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Validierung des orientierenden Spiritual Distress Screeners bei Angehörigen von Hospizbewohnern und einer unbelasteten Vergleichsgruppe

  • Arndt Büssing

    Prof. Dr. med., (*1962), ist Professor für Lebensqualität, Spiritualität und Coping an der Universität Witten/Herdecke. Er ist im Editorial Board der Fachzeitschriften Journal of Religion and Health und Journal for the Study of Spirituality, sowie mit Klaus Baumann Editor-in-Chief des Journals Religions.

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    and Thomas Rüther

    Cand med., (*2000), gebürtig aus Paderborn, studiert seit 2021 Humanmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Nach dem Abitur verbrachte er mehrere Monate in der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem und forschte zu Ordensberufungen in Deutschland und Indien. Während des Studiums arbeitete er zwei Jahre auf einer neurochirurgischen Intensivstation.

Published/Copyright: October 9, 2025

Zusammenfassung

Hintergrund: Im klinischen Kontext wird Spiritual Distress bei belasteten Personengruppen leicht übersehen, da er in der Regel nicht systematisch erfasst wird, insbesondere nicht bei Angehörigen von Hospizbewohnern.

Zielsetzung: Ziel war es, ein kurzes, standardisiertes Instrument zu entwickeln, das orientierende Hinweise auf das Vorliegen von spirituellem Distress gibt.

Methoden: Anonyme Querschnittserhebung bei Angehörigen von Hospizbewohnerinnen und -bewohnern (n=150) und kontrastierend in einer nicht-belasteten Personengruppe im Sinne einer Kontrollgruppe (n=175). Hierzu wurde ein neu entwickelter Spiritual Distress Screener eingesetzt.

Ergebnisse: Faktorenanalytisch ließen sich die 10 Items (Angehörige: Cronbachs alpha = 0.825; Gesamtgruppe: Cronbachs alpha = .828) in zwei Hauptkategorien differenzieren: 1) Existenzieller Sinn-/Motivationsverlust, 2) Religiöse Entfremdung / Hoffnungsverlust. Diese Komponenten zeigten moderate bis starke korrelative Zusammenhänge mit psychologischem Wohlbefinden (negativ) sowie Belastungsempfinden (positiv), was zur Konstruktvalidität passt. Die Ausprägungs-Scores des Spiritual Distress zeigten signifikante Unterschiede zwischen den Angehörigen und den nicht-belasteten Kontrollpersonen.

Schlussfolgerungen: Der hier validierte 10-Item Screener für Spiritual Distress fokussiert auf wenige, charakteristische Merkmale und soll zeitökonomisch und breit einsetzbar sein. Das Instrument erhebt ausdrücklich keine Diagnosen, sondern soll orientierende Hinweise geben, dass bei dokumentierten Auffälligkeiten in bestimmten Bereichen eine weitere Abklärung durch Personen mit entsprechender Fachexpertise erfolgen sollte.

Abstract

Background: In the clinical context, spiritual distress is easily overlooked in burdened groups of individuals because it is generally not systematically assessed, especially among family members of hospice residents who are not themselves the target of therapeutic support.

Objective: The aim was to develop a short, standardised instrument that provides orientational indications of the presence of spiritual distress.

Methods: Anonymous cross-sectional survey of family members of hospice residents (n=150) and, by contrast, a non-distressed group of individuals serving as a control group (n=175). A newly developed Spiritual Distress Screener was applied to them.

Results: Factor analysis differentiated the 10 items (Cronbach’s alpha = 0.825 for the distressed relatives and Cronbach’s alpha = 0.828 for the total group) into two main factors: 1) Existential loss of meaning and motivation, 2) Religious alienation and loss of hope. These spiritual distress components showed moderate to strong correlations with psychological well-being (negative) and the perceived burden due to the relative’s situation in the hospice (positive), which is consistent with construct validity. The intensity scores of spiritual distress showed significant differences between the relatives and the non-distressed control subjects.

Conclusions: The intention was to develop an orientation screener for spiritual distress that focuses on a few characteristic features and is time-efficient and widely applicable. The 10-item screener validated here meets these criteria. The Spiritual Distress Screener is not intended to provide a diagnosis. Rather, it is intended to provide hints that further evaluation by experts is recommended in cases of documented high distress scores in specific dimensions.

