Zusammenfassung
Patentinformationen spielen im Innovationsprozess eine entscheidende Rolle. Alle innovativen Unternehmen müssen, um ihr Investitionsrisiko zu minimieren und abzusichern, verlässliche Informationen zum Stand der Technik zu den Wettbewerbern und dem Marktumfeld recherchieren. Informations- Services im Patentbereich müssen daher höchsten Ansprüchen bei der Präzision und Zielgenauigkeit der Suche, ebenso wie bei der Aktualität und Vollständigkeit der Daten gerecht werden. Mit der neuen STN-Plattform hat FIZ Karlsruhe in Kooperation mit CAS (Chemical Abstract Service) eine neue Dimension bei der Informations- und Patentrecherche geöffnet. Ein intuitives Nutzerinterface für Informationsexperten, branchenführende Performance und Workflowoptimierung sind die Markenzeichen der neuen STN-Plattform. Die neue STN-Plattform wurde 2012, zunächst in einer Beta-Version, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit 2013 läuft die neue Plattform als Vollversion und wird kontinuierlich erweitert. Die neue STN-Plattform soll das klassische STN in Zukunft ablösen. Zurzeit werden beide STN Systeme parallel betrieben.
Abstract
Patent information plays a crucial role in any innovation process. To minimize investment risks innovative companies are obliged to discover reliable information about the technical state-of-the-art their competitors, and the market environment. Patent information services must cope with the request for completeness and topicality of the database and provide tools for precise in-depth searches. The new STN platform was realized by FIZ Karlsruhe in cooperation with Chemical Abstracts Services (CAS). It provides an intuitive dashboard for information experts, high performance and optimized workflow support. The new STN platform was first presented as ß-version in 2012. Since 2013 the full version is available. Enhancements are added continuously. Both STN systems are still operated in parallel, but in future the new platform will replace the classic STN search interface.
Résumé
Les informations sur les brevets jouent un rôle crucial dans le processus d’innovation. Toutes les entreprises innovantes ont besoin de minimiser leur risque d’investissement et doivent, dès lors, disposer d’informations fiables sur l’état actuel de la technique de leurs concurrents et l’environnement du marché. Les services d’information dans le domaine des brevets doivent donc répondre aux plus hautes exigences en matière de précision et d’exactitude de la recherche et disposer ainsi des données les plus actuelles et les plus exhaustives. Avec la nouvelle plate-forme de STN, FIZ Karlsruhe a ouvert une nouvelle dimension dans la recherche de l’information et des brevets en coopération avec CAS (Chemical Abstracts Service). Une interface utilisateur intuitive pour les professionnels de l’information, des performances de pointe et l’optimisation des flux de travail sont les maîtres mots de la nouvelle plate-forme de STN. Elle a été présentée au public pour la première fois dans une version bêta en 2012. Depuis 2013, elle fonctionne comme version complète et est élargie en permanence. Actuellement les deux systèmes STN sont exploités en parallèle, mais à l’avenir, la nouvelle plate-forme devrait remplacer le STN classique.
1 Patentinformation – Wichtigste Quelle für technische Informationen
Die Bedeutung der Patentinformation für Wirtschaftsunternehmen ist kontinuierlich gewachsen. Heute schätzen Fachleute[1], dass 70 bis 90 Prozent des gesamten veröffentlichten technischen Wissens ausschließlich in Patentpublikationen dokumentiert ist. Folglich enthalten Patentpublikationen technisches Wissen, das sonst nirgendwo zu finden ist. Das bedeutet aber, dass Patente die wichtigste Quelle für technische Informationen geworden sind. Es ist daher besonders wichtig, diese Quelle zielgerichtet zu erschließen.
