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Genese des globalen Wissenschaftssystems

  • Rudolf Stichweh EMAIL logo
Published/Copyright: May 26, 2016
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Zusammenfassung

Der Aufsatz analysiert emergente Eigentümlichkeiten, Kerninstitutionen, Prozeßphasen und Mechanismen in der Genese der Weltwissenschaft. Zunächst wird die Unterscheidung von Universalität, Globalität und Inklusion untersucht. Universalität erweist sich als die selbsterzeugte Erwartung einer räumlichen, zeitlichen, sachthematischen und sozialen Uneingeschränktheit der Wissenschaft und ihrer Wahrheitsbehauptungen. Globalität meint die strukturelle Realisierung der räumlichen Ubiquität und der Singularität dieses Systems. Inklusion ist der Realprozeß der progressiven Ausweitung der Adressaten wissenschaftlicher Kommunikation. Die Universität und die res publica literaria (Gelehrtenrepublik) werden als institutionelle Erfindungen in der Globalisierung von Wissenschaft analysiert. Als zentral für die Ausdifferenzierung der modernen Wissenschaft (und anderer Funktionssysteme) erweist sich das »Päradox der Nationalisierung«, d.h. der Kontraktion des kommunikativen Raums im Moment der Entstehung moderner Formen der Wissenschaft. Zwei weitere Teilprozesse der Entstehung der Weltwissenschaft werden betrachtet: die Exklusion der Anwendungen und ihre Wiedereinschließung in der Form einer eigenen (technischen) Autonomie des Wissens. Zweitens die Entstehung einer Weltöffentlichkeit der Wissenschaft. Abschließend wird auf disziplinäre und subdisziplinäre Differenzierung als den zentralen Mechanismus der strukturellen Realisierung von Weltwissenschaft verwiesen.

Online erschienen: 2016-5-26
Erschienen im Druck: 2003-5-1

© 2003 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 13.9.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/sosys-2003-0102/html
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