Startseite Lastdatenannahme an Rädern und Komponenten auf Basis einer systematisch angelegten Lastdatenbank*
Artikel
Lizenziert
Nicht lizenziert Erfordert eine Authentifizierung

Lastdatenannahme an Rädern und Komponenten auf Basis einer systematisch angelegten Lastdatenbank*

  • Jan Rötterink , Norbert Schmudde , Uwe Steinkamp und H. Tiesler
Veröffentlicht/Copyright: 28. Mai 2013
Veröffentlichen auch Sie bei De Gruyter Brill

Kurzfassung

ZF Lemförder und ZF Sachs haben mit der ZF Friedrichshafen AG eine vorhandene, auf Getriebeanwendungen basierende Lastdatenbank auf die Bedürfnisse der Fahrwerke umgearbeitet. In diese Lastdatenbank werden standardmäßig bereinigte, freigaberelevante Lastdaten für die betriebsfeste Entwicklung von Fahrwerk- und Lenkungskomponenten eingepflegt. Anhand von Ähnlichkeitsbetrachtungen von Fahrzeugen lassen sich für Neuprodukte Belastungen zumindest für eine Erstauslegung abschätzen oder vom Kunden bereitgestellte Lastdaten auf ihre Plausibilität prüfen. Die Lastdatenbank (Roadload-Database) basiert auf drei wesentlichen Teilsystemen: UNIdot stellt ein mächtiges, selbstorganisierendes Datenmanagementsystem dar. Innerhalb dieses Systems arbeitet ALOA (Automated LOad Analysis) als effizientes, wenig interaktives und vor allem flexibles Auswertesystem. Das Versuchsdaten- Suchsystem (VERSUS) sorgt für ein schnelles Selektieren der gewünschten Daten. Anhand von praktischen Beispielen werden im vorliegenden Artikel die Anwendung und der Nutzen der Werkzeuge aufgezeigt. Generell lässt sich die Aussage treffen, dass unter bestimmten Randbedingungen ein Fahrzeugvergleich hinsichtlich der auftretenden Betriebs- und Sonderlasten zulässig ist. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, auf einer nicht exakten, aber verifizierbaren Basis zu arbeiten.

Abstract

Load prediction of WFT and component loads based on a road load data base. ZF Lemföder and ZF Sachs together with ZF Friedrichshafen AG developed a Road Load Data Base. ZF Friedrichshafen already uses such a data base for powertrain applications. This data base has been adapted for suspension and steering components. Pre-processed durability load functions for suspension and steering components are collected and sorted. By comparing vehicles with similar parameters it is possible to predict first loads for the design process or to validate loads which were predicted or estimated by the customer. The Road Load Date Base consists of three pillars: UNIdot is a big, self-organizing data management system. Within this system ALOA (Automated LOad Analysis) works as a highly automated and flexible analysis tool with a low level of interaction. The laboratory data search system (VERSUS) is used for a fast selection of data. Using some examples taken out of daily practice, the benefit of the Road Load Data Base is shown. In general, its possible to predict working loads and special event loads of vehicles which do not yet exist physically. Therefore, load data of similar vehicles according to characteristic parameters are taken into account to yield load predictions — always being conscious of the uncertainties involved.


*

Dieser Beitrag erschien bereits im DVM- Bericht 134 — Lastannahmen und Betriebsfestigkeit.

Dipl.-Ing. (FH) Jan Rötterink studierte Maschinenbau Fachrichtung Produktionstechnik an der FH Osnabrück in Kooperation mit ZF Lemförder. Seit August 2004 ist er als Versuchsingenieur für PKW-Fahrwerkkomponenten bei ZF Lemförder beschäftigt. Sein Aufgabengebiete umfasst die Freigabeuntersuchungen für Fahrwerkgelenke und Lenker, die Auswertung von Lastdaten und Bearbeitung für Komponenten- und Achsversuche, den Aufbau der ZF Lemförder Lastdatenbank und die Betreuung von Studenten und Diplomanden.

Dipl.-Ing. (FH) Norbert Schmudde studierte Maschinenbau an der Fachhochschule Osnabrück mit dem Schwerpunkt Fahrzeugtechnik. 1993 trat er in die ZF Lemförder GmbH ein und war zunächst als Versuchsingenieur im Bereich PKW-Komponenten tätig. Dann wechselte er sein Aufgabenfeld und untersuchte Nkw-Komponenten und Lastdatenaufnahme. 2000 begann er mit dem Aufbau des Bereiches Systemversuch. Seit 2002 ist er Leiter für den Bereich Betriebsfestigkeit von Achssystemen in der Versuchsabteilung der ZF Lemförder GmbH. Seine Arbeitsschwerpunkte sind dabei die Achsprüfstande, Lastdatenaufnahme, Lastdatenprognose sowie die Ausbildung von Studenten und Diplomanden.

Dipl.-Ing. Uwe Steinkamp, studierte im Praxisverbund an der FH Osnabrück. Von 2000 bis 2001 war er Versuchsingenieur für Achskomponenten und von 2001 bis 2003 Versuchsingenieur für Achssysteme mit dem Schwerpunkt Betreibung mehraxialer Achs- und Komponentenprüfstände mit Iterationssoftware. Seit 2003 beschäftigt er sich mit der Lastdatenaufnahme im Fahr- und Prüfstandsversuch sowie der Lastdatenanalyse und Betriebsfestigkteitsrechnungen bei der ZF Lemförder GmbH.


Literatur

1 H.Tiesler: Effiziente Ausnutzung von Fahrzeugmessungen durch automatisierte Kollektivermittlung, VDI-Bericht Erprobung und Simulation in der Fahrzeugentwick-lung – Mess- und Versuchstechnik (1990)Suche in Google Scholar

Online erschienen: 2013-05-28
Erschienen im Druck: 2008-11-01

© 2008, Carl Hanser Verlag, München

Heruntergeladen am 25.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/120.100934/pdf
Button zum nach oben scrollen