Ein Blick auf die jährlichen Statistiken des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)[2] und der World Intellectual Property Organisation(WIPO)[3] offenbart das enorme Datenvolumen von Patentveröffentlichungen. Im Jahr 2014 sind weltweit 2,7 Millionen Patente angemeldet worden. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Auch in Deutschland gibt es 2014 eine Steigerung auf ähnlich hohem Niveau. Die Patentanmeldungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Damit wurden für Deutschland im Jahr 2014 knapp 66.000 Patente angemeldet. 574.744 Patente wurden im Jahr 2014 zum Bestand der rechtsgültigen Patente in Deutschland gezählt. Dazu gehören auch die beim Europäischen Patentamt angemeldeten Patente mit Rechtswirkung für Deutschland. Die Patentanmeldung ist aber nur der erste Schritt im „Leben“ eines Patents. Danach werden die Patentinhalte geprüft, zum Beispiel auf die notwendige erfinderische Höhe und den Neuheitsgehalt. Sollten diese gegeben sein, erfolgt die Patenterteilung.
Wie die Zahlen dokumentieren, wird nicht jede Patentanmeldung automatisch zu einem erteilten Patent. Und doch wurden 2014 in Deutschland zirka 15.000 Patente erteilt. Das entspricht einer Zunahme von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Absolut gesehen ist damit Deutschland nicht Spitzenreiter. Das chinesische Patentamt (SIPO) hat im Jahr 2014 ca. 233.000 Patente erteilt – mehr als das 15-fache an Patenterteilungen im Vergleich zu Deutschland. Auch die erteilten Patente tragen zum Datenumfang der Patentinformation bei. Bei Erteilung wird das Patent erneut veröffentlicht.
Patente und Innovation sind eng miteinander verknüpft, in dieser Verbindung liegt die Bedeutung der Patentinformation. Ein grob skizzierter Innovationsprozess besteht aus drei Schritten[4]: Schritt eins ist die Vision und die sich daraus entwickelnde Idee. Schon in dieser Phase ist es unerlässlich, dass der Erfinder durch eine Recherche zum Stand der Technik nachprüft, ob seine Idee eventuell schon irgendwo auf der Welt existiert und technisch umgesetzt worden ist. Die Recherche zum Stand der Technik wird vorzugsweise in Patentschriften durchgeführt, allerdings muss auch die Fachliteratur mit durchsucht werden. Das erfindende Unternehmen vermeidet so eine unnötige und teure „Doppelforschung“ oder um es mit einem Bild auszudrücken: Es läuft nicht Gefahr das Rad zum zweiten Mal zu erfinden. Eine Recherche zum Stand der Technik minimiert also das Investitionsrisiko. Die Recherche liefert aber auch wichtige Erkenntnisse über Patente, die inhaltlich nahe an der eigenen Erfindung liegen. So kann durch präzises Formulieren der eigenen Patentansprüche darauf geachtet werden, dass nicht die Rechte Dritter verletzt werden. Diese Vorgehensweise verhindert gezielt zukünftige Patentstreitigkeiten. Der zweite Schritt in einem Innovationsprozess ist die Umsetzung. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Patentanmelders entwirft auf Basis der Idee einen Prototypen oder ein Modell. Dieser Prototyp wird getestet und optimiert, bis er zur Markteinführung bereit ist. Im dritten Schritt wird das neue technische Produkt am Markt eingeführt.
Doch auch hier ist die Recherche in Patentinformationen wichtig. So kann die erfinderische Aktivität der Konkurrenz mithilfe von Überwachungsrecherchen im Blick behalten werden. Kontinuierliche Patentrecherchen liefern aber auch einen generellen Überblick über die Entwicklungen in einem Technologiegebiet. Marktveränderungen können so frühzeitig anhand von Patentanmeldungen identifiziert werden. Patentrecherchen nach der Markteinführung der eigenen technischen Idee spüren ebenso Nachahmer auf. Sollten die eigenen Patentansprüche verletzt werden, kann das Unternehmen patentrechtlich dagegen vorgehen.
