Michael C. Bienert/Hermann Wentker (Hrsg.), Land zwischen den Zeiten. Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952) (Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen, Bd. 7/Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 18), Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2022, 589 S. – ISBN (Druckausgabe) 978-3-8305-3694-9 (75,00 Euro), ISBN (eBook) 978-3-8305-4319-0 (Open Access).
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Mario Niemann
Rezensierte Publikation:
Michael C. Bienert Hermann Wentker (Hrsg.) Land zwischen den Zeiten. Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952) (Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen, Bd. 7/Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 18), Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag. 2022, 589 S. – ISBN (Druckausgabe) 978-3-8305-3694-9 ( 75,00 Euro ), ISBN (eBook) 978-3-8305-4319-0 (Open Access)
Die seit 2001 erscheinende ‚Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen‘ hat das Ziel, in mehreren Bänden eine Gesamtdarstellung der Landesgeschichte Brandenburgs zu geben. Im Gegensatz zu den bisher erschienenen Titeln dieser Reihe liegt das zu besprechende Werk nicht als Monografie, sondern als Sammelband vor. Die insgesamt sechs Verfasser der sieben Einzelbeiträge sind sämtlich ausgewiesene Experten für die brandenburgische Nachkriegszeit und bereits mit einschlägigen Publikationen hervorgetreten. Die Herausgeber betonen, die Beiträge würden „zwar monografischen Charakter tragen, die aber gemeinsam eine Gesamtgeschichte Brandenburgs zwischen dem Kriegsende und der Abschaffung des Landes bilden.“ (S. 5)
Nun zu den einzelnen Aufsätzen: Den Auftakt macht Hermann Wentker mit einer auf 38 Seiten gestrafften Darstellung der Entwicklung der Provinz beziehungsweise des Landes Brandenburg in den Jahren 1945 bis 1952. Der Beitrag behandelt die Kriegsfolgen, den Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen und die wirtschaftliche, politische und administrative Entwicklung des Landes. Der Text besitzt einen einführenden, überblicksartigen Charakter, häufig verweisen Fußnoten auf die nachfolgenden Beiträge, die verschiedene Aspekte wesentlich ausführlicher behandeln.
Der Aufsatz von Matthias Helle zum Kriegsende und Neuanfang ist mit 45 Seiten nur unwesentlich länger. Er beginnt mit einer militärgeschichtlichen Darstellung von Operationen und Kämpfen der letzten Kriegsphase und geht auch auf zivile Opfer und Kriegsschäden ein. Die Tabelle mit den Zerstörungsgraden der Stadt- und Landkreise (S. 59) zeigt deren insgesamt erschreckendes Ausmaß. Nach der Besetzung des Landes mussten die deutsche Zivilbevölkerung und die sowjetischen Besatzer ein Verhältnis zueinander finden. Der Verfasser schildert hier die verschiedenen Problemlagen und urteilt insgesamt angenehm ausgewogen. Zu den drängenden Problemen zählten etwa Versorgungsengpässe und grassierende Krankheiten, aber auch die Unterbringung von hunderttausenden Flüchtlingen und Umsiedlern (vergleiche die Zahlen auf S. 68). Der Beitrag enthält leider nur wenige Zitate aus Originalquellen, die ihn noch plastischer hätten machen können. Wenn der Verfasser beispielsweise auf den Sicherheitsapparat und die Massenverhaftungen eingeht und in diesem Zusammenhang die „Werwolf-Hysterie“ (S. 74) der Besatzungsmacht erwähnt, hätte ein konkreter Fall eines zu Unrecht festgenommenen und verurteilten Jugendlichen Platz finden können. Der Aufbau einer lokalen Verwaltung, die Einsetzung von Bürgermeistern und Landräten sowie die Neuorganisation der Polizei und der Justiz auf „Laienbasis“ (S. 80), so die treffende Einschätzung Helles, werden ebenfalls thematisiert. Vielfältige wirtschaftliche und verkehrstechnische Probleme, verursacht oder verstärkt durch die von Moskau angeordnete Demontagepolitik, belasteten Brandenburg insgesamt sehr stark, wie der Verfasser in seinem aufschlussreichen Beitrag deutlich machen kann.
