1 Transtextualität und Typologie
Eine Figur kann dann als Typus gelten, wenn sie in einem mythischen oder historischen Narrativ mit einer Reihe von überindividuellen Eigenschaften ausgestattet wird und überzeitliche oder faktuale bzw. reale Züge trägt, so dass sie in bestimmten Hinsichten mit anderen fiktiven Figuren oder historischen Personen vergleichbar ist (vgl. Frow 2014, 1–35 und 107–148; Eder/Jannidis/Schneider 2010, 13–15). Solche Figuren, Eigenschaften und in der narrativen Sequenz auch Motive werden in einer Typologie systematisch erfasst (vgl. Jannidis 2007). In der (modernen) neutestamentlichen Hermeneutik wird mit dem Begriff der Typologie auch das bereits antike Verfahren des In-Bezug-Setzens von ›Typen‹ im Sinn von konkreten Gestalten oder Figuren von überzeitlicher, in der Regel vorverweisender Bedeutung und Wirkkraft bezeichnet (vgl. Suntrup 2007; Beil 2013, 24 f.).[1] In der Auslegung biblischer, vorwiegend neutestamentlicher Texte werden nicht-identische Figuren bzw. Personen, die in unterschiedlichen, vorwiegend alttestamentlichen Erzählwelten und damit auch als historisch verstandenen Zeitstellungen ›gelebt‹ haben, in einen sinnstiftenden Zusammenhang gebracht (Beispiel: David und Jesus). Allerdings können typologische Bezüge nicht beliebig hergestellt werden, sondern orientieren sich an den von der Heilsgeschichte vorgegebenen genealogischen Verbindungen: Die neutestamentliche Figur Maria lässt sich als im göttlichen Schöpfungsplan angelegte Nachfahrin der alttestamentlichen Urmutter Eva interpretieren; Eva wird so als Präfiguration der – wenn auch ›jungfräulichen‹ – Gottesmutter Maria verstanden. Solche typologischen Verknüpfungen und Vorausdeutungen von in verschiedenen biblischen Büchern dokumentierten Ereignissen, Figuren und Personen sind auch über weite zeitliche Distanzen herstellbar, da diese alle auf der diachronen Zeitachse der Heilsgeschichte lokalisiert sind und trotz der unterschiedlichen (alt- bzw. neutestamentlichen) Erzählwelten, Identitäten und Namen eine Art »transworld identity« bewahren (Einleitung, 171). So ergibt sich eine diachron-sukzessive Linie von Prä- und Postfigurationen als Element einer universellen, auf die Erfüllung der Heilsgeschichte durch Christus hinzielenden (nicht aber kausal verketteten) – mit Auerbach gesprochen – ›Realprophetie‹.[2] Im Verlauf des Heilsgeschehens ist eine »Steigerung« impliziert (Fabiny 1992, 47), d. h. die zu einer früheren Figur in Analogie gesetzte oder in ihr ›gespiegelte‹ Person ist jener überlegen und kann auch als (eschatologischer) Endpunkt in einer teleologischen Entwicklung gedeutet werden (vgl. Young 1994, 31).[3] Die christliche Relevanz alttestamentlicher Figuren wird mit der Vorstellung einer in den ›alten‹ Figuren angelegten Verheißung und Erfüllung verbunden. So kann die in ihnen typologisch präfigurierte Christus-Figur – paulinisch gedacht – den an das alttestamentarische Gesetz gebundenen ›alten‹ – rückwirkend – zu einem ›neuen‹ Menschen machen (vgl. Beil 2013, 27).
