Realistische Phänomenologie / Realist Phenomenology
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Edited by:
Juan Miguel Palacios
The phenomenologists were concerned to show that essential structures of being, knowable by rational insight, are found far more abundantly than is commonly thought. In his great monograph Reinach shows that in the civil law, where one usually thinks that there are only legal structures of human devising, there are in fact many essential structures, such as the structure of promising or of owning. These pre-positive structures, which are something different from the moral norms relevant to the positive law, provide the civil law with a foundation that can be known by philosophical insight. Though the enactments of the civil law are changeable, these essential foundations are not changeable. Of particular significance and originality is Reinach’s concept of a social act, that is, of an act that addresses another and has to be heard by the other in order to be complete. Reinach shows that the essence of legally relevant acts such as promising, comes to evidence when they are understood as social acts. The concept of a social act, in fact, has significance far beyond the part of legal philosophy in which Reinach first discovers it.
Ethical Personalism proposes to reflect on the person from at least three levels: ontology, epistemology, and ethics. Articulating from various philosophical and religious angles and traditions the ontological and inalienable value of the human person, i.e., her dignity, the contributors to this volume show not just what it means to be a human person, but also what it takes to live accordingly. Hence, beyond the purely theoretical elaboration on ethical personalism that reposes the crucial debates between relativism and realism on the one hand, and consequentialism and deontology on the other hand, this volume offers a range of insights useful for addressing concrete and practical matters that we, as humans, are confronted in our everyday life. With the call “back to the person!” which takes roots from a deep conviction to bring into light the value of the person, Ethical Personalism unequivocally affirms the necessity of (re)placing the person in the centre of our project of society, economic plans, political settings, and environment policies.
Heidegger nennt das Er-eignis, welches seinerseits nichts anderes ist als das Sein, den Sach-Verhalt. Er nennt das Sein, welches nichts anderes sein soll als Differenz, den Sachverhalt. Diese Aussage fordert dazu heraus, sich auf Sachverhalte als solche zu besinnen, um durch die systematische Betrachtung von Sachverhalten die Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit Heideggers Sein als Sach-Verhalt bzw. Sachverhalt zu schaffen. Die Schaffung dieser Grundlage ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung. Dies erfordert einerseits nichts Geringeres als eine Darstellung dessen, was das Selbst oder die »Selbigkeit« von Heideggers Sein selbst, was m.a.W. die ontologische Differenz des Seins und was die Seinsverlassenheit sein soll. Andererseits aber ist es unabhängig von Heideggers Sach-Verhalt vor allem nötig, das Sein von Sachverhalten, d.h. ihr »Sosein« und »Dasein« einer Untersuchung zu unterziehen, und diese Untersuchung als die zentrale Aufgabe dieser Arbeit durchzuführen. Die Anwendung der Untersuchungsergebnisse auf Heideggers Sein als Sach- Verhalt/Sachverhalt zeigt: Heideggers Sein selbst, welches Sach-Verhalt sein soll, vermag Sachverhalte nicht zu erreichen und muß an Sachverhalten seine äußerste Fragwürdigkeit kundtun.
Der Streit um die Wahrheit richtet sich vor allem gegen die Fassung der Urteilswahrheit als einer "Übereinstimmung mit den Sachen". Eine kritische Analyse der Einwände verschiedenster alternativer Wahrheitstheorien (Evidenztheorie, Kohärenztheorie, Konsens- und Diskurstheorie, pragmatische Wahrheitstheorien, existentialistisch-heideggerianische, Jasper'sche, wittgensteinianische und andere) überwindet die Einwände gegen die klassische Korrespondenztheorie durch einen vertieften Begriff des Sachverhalts. Auch in der Verteidigung der Korrespondenztheorie durch Tarski, Popper, Albert und andere neuere Verfechter müssen diverse Mängel überwunden werden, um zu erkennen, daß sich jene schlichte Urgegebenheit der Urteilswahrheit aus keinem Teilbereich der nicht-formalisierten Sprache und des unermeßlichen Reiches des Seins, ja nicht einmal aus der Sphäre des Nichts verdrängen oder durch etwas von Korrespondenz (Adäquatio) Verschiedenes ersetzen läßt.