Sven Schultze nimmt nachfolgend die sowjetische Besatzungsmacht in Brandenburg auf 47 Seiten in den Blick. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Beiträgen basiert Schultzes strukturgeschichtlicher Text ebenso wie die nachfolgenden Aufsätze in weiten Teilen auf ungedruckten Primärquellen. Die Sowjetische Militäradministration in Brandenburg (SMAB) wurde mit Befehl Nr. 5 der SMAD vom 9. Juli 1945 errichtet. Ihre Aufgabe bestand in erster Linie darin, das öffentliche und wirtschaftliche Leben wieder in Gang zu bringen. Die Kommandanturen bildeten hierbei die „Schnittstelle zwischen der Besatzungsverwaltung, der deutschen Verwaltung in der SBZ und auch der ostdeutschen Bevölkerung“ (S. 118). Große Personalprobleme und häufige Umstrukturierungen beeinträchtigten die Arbeit der Militärkommandanturen ebenso wie eine mangelnde fachliche Eignung und Disziplinprobleme eines Teils ihres Personals. Eine wesentliche Aufgabe bestand darin, sowjetische Reparationsansprüche durchzusetzen. So ging durch Demontagen beispielsweise ein Viertel der Brikettindustrie des Landes verloren (S. 102). Bemühungen deutscher Stellen um Abmilderung der Reparationsleistungen blieben dagegen oft genug vergeblich. In politischer Hinsicht sorgten die Kommandanturen für die Durchsetzung der Entnazifizierung und nahmen Einfluss auf die Arbeit der Parteien, wobei die bürgerlichen Parteien CDU und LDP in vielerlei Hinsicht gezielt benachteiligt wurden, um deren politische Wirksamkeit zu beschränken. Es liegt auf der Hand, dass die Politik der SMAB Widerstand provozierte. Der Verfasser schildert zwar die Bandbreite widerständischer Handlungen, nennt aber nur wenige konkrete Beispiele.
Die folgenden drei Beiträge sind mit zwischen 110 und 114 Seiten wesentlich umfangreicher. Michael C. Bienert widmet sich der staatlichen Verwaltung und den politischen Parteien. In den ersten Nachkriegsjahren war Improvisation das „Gebot der Stunde“ (S. 142). Bienert schildert, wie Schlüsselpositionen mit Kommunisten oder ihnen nahestehenden Personen besetzt, wegen Personalnot aber auch frühere NSDAP-Mitglieder zumindest vorläufig weiter in der Verwaltung beschäftigt wurden. Deutlich wird, dass die Offiziere der Militäradministration „eine umfassende Kontrolle über sämtliche Bereiche des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens“ (S. 153) ausübten. Breiten Raum nehmen die Ausführungen zur Gründung der Parteien und Massenorganisationen, zum Aufbau der Parteiorganisationen und den damit verbundenen Schwierigkeiten sowie den Anfängen der Blockpolitik ein. Von den Massenorganisationen nimmt Bienert nur die FDJ, den FDGB und den DFD näher in den Blick. Über ihr Führungspersonal ist nichts zu erfahren. Das gilt auch für jenes der 1948 neugegründeten Blockparteien NDPD und DBD. Das Kapitel zur Vereinigung von KPD und SPD ist wie der ganze Text sehr ausgewogen ausgefallen, der zunehmende Bedeutungsverlust der Sozialdemokraten in der SED wird deutlich herausgestellt. Von einem demokratischen Neuanfang kann allenfalls in Ansätzen gesprochen werden, wie der Verfasser unter anderem an den Wahlen des Jahres 1946 zeigt. Der SMA stand ein großes Arsenal von Möglichkeiten zur Behinderung der CDU und LDP unterhalb strikter Verbote zur Verfügung, das bis hin zu Streichungen missliebiger Kandidaten von der Wahlliste reichte. Auch nach den Wahlen konnte sich die SED ihren überproportionalen Einfluss sichern, nicht zuletzt mithilfe der Besatzungsmacht. Deutlich wird in diesem Zusammenhang aber auch der insgesamt geringe politische Spielraum der Landespolitiker, vor allem der bürgerlichen Parteien.
In den Jahren ab 1948 nahm die Zentralisierung in der SBZ mit der Gründung der den Landesministerien übergeordneten Deutschen Wirtschaftskommission immer mehr zu. In diese Zeit fielen umfangreiche Parteisäuberungen und die Etablierung der Planwirtschaft. Die Christ- und die Liberaldemokraten wurden zu „servilen Blockpartnern“ (S. 225) umgeformt. Das ging nicht ohne deren Widerstand vonstatten, der durch massiven Druck auf die Funktionäre, ihre Absetzung und Verhaftung gebrochen wurde. Bienert kann diese Entwicklungen durch eindrückliche Beispiele von politisch verfolgten Landes- und Kommunalpolitikern illustrieren, die das politische Klima jener Jahre deutlich machen. So war der Weg zu den ‚Volkswahlen‘ im Oktober 1950 nach dem Prinzip der Einheitslisten frei. Mit der Gründung der DDR 1949 und der Bildung der Bezirke 1952 wurden dann die letzten Reste des bereits zuvor weitgehend ausgehöhlten Föderalismus beseitigt. Das Land Brandenburg war für die nächsten 38 Jahre Geschichte.