2 Die typologische Modellierung von Figuren in der römischen Literatur
Der so bestimmte Begriff der Typologie wurde auch in der klassisch-philologischen Forschung aufgegriffen, insbesondere in der Vergil-Forschung, um das literarische Verfahren der Parallelisierung historischer Akteure der augusteischen Zeit mit mythischen Figuren zu beschreiben (vgl. Schmidt 1983; Binder 1997). Als Paradebeispiel kann die in der homerischen Ilias nur erst marginale Figur des trojanischen Helden Aineias dienen, der aus dem brennenden Troja flieht und im Laufe seiner transtextuellen Ausformung, die in der römischen Literatur mit Naevius im 3. Jh. v. Chr. beginnt, im 1. Jh. v. Chr. zum römischen Nationalhelden Aeneas wird: Nach der Flucht aus Troja und nach langen Irrfahrten, durch die der Trojaner Aineias/Aeneas die Abenteuer des Griechen Odysseus/Ulixes vorwegnimmt, landet er in Latium und bereitet dort durch den Sieg gegen den Kontrahenten Turnus die spätere Gründung und Herrschaft Roms vor. Im Narrativ von Vergils Aeneis wird Aeneas – nunmehr der Protagonist der Handlung – durch sein Handeln und Denken so modelliert, dass das rezipierende Publikum in ihm Züge Oktavians, des späteren Augustus, erkennen kann, des Siegers gegen Mark Anton und Kleopatra und damit des Retters und symbolischen Neugründers der Stadt. Der typologische Bezug fußt auf der Annahme, dass der Trojaner Aeneas, Sohn der Venus und Vater des Ascanius Iulus, der Stammvater der Familie der Julier sei und dass die transtextuelle sowie die chronologische, historische und genealogische Linie ununterbrochen von Aineias bzw. Aeneas über Iulus und Romulus zu Augustus laufe.[4]
Die typologisch modellierten (fortan: ›tm-‹) Figuren und die mit ihnen in Analogie gestellten Personen sind zwar durch familiale Strukturen miteinander verbunden, tragen jedoch ihre je eigenen Identitäten und Namen und gehören somit unterschiedlichen erzählten bzw. historischen Welten an. Die typologische Modellierung einer Figur (im Beispiel: Aeneas) soll also keine Identität mit der postfigurierten Person (im Beispiel: Augustus) herstellen, sondern wesenhafte Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Analogien nahelegen: Eine Auswahl ganz bestimmter Eigenschaften (vgl. dazu Einleitung, 182: »properties«) einer Figur oder auch bestimmter Motive des sie modellierenden Narrativs (im Beispiel: der Aeneis) wird in der zeitlich jüngeren Figur bzw. Person wiederbelebt und neu interpretiert. Die mit Bezug auf die Präfiguration nun als ›neu‹ qualifizierten Figuren/Personen können so eine teleologische Entwicklung der römischen Geschichte suggerieren (vgl. Gransden 1973/74, 21−23; Gowing 2005, 19–23). Entscheidend für die typologische Ausprägung einer Figur ist die Selektion aus dem im Laufe ihrer transtextuellen Existenz und ›Entwicklung‹ meist erweiterten Spektrum von Eigenschaften, Funktionen und Attributen, mithin die Frage, ob diese sich für die intendierte, in der Regel affirmative Inszenierung der Figur bzw. Person, auf die die ›ältere‹ Figur vorverweist, eignen. In der vergilischen Aeneis wird die seit der homerischen Ilias mit sehr unterschiedlichen Charakterzügen ausgestattete und bisweilen auch negativ (als feiger Deserteur) kodierte Figur des Troja-Flüchtlings Aeneas so inszeniert, dass sie als Typus der pflichtbewussten Führerfigur, des rächenden Kriegers und des friedens- und kulturstiftenden Ahnherrn des römischen Volkes erscheint, in der typologischen Deutung auch als Projektionsfigur des römischen Prinzeps Augustus.
Durch den Bezug auf die extratextuelle Welt der augusteischen Zeit löst sich die Figur des vergilischen Aeneas zumindest in den Momenten ihrer typologischen Deutbarkeit von ihrer transtextuellen Vergangenheit. Andererseits bleiben in ihr die in der griechischen Literatur ausgeprägten Züge – der »ikonische Kern« (Einleitung, 182) – des archaischen Aineias, des Heros und Sohnes einer Göttin, des Troja-Recken, des Kriegers im Kampf gegen die Griechen und des Proto-Odysseus weiterhin sichtbar. Die typologische Eignung einer Figur ist somit ohne ihre transtextuelle ›Vergangenheit‹ nicht denkbar.
Für das Verfahren einer solchen ›allographischen Fortsetzung‹ (allographic sequel) hat man auch den auf Theodore Ziolkowski zurückgehenden Begriff der Interfiguralität herangezogen, mit dem nicht allein die »Übernahme einer literarischen Figur eines Textes in einen anderen« beschrieben wird, sondern auch die Selbst-Inszenierung einer Figur oder Person nach dem Vorbild einer anderen (Park 2017, 11 f.).[5]
3 Typologisches Schreiben
Einen wichtigen Unterschied zwischen biblischen und pagan-antiken Texten gilt es zu beachten: Während das typologische In-Bezug-Setzen in der Bibelhermeneutik offenbar allein ein exegetisches Verfahren ist – die biblischen Texte werden typologisch gelesen –, ist in den Texten der römischen Literatur das typologische Schreiben als literarisches Verfahren zumindest seit der Zeitenwende (1. Jh. v./n. Chr.) fassbar.[6] Die Analogisierung einer Figur mit einer anderen und damit das In-Beziehung-Bringen mehrerer Zeitstufen und Vorstellungs- bzw. Erzählwelten werden bereits im Prozess der Produktion in die Texte eingeschrieben bzw. in der Gruppierung der Statuen oder Porträts inszeniert. Die (fiktive) tm-Figur stellt sich gleichsam selbst in eine diachron gereihte Liste: in die Reihe sowohl ihrer intertextuellen ›Vorgänger‹, d. h. der literarhistorisch gedacht älteren Instanzen derselben Figur, als auch der in ihnen per analogiam ›sichtbaren‹ später ›lebenden‹ (historischen) Personen. Durch die literarische bzw. materielle Narrativierung oder Inszenierung wird eine diachron verlaufende Reihe oder ›Kette‹ von sinnhaften Bezügen zwischen der fiktiven Figur in ihren transtextuellen Ausprägungen und einer oder mehrerer historischer Personen erstellt.[7] Eine solche im Text selbst hergestellte In-Bezug-Setzung lädt in deutlicher Weise zur typologischen Lektüre und Interpretation ein.
