablen - mehr noch: dominanten - Problematisierungsweise sozialer Phänomene? In der diskursanalytischen Untersuchung wird die sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe Identität und Selbst in den Arbeiten von George H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman in Zusammenhang mit wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungen und sozialen Bewegungsdiskursen in den USA rekonsturiert. Die Studie ist ein Beitrag zur Geschichte der Soziologie und zu den Gender Studies. Sie verankert feministische, queer und postkoloniale Theorien in Geschichte und Theorie der Sozialwissenschaften und präsentiert Diskursanalyse als ein wissenschaftsgeschichtliches Instrument.
Wozu Raum? Welche Bedeutung haben räumliche Formen und raumbezogene Semantiken für den Aufbau, die Stabilisierung und die Veränderung sozialer Strukturen?
Am Beispiel des modernen (Städte-)Tourismus stellt sich das Buch diesen Fragen und zeigt, dass Raum hier unter anderem als Medium der Erwartungsbildung dient. Die gesellschafts- und raumtheoretische Analyse verfolgt zugleich das Ziel, die Potentiale der Systemtheorie für die Schärfung einer Sozialtheorie des Raums zu nutzen.
Erstmalig werden die rechtlichen Reglungen des neuen Kindschaftsrechts einerseits und die Aufgabenwahrnehmung von Fachkräften in Jugendämtern andererseits systematisch untersucht und in einen theoriegeleiteten Kontext (Steuerung, Regulation, Gouvernementalität) gestellt. Damit erfolgt eine umfassende Analyse der Zusammenhänge von Staat, Familie und Recht sowie der Verflechtung von Sozialpolitik und Sozialer Arbeit. Mit den empirischen Ergebnissen wird eine Neujustierung staatlich-öffentlicher und familial-privater Verantwortung aufgezeigt. Der Staat regiert zunehmend ›aus der Distanz‹ und setzt auf die ›Aktivierung‹ seiner Bürgerinnen und Bürger.
Bereits Aristoteles erklärte das Zufällige als das, was weder unmöglich noch notwendig ist und aus diesem Grund auch anders sein kann. Auf der anderen Seite gewinnen der Begriff der Kontingenz und die Einübung des »Möglichkeitssinns« (Robert Musil) ihre Konturen primär im Alltag der Moderne. Und erst heute erkennen wir in aller Radikalität, dass sämtliche Ordnungsformationen disponibel und durch den Zwang zur Dezision geprägt sind: Immer mehr Problemkomplexe müssen als Folgen von Entscheidungen gedeutet werden. Gleichzeitig führt das Verschwinden substantieller Fundamente auch zu neuen Ungewissheiten.
Anhand wichtiger Dimensionen und sozialer Phänomene fasst diese Studie die Bandbreite des Kontingenzdiskurses zusammen und diskutiert maßgebliche Autoren. So entsteht ein materialreiches, breites Panorama unserer gegenwärtigen Gesellschaft, das uns zudem ein lehrreiches Erlebnis ermöglicht: die Begegnung mit uns selbst.
Ein origineller Beitrag zu einer Soziologie der deutschen Weidervereinigung. Die Rolle der Kunst in diesem politischen Prozess wird an der Bedeutung der Berliner Volksbühne aufgezeigt.
Dieses Buch rekonstruiert die Debatte um die Begründung der Geistes- und Kulturwissenschaften um 1900. Im Hintergrund stand dabei eine seit der Jahrhundertmitte einsetzende intellektuelle Entwicklung, in deren Verlauf das philosophische Wissen einen radikalen Reputationsverlust erlitt. Am daran anschließenden systematischen Neuansatz, einer Grundlagenreflexion, waren neben Philosophen auch Soziologen beteiligt, die für die moderne Wissenschaft zentrale Einsichten begründeten – ein Umstand, der häufig übersehen wird.
Anspruch der Studie ist es, das systematische Gewicht dieser Beiträge gegenüber denjenigen der Fachphilosophen abzuwägen.
Die Orte der Schlacht von Verdun und der Landung der Alliierten in der Normandie werden auch heutzutage alljährlich von tausenden Menschen anlässlich der dort stattfindenden Gedenkrituale aufgesucht.
Im kollektiven Erinnern der Weltkriegsschlachten entstehen neben Gedenkräumen – basierend auf den Sphären der Ideologie, des Glaubens und des Wissens – auch andere Räume.
Die Studie untersucht vor einem handlungstheoretischen Hintergrund, warum die Feierlichkeiten bis heute wichtig sind und diskutiert erstmals auf theoretischer Ebene die Frage, wie Rituale politische, sakrale und historische Räume konstruieren.
Was ist darunter zu verstehen, wenn von einem Aufeinandertreffen der Kulturen die Rede ist? Was genau wird postuliert, wenn von »Kosmopolitisierung«, »Amalgamierung« oder »Hybridisierung« der Kulturen die Rede ist? Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragestellungen wird hier das Phänomen der »kulturellen Differenz« ausgehend von empirischen Erkenntnissen grundlagentheoretisch reflektiert. Das Problem der kulturellen Differenz wird von der Konstitution des subjektiven Bewusstseins und den praktischen Problemen intersubjektiven Verstehens her aufgerollt. Vorgestellt werden materiale Analysen zur Herausbildung »kultureller Differenz«, deren Erkenntnisse sozialtheoretisch gedeutet werden können.
