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Praxisbeispiel 5: Der Europäische HR-Service Center der Adam Opel AG

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HR-Servicemanagement
Ein Kapitel aus dem Buch HR-Servicemanagement
Praxisbeispiel 5 Der Europäische HR-Service Center der Adam Opel AG Andreas Mayer Vorgeschichte, Gründung und begleitende HR-Strategie Das im Jahr 2005 in Barcelona in Betrieb genommene HR-Service Center der Adam Opel AG erbringt Leistungen im operativen HR-Umfeld für rund 80.000 Mitarbeiter und Pensio-näre der europäischen Geschäftseinheiten in acht europäischen Ländern. Im Einzelnen wer-den die Länder Deutschland, England, Polen, Spanien, Belgien, Frankreich, Portugal und Österreich zentral mit HR-Diensten versorgt, hierzu zählen insbesondere die Personal-stammdatenverwaltung, das Personalberichtswesen, die Verwaltung der Trainingskurse, die Dienstreisekostenerstattung und das HR-Call Center, welches seiner Dienste in den jeweili-gen Landessprachen anbietet. Für die länderübergreifende Zentralisierung dieser HR-Aktivitäten spricht zunächst der Grö-ßenvorteil. Da ein Service Center naturgemäß mit einem hohen Fixkostenanteil operiert – hierzu zählen insbesondere die IT-Infrastruktur und der Aufwand zur Implementierung der zentralen Prozesse – ist eine möglichst hohe Anzahl an Kunden (zu betreuende Mitarbeiter) und Landesgesellschaften, auf die die Kosten umgelegt werden können ein wichtiger Faktor, um die Wirtschaftlichkeit des Service Centers zu garantieren. Der zweite hervorzuhebende Grund war das strategische Interesse der Personalleitung, die in Europa vorherrschende fragmentierte System- und Prozesslandschaft zu vereinheitlichen. Die Einführung eines ein-heitlichen Personalverwaltungssystems und Berichtswesens steigert die Konsistenz und Qua-lität der Personaldaten und führt zu einem verbesserten Berichtswesen etwa in der Personal-planung und dem Personalcontrolling. Um ein Projekt zur Errichtung eines international ausgerichteten multilingualen und multi-funktionalen SSC in dieser Größenordnung zu meistern, bedurfte es einer dreijährigen Vor-bereitungszeit, in der zunächst mit dem Dienstleistungs-Unternehmen ACS (Affiliated Com-puter Services) mittels eines Auswahlverfahrens der geeignete HR-BPO Dienstleister ermit-telt wurde, um das Service Center operativ betreiben zu können. Überlegungen, das Service Center durch interne Fachkräfte zu betreiben, wurden dabei natürlich auch in Betracht gezo-gen. Die letztendliche Entscheidung aber, den Auftrag an einen externen Dienstleister zu vergeben, beruhte vor allem darauf, dass man mit einem auf dem Gebiet des HR-Business Process Outsourcing erfahrenen Partner zusammenarbeiten wollte, der auch in der Lage war, ein international operierendes Service Center dieser Größenordnung einzurichten und hierbei

Praxisbeispiel 5 Der Europäische HR-Service Center der Adam Opel AG Andreas Mayer Vorgeschichte, Gründung und begleitende HR-Strategie Das im Jahr 2005 in Barcelona in Betrieb genommene HR-Service Center der Adam Opel AG erbringt Leistungen im operativen HR-Umfeld für rund 80.000 Mitarbeiter und Pensio-näre der europäischen Geschäftseinheiten in acht europäischen Ländern. Im Einzelnen wer-den die Länder Deutschland, England, Polen, Spanien, Belgien, Frankreich, Portugal und Österreich zentral mit HR-Diensten versorgt, hierzu zählen insbesondere die Personal-stammdatenverwaltung, das Personalberichtswesen, die Verwaltung der Trainingskurse, die Dienstreisekostenerstattung und das HR-Call Center, welches seiner Dienste in den jeweili-gen Landessprachen anbietet. Für die länderübergreifende Zentralisierung dieser HR-Aktivitäten spricht zunächst der Grö-ßenvorteil. Da ein Service Center naturgemäß mit einem hohen Fixkostenanteil operiert – hierzu zählen insbesondere die IT-Infrastruktur und der Aufwand zur Implementierung der zentralen Prozesse – ist eine möglichst hohe Anzahl an Kunden (zu betreuende Mitarbeiter) und Landesgesellschaften, auf die die Kosten umgelegt werden können ein wichtiger Faktor, um die Wirtschaftlichkeit des Service Centers zu garantieren. Der zweite hervorzuhebende Grund war das strategische Interesse der Personalleitung, die in Europa vorherrschende fragmentierte System- und Prozesslandschaft zu vereinheitlichen. Die Einführung eines ein-heitlichen Personalverwaltungssystems und Berichtswesens steigert die Konsistenz und Qua-lität der Personaldaten und führt zu einem verbesserten Berichtswesen etwa in der Personal-planung und dem Personalcontrolling. Um ein Projekt zur Errichtung eines international ausgerichteten multilingualen und multi-funktionalen SSC in dieser Größenordnung zu meistern, bedurfte es einer dreijährigen Vor-bereitungszeit, in der zunächst mit dem Dienstleistungs-Unternehmen ACS (Affiliated Com-puter Services) mittels eines Auswahlverfahrens der geeignete HR-BPO Dienstleister ermit-telt wurde, um das Service Center operativ betreiben zu können. Überlegungen, das Service Center durch interne Fachkräfte zu betreiben, wurden dabei natürlich auch in Betracht gezo-gen. Die letztendliche Entscheidung aber, den Auftrag an einen externen Dienstleister zu vergeben, beruhte vor allem darauf, dass man mit einem auf dem Gebiet des HR-Business Process Outsourcing erfahrenen Partner zusammenarbeiten wollte, der auch in der Lage war, ein international operierendes Service Center dieser Größenordnung einzurichten und hierbei
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