Für eine Systematisierung möglicher Funktionen und Konstellationen transtextueller Figuren bedeutet dies, dass im Fall der antiken römischen Literatur mit mehreren, unterschiedlich relevanten Dimensionen zu rechnen ist:
(a) einerseits mit der horizontalen Dimension im Übergang einer Figur (Beispiel: Aineias/Aeneas) von einem Werk in ein anderes (Beispiel: von der Ilias zur Aeneis) bzw. von einer Erzählwelt in die jeweils andere (Beispiel: von Troja nach Italien/Latium); solche horizontalen Beziehungen existieren allein zwischen transtextuellen Figuren;
(b) andererseits mit der vertikalen Dimension durch den Verweis der tm-Figur auf weitere, realweltliche Figuren oder Personen (Beispiel: Augustus);
(a1) mit der synchronen Dimension in dem Sinn, dass die – zwar in Texten unterschiedlicher Epochen und in unterschiedlichen Textsorten oder Gattungen erzählte – transtextuelle Figur in einer bestimmten Zeit ›lebt‹, die auf ihr Erscheinen im jeweiligen Narrativ begrenzt ist (Beispiel: Zeit des trojanischen Kriegs, d. h. 12. Jh. v. Chr.);
(b1) mit der diachronen oder transtemporalen Dimension in dem Sinn, dass Figuren und Personen durch den typologischen Verweis in ein (fiktionales, z. B. mythisches) Narrativ einbezogen werden können oder sollen, die in anderen, in der Regel späteren Zeitstellungen (Beispiel: augusteische Zeit, 1. Jh. v./n. Chr.) ›leben‹ als die tm-Figur (Beispiel: Zeit des trojanischen Kriegs).
Eine tm-Figur behält im Prozess des (wiederholten) Neu- und Anders-erzählt-Werdens in jeweils unterschiedlichen Texten ihre Identität und ihren Namen bei, weil sie, obwohl über sich hinaus auf eine andere Figur verweisend, selbst in der ihr ›eigenen‹ (mythischen oder historischen) Zeit und (fiktiven oder realen) Erzählwelt verbleibt (vgl. Müller 1991, 102–107; Richardson 2010, 527 f.).[8] Indem die tm-Figur eine identitätsstiftende Verbindung unter den Persönlichkeiten und Ereignissen der römischen Geschichte nahelegt, lässt sie die Grenzen zwischen fiktionaler und faktualer Geschichtsdarstellung als fließend erscheinen. Der Einsatz von tm-Figuren ist nicht an bestimmte literarische Genera gebunden, solange die Textsorte die Transgression der Grenzen der Zeitstellungen und zwischen Fiktionalität und Faktualität zulässt – was in der antiken Literatur nicht allein in den poetischen, sondern auch in historiographischen und auch anderen sachliterarischen und nicht narrativen Texten prinzipiell denkbar ist (vgl. dazu die Überlegungen in der Einleitung, 179–181).
Eine ›römische‹ tm-Figur kann also sowohl auf der fiktionalen als auch auf der realen, historischen Ebene gelesen werden. Doch auch wenn sie sich dadurch in eine diachron verlaufende Reihe stellt, ist sie dennoch, da sie über sich hinaus auf eine andere Figur bzw. Person verweist, keine »serial figure« (Denson/Mayer 2018), die jeweils durch ihr Fortleben in unterschiedlichen medialen Kulturen zu einem intersubjektiven Konstrukt wird (vgl. Eder 2008, 78; Thon 2019, 179–182). Sie ist auch mehr als ein »transmedia character« (Thon 2019). Denn die tm-Figur ist immer auch mit dem Potenzial ausgestattet, jeweils andere Figuren mit differenten Identitäten zu präfigurieren. Sie ist auch mehr als ein »transworld character« (Einleitung, 171 f.), da sie zwar in anderen, auch faktualen Welten gleichsam ›aufgerufen‹ und nutzbar gemacht werden kann, jedoch gleichzeitig in der ihr ursprünglich zugewiesenen Erzählwelt verbleiben muss. Am besten lässt sich eine tm-Figur als transmedial angelegtes Template verstehen (vgl. Thon 2019, 193 f.), das im außerliterarischen Bereich in unterschiedlichen Medien genutzt werden kann, um einen realen Akteur als Postfiguration einer mythischen oder historisch bedeutsamen Figur aus einer ›anderen‹, nämlich fiktiven Erzählwelt erscheinen zu lassen.