2 STN-Kunden schätzen besonders die hohe Qualität bei der Patentinformation
STN® und Patentinformation sind untrennbar miteinander verbunden. Schon seit 1984 betreiben und entwickeln FIZ Karlsruhe und Chemical Abstracts Service (CAS) gemeinsam STN. In dieser Zeit hat sich STN zu einem weltweit führenden Informations-Service auf dem Gebiet der wissenschaftlich-technischen Forschungs- und Patentinformation entwickelt. Heute stehen dem STN-Nutzer einzigartige, qualitativ hochwertige Inhalte (u. a. CAS-Datenbanken, Derwent World Patents Index®) mit angepasster Funktionalität auf einer Plattform zu Verfügung. Diese Inhalte können mit hochentwickelten Recherchewerkzeugen für die Suche, Analyse und Evaluierung erschlossen werden. Im Anschluss an eine Recherche bietet die integrierte STN Full-Text-Solution mit FIZ AutoDoc einen einfachen und schnellen Zugriff auf Volltextdokumente aus wissenschaftlichen Zeitschriften und Patenten.
Wie bereits ausgeführt sind Patentinformationen die Grundlage von wichtigen firmenstrategischen Entscheidungsprozessen. Aus diesem Grund gelten bei STN die höchsten Qualitätsansprüche für Patentinformationen. Bei STN finden sich verlässliche Inhalte renommierter Datenbankproduzenten wie z. B.: CAS, Thomson Reuters, Elsevier etc. Die Rechercheergebnisse sind stets reproduzierbar und kein Nutzer muss fürchten, dass variierende Suchalgorithmen die Ergebnisse seiner Suche verändern. STNDatenbanken, und das gilt besonders für die Patentdatendanken, sind sehr aktuell. Teilweise werden die Datenbankinhalte täglich aktualisiert. Für den STN-Nutzer steht eine umfangreiche Dokumentation der einzelnen Datenbanken bereit: http://www.stn-international.de/sum_sheets.html. Hier erfährt er detailliert, welche Datenquellen herangezogen wurden und in welcher Zeitabdeckung diese Daten in die Datenbank eingespeist worden sind. Nur durch diese Transparenz kann der STN-Nutzer beurteilen, ob sein Rechercheergebnis vollständig sein kann. STN liefert eine umfassende Patentinformation, es finden sich sowohl globale als auch nationale Patentinformationen im STN-Portfolio. Im Patentbereich gibt es hochwertige Datenbanken mit intellektueller Aufarbeitung und Indexierung. Im Derwent World Patent Index (DWPISM) und CAplusSM werden die Datenbankinhalte mit diesem Mehrwert angereichert, um die Suche zu erleichtern. Für die professionelle Suche stehen z. B. editierte Titel, intellektuell erstellte Zusammenfassungen, Fach-Thesauri und standardisierte Patentanmeldernamen zur Verfügung. Auch FIZ Karlsruhe selbst betreibt eine Qualitätsverbesserung der Patentinformation. Das FIZ Editorial identifiziert und korrigiert in einem aufwändigen Verfahren falsche Patentnummern, um sie dann wieder in korrigierter Form in die Datenbank Inpadoc und andere STN-Patentdatenbanken einzufügen.
Seit 2013 gibt es eine neue STN-Plattform. Sie wird in enger Zusammenarbeit zwischen FIZ Karlsruhe und CAS entwickelt und betrieben. Es handelt sich dabei um einen kontinuierlichen Entstehungsprozess. Während dieser Aufbauphase werden beide Systeme, also die neue Plattform New STN und das bisherige STN parallel betrieben. Ziel ist die Ablösung des klassischen STN durch die neue Plattform New STN. In den letzten Jahrzehnten haben sich einige Parameter in der Recherchewelt verändert. Die Datenvolumina haben sich enorm vergrößert, nicht zuletzt auch im Patentbereich. Gleichzeitig gibt es auch veränderte Nutzerbedürfnisse. Von der Handhabung einer modernen Suchplattform wird erwartet, dass sie komfortabel und intuitiv bedienbar ist. New STN vereinigt höchste Datenqualität mit moderner Rechercheumgebung. Das System bietet große Freiheitsgrade, d. h. die Recherchen laufen ohne spürbare Eingrenzung durch das System ab. Die Handhabung sehr großer Datenmengen gelingt problemlos und schnell. Die Nutzeroberfläche von New STN hat ein modernes Design und erlaubt interaktives Arbeiten in Suchen und Ergebnissen. Im Anschluss an eine Suche kann das Ergebnis direkt statistisch analysiert werden.
