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Experimentelles Verfahren zur Ermittlung von Wärmeübergangskoeffizienten bei der Hochdruck-Gasabschreckung∗

  • V. Heuer und K. Löser
Veröffentlicht/Copyright: 2. Mai 2013
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Kurzfassung

Es wird ein neues Verfahren zur experimentellen Ermittlung von Wärmeübergangskoeffizienten (WÜK) bei der Hochdruck-Gasabschreckung vorgestellt. Bei diesem Verfahren wird die Analogie zwischen Wärme- und Stoffübertragung genutzt. Es ermöglicht die Visualisierung des Wärmeübergangs und damit die qualitative und quantitative Ermittlung lokaler Wärmeübergangskoeffizienten an gasabgeschreckten Bauteilen. Die Visualisierung basiert auf einer chemischen Reaktion mit Farbumschlag. Zur quantitativen Ermittlung wurde zunächst eine Kalibrierung zwischen der Stärke des Farbumschlags und der Höhe des Wärmeübergangskoeffizienten vorgenommen. Die lokalen Wärmeübergangskoeffizienten wurden für verschiedene Wärmebehandlungschargen aus Zahnrädern bestimmt. Mithilfe der Visualisierung wurden Unterschiede im Wärmeübergangskoeffizienten am einzelnen Zahnrad sowie Unterschiede innerhalb einer Charge detektiert. Somit wird eine weitere Optimierung der Verfahrens- und Anlagentechnik zur Hochdruck-Gasabschreckung ermöglicht. Zudem können die experimentell ermittelten lokalen Wärmeübergangskoeffizienten als Randbedingungen für numerische Simulationsrechnungen verwendet werden.

Abstract

A new experimental technique for the determination of heat transfer coefficients during high-pressure gas quenching is presented. This technique uses the analogy between heat and mass transfer. It is used for the visualisation of local heat transfer coefficients of gas-quenched parts. The technique offers the possibility for qualitative and quantitative determination of local heat transfer coefficients. The visualisation uses a chemical reaction with a change of colour on the surface of the parts. A calibration between the change of colour and the magnitude of the heat transfer coefficient was performed for quantitative measurements. The local heat transfer coefficients from several heat treatment batches (consisting of gear wheels) were determined. Differences in the local heat transfer coefficients on one single part and in the whole batch could be detected by using the visualisation technique. This offers new opportunities for a further improvement of the gas quenching technology. The experimentally determined heat transfer coefficients can be used as input parameters for numerical simulations of heat treatment processes.


Dr.-Ing. Volker Heuer, geb. 1970, studierte Metallurgie und Werkstofftechnik an der RWTH Aachen. Es folgte eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Bergakademie Freiberg sowie als Gastwissenschaftler an der Universitiy of Cambridge (UK) im Department of Materials Science and Metallurgy. Er promovierte an der Fakultät für Maschinenbau der TU Bergakademie Freiberg. Seit 1999 ist er im Fachbereich Verfahrens- und Anlagenentwicklung der ALD Vacuum Technologies AG tätig.

Dr.-Ing. K. Löser, geb. 1959, studierte Maschinenbau und promovierte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Werkstoffkunde der TU Darmstadt. Seit 1991 ist er im Fachbereich Verfahrens- und Anlagenentwicklung der Leybold-Durferrit GmbH, jetzt ALD Vacuum Technologies AG, tätig und leitet diesen Bereich seit 2001.

Vorgetragen von V. Heuer auf dem 59. Kolloquium für Wärmebehandlung, Werkstofftechnik, Fertigungs- und Verfahrenstechnik, 8.–10. Oktober 2003 in Wiesbaden.


Literatur

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Erhalten: 2004-7
Online erschienen: 2013-05-02
Erschienen im Druck: 2004-12-01

© 2004, Carl Hanser Verlag, München

Heruntergeladen am 25.10.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.3139/105.100316/pdf
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