1 Einführung

Menschen in belastenden Lebenssituationen und chronischer Krankheit sowie in palliativer Behandlungssituation haben dezidierte spirituelle Bedürfnisse, die kaum beachtet werden (Frick et al. 2006; Balboni et al. 2007; Balboni et al. 2022; Puchalski et al. 2009; Büssing et al. 2013). In der Alltagsroutine eines Krankenhauses werden Symptome der Angst, Trauer, Wut und Depressivität eher als die oft weniger eindeutigen Hinweise auf eine spirituell-existenzielle Belastung („Spiritual Distress“) wahrgenommen. Während für die erstgenannten Symptome eine Zuständigkeit der psychologischen bzw. psychotherapeutischen Begleitung gesehen wird (Johannsen et al. 2019), ist die Zuständigkeit für Spiritual Distress weniger klar und wird am ehesten der Seelsorge zugewiesen (Roser 2007/2017; Gijsberts et al. 2019; Büssing et al. 2024).

Der Problembereich in der klinischen Situation bleibt die Identifizierung und Dokumentation dieser spirituellen Bedürfnisse und der damit assoziierten Hoffnungen, aber auch entsprechender Belastungen (Büssing 2024a), ohne die eine Befund-orientierte Begleitung durch das klinische Fachpersonal kaum möglich ist.

In Anlehnung an die Entwicklung des Spiritual Needs Screeners (Büssing 2021a), bei dem im Vordergrund steht, sich einen raschen Überblick über mögliche Bedürfnisfelder zu verschaffen (Büssing et al. 2024), auf die dann reagiert werden sollte und die in den anschließenden Gesprächen gezielt vertieft werden können, wurde versucht, einen Spiritual Distress Screener zu entwickeln. Hierbei geht es nicht um Vollständigkeit der identifizierbaren Belastungsfelder, wie sie zum Beispiel von Exline et al. (2014; 2024) für Spiritual Struggles formuliert wurden. Vielmehr geht es um Schwerpunktsetzungen, die sich an den pflege- und versorgungsrelevanten Zeichen und Symptomen des Spiritual Distress (Crossroads Hospice & Palliative Care 2018) orientieren sowie an den Schwerpunktthemen Sinn/Bedeutung, Hoffnung und Beziehungen (Sacred Art of Living 2006) und an dem dezidiert religiösen Themenbereich Geistliche Trockenheit und Glaubensverlust (Büssing 2013; Rühs et al. 2023; Büssing 2024b).

In einem integrativen Review von Eshghi et al. (2023) wurden bei der „Pflegediagnose“ Spiritual Distress als häufigste Charakteristika genannt: Mangel an Frieden, Mangel an Hoffnung, Veränderung des Wutverhaltens, Mangel an Lebenssinn, Veränderung der Angst und des Weinens, Sorge um Glauben und Wertesystem und/oder Gott.

Vor diesem Hintergrund wurden daher für die Validierung des Spiritual Distress Screeners zehn Aussagen formuliert, die die folgenden Themenbereiche berühren: Verlust des Muts, des Halts und des Sinns im Leben; Entfremdung von Gott; Verlust des Glaubens und der Hoffnung; außerdem das Empfinden, sich von Familie und Freunden alleingelassen zu fühlen sowie – als Reaktion auf die Belastungssituation – traurig, wütend und enttäuscht zu sein. Obwohl die beiden letztgenannten Themen nicht notwendigerweise als spirituell anzusehen sind, wurden sie dennoch aufgenommen, da sie Hinweise auf eine Belastungssituation sein könnten, deren Ursachen näher angesprochen werden sollten. Der so entwickelte Screener ist also nicht als Diagnostikum anzusehen, das Pathologien aufdeckt, sondern als orientierendes Instrument, das Bedarfsfelder identifiziert. Wie stark der Distress ausgeprägt ist und welche Bedeutung er für die Betroffenen hat, muss eruiert werden. Der Spiritual Distress Screener soll somit Orientierung geben und bei der Identifizierung von Spiritual Distress in säkularer Gesellschaft helfen. Wenn hierbei Auffälligkeiten bemerkt werden, können diese im gezielten Gespräch durch psychotherapeutisch oder seelsorglich geschulte Personen vertieft werden.

Die besuchenden Angehörigen der Betroffenen sind mit ihren Ängsten, Sorgen und Belastungen jedoch noch weniger im Fokus des Gesundheitssystems. Eine Untersuchung bei besuchenden Angehörigen während der COVID–19-Pandemie in Deutschland ergab, dass seelsorgliche oder religiöse Fragen nur bei wenigen thematisiert wurden und nur wenige überhaupt Hinweise auf seelsorgliche Angebote/Trauerbegleitung bekommen hatten (Baumann et al. 2022). Insbesondere diejenigen mit hoher Trauerbelastung hatten fast alle den Wunsch nach seelsorglicher Begleitung. Aber diese Belastung war dem Personal nicht bekannt – sie hatten einen anderen Fokus. Ein einfaches Screening-Instrumentarium wäre hier also von Hilfe, um einen Spiritual Distress bei den besuchenden Angehörigen leicht erkennen und bereits frühzeitig erste Gespräche anbieten zu können.