3 Einblicke in New STN
Die neue Plattform New STN ist eine webbasierte, intuitive Nutzeroberfläche für Patentexperten und Informationsspezialisten. Bisher konnten STN-Nutzer zwischen den drei möglichen Zugängen STN Express®, STN on the Web® und STN Easy® wählen. Im Unterschied zum klassischen STN gibt es zu der neuen STN-Plattform nur einen Zugang. Dieser Web-Zugang findet sich unter https://www.stn.org/stn/. Nutzungsberechtigt sind STN-Kunden, die einen Festpreisvertrag (STN Global Value Pricing, GVP) abgeschlossen haben.
Auf der Eingangsseite findet der Nutzer die Liste seiner bisher angelegten Recherche-Projekte mit Angaben über Projektnamen und Erstellungs- bzw. Änderungsdatum des Projekts. Dieses projektbasierte Arbeiten hat mehrere Vorteile. Einmal entworfene und probate Recherchen können immer wieder aufgerufen und verwendet werden. Die bestehende Suche kann nachträglich verfeinert oder aktualisiert werden. Ein Klick reicht aus, um das Suchergebnis sowie die Suchstrategie auf den Bildschirm zu holen oder um ein neues Projekt zu kreieren. Dagegen existiert im klassischen STN ein Mitschnitt der Online-Sitzung, das sogenannte Transcript. Hier kann der Nutzer nachträglich die Suchstrategien und Ergebnisse sichten, die er sich zuvor online hatte anzeigen lassen. Darüber hinaus können einzelne Treffermengen mit dem Befehl SAVE abgespeichert und bei Bedarf mit dem Befehl ACTIVATE wieder aufgerufen werden. Mehrere Schritte sind also notwendig, um Recherchen wiederbenutzen und sichten zu können. Der projektorientierte Einstieg bei New STN ist an den modernen Arbeitsablauf im Recherchewesen angepasst und erleichtert dem Nutzer die Recherchearbeit außerordentlich.
Nachdem ein Projekt ausgewählt worden ist, gelangt der Nutzer auf die Arbeitsfläche der neuen STN-Plattform. Diese Oberfläche präsentiert sich in einem neuen übersichtlichen Design. Der Bildschirm untergliedert sich in drei sogenannte „Panels“ in die Bereiche Suche, Suchhistorie und Ergebnisse. Der Nutzer hat mit einem Blick die vollständige Kontrolle über seine Recherchearbeit und kann interaktiv die Veränderungen mitverfolgen und beeinflussen (s. Abb. 1).

die dreiteilige Arbeitsoberfläche der neuen STN-Plattform.
Wird die Suche verändert, erscheinen neue Ergebnisse im Result-Panel. Der Suchschritt wird gleichzeitig in die Suchhistorie (History-Panel) aufgenommen und angezeigt. Die Ergebnisse werden mit ihrem vollständigen Titel sowie dem Textanfang des Abstracts abgebildet. Diese Art der Anzeige erleichtert wesentlich die Relevanzprüfung der Ergebnisse. Effizient kann der Rechercheur entscheiden, ob in einer Treffermenge hauptsächlich relevante Treffer vereint sind. Diese Information wiederum ist wichtig für das weitere Vorgehen. Der Rechercheur muss entscheiden, ob er seine Suchstrategie verändert oder die Suche verfeinert.