Angesichts zunehmender Politikverdrossenheit stellt dieses Buch eine ebenso klassische wie brisante Frage: Wie kann Politik in einer Theorie erfasst und beschrieben werden? Die dadurch ausgelöste Suchbewegung findet überraschenderweise einen konstitutiv zeichenhaft verfassten Gegenstand vor. Erstmals werden deshalb Texte der politischen Philosophie aus semiotischer Perspektive gelesen. Politische Theorie kommt in ihrem eigenen Gegenstandsbereich vor; sie ist gleichzeitig Modell und Eingriff in die Wirklichkeit. Wie kann dieser Eingriff politisch werden? Die Studie zeigt, wie politische Theorie als Zeichentheorie formuliert werden kann, und mit S. Žižeks Begriff der politischen Einbildungskraft scheint zwischen strukturalistischen und poststrukturalistischen Theoremen ein Drittes als völlig neue Dimension politischer Theorie auf.
»Ökonomisierung« stellt eines der zentralen Schlagworte zur Deutung der Gegenwart dar. Die Studie zeigt erstmals, wie sich diese Diagnose mit den Mitteln der Sytemtheorie verstehen lässt.
Michel Foucaults Konzept der Gouvernementalität ist bereits zu einem wichtigen Bestandteil der Diskussionen und Forschungen in der politischen Philosophie und den Sozialwissenschaften avanciert. Im Herbst 2004 sind nunmehr, zeitgleich in Deutschland und Frankreich, die vollständig transkribierten und kommentierten Vorlesungen zur »Geschichte der Gouvernementalität« erschienen.
Der vorliegende Band greift die sich damit bietende Möglichkeit einer systematischen Analyse der verschiedenen theoretischen und diskurshistorischen Aspekte des Vorlesungstextes auf. Eine internationale Autorenschaft aus dem deutschen, dem angelsächsischen und dem frankophonen Raum lotet die paradigmatische Relevanz der Gouvernementalität für die Sozialwissenschaften aus – gleichermaßen im Rückblick auf die bisherigen Forschungen und Rezeptionslinien wie auch perspektivisch anhand aktueller gesellschaftlicher Problemstellungen und theoretischer Diskussionen.
Vor dem Hintergrund der Globalisierung und alltäglicher Zivilisationsbrüche wie Terror und Folter stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Staat
und Gewalt auf dramatische Weise neu; u.a. mit einem Beitrag von Judith
Butler.
Diese Studie stellt den Versuch dar, Praktiken des Essens und Trinkens auf originelle Weise in der zeitlichen Dimension zu erfassen. Durch die Verknüpfung von Elementen einer Sozialtheorie der Zeit mit Ansätzen aus der Lebensstilforschung werden Mahlzeiten als Episoden der alltäglichen Lebensführung begreifbar. Die Kopplung von Mahl-Zeiten und Zeit-Stilen wird anschaulich und aktuell am Beispiel von »Zeitpionieren« und »flexiblen Menschen« nachgezogen. Empirische Befunde treffen dabei auf anspruchsvolle theoretische Grundlegungen.
Seit jeher werden Medienumbrüche von der Sorge vor »Wirklichkeitsverlusten« begleitet – so auch in den Debatten, die die neuen Medien- und Bildtechnologien betreffen. Doch was verstehen wir eigentlich unter »Wirklichkeit«? Die lässig-postmoderne Auskunft, Wirklichkeit sei ohnehin nur Illusion und Konstruktion, ist sowohl theoretisch als auch (angesichts unserer »virtuellen« Erfahrungen im Cyberspace) praktisch unbefriedigend. Wie können wir also – nach dem Verlust traditioneller Ontologien – noch über Wirklichkeit sprechen? Das Buch verfolgt diese Frage aus historisch-anthropologischer sowie bildungs- und erkenntnistheoretischer Perspektive.
In dieser Studie wird das vielschichtige, historisch variable Verhältnis von Individualität und Moderne mit Blick auf den Beitrag der Religion in den USA rekonstruiert. Dabei wird der Einfluss religiöser Orientierungen nicht nur im Sinne eines übergeordneten ›Weltbildes‹, sondern bis in die Strukturen alltäglicher Lebensführung und individueller Selbstbeschreibungen hinein verfolgt. Die bis heute ungebrochene Wirkmacht von Transzendenzbezügen in der amerikanischen Gesellschaft weist den Weg zu den Besonderheiten der ›amerikanischen Moderne‹ und wirft ein Licht auf die Wurzeln einer schwierig gewordenen amerikanisch-europäischen Verständigung.
Kunst sollte im Staatssozialismus der DDR den Herrschaftsanspruch durch ästhetische Präsentation der beabsichtigten gesellschaftlichen Wirklichkeit vergegenwärtigen. Soziale Kollektivbildungen und der Austausch von Handlungsformen zwischen Künstler- und Arbeiterschaft dienten diesem Zweck. Die Mehrheit der Künstler hingegen wollte mit Mitteln der Kunst zu einer neuen Gemeinschaft gelangen und verstand das Wirken in Zusammenschlüssen als Multiplikator ihrer künstlerischen Auffassungen. Diese kunstsoziologische Untersuchung basiert auf Archivdokumenten und zeigt die gegenkulturellen Potenziale der Verbindung zwischen Leben und Kunst auf.
Die erste diskursanalytische Studie zu einer der »heißesten« Epochen der europäischen Geistesgeschichte: dem (Post-)Strukturalismus im Paris der 1960er bis 1970er Jahre, der heute mehr denn je die Diskurse der Sozial- und Kulturwissenschaften prägt.
