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Verzugsentstehung von Wälzlagerringen

Eine prozesskettenübergreifende Analyse der Verzugsentstehung am Beispiel von Wälzlagerringen
  • B. Clausen , F. Frerichs , G. Goch , D. Klein , Th. Lübben , L. Nowag , C. Prinz , T. Sackmann , D. Stöbener , H. Surm und H.-W. Zoch
Veröffentlicht/Copyright: 31. Mai 2013
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Kurzfassung

Verzug ist eine Systemeigenschaft und alle an der Prozesskette beteiligten Fertigungsschritte können dem entstehenden Bauteil von außen nicht sichtbare Veränderungen mit auf den Weg geben, sein Verzugspotenzial beeinflussen. Diese Aussage hat sich in den letzten 10 Jahren immer weiter manifestiert. Beginnend mit vielen Einzeluntersuchungen in verschiedenen Unternehmen und Instituten, Diskussionen im Fachausschuss „Maß- und Formänderungen infolge Wärmebehandlung“ der AWT, entsprechenden Vorträgen (bspw. [1]), der Erstellung einer Verzugsmonographie durch den genannten Fachausschuss1, der Einrichtung des Sonderforschungsbereiches „Distortion Engineering“ 2001 in Bremen und der im Jahr 2005 erstmals durchgeführten Internationalen Tagung Distortion Engineering, IDE, zu diesem Thema wurde diese Erkenntnis konsequent weiterverfolgt. In der vorliegenden Arbeit werden entsprechende Untersuchungen, die sich konsequent an diesen Ansatz gehalten haben, für den Fall einer vereinfachten Fertigungskette „Zylinderring aus 100Cr6“ vorgestellt.

Abstract

Distortion is a system property. All process steps of the manufacturing chain can cause invisible changes of the construction unit, which influence the „distortion potential“. This statement was manifested in the last 10 years. It was thoroughly pursued in many individual investigations in different companies and institutes, discussions in the AWT's research committee „Changes in size and shape due to thermal treatment“, appropriate lectures (e.g. [1]), the creation of the monograph1 („Changes in size and shape due to heat treatment“) by the mentioned research committee, the establishment of the Collaborative Research Centre „Distortion Engineering“ (SFB 570) in Bremen in 2001, and the organization of the First International Conference on Distortion Engineering (IDE) in 2005. This paper presents appropriate investigations for the case of a simplified manufacturing chain „SAE 52100 cylinder ring“, which follows strictly the idea of the system property of distortion.


Dr.-Ing. Brigitte Clausen, geb. Gondesen (1967), studierte Produktionstechnik an der Universität Bremen und ist seit 1996 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik in Bremen tätig. Im Rahmen des SFB 570 ist sie Teilprojektleiterin der Teilprojekte A1 und A7.

Dr. rer. nat. Friedhelm Frerichs, geb. 1961, studierte Physik und Mathematik und wurde 2001 am Fachbereich Physik der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg promoviert. Seit Mai 2001 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik in Bremen tätig und bearbeitet im SFB 570 das Teilprojekt A6.

Prof. Dr.-Ing. Gert Goch, geb. 1949, studierte Elektrotechnik an der TU-Braunschweig und promovierte 1982 an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Seit 1998 ist er Hochschullehrer an der Universität Bremen (Fachgebiet Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) sowie Leiter des Forschungsbereiches Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (MAQ) am Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft (BIBA). Im Rahmen des SFB 570 ist er Teilprojektleiter der Teilprojekte B3, B6 und B7.

Dipl.-Ing. Dieter Klein, geb. 1967, studierte Elektrotechnik an der Universität Bremen. Nach seinem Studium arbeitete er u.a. in der Automobilindustrie im Qualitätswesen. Seit Oktober 2001 bearbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 570 das Teilprojekt B5.

Dr.-Ing. Thomas Lübben, geb. 1959, studierte Physik an der Universität Bremen. Seit 1986 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik in Bremen tätig und arbeitet hier auf dem Gebiet der Abschrecktechnik. Seit 2001 ist er Geschäftsführer des SFB 570 und Teilprojektleiter im Projekt A6.

Dipl.-Ing. Lutz Nowag, geb. 1973, studierte Produktionstechnik an der Universität Bremen und ist seit November 2000 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Hauptabteilung Fertigungstechnik der Stiftung Institut für Werkstofftechnik tätig. Er bearbeitet im SFB 570 das Teilprojekt A4.

Dipl.-Ing. Christian Prinz, geb. 1970, studierte Werkstoffbezogene Fertigungstechnik an der TU Clausthal und ist seit März 1999 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik in Bremen tätig und bearbeitet im SFB 570 das Teilprojekt A1.

Dipl.-Ing. Torsten Sackmann, geb. 1973, studierte Produktionstechnik an der Universität Bremen und ist seit März 2002 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Hauptabteilung Fertigungstechnik der Stiftung Institut für Werkstofftechnik tätig. Er bearbeitet im SFB 570 das Teilprojekt A3.

Dipl.-Phys. Dirk Stöbener, geb. 1970, studierte Physik in Bremen. Seit März 2000 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen tätig. Im Rahmen des SFB 570 ist er für das Teilprojekt B3 zuständig.

Dipl.-Ing. Holger Surm, geb. 1971, studierte Produktionstechnik an der Universität Bremen und ist seit Juni 1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik in Bremen tätig. Im SFB 570 bearbeitet er das Teilprojekt A5.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Werner Zoch, geb. 1953, studierte Allg. Maschinenbau an der Technischen Hochschule Darmstadt und promovierte im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen. Von 1980 – 2000 war er bei der FAG Kugelfischer Georg Schäfer AG, Schweinfurt tätig, von 2001 – 2003 als Geschäftsführer der Neuen Materialien Bayreuth GmbH. Seit 2004 ist er Professor für Werkstofftechnik/Metalle im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen, Geschäftsführender Direktor der Stiftung Institut für Werkstofftechnik und Sprecher des SFB 570 „Distortion Engineering“.


Literatur

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Online erschienen: 2013-05-31
Erschienen im Druck: 2006-12-01

© 2006, Carl Hanser Verlag, München

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