Andreas Weigelt stellt den Komplex Entnazifizierung, Polizei und Geheimdienste in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Zunächst geht es um die alliierten Nachkriegsplanungen zur Entnazifizierung und deren Umsetzung in Brandenburg. Der Verfasser berichtet über Verhaftungsorgane, Inhaftierungen und die Einrichtung von Speziallagern und Spezialgefängnissen in Brandenburg. Hier fanden sich nicht nur frühere NSDAP-Mitglieder und NS-Funktionäre, sondern auch Gegner der sowjetischen Besatzungspolitik wieder. Die Vorwürfe „reichten von politischem Widerstand über Sabotage, Terror, Spionage und Grenzübertritt bis hin zu Waffenbesitz und anderen Delikten.“ (S. 266) Die sowjetischen Militärtribunale waren ebenfalls mit der Verfolgung von NS-Verbrechern, aber auch von Gegnern der politischen Entwicklung in der SBZ befasst. Zur Aufspürung solcher Taten diente auch die sowjetische Spionageabwehr Smersch. Deutsche Behörden hatten die SMA-Stellen logistisch zu unterstützen. Weigelt nennt zwar einige konkrete Beispiele verhafteter und verurteilter Brandenburger, aber wie es denn in den Lagern und Gefängnissen konkret aussah, wie die Häftlinge behandelt und aufgrund welcher Anschuldigungen Todesurteile gefällt wurden, bleibt weitgehend unerwähnt und bildet eine Leerstelle in der Darstellung.
Die insgesamt konsequente Entnazifizierung der brandenburgischen Verwaltung, deren einzelne Phasen der Verfasser nachzeichnet, führte zu einem personellen und sozialen Wandel der Eliten. Auch viele nur ‚nominelle‘ Parteigenossen waren von Entlassungen betroffen.
Der Entwicklung einer politischen Polizei in Gestalt zunächst des K 5, dessen Aufgabe die „Verfolgung, Kontrolle und Beobachtung alter Nationalsozialisten“ (S. 314) war, geht Weigelt anschließend nach. Zunehmend wichtiger wurden propagandistische und nachrichtendienstliche Tätigkeiten, die es erlaubten, ein Stimmungsbild der Bevölkerung zu gewinnen. Sehr präzise und ausführlich stellt Weigelt den Übergang vom K 5 zum Ministerium für Staatssicherheit und dessen Tätigkeit dar.
Sequestrationen und Beschlagnahmen betrafen sowohl Betriebe von Nazi- und Kriegsverbrechern als auch SMT-Verurteilte und in den Westen Geflüchtete. Der Verfasser schildert, wie nicht nur das auf diese Art gewonnene Volkseigentum, sondern die gesamte Wirtschaft überwacht und „Sabotage, Spekulation und Schiebertum“ (S. 336) aufgedeckt und bekämpft wurden. Viele Wirtschaftsstrafverfahren, zum Teil als Schauprozesse inszeniert, waren die Folge.
Die letzten Kapitel widmen sich der Justiz und den Haftanstalten. Die Vorstellung wichtiger Haftorte geschieht sehr kleinteilig mit etlichen sich im Laufe der Jahre wandelnden Häftlingszahlen. Auch ist zweifelhaft, ob die sächsischen „Kommando-Haftlager“, die „kurzzeitig das Vorbild zur Planung ähnlicher Lager in Brandenburg“ bildeten (S. 355), wirklich Eingang in die Darstellung hätten finden sollen. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen.
Der vorletzte Beitrag, der die Wirtschaftsgeschichte des Landes in den Mittelpunkt stellt, entstammt erneut der Feder von Sven Schultze. Im ersten Punkt geht es um die das Land schwer belastenden Kriegsfolgen und die wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen in den Jahren 1945 bis 1948. In der Landwirtschaft werden die schwierigen Verhältnisse mit ihrem Mangel an Zugvieh, Technik, Arbeitskräften und Betriebsmitteln geschildert. Viele Bauern konnten auch deshalb ihr hohes Ablieferungssoll nicht erfüllen und wurden bestraft. Leider liefert Schultze keine konkreten Beispiele für Strafverfahren und das Vorgehen der staatlichen ‚Erfasser‘. In diesem Zusammenhang ist es verwunderlich, dass die Bodenreform, von der immerhin gut 400.000 Menschen profitierten, auf nur knapp drei Seiten abgehandelt wird (S. 368–370). Die über Jahre schwierig bleibende Ernährungslage führte zu sogenannter „Hungerkriminalität“ (S. 378), die in Hamsterfahrten und Schwarzmarktgeschäften zum Ausdruck kam. Auf dem Gebiet der Industrie wurden die Reparationslasten zum „zentralen Problem der Wirtschaftsplanung“ (S. 391). Rohstoffe, Facharbeiter und Transportmöglichkeiten waren in nicht ausreichendem Maße vorhanden. Durch die Übernahme ‚herrenloser‘ Betriebe in treuhänderische Verwaltung und Enteignungen sollte die sozialökonomische Struktur der Wirtschaft geändert werden. Schultze liefert viele Zahlen zu enteigneten Betrieben, aber überhaupt nichts zum Schicksal der früheren Betriebsinhaber und leitenden Angestellten.