Das Werk des soziologischen Klassikers Karl Mannheim ist bisher primär unter zwei Lesarten rekonstruiert worden: einer ideologischen und einer wissenssoziologischen. Die wissenssoziologische Lesart ist dabei die Interpretationsweise, die noch bis heute die Rezeption dominiert.
Diese Interpretationsstudie praktiziert einen dritten Weg der Werkrekonstruktion. Ausgehend von der Mannheim'schen These der prinzipiellen Seinsgebundenheit des Denkens werden seine Schriften als Grundlegung einer Denksoziologie gelesen, bei der die soziologische Analyse der sozialen Funktionalität von Denk- und Weltanschauungsweisen im Vordergrund steht. Mannheim und sein Werk werden so als ein Dokument eines soziologischen Erkenntnis- und Denkskeptizismus rekonstruiert, dessen basale Argumentationsstruktur beständig zwischen Synthese und Agonalität oszilliert.
Dieses Buch stellt zudem eine systematische Aufarbeitung der inhaltlichen wie methodischen Grundkategorien der Mannheim'schen Soziologie dar, sodass es zugleich als grundlegende Einführung in das Werk Karl Mannheims für Studierende der Sozial- und Kulturwissenschaften genutzt werden kann.
Inwiefern sind Erkenntniskraft und Stil der Sozialwissenschaft gebunden an die Herkunftskultur und die Lebensbedingungen ihrer Autoren? In der Erörterung dieser Frage vereinigt diese Anthologie Einzelstudien über Biographie und Werk bekannter und unbekannterer deutschsprachiger Sozialtheoretiker, die ihre Wurzeln im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts (1900-1933) haben – einer der fruchtbarsten Phasen dieser Tradition, die jedoch gewaltsam beendet wurde. Die Mehrzahl der sozialtheoretischen Emigranten musste wegen ihrer jüdischen Herkunft das Land verlassen, wie auch immer sie sich bislang zu dieser verhalten hatten. Doch in welcher Weise haben solche Identitätskonstruktionen das Denken dieser Sozialtheoretiker beeinflusst?
Ist in der soziologischen Systemtheorie von Inklusion und Exklusion die Rede, wird ein kontroverser Theoriebereich berührt. Besonders umstritten ist der Begriff der Exklusion als Kern einer Systemtheorie sozialer Ungleichheit. Häufig übersehen wird dabei der theorieinterne Rahmen der Unterscheidung, ohne dessen Kenntnis die Widersprüche einer Systemtheorie sozialer Exklusion nicht gelöst werden können. Die Studie von Sina Farzin rekonstruiert systematisch die Ausarbeitung der Differenz Inklusion/Exklusion im Werk Niklas Luhmanns. Dabei treten deutlich die Begriffsverschiebungen hervor, die zur Problematisierung der Unterscheidung in der jüngeren Forschung geführt haben.
Renate Grau systematisiert die organisatorischen Prozesse und Handlungspraktiken zur Verbreitung von Belletristik im Literaturbetrieb. Damit trägt sie zum Verständnis einer wichtigen, aber bisher wenig erforschten Industrie bei. Büchermachen betrachtet sie als Ästhetisches Engineering, also als Auseinandersetzung von Menschen und ästhetischen Dingen zur Herstellung von Objekten, die die Sinne ansprechen sollen. Das Ästhetische Engineering wird im umkämpften Buchmarkt insbesondere dann zum Erfolgsfaktor, wenn ein neuer fiktionaler Titel oder ein bisher unbekannter Autor durchgesetzt werden soll.
Mithilfe von ausführlichem Beispielmaterial und erläuterten Strategien erfolgreicher Praktiker präsentiert dieses Buch innovative Ansätze zum Management neuer Belletristiktitel.
Wie lassen sich die Ursprünge des modernen Kapitalismus erklären? Was macht die Einzigartigkeit der abendländischen Entwicklung aus? Was bedeutet das Vorherrschen der »formalen Rationalität« in der Industriegesellschaft für die Frage, nach welchen Werten wir heute leben? Und bringt die Bürokratisierung unserer Gesellschaft notwendigerweise eine Einschränkung der Demokratie mit sich? Max Webers Antworten auf diese Fragen, die er aus einem großen Fundus historisch-vergleichenden Wissens schöpft, haben bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren. Als eine umfassende Einführung in alle zentralen Aspekte des vielfältigen Werkes von Max Weber verfolgt das Buch des amerikanischen Weber-Experten Stephen Kalberg einen besonderen Ansatz: Es geht den Hauptfragen Webers durch das gesamte Werk hindurch nach.
Angesichts der gegenwärtig zu beobachtenden Veränderungen der Gesellschaft, die in den Sozialwissenschaften unter Stichworten wie »Zweite Moderne«, »Spätmoderne«, »Postmoderne« etc. verhandelt werden, steht das »Subjekt« als Basiskategorie sozialwissenschaftlicher Theoriebildung zur Debatte. Ist die Konzeption eines relativ autonom handelnden, sein Leben selbst bestimmenden und gestaltenden Individuums – und das war ja mit dem »Subjekt« einmal gemeint – noch sinnvoll angesichts sozialer Verhältnisse, die durch Prozesse zunehmender Individualisierung und Globalisierung gekennzeichnet sind? Hier setzt der vorliegende Band an: Es geht darum, wie verschiedene sozialwissenschaftliche Theorieansätze Subjektivität heute thematisieren; im Zentrum steht dabei die Frage, ob – und wenn ja, wie – diese verschiedenen Ansätze aktuelle gesellschaftliche Wandlungsprozesse in ihre Theoriebildung mit einbeziehen, und ob sie sie zum Anlass für Veränderungen ihrer jeweiligen Subjektkonzeption nehmen. Entstanden ist ein plurales Spektrum höchst unterschiedlicher Antworten auf diese Frage.