Im Folgenden wird der Validierungsprozess des Spiritual Distress Screeners bei belasteten Angehörigen von Hospizbewohnerinnen und -bewohnern beschrieben. Die Ausprägung der von ihnen geäußerten Belastung wird der von nicht-belasteten Kontrollpersonen gegenübergestellt.

Tab. 1:

Ausprägung von Indikatoren des spirituellen Distress bei Angehörigen (n=150)

Aufgrund der aktuellen Situation bzw. Krankheit meines/r Angehörigen …

gar nicht (%)

etwas (%)

stark (%)

sehr stark (%)

1

bin ich irgendwie traurig, wütend und enttäuscht.

8

29

33

30

2

ist mir vieles in meinem Leben irgendwie unwichtig und egal geworden.

28

35

25

13

3

finde ich keinen Halt mehr in meinem Leben.

58

32

8

2

4

ist mir der Halt in meinem Glauben bzw. an das, was mir immer wichtig war, verloren gegangen.

67

22

5

5

5

fühle ich mich von Familie und Freunden alleine gelassen.

68

23

5

4

6

habe ich das Gefühl, von Gott bzw. dem mir Heiligen ganz und gar verlassen zu sein.

72

18

4

6

7

ist mir meine Hoffnung verloren gegangen.

59

26

9

6

8

frage ich mich, was der Sinn meines Lebens ist.

52

28

17

3

9

habe ich das Gefühl, dass mein Beten ganz ohne Antwort bleibt.

61

28

4

7

10

brauche ich jemandem, der mit Mut zum Weitermachen macht.

37

38

16

9

2 Material und Methoden

2.1 Rekrutierung der Probanden

Um die Belastung vor Ort möglich gering zu halten, wurden die Angehörigen von Hospizbewohnerinnen und -bewohnern in unterschiedlichen Hospizen vornehmlich in der Umgebung des Ruhrgebiets rekrutiert. Die Angefragten wurden entweder durch einen Medizinstudenten (TR), den Sozialdienst oder die Pflegekräfte der jeweiligen Einrichtungen rekrutiert und über den Hintergrund der Studie aufgeklärt. Wenn sie ihr schriftliches Einverständnis gaben, beantworteten die Angehörigen den standardisierten anonymen Fragebögen einmalig.

Als gesunde Kontrollgruppe wurden Studierende, Teilnehmende an Spiritual Care Kursen und andere Personengruppen aus dem Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen angesprochen, die nicht primär als krank oder belastet aufgefallen wären. Diese konnten den anonymen Fragebogen online ausfüllen (LimeSurvey).

2.2 Fragebogeninstrumente

Spiritual Distress

Es wurden zehn Items formuliert, die sensible Themenbereiche ansprechen, die als Hinweis auf Spiritual Distress angesehen werden können (Tab. 1): Entfremdung von Gott, Verlust des Glaubens und der Hoffnung sowie Verlust des Muts, des Halts und des Sinns im Leben. Außerdem wurde das Empfinden erfasst, sich von Familie und Freunden alleingelassen zu fühlen sowie – als Reaktion auf die Belastungssituation – traurig, wütend und enttäuscht zu sein. Obwohl die beiden letztgenannten Empfindungen nicht notwendigerweise als spirituelle Themen anzusehen sind, wurden sie dennoch mit getestet.

Die entsprechenden zehn Aussagen konnten anhand einer 4-stufigen Zustimmungsskala von gar nicht (0), etwas (1), stark (2) und sehr stark (3) bewertet werden.

Wunsch nach psychologischer oder seelsorglicher Begleitung

Mit zwei zusätzlichen Fragen wurde gezielt nach einem möglichen Bedürfnis nach psychologischer/psychotherapeutischer bzw. seelsorglicher Begleitung gefragt. Die Intensität dieser Bedürfnisse wurde auf einer vierstufigen Skala von 0 – nicht; 1 – gering; 2 – mittel; 3 – groß bewertet.