Auf dem ›Zifferblatt‹ von Eders »Uhr der Figur« ließe sich die typologische Dimensionierung in den Bereichen »Symbol« und »Symptom« einordnen: Die tm-Figur kann oder soll mit einer oder mehreren weiteren Figuren oder Personen in Beziehung gesetzt werden, die in anderen Zeitstellungen und anderen möglichen fiktiven oder realen Welten verortet sind, die aber vergleichbare symbolkräftige Eigenschaften aufweisen, die für das rezipierende Publikum in seinem historischen Kontext jeweils relevant sind (zum pragmatischen Bezug transmedialer Figuren vgl. Einleitung, 175 f.). Die tm-Figur transportiert und kommuniziert eine Bedeutung von der fiktiven in die reale Welt (vgl. Eder/Jannidis/Schneider 2010, 45 f.), die durch die Möglichkeit des In-Bezug-Setzens auf eine historische Person in besonderer, für die jeweilige Zeitstellung spezifischer Weise konkretisiert und auch instrumentalisiert werden kann.
4 Mythische Figuren als Typen: Beispiel Romulus
4.1 Der transtextuell modellierte Romulus
Am Beispiel des römischen Stadtgründer-Heros Romulus lässt sich zeigen, wie narrative Texte die Möglichkeit des typologischen Schreibens nutzen können. Dadurch, dass mit der Modellierung der Romulus-Figur die Identität einer Gruppe, Gesellschaft und auch einer politischen Einrichtung (Staat, Stadt) verhandelt oder ausgestellt wird, ist sie in besonderem Maß und auf eine besondere Weise transtextuell: Romulus bleibt über die Jahrhunderte hinweg der Typus des (eponymen) Gründers der Stadt Rom (8. Jh. v. Chr.) und der gens Romana (vgl. Schlip 2020, 256–264; Fuhrer 2024, 146–150). In den antiken Texten ist er sowohl für sich allein – also ohne narrative Einbettung, gleichsam als Name oder Chiffre – wie auch als erzählte Figur in verschiedenen Versionen der Gründungslegende und auch in unterschiedlichen Textsorten präsent. Neben der Eigenschaft des conditor urbis trägt Romulus auch weitere typisierbare Züge. Er ist von Beginn seiner transtextuellen ›Karriere‹ an eine stark schillernde, ambivalente Persönlichkeit und vereint in sich ein Spektrum von Eigenschaften, die zwar teilweise widersprüchlich und miteinander unvereinbar erscheinen, die ihm jedoch gemäß der literarischen Tradition eigen sind und als Teile seiner Identität gelten können: Romulus stammt aus dem Geschlecht der Könige von Alba Longa, das sich über Aeneas auf das trojanische Königshaus zurückführt; er ist zusammen mit seinem Zwillingsbruder Remus der Sohn des Kriegsgottes Mars; in verschiedenen narrativen Sequenzen tritt er auf als militärischer Führer und Kriegsheld, als religiöse, staats- und sozialpolitisch kompetente Vaterfigur, als Tyrannenmörder und damit Kämpfer gegen einen Usurpatoren; schließlich wird er zum römischen Gott Quirinus. Romulus repräsentiert somit den Typus des altrömischen Heroen. Doch als Sohn einer (wegen Beischlafs mit dem Gott Mars) fehlbaren Vestalin, Zögling einer Wölfin oder einer Prostituierten und eines Hirten, als Räuber und prähistorischer ›Robin Hood‹, machthungriger Jüngling, Brudermörder, Trickster und Frauenräuber, kriegerischer und autokratischer König trägt er auch problematische Züge (vgl. Ver Eecke 2008, 193–242 und 445–490).
Bei den hier aufgelisteten Eigenschaften handelt es sich nicht um Varianten, sondern um Facetten seiner Identität, die in der Romulus-Figur offenbar bereits in einer frühen Phase der transtextuellen ›Karriere‹ angelegt wurden, die jedoch in verschiedenen Textsorten unterschiedlich ausgeprägt oder auch gegeneinander ausgespielt werden. Zwar können einzelne dieser Facetten je nach Kontext und Intention der transtextuellen Modellierung auch in den Hintergrund treten oder fehlen bzw. – umgekehrt – als Dominanten herausgehoben werden; doch gehören sie alle zur gleichsam im römischen kulturellen Gedächtnis eingeschriebenen Identität und zum ikonischen Kern der Romulus-Figur, so dass sie immer auch mitgelesen werden können oder sollen (vgl. Rebello 2019).