Wenn Katastrophen zunehmen, müssen sich ›moderne‹, technisch-wissenschaftlich organisierte Gesellschaften grundlegenden Fragen zuwenden. Wie war es möglich, dass sich komplexere Gesellschaften ohne exakte Wissenschaften und instrumentelle Technik in einer insgesamt unbestimmten Umwelt relativ stabilisieren konnten? Was läuft falsch, wenn dies heute immer weniger zu gelingen scheint? Lassen sich grundsätzliche Muster erkennen, die Gesellschaften anfälliger machen für Katastrophen? Mit der Kategorie der symbolischen Form können diese Fragen angegangen und einige Elemente zu ihrer Beantwortung hergeleitet werden. Das Symbolische ist das Moment, mittels dessen sich der Mensch seit jeher mit seiner Umwelt abstimmt. Die Zunahme von Katastrophenphänomenen weist ›auf entsetzliche Weise‹ auf diese in der Moderne verdrängte Kategorie hin.
Achterbahn, Karussell oder Riesenrad: Diese spannende soziologische Kulturgeschichte der Jahrmärkte und Vergnügungsparks stellt die dortigen Vergnügungsanlagen vor und geht der Frage nach, was genau den Reiz derartiger Volksbelustigungen ausmacht. Und sie zeigt: Diese technischen Attraktionen erzeugen transzendente Erfahrungen, die von den Rezipienten als Reflex auf eine ausdifferenzierte Moderne nachgefragt und abgerufen werden.
This book addresses the personal and collective abysses that may open when, albeit many years after the Holocaust, but in the very country of the murderers, one examines the legacy of the National Socialist extermination of Jews. Jewish Lebenswelt in Germany entails involvement of survivors and their sons and daughters, born after the Shoah, with the non-Jewish German world of Nazi perpetrators, supporters, bystanders and their children. Love relationships probably represent the most intimate contact between former victims and perpetrators, or their supporters.
This exploration of second-generation relationships in post-National-Socialist Germany is aimed at gaining deeper insights into what Theodor W. Adorno called the »culture after Auschwitz«. The true extent and significance of the chasm that did indeed emerge during the course of this endeavour only became apparent in retrospect. Therefore, an article about the »history« of working on »Love after Auschwitz« has been included.
Diese Anthologie hinterfragt mit dem engagierten Intellektuellen Pierre Bourdieu die »willkürlichen Grenzziehungen« zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen. Die Beiträgerinnen und Beiträger unternehmen fachspezifische Leseweisen zentraler Schlüsselbegriffe Bourdieus (Habitus, Feld, Kapital, Inkorporierung) und loten in der Anwendung auf konkrete Forschungsgegenstände wie beispielsweise Literatur, Sprachdaten, Film, sportliche Bewegung und Klassenbewusstsein das Erkenntnispotenzial der Konzepte aus. Für Studierende und das wissenschaftliche Fachpublikum bieten sich so Einblicke in die intra- und interdisziplinäre Rezeption von Bourdieus Werk.
Wie entstehen dominante politische Sprach- und Denkmuster und wie hängen sie mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen zusammen? Diesen Fragen nach dem Funktionieren diskursiver Hegemonien will der vorliegende Band unter der Verknüpfung von Politik- und Diskurswissenschaft auf den Grund gehen. Anhand der Untersuchung des hegemonialen Projekts »Soziale Marktwirtschaft« werden die politisch-diskursiven Charakteristika und Strategien erfolgreicher Hegemonien rekonstruiert. Zudem veranschaulicht die exemplarische Analyse des westdeutschen wirtschaftspolitischen Diskurses der Nachkriegsjahre, wie die Politikwissenschaft von diskurswissenschaftlicher Forschung profitieren kann.
Max Miller erläutert zunächst, ob und inwieweit soziale Diskurse eine Voraussetzung für das Lernen des einzelnen Individuums bilden. In weiteren Schritten geht es darum, wie soziale Gruppen und schließlich wie soziale Systeme (Organisationen, Gesellschaften) lernen. Verschiedene Wissensbereiche, Konfliktfelder und unterschiedliche Formen des sozialen Wandels werden ebenso thematisiert wie Blockaden des Lernens (dogmatisches, defensives, ideologisches und regressives Lernen). So entstehen elementare Bausteine einer Theorie diskursiven und systemischen Lernens, die im Anschluss an pädagogische, psychologische und sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Diskurse Grundlagen liefert für eine neue Verbindung von Wissenssoziologie und kritischer Gesellschaftstheorie.
Seit fast 40 Jahren wird der Sicherheitsdiskurs durch die gegenläufige Bezugnahme von Innerer Sicherheitspolitik und linker Kritik geprägt. Letztere galt im Sicherheitsdiskurs über lange Jahre hinweg selbst als Feindbild. Erstmals rückt diese kritische Position nun in den Mittelpunkt der Forschung. Aus diskursanalytischer Perspektive untersucht der Autor konservative und kritische Positionen zu Innerer Sicherheit - und kommt zu überraschenden Befunden: Trotz ihrer vordergründigen politischen Gegenläufigkeit sind auffällige Gemeinsamkeiten und geteilte Grundannahmen feststellbar.