Psychisches Wohlbefinden

Das psychische Wohlbefinden wurde mit dem fünfstufigen WHO-Fünf-Wohlbefindens-Index (WHO–5) (Bech et al. 2003) erfasst. Repräsentative Items sind „Ich habe mich fröhlich und gut gelaunt gefühlt“ und „Mein Alltag war voller Dinge, die mich interessieren“. Die Intensität der Gefühle bezieht sich auf die letzten zwei Wochen und wurde auf einer sechsstufigen Skala von 0 (niemals) bis 5 (immer) bewertet (5). Werte < 13 weisen auf ein geringes Wohlbefinden hin.

Belastungsempfinden

Die Angehörigen sollten außerdem bewerten, wie stark sie sich selber in ihrer Lebenssituation durch die Situation ihres Angehörigen beansprucht fühlen. Dieses Belastungsempfinden konnte auf einer numerischen Rating-Skala von 0 (nicht) bis 100 (unerträglich) bewertet werden

Emotionale Kompetenzen

Zur Beurteilung des Umgangs mit Emotionen wurde der Fragebogen zur Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (EMO-Check 2) von Berking und Znoj (2008) verwendet: Aufmerksamkeit für Gefühle (AG mit 3 Items, z. B. „… achtete ich auf meine Gefühle“), Regulationskompetenz (RE mit 3 Items, z. B. „… konnte ich positivere Gefühle gezielt herbeiführen“) und Resilienz: Gefühle tolerieren und aushalten können (RS mit 3 Items, z. B. „… fühlte ich mich auch intensiven, negativen Gefühlen gewachsen“). Die Statements wurden auf einer 5-stufigen Likert-Skala von 0 (überhaupt nicht) bis 4 (fast immer) bewertet.

2.3 Statistische Analysen

Deskriptive Statistiken wurden als Häufigkeiten für kategoriale Variablen und als Mittelwerte (± Standardabweichung, SD) für numerische Variablen dargestellt. Reliabilitätsanalysen (Cronbachs alpha), Faktorenanalysen (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation), Gruppenunterschiede (ANOVA) sowie Korrelationen (Spearman rho) wurden mit SPSS 29.0 berechnet.

Angesichts des explorativen Charakters der Untersuchung wurde das Signifikanzniveau von p < 0,01 festgelegt. Zur Klassifizierung der Stärke der beobachteten Korrelationen wurde r > 0,5 als ein starker, ein r zwischen 0,3 und 0,5 als moderater, r zwischen 0,2 und 0,3 als schwacher Zusammenhang und r < 0,2 als eine vernachlässigbare oder keine Korrelation gewertet. Bei Gruppenunterschieden gelten Eta2-Werte < 0,06 als geringe Effekte, zwischen 0,06 und 0,14 als moderate und > 0,14 als starke Effekte.

3 Ergebnisse

3.1 Beschreibung der Untersuchungsgruppe

Für die Validierung des Screeners wurden sowohl Angehörige von Hospizbewohnerinnen und -bewohnern (n=150) als auch Personen im Sinne einer (vermutlich) unbelasteten Kontrollgruppe (n=175) einbezogen.

Von den 150 Angehörigen waren 67 % weiblichen und 33 % männlichen Geschlechts. Das Altersmittel lag bei 58 ± 14 [23–87] Jahren. 75 % waren verheiratet und 25 % alleinstehend, 68 % hatten eine Religionszugehörigkeit und 32 % keine. 34 % von ihnen waren direkte Partnerinnen oder Partner des jeweiligen Hospizbewohners, 21 % deren Kind, und 45 % standen in anderer (besuchender) Beziehung zu diesem. In 87 % wurden Hospizbewohnerinnen und -bewohner regelmäßig direkt besucht. Der WHO–5 Score des psychologischen Wohlbefindens lag bei 7 ± 5 (was für eine depressive Gestimmtheit sprechen würde) und das Belastungsempfinden aufgrund der Situation des Angehörigen bei 72 ± 15 [20–100]. Von den Angehörigen hatten 29 % ein mittleres bis großes Bedürfnis nach zusätzlicher psychologischer/psychotherapeutischer Begleitung, 21 % ein geringes und 51 % gar keines. Der Wunsch nach seelsorglicher Begleitung war bei 24 % der Befragten moderat bis groß, bei 27 % gering und bei 49 % gar nicht vorhanden.

Bei den nicht erkrankten Personen, die als „gesunde Kontrollgruppe“ herangezogen wurden, waren 65 % weiblichen und 34 % männlichen Geschlechts, während 1 % eine nicht-binäre Geschlechtszuordnung angab. Das Altersmittel lag bei 35 ± 16 [18–90] Jahren. 73 % hatten eine nominelle Religionszugehörigkeit, 26 % keine. Der WHO–5 Score des psychologischen Wohlbefindens lag bei 15 ± 4 und damit in einem zufriedenen Bereich.