In den Jahren 1948 bis 1952 etablierte die SED die Planwirtschaft. Nach wie vor waren Schwarzmarkt- und Kompensationsgeschäfte ein wichtiger Bestandteil der brandenburgischen Wirtschaft. Der innerdeutsche Handel bewegte sich „in den Grauzonen zur Illegalität“ (S. 406), war ökonomisch aber notwendig. In der Zeit des ersten Zweijahrplans 1949/50 besserte sich die Versorgung der Bevölkerung, obwohl die Planerfüllung hinter den Zielen zurückblieb. Das Vorkriegsniveau war 1950 in der Agrarproduktion noch nicht wieder erreicht. Leider verzichtet der Verfasser darauf, das durch eine Auflistung der entsprechenden Anbauflächen, Hektarerträge und Viehbestände zu untermauern. Auch die Industrie konnte die Planziele nicht erreichen. Die SED entwickelte in dieser Zeit „das Wirtschaftsstrafrecht zu einem politischen Steuerungsinstrument, das der sozioökonomischen Umgestaltung des Landes dienen sollte.“ (S. 428) Das zeigt der Verfasser aber lediglich am Beispiel von Gaststättenkontrollen. Die Tabelle mit den Schwarzmarktpreisen (S. 428f.) hätte in ihrer Aussagekraft gewonnen, wenn auch Angaben zur Kaufkraft der Bevölkerung, etwa zu Löhnen und Gehältern, gemacht worden wären.
Der Fünfjahrplan 1951–1955 stand ganz im Zeichen des Primats der Schwerindustrie. Ihr Ausbau ging zu Lasten der Konsumgüterproduktion. Schultze schildert die Pläne für die einzelnen Wirtschaftszweige und Probleme ihrer Umsetzung. Auf agrarpolitischem Gebiet wurde ein harter Kampf gegen die Großbauern geführt. Da keine konkreten Beispiele genannt werden, verschwinden hier die bäuerlichen Schicksale hinter nackten Zahlen.
Das letzte Kapitel zeigt die vielfältigen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Berlin und Brandenburg auf. Deutlich wird die große Anziehungskraft des Westteils der Stadt im Rahmen der Systemkonkurrenz. So verwundert es nicht, dass neben legalen Beziehungen Schwarzmarkt- und Schmuggelgeschäfte blühten, und zwar in beide Richtungen. Besonders begehrt waren Kaffee, Zigaretten und Spirituosen, die zeitweise den Charakter einer Zweitwährung annehmen konnten. Am Beispiel des Wirtschaftsraumes Hennigsdorf geht Schultze abschließend auch auf westliche Spionage- und Störaktionen ein.
Der 76 Seiten umfassende Beitrag von Arnd Bauerkämper über die Gesellschaft und Kultur Brandenburgs bildet den thematischen Abschluss des Sammelbandes. Zunächst geht es um den demografischen Wandel, der insbesondere durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen zu bewältigen war. Sodann werden die Boden- und die Industriereform beleuchtet. Der Verfasser geht ausführlich auf Enteignungen und Sequestrierungen in Handel, Handwerk und Industrie ein. Thematisiert werden weiter Wirtschaftsplanungen, der Übergang zur Planwirtschaft, die Planerfüllung und die Arbeit von Industrie- und Handelskammern. Dieses rein wirtschaftsgeschichtliche Kapitel hätte inhaltlich allerdings wesentlich besser zum vorherigen Aufsatz von Schultze gepasst.
Die Untersuchung der sozialen Gruppen Alt- und Neubauern, Alteingesessene und Umsiedler, Arbeiter sowie Intelligenz und neue Eliten macht vor allem die vielfältigen Konflikte und Abhängigkeiten in der Mangelgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich. Die Zwangseinweisungen in die Wohnungen und Häuser Einheimischer bildeten nur eines der Konfliktfelder. Gerade auf dem Land mit seiner „Beharrungskraft dörflicher Traditionsmilieus“ (S. 515) war der Weg zur Integration von Neubauern und Umsiedlern langwierig und Anfang der fünfziger Jahre noch nicht abgeschlossen. In diesem Kapitel werden zwar einige Einschätzungen von Behörden zitiert, die Bauern selbst kommen aber kaum zu Wort. In den Industriebetrieben gab es andere Konflikte als auf dem Land, hier ging es vor allem um Lohn- und Prämienfragen sowie um Arbeitsnormen. Insgesamt drückte die jahrelange miserable Ernährungslage auf die Arbeitsmoral der Beschäftigten. Die sowjetische Besatzungsherrschaft ermöglichte und forderte die Entmachtung alter und den Aufstieg neuer gesellschaftlicher Führungsgruppen. So wurden die Großgrundbesitzer komplett enteignet und ausgewiesen, neue Landräte und Bürgermeister installiert.
Im gesamten Band ist mehrfach von Krankheitsepidemien die Rede, dennoch wird das Thema Gesundheitsfürsorge von Bauerkämper auf nur einer halben Seite abgehandelt (S. 535f.). Ebenfalls sehr knapp ist das Kapitel zum Thema Erziehung, Bildung und Forschung geraten. Zur Entwicklung der Schulen werden zwar viele Zahlen genannt, einen Einblick in die Klassenzimmer gibt es aber nicht. Auch der Abschnitt zu Kirchen und Religion ist recht kurz, der Kampf der SED gegen die Jungen Gemeinden ist dem Verfasser nur wenige Sätze wert (S. 541).