Zudem werden im Sicherheitsdiskurs gegenwärtig sog. Fremde bzw. »kriminelle Ausländer« als Hauptfeindbilder mobilisiert, d.h. Konstruktionen, die wesentlich rassistisch fundiert sind. Angesichts jener bereits angesprochenen Gemeinsamkeiten lautet deshalb eine weitere zentrale Frage, ob bzw. inwieweit die heutige Kritik an Innerer Sicherheitspolitik diesen Feindbildwandel berücksichtigt.
Das Buch leistet mit der beschriebenen Fokussierung einen längst überfälligen Beitrag zum Verständnis und zur Neubewertung des Verhältnisses zwischen Innerer Sicherheitspolitik und ihrer - fast schon traditionell zu nennenden - Kritik.
In this book, Natàlia Cantó Milà elaborates on Georg Simmel's relational approach to a theory of value, pointing at the heuristic possibilities that this approach offers to modern sociology and to a sociology of modernity. She does so by focusing on the theory of value Simmel developed in his »The Philosophy of Money«, delivering an alternative reading of this book that views its theory of value as its main axial point. Simmel's theory of value is depicted by Cantó Milà as including an intrinsically sociological aspect, since economic as well as moral, ethic and aesthetic values are conceived as resulting from human relations.
Naturorte sind immer Orte sozialer Konstruktion. Der Autor analysiert verschiedene Waldtypen und deren Inventar in der Geschichte Europas als »Bild- und Erfahrungsräume«: »Verkörperungen« antagonistischer Strukturen, »Bilder«, die per Wahrnehmung bzw. aktiver Aneignung entstehen und »Rahmen« für affektive Erfahrungen bilden. Er entdeckt historisch-semantisch variable »soziale Geschlechter« – Formationen alterisierter »weiblicher Wildnis« und entalterisierten »männlichen Waldes«. Die immens materialreiche und fesselnde Studie zeigt detailliert die Verflechtungen »innerer« und »äußerer Natur« als historischen Prozess, als konkrete Körper- sowie als Geschlechter- und Herrschaftsgeschichte auf.
Im Zusammenwirken mimetischer, performativer und ritueller Prozesse konstituiert sich das Soziale, das ohne diese Dimensionen nur unzureichend begriffen werden kann. Dies gilt für zwar alle Gesellschaften; doch erst die Geschichtlichkeit und Kulturalität dieser körperlichen Prozesse erzeugen die Vielfalt sozialer Handlungen. Ihre räumliche und zeitliche Rahmung verweist darauf, wie sie zu vollziehen und zu verstehen sind. Soziales Handeln beruht auf inkorporiertem Wissen, bildet sich in Sprach- und Handlungsspielen, entsteht im Gebrauch, ist gestisch und widersetzt sich der Reduktion auf Intentionalität und Funktionalität; denn es ist auch expressiv, ostentativ und ludisch.
Konturen der Moderne – Die in diesem zweiten Band versammelten Essays formieren eine vielleicht überraschende Auflistung: Zwischen dem Narrentum des Mittelalters und heutiger Organisationsberatung, romantischer Liebe und moderner Lyrik, Jauner und Vaganten, wird ein gewaltiges Forschungsprogramm sichtbar.
Peter Fuchs bewegt sich in den hier neu angeordneten Essays und Vorträgen mit systemtheoretischer Schärfe durch unterschiedlichste Bereiche der Moderne, wobei erneut die Reichweite und Beweglichkeit des systemtheoretischen Inventars vorgeführt wird.
Massenkultur gilt ihren Kritikern als bloße Zerstreuung, die jedem emanzipatorischen Anspruch entsagt. Doch sie hält die »zerstreute Masse« keineswegs in einem Zustand tagträumerischer »Geistesabwesenheit«, sondern führt sie in die moderne Wirklichkeit hinein, nicht heraus. Der Text rekonstruiert Massenkultur im Anschluss an Foucault als sozial- und selbsttechnologische Chiffre der kulturellen Gegenwart. Damit gerät die transparente Masse als flexibles Medium sozialer Normalität in den Blick, die, in den Blickrastern massenkultureller Ereignisse angeordnet, ihre bedrohliche Materialität verliert. Die Autorin analysiert die Paradoxien einer Kultur, die nach einer Lesart Slavoj Zizeks der Unvorhersehbarkeit moderner Existenz mit einem phantasmatischen Mehr-Begehren begegnet.
Die vorliegende Studie zu Robert D. Putnam liefert zum einen erstmals einen deutschsprachigen Überblick über die Theoriearchitektur und die empirischen Befunde der weltweit diskutierten Gegenwartsdiagnose dieses in Harvard lehrenden renommierten Politikwissenschaftlers. Zum anderen unterzieht sie die Thesen Putnams einer kritischen Reflexion: Aus einer immanenten Sicht deckt sie konzeptionelle Probleme und Blindstellen des von Putnam vertretenen »Sozialkapital«-Konzepts auf. Putnams Diagnose vom Verfall des »Sozialkapitals« wird unter Anknüpfung an klassische und aktuelle soziologische Theoriebestände die These einer Transformation der solidarischen Grundlagen in modernen Gesellschaften entgegengestellt. Diese verständlich geschriebene, kritische Einführung in eine der prominentesten soziologischen Zeitdiagnosen richtet sich sowohl an Studierende der Sozialen Arbeit, der Soziologie und der Politikwissenschaften als auch an allgemein am Thema Interessierte.