4.2 Romulus als tm-Figur
Mit dieser breiten Palette von transtextuell eingeschriebenen Eigenschaften kann Romulus in verschiedenen historischen Zeitstellungen in der Gestalt anderer Figuren oder historischer Personen vergegenwärtigt und auch funktionalisiert werden, und umgekehrt können andere Figuren und Personen – im reziproken Verfahren – ihn vergegenwärtigen und ›aktualisieren‹. Trotz oder gerade wegen seiner ambivalenten Eigenschaften wird Romulus auffallend oft in (kultur-)politischen Diskursen als positive Identifikationsfigur – im Sinne Blumenbergs als im Mythos angelegte politische Präfiguration (vgl. Mayer 2015)[9] – genutzt, die auf den für Rom spezifischen Typus des klugen und vom Schicksal sowohl geprüften als auch begünstigten Herrschers verweist (vgl. Fuhrer 2024). Diese in der transtextuell modellierten Romulus-Identität von Beginn an vorhandenen positiven Facetten lassen sich im Hinblick auf ihre typologische Modellierung unterschiedlich gewichten: Der Fokus kann auf seine göttliche und königliche Herkunft und die Verdienste als Stadtgründer und Gemeinschaftsstifter gelegt werden; oder auf seine Geschichte als Findelkind, das von einer Wölfin und einer Hirtenfamilie aufgezogen wurde und im Kampf gegen den Usurpator den väterlichen Thron wiedererlangte; oder auf seine Fähigkeiten als Koloniegründer, siegreicher Feldherr im Kampf gegen die Sabiner und Religionsstifter. Für die typologische Modellierung der Romulus-Figur kann und muss aus der Palette der ambigen und schillernden Eigenschaften eine Auswahl getroffen werden, um die ›andere‹ Figur oder Person, auf die die tm-Figur Romulus verweist, in der gewünschten Weise als ›neuen‹ Romulus erscheinen zu lassen. Immer jedoch behält Romulus auch als tm-Figur seine unverkennbare Identität, der auch die Facetten des Brudermörders und Frauenräubers eigen sind und bleiben.
Mehrere Akteure der römischen Ereignisgeschichte haben sich in der politischen Selbst-Repräsentation neben die Romulus-Figur stellen oder sich in unterschiedlichen Medien als in bestimmten Hinsichten vergleichbaren Typus darstellen lassen. Dabei spielt die Vorstellung der Kontinuität der römischen Geschichte eine zentrale Rolle: Romulus steht seinerseits in einer genealogischen Reihe von Städtegründern (Aeneas, Ascanius Iulus). Bereits knappe vier Jahrhunderte nach der Stadtgründung erhält Camillus, eine ebenfalls legendäre Figur der römischen Frühgeschichte, das Prädikat eines ›neuen Romulus‹, weil er als Sieger im für Rom verheerenden Galliersturm zum servator urbis und so zum neuen conditor urbis wird (Anfang 4 Jh. v. Chr.; vgl. Miles 1995; Mineo 2015, 146–148). Die Reihe setzt sich fast kontinuierlich fort (vgl. Ver Eecke 2008, 103–191 und 247–285). Caesar und Augustus, die sich beide genealogisch auf Aeneas und damit auch auf dessen Nachfolger Romulus beziehen, ließen sich als je ›anderer‹ oder ›neuer Romulus‹ (lat.: alter Romulus; griech: néos Rómoulos) medial inszenieren, und zwar in dem Sinn ›neu‹, dass beide die Leistungen des Stadtgründers noch übertreffen wollten: Caesar als Sieger im Bürgerkrieg, Augustus als Friedensbringer und (Neu-)Erbauer der in den Bürgerkriegen zerstörten Stadt. Auf Münzen, auf Reliefs und in Statuengruppen der summi viri der römischen Geschichte werden Aeneas und Romulus neben Caesar bzw. Augustus und damit typologisch in eine Reihe gestellt, ohne jedoch Identität zu suggerieren, sondern vielmehr mit dem Fokus auf bestimmten Motiven und Eigenschaften, die dem politischen Akteur der Gegenwart – gleichsam ursprungshaft – zugewiesen werden sollen (vgl. Ver Eecke 2008, 359–444).[10]