Das letzte Kapitel zu Kultur und Wissenschaften zählt insgesamt nur acht Textseiten, obwohl die SMAB, wie der Verfasser schreibt, dem kulturellen Wiederaufbau „einen wichtigen Stellenwert“ (S. 543) beimaß. Der Kulturbund, der schon im Beitrag von Bienert unerwähnt bleibt, wird hier mit einem Absatz abgespeist (S. 543), der zudem nur das Jahr 1945 widerspiegelt. Kurze Ausführungen gelten etwa dem Theater, dem Kino – hier werden nur zwei DEFA-Filme namentlich genannt –, der Bildenden Kunst, Büchereien und Archiven sowie den Kulturhäusern. Die politische Kontrolle des kulturellen Lebens nahm ab 1947 immer mehr zu, unliebsame Künstler und Kunstwerke fielen unter die Zensur.
Insgesamt sind diese Ausführungen zu knapp, um den Titel des Beitrages „Gesellschaft und Kultur Brandenburgs im Wandel“ zu rechtfertigen. Es stellt sich hier die Frage, ob es hinsichtlich der geschichtlichen Bedeutung angemessen und ausgewogen ist, wenn Weigelts Kapitel 6 ‚Speziallager in Brandenburg‘ zwölf Seiten, der Komplex Kultur und Wissenschaften hingegen wie beschrieben nur acht Seiten umfasst. Der Rezensent möchte die Frage verneinen. Um es zugespitzt und ohne die Absicht der Verharmlosung zu formulieren: Es haben sicherlich viel mehr Brandenburger in den Nachkriegsjahren im Kino als in Lagern gesessen.
Die einzelnen Beiträge haben ein sehr unterschiedliches Ausmaß und dementsprechend nicht durchweg monografischen, sondern teils Überblickscharakter (Wentker), teils den von Spezialuntersuchungen (zum Beispiel Weigelt). Das Buch durchziehen etliche Redundanzen, teilweise sogar innerhalb der Beiträge. Das ist in einem Sammelband allerdings auch schwer zu vermeiden. So liefert beispielsweise das Kapitel 1 des Beitrages von Bauerkämper (S. 477–482) keine neuen Informationen, sondern wiederholt weitestgehend vorherige Ausführungen. Mehrfach erwähnt werden im Buch etwa kriegsbedingte Zerstörungen, die Bodenreform (zweiter Text Schultze, Kapitel 2.2, S. 368–370 und Text Bauerkämper, Kapitel 2.2, S. 491–494), der Mangel an Betriebsmitteln in der Landwirtschaft, Reparationen und Demontagen der Besatzungsmacht, Hamsterfahrten, Schwarzmarkt- und Kompensationsgeschäfte, die problematischen Wetterverhältnisse des Jahres 1947, die Auflösung der Länder und die Bildung der Bezirke 1952.
Das Fazit fällt insgesamt aber positiv aus. An der hohen Qualität der Beiträge gibt es keine Zweifel. Auch sprachlich ist der Band gediegen, dem vorzüglichen Lektorat sind nur ganz wenige Fehler entgangen. Es handelt sich insgesamt um eine gründliche, lesenswerte, quellen- und zahlengesättigte Geschichte des Landes Brandenburg von 1945 bis 1952, dem eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen ist. Das Buch hat dabei einen struktur- und organisationsgeschichtlichen Schwerpunkt, vor der beispielhafte Schilderungen des alltäglichen Lebens und Arbeitens der Brandenburger in der Nachkriegszeit häufig zurücktreten. Und mit dieser Einschätzung tritt auch der Rezensent zurück.
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- Michael C. Bienert/Hermann Wentker (Hrsg.), Land zwischen den Zeiten. Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952) (Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen, Bd. 7/Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 18), Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2022, 589 S. – ISBN (Druckausgabe) 978-3-8305-3694-9 (75,00 Euro), ISBN (eBook) 978-3-8305-4319-0 (Open Access).
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- Christian Marlow (Hrsg.), Flößerei in Sachsen-Anhalt. Ein wiederbelebtes Handwerk auf dem Weg zur UNESCO-Anerkennung als immaterielles Kulturerbe der Menschheit (Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts, Bd. 73), Halle (Saale): Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. 2021, 127 S., Abb., Kt. – ISBN 978-3-949093-03-6 (10,00 Euro).
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- Paul Beckus, Der Fürst im Kabinett. Supplikations- und Herrschaftspraxis unter Franz von Anhalt-Dessau (1758–1817) (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts, Bd. 24), Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2021, 560 S., Abb. – ISBN 978-3-96311-361-1 (64,00 Euro).
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- Bernhart Jähnig, Zum Innenleben des Deutschen Ordens in Preußen. Ergänzte Beiträge zum 80. Geburtstag in Auswahl (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens, Bd. 43), Münster/Westfalen: Nicolaus-Copernicus-Verlag 2021 [recte 2023], 412 S., 30 Abb., teilweise in Farbe. – ISBN 978-3-924238-60-5 (18,00 Euro).