Das innovative politische Denken der Gegenwart bewegt sich zwischen Post-Marxismus und Poststrukturalismus. »Autonomie« und »Heteronomie« bezeichnen zwei Leitbegriffe, die dabei ins Feld geführt und kontrovers diskutiert werden. Der vorliegende Band untersucht die Möglichkeiten und Grenzen einer politischen Philosophie und Theorie auf der Grundlage dieser Begriffe. Er enthält Beiträge aus Philosophie und Sozialwissenschaften, deren Verfasserinnen und Verfasser nicht nur analytisch auf die entsprechenden Theoriezusammenhänge zugreifen, sondern eigenständige Positionen in diesen Kontexten darstellen. Mit Beiträgen von Jens Badura, Friedrich Balke, André Brodocz, Alex Demirovic, Alexander García Düttmann, Andreas Niederberger, Alice Pechriggl, Andreas Wagner und dem Frankfurter Arbeitskreis für politische Theorie & Philosophie.
Was genau sich hinter Gefängnismauern tut, wissen allein diejenigen, die dort leben und arbeiten. Gabriele Klocke erstellt mit ihrer interdisziplinär angelegten Feldstudie ein Panoptikum der Sprachkultur im Strafvollzug, das dem Leser diese abgeschlossene Welt auf anschauliche Weise nahe bringt: Lüge, Gefängnisjargon, Gerücht, Mehrsprachigkeit und Beleidigung sind nur einige von knapp dreißig Themen, welche die Kriminologin mittels teilnehmender Beobachtung und Interviews unter Insassen und Beamten recherchiert hat. Eine praxisnahe Darstellung der Forschungsdaten sowie rederechtstheoretische Überlegungen machen den Band sowohl für Gefängnispraktiker als auch für Wissenschaftler interessant.
Theorie als Lehrgedicht – Im Titel des ersten Bandes dieser Aufsatzsammlung wird auf den oft gegen den Autor und gegen die Systemtheorie erhobenen Vorwurf angespielt, theoretische Glasperlenspielereien zu betreiben. Was kann ein Lehrgedicht sein? Wie kann in theoretischer Feinstarbeit an Figuren gedrechselt werden, die dann in Verbindung mit den unterschiedlichsten Themenbereichen zu neuen Beobachtungen zwingen? Diese Essaysammlung ermöglicht einen Einblick in Peter Fuchs' theoretische Werkstücke der letzten Jahre und versammelt weit verstreute Aufsätze, in denen Theoriefiguren anhand unterschiedlichster Themen wie Mystik, Musik oder Internet entwickelt und ausgespielt werden.
Anhand ethnographischer Fallstudien in vier Disziplinen – Architektur, Botanik, Pharmazie und Meteorologie – geht das Buch der Frage nach, ob und auf welche Weise sich die Geschlechterdifferenz im wissenschaftlichen Alltag artikuliert. Mit ihrer disziplinär vergleichenden Perspektive betritt die Studie Neuland: Sie vermittelt einen Blick auf die vielfältigen Unterschiede zwischen den Disziplinen und identifiziert damit die Konstellationen, unter denen geschlechtliche Zuschreibungen das wissenschaftliche Universalismusprinzip unterlaufen können. Damit stellt sie für die Geschlechter- wie auch für die Wissenschaftsforschung einen wichtigen und innovativen Beitrag dar.
In den letzten zwanzig Jahren hat die Unternehmensberatung ein starkes Wachstum und ein hohes Maß an internationaler Verbreitung erfahren. Wie aber erschließen Unternehmensberater erfolgreich neue internationale Märkte? Mit Hilfe eines institutionellen Ansatzes untersucht der Autor die Funktion sozialer Netzwerke zur Überwindung geographischer Ferne. Empirische Fallstudien in London, Madrid und Frankfurt zeigen die fundamentale Bedeutung von Reputation und Vertrauen für die Internationalisierung. Das Buch leistet damit einen systematischen Beitrag zu einem sozio-institutionellen Verständnis wirtschaftlicher Globalisierungsprozesse.
Die Soziale Arbeit befindet sich in einer Sackgasse: Innerhalb ihrer fortwährenden Identitätssuche verliert sie sich in modernistischen Professionalisierungsanforderungen. Das Ziel der Studie besteht deshalb darin, auf der Grundlage einer diskursanalytischen Kritik der professionstheoretischen Diskussionen ein zum gegenwärtig herrschenden Mainstream alternatives Professionalisierungsverständnis zu entwerfen, indem die Praktiken Sozialer Arbeit als subjektivierendes Arbeitshandeln untersucht und mit denen einer ganz anderen Berufsgruppe verglichen werden: mit den Praktiken von Arbeitskräften aus Informations- und Kommunikationsdienstleistungen!
Die Sexualwissenschaft leidet nicht an einem Mangel an empirischem Material, wohl aber an einer unzureichenden gesellschaftstheoretischen Fundierung. Der neueren soziologischen Systemtheorie mangelt es hingegen nicht an theoretischen Konzepten, wohl aber an Studien zum Thema Sexualität. Mit Hilfe des systemtheoretischen Analyseinstrumentariums und unter Bezugnahme auf den aktuellen sexualwissenschaftlichen Diskurs zeigt Sven Lewandowski, daß sich »Sexualität in den Zeiten funktionaler Differenzierung« als autopoietisch operierendes System ausdifferenziert hat.