Der erste Band des Über die Wahrheit bietet eine philosophische Untersuchung: (1) der intrinischen und extrinsischen Bedeutungen von "Wahrheit des Seins" - etwa Seinsautonomie, Realität, Wesensentsprechung, Entsprechung im Verhältnis zur Idee, Intelligibilität, absolut umfassende "innere Seinswahrheit". (2) der Wahrheit des Erkennens: Erkenntniswahrheit ist eine eigentümliche seinsentdeckende "Entsprechung" von Akten mit allen Arten von Seiendem und Sachverhalten. (3) der logischen Wahrheit als präziser Korrespondenz zwischen Urteil (Satz) und Sachverhalt. (4) Wahrheit ist nicht nur Eigenschaft der von Menschen gedachten Urteile, sondern setzt ideale, zeitlose, unendlich viele und perfekte Begriffe und Urteilsinhalte voraus. (5) Die Beziehung zwischen Wahrheit und Person gipfelt in dem letzten metaphysischen Zusammenfallen der Wahrheit selbst in allen ihren Dimensionen ontologischer, epistemologischer, axiologischer und logischer Dimensionen mit dem absoluten, personalen Sein.: "Ich bin die Wahrheit". Dieses "personale Gesicht" der Wahrheit kann aber unmöglich das eines bloßen Menschen sein.
Alexander Pfänder's classical phenomenological logic, a masterwork of unmatched clarity, is presented here for the first time in English. The book unfolds the general essence of logic, its object, not acts of thinking but objective "thoughts", meanings and higher unities formed by them: the nature and kinds (1) of judgments (propositions) and their truth and truth claims, (2) of concepts, and (3) of inferences; (4) the first foundational principles of logic (the principles of identity, contradiction, excluded middle, and sufficient reason) and of valid inferences, their foundation in ontological principles, as well as the valid forms of reasoning recognized in traditional logic and the reasons of their validity. Being a new phenomenological exposition of traditional logic, it reduces the symbolic language used to a minimum in order to concentrate on the logical meanings and laws themselves for which these symbols are signs.
The term "method" of realist phenomenology and philosophy can refer to three kinds of things which are being explored extensively in this work: (1) Kinds of philosophical knowledge used to return to things themselves: intellectual "vision" of necessary intelligible essences, insights into necessary states of affairs, knowledge of less than necessary essences, knowledge of existence as such, of the ego cogitans and of a concretely existing world, other persons, and the absolute being, deductive forms of reasoning, and others. (2) Ways to achieve such knowledge: such as various types of distinctions, asking proper questions, correct use of analogies, and replies to objections. (3) Finally, these methods include several "tricks" and devices such as methodic doubt and epoché; these are subordinated to the other methods, and neither necessary nor universal tools of all philosophical knowledge.
Der Ausdruck Phänomenologie ist heute höchst vieldeutig geworden. Husserl hat seit 1905 eine immer stärkere Wendung zum Idealismus kantischer Prägung hin vollzogen, durch die er den Boden der Phänomenologie, wie er sie begründet hatte, verlassen hat. Eine ähnliche Abweichung von der ursprünglichen Idee der Phänomenologie findet sich bei vielen anderen "Phänomenologen." Die "realistische Phänomenologie", deren Vorläufer von Platon an und Klassiker von Husserl bis Schwarz in dieser ersten umfangreichen deutschsprachigen Anthologie zu Wort kommen, ist kein System, sondern eine Anwendung der philosophischen Urmethoden, wie sie alle großen Philosophen tatsächlich anwandten, wenn sie ihre entscheidenden Entdeckungen machten. Mögen auch von Philosophen generell andere Methoden bewußt zugrunde gelegt werden, in dem Moment, in dem diese Einsichten gewonnen werden, liegt tatsächlich zu allen Zeiten jener letzte, fruchtbare Kontakt mit "den Sachen selbst" vor, der den Sinn der phänomenologischen Methode ausmacht, wie sie von den Meistern der realistischen Phänomenologie nur bewußter und systematischer angewandt wird als von vielen früheren Denkern. Nichts wäre darum irriger als in der phänomenologischen Betrachtungsweise eine Reduktion der Welt auf bloße "Phänomene" zu erblicken oder gar eine bloße Deskription der "Erscheinung" der Dinge. Zwischen phänomenologischer Betrachtungsweise und metaphysischer Wesensanalyse besteht kein Unterschied oder gar Gegensatz.