- Wulf D. Wagner, Die Königstraße in Königsberg i. Pr. Aus der Geschichte einzelner Grundstücke und ihrer Eigentümer vom später 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert (Einzelschriften der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, Bd. 33), Osnabrück: fibre Verlag 2023, VIII, 192 S., 46 Abb. – ISBN 978-3-944870-86-1 (48,00 Euro).
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- Wolfgang Voss, Die Mainzer Erzbischöfe von 1396 bis 1484 (Germania Sacra. Dritte Folge, Bd. 21: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Erzbistum Mainz, Bd. 2), Berlin/Boston: De Gruyter 2023, 277 S., 13 Farbabb. – ISBN 978-3-11-108647-7 (99,95 Euro).
- Andreas Röpcke (Bearb.), Dignitäre und Domherren des Domstifts Schwerin ab 1400 (Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen. Supplementbd. 4), Göttingen: Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 2023, XI, 110 S., 8 farbige und 2 SW-Abb. – ISBN 978-3-946048-17-6 (13,54 Euro); URL: https://doi.org/10.26015/adwdocs-4437.
- Werner Pöllmann, Verstreut unter allen Völkern. Rekonstruktion der Lebenswege der Familie Brandt und anderer Juden im vogtländisch-egerländischen Grenzgebiet zwischen 1790 und 1950. Ergebnisse der Spurensuche nach Juden aus Markneukirchen, Adorf, Bad Brambach, Steingrub, Franzensbad, Haslau, Asch, Bad Elster, Oelsnitz, Schöneck, Klingenthal, Graslitz, Treuen, Aue und Meerane, sowie ihren Verwandten aus Falkenstein, Plauen, Reichenbach, Greiz, Zwickau, Chemnitz, Dresden, Pirna, Sebnitz, Leipzig, Apolda, Zerbst, Berlin, Birnbaum, Lissa, Czempin, Schlawa, Breslau, München, Wien, Prag, Karlsbad, Marienbad, Taucha, Neustadtl, Neuzedlisch, Eger und Übersee, Markneukirchen: Heimatverein Markneukirchen e.V. 2012, 251 S., zahlr. Abb., Kt. und einige Stammtafeln. – ISBN 978-3-9813458-3-4 (14,00 Euro; vergriffen).
- Katharina Thielen, Politische Partizipation in der preußischen Rheinprovinz 1815–1845. Eine Verflechtungsgeschichte (Stadt und Gesellschaft, Bd. 10), Wien/Köln: Böhlau 2023, 737 S., Abb. – ISBN 978-3-412-52831-7 (80,00 Euro).
- Zeitschriftenumschau für 2022
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Articles in the same Issue
- Titelseiten
- Aufsätze
- Charlotte Vincke / Sierstorpff (1780–1833)
- Hoffinanzierung und preußische Verfassung
- Vom ‚Irrweg‘ zum ‚Erbe‘
- ‚Heimat Brandenburg‘. Eine Tagungsdokumentation
- ‚Heimat Brandenburg‘
- Heimat – ein Begriff von gestern in der Welt von heute?
- Das ‚gute alte Recht‘ als Heimat konstituierender Identifikationsfaktor – auch in der Mark Brandenburg?
- Provinz und Metropole als Parameter für Rückständigkeit und Fortschritt?
- Heimat gestalten?
- […] man hat keine andre Heimath mehr als die Erde
- Brandenburgische Schönheiten
- Die brandenburgischen Kirchenvisitationsabschiede. Eine Buchpräsentation
- Die brandenburgischen Kirchenvisitationsabschiede
- Die brandenburgischen Kirchenvisitationsakten und ihre Edition
- Verhandeln, Verzeichnen, Verabschieden
- Wissen schaffen
- Forschungsbericht
- Wissen schaffen
- Buchbesprechungen
- Register zu den Buchbesprechungen
- A Allgemeine und Preußische Geschichte
- 1 Übergreifendes
- Schlösser. Preussen. Kolonial-Orte. Biografien und Sammlungen, hrsg. von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Dresden: Sandstein Verlag 2023, 168 S., zahlr. Abb. – ISBN: 978-3-95498-737-5 (18,00 Euro).
- 2 Mittelalter
- Enno Bünz/Wolfgang Huschner (Hrsg.), 1050 Jahre Erzbistum Magdeburg (968–2018). Die Errichtung und Etablierung des Erzbistums im europäischen und regionalen Kontext (10.–12. Jahrhundert) – I 1050 anni dell’arcivescovato di Magdeburgo. La fondazione e il consolidamento dell’arcivescovato nel contesto europeo e regionale (secoli X–XII). Wissenschaftliche Redaktion: Maximilian Schwarzkopf (Leitung), Sebastian Gensicke, John Hinderer, Sebastian Roebert (Italia Regia, Bd. 6), Leipzig: Eudora-Verlag 2022, 440 S., 52 Abb., 6 Tabellen, 2 Diagramme, 10 Karten. – ISBN 978-3-938533-81-9. (99,00 Euro).