Beide Untersuchungsgruppen unterscheiden sich also deutlich hinsichtlich des Alters und des psychologischen Wohlbefindens.

3.2 Interne Konsistenz und Faktorenanalyse des Itempools

Die interne Konsistenz der 10 intendierten Items (Tab. 1) wurde sowohl in der Gruppe der belasteten Angehörigen (Cronbachs alpha = 0.825) als auch in der Gesamtgruppe erhoben (Cronbachs alpha = .828). Mit einem Kaiser-Meyer-Olkin-Score von .873 als Maß der Stichprobeneignung ist der Itempool für eine Faktorenanalyse geeignet (Bartlett-Test auf Sphärizität <.001).

Bei der Hauptkomponentenanalyse (Varimax-Rotation) ergaben sich zwei Faktoren, die zusammen zunächst 51,4 % der Varianz erklären. Hierbei lud Item 5 („Ich fühle mich von Familie und Freunden alleine gelassen“) jedoch nur schwach auf den existenziellen (ersten) Faktor und wurde daher entfernt.

Die nun resultierenden zwei Faktoren adressieren einerseits den Verlust des Lebensmutes, des Sinns und des Halts sowie Trauer und Resignation und andererseits Entfremdung von Gott, den Verlust des Glaubens und der Hoffnung (Tab. 2). Die interne Konsistenz der existenziellen Komponente (Faktor 1) war mit Cronbachs alpha = .724 und die der religiösen Komponente (Faktor 2) mit Cronbachs alpha = .784 jeweils gut. Die 10-Item Skala hat mit Cronbachs alpha = .828 ebenfalls eine gute interne Konsistenz.

Tab. 2:

Mittelwerte, Reliabilitäts- und Faktorenanalyse der verwendeten Items in der Gesamtgruppe (n=325)

Aufgrund der aktuellen Situation bzw. Krankheit meines/r Angehörigen …

MW

[0–3]

SD

Korrigierte Item-Skala Korrelation

Cronbachs alpha, wenn Item weggelassen (alpha = ,826)

SpDistress Screener Komponente

Existenzieller Sinn- und Motivationsverlust

Religiöse Entfremdung / Hoffnungsverlust

SpED 2 ist mir vieles in meinem Leben irgendwie unwichtig und egal geworden.

0,88

0,90

,576

,803

,727

SpED 10 brauche ich jemanden, der mit Mut zum Weitermachen macht.

0,95

0,87

,440

,820

,727

SpED 3 finde ich keinen Halt mehr in meinem Leben.

0,43

0,68

,633

,799

,685

,352

SpED1 bin ich irgendwie traurig, wütend und enttäuscht.

1,23

0,99

,464

,820

,586

SpED 8 frage ich mich, was der Sinn meines Lebens ist.

0,77

0,84

,459

,817

,571

SpED 6 habe ich das Gefühl, von Gott bzw. dem mir Heiligen ganz und gar verlassen zu sein.

0,30

0,72

,576

,804

,825

SpED 9 habe ich das Gefühl, dass mein Beten ganz ohne Antwort bleibt.

0,43

0,77

,468

,815

,768

SpED 4 ist mir der Halt in meinem Glauben (bzw. an das, was mir immer wichtig war) verloren gegangen.

0,36

0,68

,553

,807

,313

,665

SpED 7 ist mir meine Hoffnung verloren gegangen.

0,47

0,75

,689

,791

,480

,648

Extraktionsmethode: Hauptkomponentenanalyse (Varimax mit Kaiser-Normalisierung; Rotation ist in 3 Iterationen konvergiert).

3.3 Unterschiede in der Ausprägung des Spiritual Distress

Für die beiden Untersuchungsgruppen ergaben sich für beide Distress-Komponenten signifikante Unterschiede, wobei die Effektstärken für den existenziellen Distress moderat und für den religiösen Distress schwach sind (Tab. 3).

Für das Geschlecht ergaben sich keine signifikanten Unterschiede (nicht dargestellt). Für die Religionszugehörigkeit zeigten sich lediglich schwache Unterschiede, wobei der Distress in der Gruppe ohne Religionszugehörigkeit geringfügig höher war (Tab. 3). Hinsichtlich der Beziehungsgruppen war der religiöse Distress bei direkten Kindern am geringsten und bei (Ehe-)Partnern am größten (F=3,17, p=0,045; Eta2=0,041).