Dabei kommt auch die in der neutestamentlichen Hermeneutik wichtige Vorstellung zum Tragen, dass eine auf eine alttestamentliche Gestalt bezogene, postfigurierte Person (z. B. Jesus) in ihrer aktuellen Erscheinung gegenüber der – aus neutestamentlicher Perspektive – präfigurierenden Gestalt (z. B. David) eine Steigerung und Erneuerung bedeutet. Die römische Praxis der politischen Selbstdarstellung durch typologische Fortschreibung arbeitet mit vergleichbaren Vorstellungen: Der jeweils ›neue‹ Romulus (Camillus, Caesar, Augustus) soll in Analogie zum Gründer der Stadt Rom als Begründer einer neuen Ära oder einer neuen Form der Gemeinschaft gesehen werden, in der mit dem Ende von Krieg und Leid oder alten Lasten und Restriktionen eine Wende eintritt, die auch etwa mit der Befreiung von einer alten, ererbten Schuld in Verbindung gebracht wird.[11]
Die transtextuelle Figur Romulus behält im Prozess des (auch typologisch modellierten) Neu- und Anders-erzählt-Werdens in jeweils unterschiedlichen Textsorten und literarischen Genres (der römischen Annalistik, dem mythischen und historischen Epos, der Elegie, den Fasti Ovids) ihre Identität, solange – oder besser: weil – sie in ihrer im jeweiligen Genre geschaffenen Erzählwelt verbleibt. Die Darstellung der Romulus-Figur ist jedenfalls, auch wenn sie in unterschiedlichen Textsorten mit entsprechend unterschiedlichen Zügen ausgestattet ist, nicht prinzipiell genregebunden. Im Kontext der politischen Praxis der Selbstpräsentation eines historischen Akteurs als ›neuer Romulus‹ können auch die Texte, die Romulus als Symbolfigur heranziehen oder in einem Narrativ auftreten lassen, damit rechnen, dass dieser mit einer oder mehreren weiteren Figuren oder Personen in Beziehung gesetzt wird, die in anderen Zeitstellungen und anderen möglichen fiktiven oder realen Welten – insbesondere in der dem Lesepublikum jeweils gegenwärtigen Zeit und Welt – verortet sind.
4.3 Die typologische Lektüre als Angebot: Livius’ Romulus
Am Beispiel eines der bekanntesten literarischen Romulus-Narrative der augusteischen Zeit lässt sich zeigen, wie Texte mit den genannten Möglichkeiten der vertikalen und transtemporalen Dimension der Figur arbeiten (vgl. Abschnitt 3): In Livius’ Darstellung der Ursprünge Roms in seinem Geschichtswerk Ab urbe condita (»Von der Gründung der Stadt an«) wird das Motiv der primitiven Herkunft und Prägung der Römer, das in der Tradition des römischen Gründungsmythos angelegt ist, weiter prominent gemacht: Da es der wachsenden Stadt an Bewohnern mangelt, nimmt Romulus Flüchtlinge, dabei auch entflohene Sklaven, und Abenteurer, denen er Asyl gewährt, in die Gemeinschaft auf; zum Zweck der demographischen Erweiterung organisiert er den ›Raub der Sabinerinnen‹. So gelingt es ihm, die primitive und heterogene römische Ur-Gemeinschaft zu vergrößern und in der Folge auch politisch zu organisieren.
Zwar behält Livius die traditionellen Motive der römischen Gründungslegende bei und verbleibt im Rahmen der bekannten geschichtskritischen und rationalisierenden Tendenzen, womit die Identität der Romulus-Figur gewahrt bleibt. Doch nutzt Livius die ihr eigene Ambivalenz, die sich im Prozess ihrer transtextuellen Modellierung – auf der histoire-Ebene – weiter ausgeprägt hat, um ihre Konturen – in der spezifischen Gestaltung auf der Ebene des discours – zu verschärfen und die Romulus-Figur zu entheroisieren und sogar zu enttypisieren.
Livius’ Romulus wird in dem Sinn ›neu‹ modelliert, dass er für eine weitere typologische Inanspruchnahme durch einen politischen Akteur entweder nicht mehr geeignet wäre oder jedenfalls einen tatsächlich innovativen Entwurf eines ›neuen Romulus‹ provozieren müsste (vgl. Schlip 2020, 21 f.; Fuhrer 2024). Dennoch bleibt Livius’ Romulus im Kontext der literarischen Praxis des typologischen Schreibens und Lesens, die sich in augusteischer Zeit etabliert hatte, als tm-Figur lesbar: Die Modellierung des Romulus als ›normaler Mensch‹ kann als ein offenes Angebot an jeden politischen Akteur verstanden werden, dieses ›neue‹ Heldenbild für die öffentliche Selbstinszenierung zu übernehmen. Andererseits wird auch deutlich, dass die typisierten und dadurch realpolitisch aktualisierbaren Eigenschaften der Romulus-Figur durch die narrative Modellierung sogar infrage gestellt werden können, indem sie rationalisiert, banalisiert oder durchgestrichen werden.