- Stephan Freund/Gabriele Köster/Matthias Puhle (Hrsg.), Des Kaisers letzte Reise. Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen 973 und sein (Weiter-) Leben vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Schriftenreihe des Zentrums für Mittelalterausstellungen Magdeburg, Bd. 8), Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2023, 548 S. – ISBN 978-3-96311-780-0 (50,00 Euro).
- 3 Frühe Neuzeit
- Tinca Prunea-Bretonnet/Peter R. Anstey (Hrsg.), The Berlin Academy in the Reign of Frederick the Great. Philosophy and Science (Oxford Studies in the Enlightenment), Liverpool: Liverpool University Press 2022, XII, 275 S. – ISBN 978-1-80207-025-5 (29,25 ₤).
- 4 19. und 20. Jahrhundert
- Bärbel Holtz/Wolfgang Neugebauer/Monika Wienfort (Hrsg.), Der preußische Hof und die Monarchien in Europa. Akteure, Modelle, Wahrnehmungen (1786–1918), Paderborn: Brill Schöningh 2023, 402 S. – ISBN 978-3-506-79141-2 (89,– Euro).
- Anna Joisten, ‚Vor den Richterstuhl der Zeitgenossen und der öffentlichen Meynung‘. Der Fall des preußischen Staatsdieners und Spätaufklärers Hans von Held (Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte, Bd. 32), Wien/Köln: Böhlau 2023, 557 S., Abb. – ISBN: 978-3-412-52742-6 (80,– Euro).
- Heinz-Dieter Heimann, Schinkels Brunnen und das Königsgrab an der Saar. Eine Gedächtnisgeschichte und politische Affäre Preußens (Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 56), Berlin: Duncker & Humblot 2022, 187 S., 23 Abb. (darunter 14 farbige). – ISBN 978-3-428-18385-2 (39,90 Euro).
- Heinz Duchhardt, Der alte Ranke. Politische Geschichtsschreibung im Kaiserreich, Berlin: Vergangenheitsverlag 2023, 399 S., 9 s/w Abb. – ISBN 978-3-86408-297-9 (28,00 Euro).
- Nikola Böcker/Luisa Karlinger/Laura Menge, Schule, Kriegerverein, Wallfahrt. Die bürgerliche Gesellschaft im Kaiserreich (Kleine Schriften aus dem Kreisarchiv Warendorf, Bd. 5), Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2022, 143 S., 11 Abb. und 6 Tabellen. – ISBN 978-3-7395-1335-5 (14,90 Euro).
- Robert L. Nelson, Frontiers of Empire. Max Sering, Inner Colonization, and the German East, 1871–1945, Cambridge: Cambridge University Press 2024, X, 320 S. – ISBN: 978-1-009-23536-5 (85,00 £).
- Heinrich Claß, Politische Erinnerungen des Vorsitzenden des Alldeutschen Verbandes 1915–1933/36, hrsg. von Björn Hofmeister (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 79), Berlin: Duncker & Humblot 2022, X, 1.062 S. – ISBN 978-3-428-18671-6 (139,90 Euro).
- Martin Finkenberger, Johann von Leers. Propagandist im Dienste von Hitler, Perón und Nasser, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2023, 897 S. – ISBN 978-3-525-30612-3 (85,00 Euro).
- B Einzelne Gebiete
- 1 Berlin
- Oumar Diallo/Joachim Zeller, Berlin – eine postkoloniale Metropole. Ein historisch-kritischer Stadtrundgang im Bezirk Mitte, hrsg. von Farafina e.V. Berlin-Moabit. 2., überarb. und erw. Auflage, Berlin: Metropol Verlag 2024, 271 S., Abb. – ISBN 9 78-3-86331-710-2 (22,00 Euro).
- Richard Abel, Im Interesse der Kultur. Aus meinem Leben als Lehrer und Kantor in Prenzlauer Berg. Mit einem Vorwort von Christoph Rauhut, hrsg. von Mark Pockrandt. Berlin: BeBra Wissenschaft Verlag 2022, 128 S., 19 Abb. – ISBN 978-3-95410-300-3 (16,00 Euro).
- Matthias Grünzig, Der Fernsehturm und sein Freiraum. Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins, Berlin: Lukas Verlag 2022, 265 S., 150 teils farbige Abb. – ISBN 978-3-86732-381-9 (29,80 Euro).
- 2 Brandenburg
- Rolf Straubel, Biographisches Handbuch neumärkischer Offiziere (1715–1806). Familie – Laufbahn – Grundbesitz. Mit einem Geleitwort von Klaus Neitmann (Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Bd. XXVII), Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg 2024, XIV, 665 S. – ISBN (Druckausgabe) 978-3-11-131995-7 (149,95 Euro), ISBN (eBook) 9783111320465 (149,95 Euro).