3.4 Zusammenhänge zwischen Spiritual Distress und externen Indikatoren

Bei den Korrelationsanalysen ergab sich ein deutlicher inverser Zusammenhang zwischen den Spiritual Distress-Skalen und dem psychologischen Wohlbefinden sowie dem Belastungsempfinden aufgrund der Situation des Angehörigen im Hospiz, was zur Konstruktvalidität passt (Tab. 4). Der Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und der existenziellen Komponente ist hier sogar stark.

Das Bedürfnis der Angehörigen nach (zusätzlicher) psychologischer/psychotherapeutischer Begleitung korrelierte moderat mit dem existenziellen Distress und nur schwach mit dem religiösen Distress, während das Bedürfnis nach seelsorglicher Begleitung schwach mit existenziellem Distress und nur marginal mit religiösem Distress zusammenhängt (Tab. 4).

Bei den Angehörigen wurde zusätzlich die Regulationskompetenz für Emotionen mit dem spirituellen Distress in Beziehung gesetzt (Tab. 4). Beide Spiritual Distress-Komponenten hängen moderat bis stark negativ insbesondere mit der Fähigkeit zusammen, Gefühle zu tolerieren und auszuhalten, sowie mit der Regulationskomponente, jedoch nur schwach mit der generellen Aufmerksamkeit für Gefühle.

Tab. 3:

Mittelwertunterschiede der Distress-Komponenten

Existenzieller Sinn- und Motivationsverlust

Religiöse Entfremdung und Verlust der Hoffnung

SpDistress

10-Item-Score

alle Probanden (n=325)

Mittelwert

0,85

0,39

0,63

SD

0,59

0,57

0,50

Angehörige der Hospizbewohner (n=150)

Mittelwert

1,06

0,53

0,80

SD

0,62

0,67

0,54

Gesunde Kontrollgruppe (n=175)

Mittelwert

0,67

0,27

0,48

SD

0,51

0,43

0,41

F-Wert

37,81

17,34

33,42

p-Wert

<0,001

<0,001

<0,001

Eta2-Wert

0,105

0,051

0,094

Religionszugehörigkeit (n=228)

Mittelwert

0,81

0,35

0,59

SD

0,56

0,49

0,45

ohne Religionszugehörigkeit (n=93)

Mittelwert

0,97

0,49

0,74

SD

0,66

0,73

0,60

F-Wert

5,14

3,74

5,76

p-Wert

0,024

0,054

0,017

Eta2-Wert

0,016

0,012

0,018

Moderate Effektstärken (Eta2-Werte) sind fett hervorgehoben.

4 Diskussion

Ziel war es, in Anlehnung an den Spiritual Needs Screener mit 10 Items (Büssing 2021a; Büssing et al. 2024) ein leicht anwendbares Screening-Instrument für die klinische Versorgung zu entwickeln, das Grundkategorien des Spiritual Distress erfasst, insbesondere für die Anwendung durch medizinisches Personal mit Spiritual Care Schulung. Der entwickelte Spiritual Distress Screener wurde zunächst bei Angehörigen von Hospizbewohnern validiert, deren Wohlbefinden deutlich eingeschränkt ist und die hohe Belastungs-Scores aufweisen, und mit denen einer nicht-belasteten Personengruppe kontrastiert.

Die entsprechenden 10 Items folgten den Grundkategorien des Spiritual Distress, wie sie auch in dem integrativen Review von Eshghi et al. (2023) benannt sind. Diese lassen sich faktorenanalytisch in zwei Hauptkategorien differenzieren (Existenzieller Sinn- und Motivationsverlust bzw. Religiöse Entfremdung und Verlust der Hoffnung), die eine gute interne Konsistenz aufweisen. Sie zeigen inverse Zusammenhänge mit dem psychischen Wohlbefinden und positive Zusammenhänge mit dem Belastungsempfinden (aufgrund der Situation des Angehörigen im Hospiz) sowie dem Bedürfnis nach zusätzlicher psychologischer/psychotherapeutischer oder seelsorglicher Begleitung, was für die Konstruktvalidität spricht. Interessant ist zudem bei den Angehörigen der moderate bis starke Zusammenhang der Spiritual Distress-Komponenten mit einer beeinträchtigten Regulationskompetenz für Emotionen und einer Beeinträchtigung der Fähigkeit, (negative) Gefühle tolerieren und aushalten zu können. Es ist neben der Situation selber auch die Hilflosigkeit der Angehörigen und die mangelnde Unterstützung durch das therapeutische Team, die zur Empfindung der Überlastung und Überforderung führen, sodass negative Gefühle und ebenso spirituell-existentieller Distress auftreten.