4 New STN – Kombination einzigartiger Inhalte mit äußerster Leistungsstärke
Nicht nur das Design und die Architektur der neuen STN-Plattform sind besonders. Auch die Inhalte sind sehr bemerkenswert. So vereint New STN eine einzigartige Kollektion von chemischen Strukturen zur uneingeschränkten Suche. Drei renommierte Datenbankproduzenten, nämlich Thomson Reuters, Elsevier und Chemical Abstracts Service (CAS), sorgen für diesen riesigen Pool an chemischen Strukturen. Die Datenbank Derwent Chemistry Resource (DCR) enthält ca. 2,5 Millionen chemische Strukturen,Derwent Markush Resource (DWPIM) steuert weitere ca. 1,9 Millionen Markush-Strukturen bei. Diese chemischen Strukturen sind indexiert und ihre bibliographischen Bezüge sind in der Datenbank Derwent World Patents Index (DWPI) zu finden. In der Datenbank REAXYSFILESub von Elsevier sind ca. 27 Millionen chemische Strukturen vorhanden, dazu liefert die Datenbank REAXYSFILEBib die dazugehörigen bibliographischen Informationen. Die Datenbank CAS Registry® liefert ca. 110 Millionen Strukturen, dazu kommen weitere 1,1 Millionen Markush-Strukturen aus der CAS Datenbank MARPAT. Auch hier sind die bibliographischen Informationen zu den jeweiligen chemischen Strukturen in der gesonderten Datenbank CAplus hinterlegt. Die enorme Größenordnung des Datenpools für chemische Strukturen und Markush-Strukturen auf New STN erfordert ein sehr leistungsstarkes System. Im Zweifelsfall muss es möglich sein, Millionen von Datensätzen innerhalb kürzester Zeit zu durchsuchen.
In New STN läuft eine Struktursuche in Sekunden, auch wenn dabei Millionen von Strukturen als Treffer gefunden werden. Mit der neuen Plattform kann fast jede Struktursuche gehandhabt werden. Sehr anschaulich wird das an dem Suchbeispiel eines Benzolrings mit der Suchoption FULL. Auch Nicht-Chemiker wissen, dass die Struktureinheit eines Benzolrings oft in organischen Verbindungen auftaucht. Die Suchoption FULL als die umfassendste der Struktursuchoptionen muss zwangsläufig zu sehr vielen Treffern führen. Und tatsächlich generiert diese Suche in CAS Registry mehr als 82 Millionen Treffer. Die gleiche Suche im klassischen STN wäre aufgrund der Limitierungen des Systems gestoppt worden und hätte zu keiner Treffermenge geführt. Auch wenn diese beispielhafte Suche eines Benzolrings mit der Option FULL kein realistisches Such-Szenario darstellt, zeigt sie doch sehr anschaulich die Stärke der neuen STN-Plattform. So hat der Informations-Professional wirklich Zugriff auf die riesige Kollektion der chemischen Strukturen, ohne „wenn“ und „aber“. Das wiederum bedeutet für den Nutzer eine neue Freiheit in der Recherche. Er kann auf New STN seine Fragestellungen ganz anders umsetzen und sie breiter formulieren. New STN befreit den Rechercheur weitgehend von der Sorge über mögliche Systemlimitierungen.
Ein weiteres Highlight der neuen Plattform ist der einzigartige vereinheitlichte Zugriff auf Markush-Strukturen aus unterschiedlichen Quellen. Diese Informationen sind besonders wichtig im Pharma- und Chemiebereich. Es ist nun möglich, auf einer Plattform in beiden Markush-Datenbanken von CAS (MARPAT) und Thomson Reuters (DWPIM) nahtlos zu suchen. Dabei bietet New STN eine nutzerfreundliche Umgebung mit effizienten Evaluierungsmöglichkeiten an. Nur New STN verfügt über diese einzigartige Markush-Lösung.
5 New STN – moderne Anzeige, Analyse und Evaluierung der Ergebnisse
New STN erfüllt auch langgehegte Wünsche der STN-Nutzer. So kann auf der neuen STN-Plattform eine tabellarische Übersicht der erweiterten Patentfamilie aufgerufen werden. Das Vorgehen ist denkbar einfach. Der Rechercheur wählt aus seiner Ergebnisliste ein Patent aus und lässt es sich anzeigen. Am oberen Rand der Anzeige erscheint dann die Wahloption zur Patentfamilienanzeige. Durch einen Klick wird eine Tabelle generiert. Es handelt sich dabei um eine einzigartige Zusammenstellung der Patentfamilienmitglieder aus den unterschiedlichsten Quellen. In der tabellarischen Übersicht werden alle Patentnummern angezeigt, aber auch die Datenbanken, in denen das Patent enthalten ist.
