Ordnungsökonomische Aspekte der Sharing Economy / Sharing Economy and Regulation
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Heidi Dittmann
Zusammenfassung
Während lange Zeit die Übertragung des Eigentums an Gütern im Fokus wirtschaftlicher Austauschprozesse stand, gewinnen das Teilen und das gemeinsame Nutzen vorhandener Ressourcen zunehmend an Bedeutung. Zusammengefasst wird dieses Phänomen unter dem Begriff der Sharing Economy. Im Beitrag wird zunächst ein Überblick über die verschiedenen Arten und Ausprägungen sowie die Effekte der Sharing Economy auf Basis der vorhandenen Literatur gegeben. Die der Sharing Economy nachgesagten Effekte werden anschließend ökonomisch bewertet. Kernergebnisse sind erstens, dass die Vorteile, die der Sharing Economy nachgesagt werden, wie etwa der Abbau von Informationsasymmetrien oder eine höhere Auslastung bestehender Ressourcen, durch den allgemeinen technischen Fortschritt und damit auch durch herkömmliche, nicht-Sharing Unternehmen realisiert werden. Zweitens verhalten sich die Unternehmen im Rahmen der Sharing Economy ähnlich wie alle anderen Unternehmen. Eine gute Erklärungsgrundlage für das Verhalten ist hierbei die Theorie mehrseitiger Marktplätze. Drittens sind der Erfolg und der vermeintliche Vorteil der Sharing Economy häufig dadurch zu erklären, dass sich diese Unternehmen nicht an die gegebene Regulierung halten. Dies ist aus ordnungsökonomischer Sicht äußerst problematisch, da hierdurch kein fairer Wettbewerb gesichert wird.
Summary
While for a long time, processes of economic interchange have been characterised by the transfer of ownership of goods, sharing and collective consumption of existing resources gain in importance. This phenomenon is nowadays referred to as Sharing Economy. First of all, the paper presents an overview of the existing literature, pointing out characteristics and types as well as effects of the Sharing Economy. Subsequently, those claimed effects are critically reviewed. The essential findings are, firstly, the main advantages claimed, such as the reduction of asymmetric information or a higher utilisation of existing resources, are basically derived from the general technical progress and not from the sharing of goods and services. Secondly, entrepreneurial behaviour in the Sharing Economy shows no substantial differences in comparison with the Standard Economy. Rather there are found similarities to the theory of two- or multi-sided markets. Thirdly, the success and the claimed advantages of the Sharing Economy basically result from the non-compliance with the existing regulation. This, however, can be regarded as a violating of the principles of fair competition.
© 2015 by Lucius & Lucius, Stuttgart
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