Mit dem kurzgefassten Screener ist es nun leichter möglich, entsprechende Themenfelder zu identifizieren, in denen Spiritual Distress besteht, um diese dann ins vertiefende Gespräch zu bringen. Von den hier untersuchten Angehörigen der Hospizbewohnerinnen und -bewohner hatten 29 % den Wunsch nach einer psychologischen/psychotherapeutischen und 24 % nach einer seelsorglichen Begleitung (für die anderen reichte die Begleitung durch das medizinische Personal scheinbar aus). Genau dies hing mit der Ausprägung des Spiritual Distress zusammen, der in der Regel aber nicht erfasst wird. Ob und inwieweit auch die Angehörigen unterstützt werden, hängt von der Sensibilität und den Zeitressourcen der Begleitenden ab. Nun besteht die Möglichkeit, niederschwellig den entsprechenden Distress zu erfassen, sodass belastete Personengruppen gezielt angesprochen werden können.

Tab. 4:

Korrelationen zwischen Spiritual Distress, psychologischem Wohlbefinden, Emotionsregulation und Bedürfnis nach weitergehender Begleitung

Existenzieller Sinn- und Motivationsverlust

Religiöse Entfremdung und Verlust der Hoffnung

SpDistress

10-Item-Score

Gesamtgruppe (n=325)

SpDistress Existenziell

1,000

SpDistress Religiös

,542**

1,000

SpDistress 10-Item Score

,919**

,764**

1,000

Wohlbefinden (WHO–5)

-,581**

-,366**

-,563**

Alter (Jahre)

,187**

,179**

,221**

Angehörige (n=150)

Belastungsempfinden aufgrund der Situation des Angehörigen

,364**

,331**

,417**

Aufmerksamkeit für Gefühle (EMO)

-,187*

-,211**

-,209*

Regulationskompetenz (EMO)

-,390**

-,382**

-,413**

Resilienz: Gefühle tolerieren und aushalten können (EMO)

-,518**

-,350**

-,481**

Bedürfnis nach psychologischer/ psychotherapeutischer Begleitung

,406**

,254**

,381**

Bedürfnis nach seelsorglicher Begleitung

,289**

,137

,243**

**p<0,001 (Spearman rho); moderate (gelb) und starke (orange) Zusammenhänge sind farblich hervorgehoben

Hierbei sollten auffällige Themenfelder besonders beachtet werden – jedoch in dem Wissen, dass manche „Symptome“ abhängig von anderen sein können. Das Item 1 („Ich bin irgendwie traurig, wütend und enttäuscht“) kann Konsequenz aus dem Distress sein, kann aber ebenso eine unabhängige Symptomatik sein, die auch – je nach Situation – bei anderen Personengruppen auftritt. 63 % der Angehörigen empfanden dies, aber nur 10 % der nicht-belasteten Kontrollgruppe, während die anderen Indikatoren des Spiritual Distress bei den Angehörigen deutlich seltener auftraten. Bedeutsam waren weiterhin das Empfinden, jemanden zu brauchen, der einem Mut zum Weitermachen gibt (25 % mit starker bis sehr starker Ausprägung), und die Frage nach dem Sinn des Lebens (20 % mit starker bis sehr starker Ausprägung) – was beides aber auch bei nicht-belasteten Personen relevant ist (21 % bzw. 18 %). Beide Items zeigen bei diesen jedoch keinen Zusammenhang mit dem Alter, sodass andere Gründe für das Empfinden vorliegen müssen, die im Gespräch erörtert werden sollten.

Es ist wichtig, die sehr hohe emotionale Belastung von Angehörigen zu erkennen, die eine Person begleiten, die lange Zeit mit ihnen gelebt und gewohnt hat, nun aber in einem Hospiz weiter betreut werden muss, und diesen Angehörigen unterstützende Begleitung zukommen zu lassen. Diese Belastung kann sich in Schlafstörungen aufgrund von Ängsten, Gefühlen der Überforderung und depressiver Gestimmtheit äußern (Starr et al. 2022, 2023), aber eben auch in einem Verlust der Hoffnung, des Lebenssinns und der religiösen Orientierung etc. (Mystakidou et al. 2007; Seshadri et al. 2023). Der Umgang mit den belastenden Gefühlen ist daher essenziell, sodass die Frage nach der emotionalen Kompetenz bedeutsam ist. Diese wurde hier bei den Angehörigen in drei Kategorien angesprochen: Die Aufmerksamkeit für Gefühle, die Fähigkeit, diese regulieren zu können, sowie diese tolerieren und aushalten zu können (Berking und Znoj 2008). Hierbei zeigte sich, dass der Spirituelle Distress insbesondere mit einer geringen Regulationskompetenz und Gefühlstoleranz assoziiert ist. Somit ist hier eine Unterstützung durch psychotherapeutisch geschulte Expertinnen und Experten angezeigt, insbesondere für den Bereich des existenziellen Sinn- und Motivationsverlustes. Hiermit assoziiert war auch ein deutlich stärkerer Wunsch nach psychologischer/psychotherapeutischer anstatt seelsorglicher Begleitung.