Die vorliegende Analyse des modernen Sexualitätssystems macht einerseits systemtheoretisches Denken für die Sexualwissenschaft fruchtbar und erschließt andererseits der Systemtheorie ein neues Themengebiet von großer gesellschaftlicher Bedeutung.
Die Auseinandersetzung mit Konstruktivismus und Sprachpragmatik sowie der cultural turn in den Sozialwissenschaften eröffnen auch für die Psychologie neue Perspektiven. In welchem Sinn sind psychische Phänomene soziokulturelle Konstruktionen? Worauf beziehen sich dann psychologische Begriffe? Der Soziale Konstruktionismus nimmt diese Fragen auf und plädiert für eine Psychologie, die soziale Prozesse und Diskurse ins Zentrum rückt. Die Autorin verknüpft seine Rekonstruktion mit der Problematisierung des kognitivistischen Wissensbegriffs und des ihm zugrunde liegenden Sprachmodells. Abschließend werden pragmatistische und kulturpsychologische Erweiterungen stark gemacht. Durch den breiten und systematischen Zugang ist der Band auch als Einführung in die Wissenspsychologie geeignet.
In der Studie von Dominique Schirmer wird erstens Lebensstilforschung als Mikrotheorie gesellschaftlichen Wandels vorgestellt und am Untersuchungsthema empirisch überprüft. Sie bietet zweitens eine Einführung und Analyse der gegenwärtigen festlandchinesischen Soziologie und Lebensstilforschung – beides fehlt bisher in der westlichen Chinaforschung und Soziologie. Drittens wird die Wechselwirkung Soziologie – Praxis theoretisch diskutiert und das Verhältnis Soziologie – Politik – gesellschaftlicher Wandel in der VR China untersucht. Dort wendet sich die zunehmend selbstbewusste Soziologie an Politik und Gesellschaft, welche zur neuen Definitionsmacht gegenüber der Politik wird.
Zwischen Gender Studies und Systemtheorie sind bislang kaum Verbindungslinien wahrgenommen worden. Vielmehr besteht das Vorurteil, die beiden Forschungskonzepte seien von Grund auf verschieden: Die »kühle Beobachtung« der Systemtheorie Niklas Luhmanns vertrage sich nicht mit dem politischen Engagement der Gender Studies. Tatsächlich aber eröffnet ein Austausch zwischen beiden Theorien neue Perspektiven: Gender Studies auf der einen Seite lenken das Augenmerk der Systemtheorie auf die von ihr bisher vernachlässigte Kategorie »Geschlecht«; die Systemtheorie auf der anderen Seite eignet sich gerade durch ihre auf Differenz abstellende Form der Beobachtung von Kommunikation dazu, Geschlechterkonstrukte ertragreicher zu analysieren, als dies bisher häufig der Fall ist.
Wie wird Kultur soziale Praxis? Der Band vereint wesentliche und innovative Beiträge, die verschiedene Ansätze wie Pragmatismus, Ethnomethodologie und Bourdieus Praxeologie mit Diskussionen aus science, gender und postcolonial studies verknüpfen. Gleichzeitig eröffnet er neue Zugänge zu einer Theorie sozialer Praktiken, indem er unterschiedliche Praxisformen – Körperpraktiken, Gewaltpraktiken, Praktiken der Medienrezeption – der allen gemeinsamen Frage nach dem Verhältnis von Kultur und Praxis unterwirft. Damit rückt er die »Praxiswende« in den Sozial- und Kulturwissenschaften als eine ihrer innovativsten »Denkbaustellen« in den Blick. Mit Beiträgen von Udo Göttlich, Kien Nghi Ha, Stefan Hirschauer, Karl H. Hörning, Helga Kotthoff, Michael Meier, Andreas Reckwitz, Sven Reichardt, Julia Reuter, Ingo Schulz-Schaeffer, Norbert Sieprath, Urs Stäheli und Matthias Wieser.
Ob Körperbewegung oder Tanzbewegung, ob Bewegung der Bilder, der Töne oder der Schrift, ob soziale oder politische Bewegung, der Begriff »Bewegung« wird in Ästhetik, Kultur- und Sozialwissenschaften häufig benutzt. Anders als in den Naturwissenschaften aber ist dem konzeptuellen Stellenwert des Bewegungsbegriffs in den Kultur- und Sozialwissenschaften bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden.
Die interdisziplinäre Textsammlung verfolgt das Ziel, den Status quo des Begriffs in den Sozial- und Kulturwissenschaften zu reflektieren und sein theoretisches Potenzial zu bestimmen. Sie geht von der Annahme aus, dass Bewegung nicht nur eine »physikalische Tatsache« und damit etwas quasi Natürliches ist, sondern ein soziales und kulturelles Konzept, das auf verschiedene Weise naturalisiert und essenzialisiert worden ist. Der Band präsentiert verschiedene Gebrauchsweisen des Begriffs und ermöglicht damit ein weiteres konzeptuelles Nachdenken über Bewegung als einen Begriff, dessen Rolle im »Tanz der Disziplinen« neu zu entfalten ist.
