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Reduzierung der Formänderung von Getriebeteilen in Gasaufkohlungs-Durchstoßanlagen durch Hochdruck-Gasabschreckung

  • H. Altena , F. Schrank and W. Jasienski
Published/Copyright: April 25, 2013

Kurzfassung

Verbesserte Kühlleistungen von Hochdruck-Abschreckkammern ermöglichen die Substitution von Ölbädern für die Einsatzhärtung von Getriebeteilen der KFZ-Industrie. Die Verfahrensvorteile der Gasabschreckung, wie z.B. verringerter Bauteilverzug und Wegfall der Nachreinigung, waren jedoch bisher nur in Verbindung mit Niederdruck-Aufkohlungsanlagen möglich. Es wird ein neues Hochdruck-Gasabschreckmodul für Gasaufkohlungsanlagen vorgestellt, das sowohl für Neuanlagen als auch zur Umrüstung bestehender Anlagen geeignet ist. Das Abschreckmodul wird in der Regel mit Stickstoff betrieben und kann bei kurzen Taktzeiten mit einer Gasrückgewinnung ausgestattet werden. Bei verbesserter Wirtschaftlichkeit ist auch Druckluft-Abschreckung möglich. Die Auswirkung der Luftabschreckung auf die Qualität der Bauteiloberfläche wird diskutiert. Durch Wegfall des Ölbades wird nunmehr auch die Integration in die Fertigungslinie möglich. Anhand von Beispielen wird schließlich die Verringerung der Maß- und Formänderungen von Getriebeteilen durch Einsatz des Gasabschreckmoduls im Vergleich zur Ölabschreckung dargestellt.

Abstract

Improved quenching ability of high pressure quenching chambers allow to substitute oil quenching devices for case hardening of gear parts for the automotive industry. The advantages of high pressure gas quenching, such as reduced distortion or saving of the post-washing operation, had been achieveable just in combination with the low pressure carburizing technology. A new high pressure gas quenching module for gas carburizing furnaces will be presented, which can be adapted both to new gas carburizing plants and to existing plants as a renewing equipment. Usually nitrogen is used as a quenching gas. For short cycle times a gas recovery and refining unit should be used. Due to gas quenching the plant can be easily attached to the production line. Some examples show the reduction of distortion values of gear parts due to the gas quenching instead of oil quenching. Economical improvement can be achieved by using pressurized air as a quenching gas. The influence of air on the surface quality will be discussed.


Vorgetragen von H. Altena auf dem 59. Kolloquium für Wärmebehandlung, Werkstofftechnik, Fertigungs- und Verfahrenstechnik, 8.-10. Oktober 2003 in Wiesbaden.

Dipl.-Ing. Dr. Herwig Altena, geb. 1955, studierte Chemieingenieurwesen an der TU Wien und promovierte 1982. Nach sechs Jahren Tätigkeit als Universitätsassistent wechselte er 1986 zu Kopp Vakuumanlagenbau GmbH als Leiter der Forschung und Entwicklung. Seit Übernahme von Kopp durch die Aichelin Ges.m.b.H. Mödling/A, ist der Autor Leiter der Forschung und Entwicklung dieses Unternehmens.

Ing. Franz Schrank, geb. 1960, machte eine Ausbildung in Elektrotechnik an der HTL Wien X und war ab 1988 bei Aichelin Steuerungstechniker. Seit 1999 ist er in der Abteilung Forschung und Entwicklung der Aichelin Ges.m.b.H. Mödling/A, tätig.

Dipl.-Ing. Walter Jasienski, geb. 1950, studierte Maschinenbau/Wärmebehandlung an der Technischen Hochschule in Warschau. Ab 1977 war er als Leiter der Härterei und des QS-Labors bei der Fa. Corning/ USA und Vickers Systems GmbH in Bad Homburg tätig. Seit 1988 ist er bei der Fa. A. Opel AG als Leiter der Fertigung Härtereien und bei Opel Powertrain GmbH als Leiter des QS-Labors tätig.


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Erhalten: 2004-07
Online erschienen: 2013-04-25
Erschienen im Druck: 2005-02-01

© 2005, Carl Hanser Verlag, München

Downloaded on 5.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/105.100323/html
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