4.1 Limitierungen

Ziel war die Validierung eines 10-Items-Screeners, nicht die Erfassung aller möglichen Anzeichen und Symptome seelischer Belastungen in all ihrer Komplexität. Der Fokus lag daher auf der Ausprägung von Hauptmerkmalen, wie sie in anderen Untersuchungen berichtet werden. Alle weiteren damit assoziierten Symptome und die zugrunde liegenden Ursachen müssen in vertiefenden Gesprächen mit Expertinnen und Experten im Bereich von Spiritual Care, Psychotherapie und Seelsorge eruiert werden.

Die hier einbezogenen Angehörigengruppen sind nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Angehörigen chronisch kranker oder belasteter Menschen in ihren unterschiedlichen Lebens- und Behandlungsphasen. Zukünftige Studien sollten daher auch andere Personengruppen, insbesondere Hospizbewohnerinnen und Hospizbewohner sowie Patientinnen und Patienten in Palliativeinrichtungen einbeziehen.

Wie viele der angesprochenen Angehörigen eine Teilnahme an der anonymen Befragung ablehnten, konnte nicht ermittelt werden. Ob und inwieweit das Personal auf die entsprechenden Bedürfnisse und Belastungen einging, war nicht Ziel der Studie und wurde daher nicht erfasst.

4.2 Zusammenfassung

Die Intention war es, ein orientierendes Screening-Instrument für Spiritual Distress zu entwickeln, das auf wenige, charakteristische Merkmale fokussiert sowie zeitökonomisch und breit einsetzbar ist. Der hier validierte 10-Item Spiritual Distress Screener erfüllt diese Kriterien. Er hat eine gute interne Konsistenz (Cronbachs alpha = .828), zeigt moderate bis starke Korrelationen im Sinne der Konstruktvalidität und trennt nicht-belastete Kontrollpersonen von belasteten Angehörigen von Hospizbewohnerinnen und -bewohnern. In einem nächsten Schritt soll er bei palliativmedizinisch betreuten Menschen sowie chronisch Kranken eingesetzt werden. Mit dem Spiritual Distress Screener soll ausdrücklich keine Diagnose gestellt werden. Er soll vielmehr orientierende Hinweise geben, dass bei dokumentierten Auffälligkeiten eine weitere Abklärung durch Personen mit entsprechender Fachexpertise erfolgen sollte.

Über die Autoren

Prof. Dr. med. Arndt Büssing

Prof. Dr. med., (*1962), ist Professor für Lebensqualität, Spiritualität und Coping an der Universität Witten/Herdecke. Er ist im Editorial Board der Fachzeitschriften Journal of Religion and Health und Journal for the Study of Spirituality, sowie mit Klaus Baumann Editor-in-Chief des Journals Religions.

Cand. med. Thomas Rüther

Cand med., (*2000), gebürtig aus Paderborn, studiert seit 2021 Humanmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Nach dem Abitur verbrachte er mehrere Monate in der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem und forschte zu Ordensberufungen in Deutschland und Indien. Während des Studiums arbeitete er zwei Jahre auf einer neurochirurgischen Intensivstation.

  1. Danksagung: Besonderer Dank gilt allen, die dieses Projekt unterstützt haben, insbesondere den Angehörigen der Hospizpatientinnen und -patienten, die an der Umfrage teilgenommen haben.

  2. Author contributions: All the authors have accepted responsibility for the entire content of this manuscript and approved its submission.

  3. Research funding: The authors declare that no funds, grants, or other support were received during the preparation of this manuscript.

  4. Competing interests: The authors declare no conflict of interest.

  5. Informed consent: Informed consent was obtained from all individuals included in this study.

  6. Ethical approval: The research related to human use complied with all the relevant national regulations, institutional policies, and is in accordance with the tenets of the Helsinki Declaration, and has been approved by the authors’ institutional review board or equivalent committee (University Witten/Herdecke No. #98/2024).

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Online erschienen: 2025-10-09
Erschienen im Druck: 2025-10-28

© 2025 the author(s), published by Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

This work is licensed under the Creative Commons Attribution 4.0 International License.

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