Es ist kein Geheimnis, daß das, was wir so alltäglich Person, Bewußtsein, Psyche, Individuum etc. nennen, in den avancierten Theorien der Soziologie und der Philosophie zu verdunsten scheint. Immer deutlicher wird, daß das Bewußtsein, dem die Tradition einen Eigenwert zugeschrieben hatte, überformt wird durch soziale Prozesse. Es kann sich nicht selbst beobachten, ohne sich als individuelle Allgemeinheit zu entdecken. Der instruktive Essay von Peter Fuchs setzt sich mit diesem Problem auseinander. Er erkundet das Terrain der Bewußtseinsfrage – im Zusammenhang mit wichtigen Anrainerbegriffen wie eben Person, Psyche, Individuum – auf dem Niveau und mit den Mitteln der Systemtheorie, also einer der Theorien, die den Eigenwert des Bewußtseins massiv zu bedrohen scheinen. Der Begriff der individuellen Signatur und ihrer Gegenzeichnung wird in aller Vorläufigkeit herangezogen, um den Raum der Diskussion des Problems zu öffnen.
»Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte.
Rauschgifthandel, Geldwäsche, Mord – das »Geschäft« organisierter Kriminalität ist hinlänglich bekannt. Doch erst die spektakulären Attentate auf hochrangige Staatsbeamte im Italien der 1970er bis 1990er Jahre führten das eigentliche Streben der Mafia unabweisbar vor Augen: die Erringung des Gewaltmonopols auf einem bestimmten Territorium.
Ausgehend von theoretischen Reflexionen über die Komplexe Gewalt, Staat und Ausnahmezustand einerseits und von empirischen Materialien zum italienischen Anti-Mafia-Kampf andererseits, löst Martin Ludwig Hofmann das Phänomen der organisierten Kriminalität aus einem rein kriminologischen Zugriff – und erweitert es um eine genuin sozialtheoretische Dimension.
Pierre Bourdieu (1930-2002) war einer der produktivsten zeitgenössischen Denker der Soziologie. Seine internationale Anerkennung beschränkt sich jedoch nicht allein auf den Bereich der Wissenschaft: Als weltweit engagierter Intellektueller hat Bourdieu – wie wohl kein anderer – soziologische Erkenntnis als politische Aufklärung der Alltagspraxis wirksam gemacht.
Zentrale Begriffe der Soziologie Bourdieus wie etwa »Habitus«, »Kapital« oder »Feld« werden heute in einer Vielzahl von sozial- und kulturwissenschaftlichen Untersuchungen verwendet. Was aber hält diese Begriffe zusammen? Welche immanente Logik führt zu ihren Bedeutungen? Und wie werden diese miteinander verknüpft? Kurz: Worin liegen die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen von Bourdieus Werk? Die vorliegende »Einführung in eine Soziologie des Unterschieds« versteht sich als Versuch, Bourdieu unter dieser Fragestellung zu lesen. Sie sieht im Begriff des »Unterschieds« das Grundprinzip seiner Erkenntnistheorie, in der »Unterschied« als Machtbeziehung konzipiert wird.
Bekräftigt die Wissenschaftsforschung vor allem die Binnendynamik der Wissenschaft und blendet dabei häufig die Wirksamkeit des Geschlechterunterschieds aus, so verkennt die Geschlechterforschung oftmals den Eigensinn des wissenschaftlichen Kontextes, wenn für sie nur der Geschlechterunterschied zählt. Die Beiträge dieses Bandes schlagen einen anderen Weg ein, wenn sie die Dynamik zwischen der Vorderbühne der Wissenschaft und der Hinterbühne des Familiensystems erkunden. Dass und wie eng die Kultur der Wissenschaft mit Geschlechterkonzepten verschränkt ist, diskutieren sie anhand verschiedener Sequenzen von der Frühen Neuzeit bis heute. Dabei wählen sie unterschiedliche methodische Zugänge, die von der Architekturgeschichte über den Vergleich statistisch hoch aggregierter Daten bis zur Interpretation historischer Quellen reichen.
Begegnungen mit dem Fremden sind uns vertraut, auch wenn wir den Anderen dabei häufig als unvertraut wahrnehmen. Doch es sind weniger die fremden, als vielmehr die eigenen Wirklichkeitsvorstellungen und Umgangspraktiken, die den »Einen« zum »Anderen« machen. Die Autorin analysiert diese Praktiken der Fremdsetzung, die sich von der alltäglichen Etikettierung und Stigmatisierung bis hin zu wissenschaftlichen Praktiken des »Othering« erstrecken: Rekonstruiert werden sowohl Simmels »Händler«, Parks »Mulatte«, Schütz' »Emigrant«, Meads »signifikanter/verallgemeinerter Andere« als auch ethnografische Praktiken der »Ver-Anderung« des Fremden. Dabei wird der Blick immer wieder von den vertrauten Bildern des Fremden hin zu ihren subtilen Herstellungsprozessen und Resonanzen gelenkt, was es möglich macht, von den Konstruktionen des Fremden auf die Konstruktionen des Eigenen zurückzuschließen.
How can we understand the intensifying interactions of science and society? It is the interdisciplinary field called science studies that provides us with a rich inventory of analytical approaches. They help us explore science as a practice, a subsystem, a culture, and an institution. Their joint observation: Science today is part and parcel of what has come to be known as 'knowledge society'. More than ever, knowledge production and consumption are in need of incessant monitoring and sophisticated reflection.
Nine exemplary studies that inquire into, or are themselves examples of the dynamics of scientific knowledge, are included here: They cover issues as diverse as eugenics, climate research, and the role of historiography, and make use of different tools such as evolutionary reasoning, metaphor, and bibliometrics. Finally, they ponder the need for science to go public (PUS) as well as for society to regulate knowledge and to restructure universities as building blocks of our science system. Their joint message: Science studies can and should assume an active role in observing, reflecting, and communicating the intricate encounters of science and society today.