- Gerd-Christian Th. Treutler, Zu Seiner Majestät allhöchstem Interesse. Die Domänenpolitik Friedrich Wilhelms I., König in Preußen, am Beispiel der Kurmark (Genealogisch-Historische Studien Brandenburgs, Bd. 10), Falkensee: BGG-Verlag 2022, 460 S., Abb. – ISBN 978-3-945402-22-1 (59,00 Euro).
- Sabine von Wangenheim, Wassertürme im Land Brandenburg als Repräsentanten historischer Behälterformen (Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg, Bd. 20), Worms: Wernersche Verlagsgesellschaft 2023, VII, 380 S., zahlr. Farb- und S/W-Abb., Kt. – ISBN 978-3-88642-417-3 (78,00 Euro).
- Michael C. Bienert/Hermann Wentker (Hrsg.), Land zwischen den Zeiten. Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952) (Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen, Bd. 7/Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 18), Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag 2022, 589 S. – ISBN (Druckausgabe) 978-3-8305-3694-9 (75,00 Euro), ISBN (eBook) 978-3-8305-4319-0 (Open Access).
- 3 Sachsen-Anhalt
- Christian Marlow (Hrsg.), Flößerei in Sachsen-Anhalt. Ein wiederbelebtes Handwerk auf dem Weg zur UNESCO-Anerkennung als immaterielles Kulturerbe der Menschheit (Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts, Bd. 73), Halle (Saale): Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. 2021, 127 S., Abb., Kt. – ISBN 978-3-949093-03-6 (10,00 Euro).
- Regina Randhofer/Carsten Lange/Kathrin Eberl-Ruf (Hrsg.), Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt. Kultur – Musik – Gelehrsamkeit (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts, Bd. 26), Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2023, 375 S., Abb. – ISBN 978-3-96311-698-8 (54,00 Euro).
- Paul Beckus, Der Fürst im Kabinett. Supplikations- und Herrschaftspraxis unter Franz von Anhalt-Dessau (1758–1817) (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts, Bd. 24), Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2021, 560 S., Abb. – ISBN 978-3-96311-361-1 (64,00 Euro).
- 4 Ost- und Westpreußen
- Bernhart Jähnig, Zum Innenleben des Deutschen Ordens in Preußen. Ergänzte Beiträge zum 80. Geburtstag in Auswahl (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens, Bd. 43), Münster/Westfalen: Nicolaus-Copernicus-Verlag 2021 [recte 2023], 412 S., 30 Abb., teilweise in Farbe. – ISBN 978-3-924238-60-5 (18,00 Euro).
- Wulf D. Wagner, Die Königstraße in Königsberg i. Pr. Aus der Geschichte einzelner Grundstücke und ihrer Eigentümer vom später 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert (Einzelschriften der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, Bd. 33), Osnabrück: fibre Verlag 2023, VIII, 192 S., 46 Abb. – ISBN 978-3-944870-86-1 (48,00 Euro).
- 5 Benachbarte Gebiete
- Wolfgang Voss, Die Mainzer Erzbischöfe von 1396 bis 1484 (Germania Sacra. Dritte Folge, Bd. 21: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Erzbistum Mainz, Bd. 2), Berlin/Boston: De Gruyter 2023, 277 S., 13 Farbabb. – ISBN 978-3-11-108647-7 (99,95 Euro).
- Andreas Röpcke (Bearb.), Dignitäre und Domherren des Domstifts Schwerin ab 1400 (Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen. Supplementbd. 4), Göttingen: Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 2023, XI, 110 S., 8 farbige und 2 SW-Abb. – ISBN 978-3-946048-17-6 (13,54 Euro); URL: https://doi.org/10.26015/adwdocs-4437.
- Werner Pöllmann, Verstreut unter allen Völkern. Rekonstruktion der Lebenswege der Familie Brandt und anderer Juden im vogtländisch-egerländischen Grenzgebiet zwischen 1790 und 1950. Ergebnisse der Spurensuche nach Juden aus Markneukirchen, Adorf, Bad Brambach, Steingrub, Franzensbad, Haslau, Asch, Bad Elster, Oelsnitz, Schöneck, Klingenthal, Graslitz, Treuen, Aue und Meerane, sowie ihren Verwandten aus Falkenstein, Plauen, Reichenbach, Greiz, Zwickau, Chemnitz, Dresden, Pirna, Sebnitz, Leipzig, Apolda, Zerbst, Berlin, Birnbaum, Lissa, Czempin, Schlawa, Breslau, München, Wien, Prag, Karlsbad, Marienbad, Taucha, Neustadtl, Neuzedlisch, Eger und Übersee, Markneukirchen: Heimatverein Markneukirchen e.V. 2012, 251 S., zahlr. Abb., Kt. und einige Stammtafeln. – ISBN 978-3-9813458-3-4 (14,00 Euro; vergriffen).
- Katharina Thielen, Politische Partizipation in der preußischen Rheinprovinz 1815–1845. Eine Verflechtungsgeschichte (Stadt und Gesellschaft, Bd. 10), Wien/Köln: Böhlau 2023, 737 S., Abb. – ISBN 978-3-412-52831-7 (80,00 Euro).
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