Wenn Augustus, der Adoptivsohn Caesars, der sich bereits als ›neuer Romulus‹ definiert hatte, dieses Angebot des (ihm zumindest am Hof nahestehenden) Historikers Livius evaluieren und annehmen wollte, würde er zulassen, dass Romulus’ Züge eines einfachen, pragmatisch denkenden und handelnden, auch fehlbaren Helden auf ihn projiziert werden. Inwiefern oder ob Augustus, der Sieger in den Bürgerkriegen, der Restaurator der römischen Gesellschaft, überhaupt den Livius-Text so – d. h. Livius’ Romulus als tm-Figur – ›gelesen‹ und das Angebot verstanden hat, muss (und kann) offenbleiben; dass er Romulus in die Reihe der identitätsstiftenden Ur-Römer aufgenommen hat, ist aber jedenfalls gesichert. Allerdings stellte Augustus ihm mit dem Trojaner Aeneas, der zumindest in Vergils Aeneis die Rolle des epischen Helden konsequent ausfüllt, gleichsam komplementär eine weitere Gründerfigur an die Seite.
Der livianische Romulus lässt sich sogar als Antwort auf die augusteische Praxis des typologischen Schreibens verstehen. Die Ausprägung und Nuancierung bestimmter Facetten der Figur erlauben gleichsam den Blick hinter die Fassade ihrer transtextuellen und typologischen Tradition. Ohne dass Livius’ Text dem Typus ›Romulus‹ die Identität nimmt, gibt er, indem er bestimmte (bekannte) Einzelzüge stärker konturiert, dem Besonderen mehr Raum als dem Allgemeinen (vgl. Frow 2014, 115). Nach den auf Maria Reicher gestützten Überlegungen von Katharina Philipowski (in diesem Band, 309 f.) reduziert Livius in seinem Einzeltext – einer historiographischen Erzählung – die in Roms Gründungslegende angelegte maximale auf eine submaximale Figur, gleichsam auf ein anthropologisches Normalmaß, womit auch eine Reduzierung der vertikalen und transtemporalen Dimension der typologischen Deutung einhergeht. Indem der Fokus auf die horizontale Ebene des mythisch-historischen Narrativs gerichtet ist, tritt anstelle der politischen Funktionalisierung wiederum die literarische Tradition der Romulus-Modellierungen in den Vordergrund. Livius’ Figurendarstellung überlässt den Anspruch, in die transtextuell gewachsene Reihe der Romuli einen ›neuen Romulus‹ einzufügen, dem literarischen Romulus selbst. Er holt die Romulus-Figur – formalistisch gesprochen – wieder zurück in den Prozess der literarischen Evolution, indem er der Ästhetik gegenüber der ideologischen Prägung den Vorrang gibt.
Im Kontext der in der augusteischen Literatur prominenten Praxis des typologischen Schreibens kann man allerdings den livianischen Romulus – wie auch andere tm-Figuren der frühen Kaiserzeit – nicht ohne Analogisierung und In-Beziehung-Setzung mit einer historischen Figur lesen. Er bildet somit eine Art »transmedia character template« (Thon 2019, 194), das sich einerseits in die Reihe der traditionellen, transtextuell ›gewachsenen‹ Romulus-Figuren einfügt, andererseits das traditionelle Romulus-Template durch spezifische Konturen erweitert und neu kodiert: Im transmedialen und extratextuellen Bereich kann/könnte das Template der tm-Figur Romulus für eine psychologisch verfeinerte, de-heroisierte Version der kulturellen und politischen Repräsentation eines Herrschers – konkret z. B.: des Kaisers Augustus – genutzt werden.
Die Frage wäre weiter zu verfolgen, ob das in der antiken römischen Kultur gewachsene Template der Romulus-Figur auch im Prozess der modernen Rezeption und Transformation und damit in ganz anderen kulturhistorischen Kontexten und neuen Medien nicht allein (als serial figure) unterschiedlichste literarisch und künstlerisch ›autonome‹ Figurationen, sondern auch wiederum politische Postfigurationen zulässt. Damit ist die Frage verbunden, ob die in der antiken Literatur etablierte Tradition der typologischen Modellierung transtextueller Figuren auch in modernen Kulturen variiert und damit weitergeführt werden kann, ob sich also eine moderne Romulus-Figur in die horizontale und vertikale Reihe ihrer antiken Modelle würde stellen lassen. Denn aufgrund des Facettenreichtums (Romulus als enfant sauvage, Outlaw, Advokat der Randständigen, einer offenen Asylpolitik, aber auch Vertreter von Gewalt gegen Frauen) und der damit verbundenen Flexibilität der Figur sind auch typologische Modellierungen denkbar, die nicht allein – oder gerade nicht – Repräsentanten politischer Macht, sondern historische Akteure unterschiedlichster kultureller Welten und Werte präfigurieren.
