Zusammenfassung Für eine möglichst umfassende Analyse moderner Gesellschaften stehen in der Soziologie im wesentlichen zwei Konzepte zur Verfügung: die Differenzierung in Schichten nach Kriterien sozialer Ungleichheit und die Differenzierung in Ordnungen nach funktionalen Kriterien. Beide Analysestrategien stehen heute relativ beziehungslos nebeneinander. Analog zur Diskussion um die funktionalistische Schichtungstheorie von den 40er bis in die 60er Jahre greift der Artikel die Überlegungen der neueren Systemtheorie zum Verhältnis von sozialer und funktionaler Differenzierung auf und kritisiert die darin vertretene These eines Differenzierungsprimats in der vormodernen bzw. in der modernen Gesellschaft. Eine historische Analyse, die dem Verhältnis von Ordnungsdifferenzierung und der Ausbildung sozialer Ungleichheit im Mittelalter, der Neuzeit und der Moderne nachgeht, weist die Primatsthese für alle drei Phasen zurück. Luhmann kann seine These des Primats einer Differenzierungsform theoretisch nicht überzeugend darlegen. In welchem Verhältnis Ordnungsdifferenzierung und die Herausbildung von sozialer Ungleichheit stehen wird in einem abschließenden Kapitel ausgeführt.
Inhalt
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Öffentlich zugänglichSoziale Ungleichheit und funktionale Differenzierung20. Mai 2016
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Öffentlich zugänglichSoziale und kulturelle Fremdheit20. Mai 2016
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Öffentlich zugänglichDas Verhältnis von Ausbildung und Erwerb in vergleichender Perspektive: Sequenz, Übergangsphase oder Parallele?20. Mai 2016
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Öffentlich zugänglichZug oder Flug?20. Mai 2016