5 Fazit
In den antiken (kultur-)politischen Diskursen werden mythische und historische Figuren oft als Identifikationsfiguren genutzt, indem ihren im Mythos oder in der transtextuellen Modellierung ausgeprägten Eigenschaften vorverweisende Bedeutung und Wirkkraft zugeschrieben wird. Die Grenzen zwischen Fiktionalität (Troja, Gründungslegende Roms) und Faktualität (im Beispiel: Geschichte der augusteischen Zeit) werden verwischt, indem die fiktiven und historischen Erzählwelten einander so stark angenähert werden, dass sie als Kontinuum wahrgenommen werden können. Da in der antiken Historiographie faktuales und fiktionales Erzählen oft ineinander übergehen, lässt sich das typologische Potenzial der Figuren der römischen Frühgeschichte in dieser Textsorte ebenso gut nutzen wie in der klar fiktionalen Textsorte des mythisch-heroischen Epos. Die transtextuellen tm-Figuren sind daher nicht an ein bestimmtes literarisches Genre und auch nicht an eine bestimmte Zeitstellung oder Epoche der Ereignisgeschichte gebunden.
Das typologische Schreiben macht auf die transtemporale Wirkkraft und das Verweis-Potenzial einer Figur aufmerksam und erweitert damit die von Jan-Noël Thon vorgestellte Unterscheidung zwischen Figur, Figurenvorstellung und Figurendarstellung (vgl. Thon, in diesem Band, 410–413), indem jedem der drei Elemente ein weiteres an die Seite gestellt wird: Eine (fiktive) tm-Figur hat das Potenzial, zu einer (historischen) Person in Beziehung gesetzt zu werden. Dadurch lassen sich die in verschiedenen (fiktiven) Erzählwelten geprägten Vorstellungen von einer (fiktiven) Figur mit realweltlichen Vorstellungen und Erfahrungen in Verbindung bringen. Die transtextuell ausgeprägten Eigenschaften der (fiktiven) Figur bieten unterschiedliche Möglichkeiten, sie durch die typologische Modellierung mit einem oder mehreren (historischen) Akteuren in eine Reihe zu stellen.
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© 2025 bei den Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Introduction: Theorizing Transtextual Characters in Ancient and Medieval Literature
- Transtextuelle Figuren in der mittelalterlichen Literatur: Transgression oder Normalmodus?
- Zur Konzeptualisierung des Transtextualitätsbegriffs: Licht aus der Klassischen Philologie?
- Weitererzählen und Wiedererkennen: Transtextuelle Figuren in mediävistischer Perspektive
- Expansion and Densification of Fictional Spaces. Transtextual Characters in Arthurian Romances and Grimmelshausen
- Roman Concepts of the Literary Persona and Transtextuality. A Study of Bucolic Poetry
- Transtextuelle, transdiegetische oder transfiktionale Figuren? Eine theoretische Diskussion am Beispiel bibelepischer Figuren
- Transtextualität und Typologie in der römischen Literatur: Transtextuelle Figuren im Übergang vom typologischen Lesen zum typologischen Schreiben
- Die transtextuelle Figur als generische Norm. Überlegungen zum heldenepischen Erzählen am Beispiel der Heldenbuchprosa
- Transtextuelle Figuren als soziosemiotische Kerne. Ein Vorschlag
- Arthur/Artoria/Arthas. Some Theoretical Remarks on Arthur(ian) Characters in Contemporary Media Culture
- Debates
- Note from the Editors
- Zur neoidealistischen Kritik an der Heteronomieästhetik der Moderne
- Articles
- What Is Narrative Suspense? Evidence from Production Studies
- Concepts of Typicality in Literary Studies
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Introduction: Theorizing Transtextual Characters in Ancient and Medieval Literature
- Transtextuelle Figuren in der mittelalterlichen Literatur: Transgression oder Normalmodus?
- Zur Konzeptualisierung des Transtextualitätsbegriffs: Licht aus der Klassischen Philologie?
- Weitererzählen und Wiedererkennen: Transtextuelle Figuren in mediävistischer Perspektive
- Expansion and Densification of Fictional Spaces. Transtextual Characters in Arthurian Romances and Grimmelshausen
- Roman Concepts of the Literary Persona and Transtextuality. A Study of Bucolic Poetry
- Transtextuelle, transdiegetische oder transfiktionale Figuren? Eine theoretische Diskussion am Beispiel bibelepischer Figuren
- Transtextualität und Typologie in der römischen Literatur: Transtextuelle Figuren im Übergang vom typologischen Lesen zum typologischen Schreiben
- Die transtextuelle Figur als generische Norm. Überlegungen zum heldenepischen Erzählen am Beispiel der Heldenbuchprosa
- Transtextuelle Figuren als soziosemiotische Kerne. Ein Vorschlag
- Arthur/Artoria/Arthas. Some Theoretical Remarks on Arthur(ian) Characters in Contemporary Media Culture
- Debates
- Note from the Editors
- Zur neoidealistischen Kritik an der Heteronomieästhetik der Moderne
- Articles
- What Is Narrative Suspense? Evidence from Production Studies
- Concepts of Typicality in Literary Studies