Das moderne dreigeteilte Design der neuen STN-Plattform unterstützt eine schnelle und effiziente Sichtung, Auswertung und Verfeinerung der Suchergebnisse. Im History-Panel wird eine Treffermenge ausgewählt und die Titel erscheinen daraufhin im Result-Panel. Eine sofortige Sichtung der Treffer kann erfolgen. Die Treffermenge kann mit den Filterfunktionen noch weiter bearbeitet werden.

Filterfunktionen in der neuen STN-Plattform, hier angezeigt die häufigsten Patentanmelder (Patent Assignee) im Bereich „Autonomes Fahren“.
Hier gibt es standardmäßig Filter wie Patent Assignee, Publication Year, Inventor, International Patent Classification (IPC) etc. Durch das Öffnen eines Filters erscheint eine nach Häufigkeit sortierte Liste, zum Beispiel der häufigsten Patentanmelder (s. Abb. 2). Diese Filterfunktionen entsprechen in ihrem Kern dem STN-Befehl ANALYZE im klassischen STN. Mit der reinen Anzeige einer nach Häufigkeit sortierten Liste sind aber die Auswertungsmöglichkeiten noch nicht erschöpft. Die Filter können gezielt in die Recherche eingebaut werden. Einzelne Terme können aus den Listen gezielt ausgewählt werden. Sie können nun als einschränkende Suchterme mit der ursprünglichen Treffermenge verknüpft werden. So wird ein neuer Suchschritt aufgebaut und die Suche verfeinert. Mit Hilfe der Filterfunktionen können schnell wichtige Inhalte extrahiert werden.
Bei New STN erfolgt die datenbankspezifische Anzeige der Rechercheergebnisse in einem ansprechenden und übersichtlichen Design. Darüber hinaus sind die Displayformate an die jeweilige Datenbank, aus der die Dokumente stammen, angepasst.
Und last but not least müssen die Rechercheergebnisse auch exportiert werden, um sie weiter verwerten zu können. Hier bietet New STN mehrere Exportformate an. Es gibt eine Auswahl zwischen den Formaten (.docx). (.xml) und BizInt Small Charts (.bpd). Insbesondere das Format BizInt ist wichtig, um die Ergebnisse in inhouse-Datenbanken einbringen zu können. Weitere Formate, wie z. B. Excel, sind in Vorbereitung und werden bei den nächsten Releases in New STN eingebaut werden.
6 New STN – eine zukunftsweisende Plattform
New STN adressiert den Informationsbedarf heutiger und zukünftiger STN-Nutzer. Basierend auf der langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft zwischen Chemical Abstracts Service (CAS) und FIZ Karlsruhe entsteht die neue STN-Plattform. Es ist dabei sehr wichtig, dass die neue STN-Architektur die Erwartungen der STN-Nutzer heute und zukünftig erfüllt. In gewohnter Weise liefert die neue Plattform, was schon immer vorrangig bei STN war: Präzision der Suchwerkzeuge und Vollständigkeit, Premium-Mehrwert-Datenbanken und eine exzellente Kundenbetreuung. Dazu kommen deutliche Verbesserungen bei der Funktionalität, den Inhalten, der Nutzerinteraktion und den Anwendungsoptionen. So hilft New STN seinen Nutzern, das ständig wachsende Volumen an verfügbaren Informationen auch weiterhin gewinnbringend nutzen zu können. Moderne Informationsverarbeitungsprozesse werden mit der neuen STN-Plattform unterstützt. New STN ist die Antwort auf die sich immer schneller verändernden Informationstechnologien und Kundenbedürfnisse.
Dr. Babett Bolle ist promovierte Chemikerin und seit 2001 bei FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur tätig. Sie arbeitete von 2001 bis 2013 als Managerin im STN-Vertrieb. In dieser Position betreute sie STN-Kunden in Nord- und Westdeutschland, organisierte und plante öffentliche Kundentreffen und gab STN-Seminare. Die Seminarteilnehmer lernten von ihr die effiziente und präzise Recherche auf STN. Aus dieser Zeit ist Frau Dr. Bolle mit STN-Recherchen und den Funktionalitäten der STN-Plattform bestens vertraut. Seit 2013 ist sie Redakteurin für Presse und Public Relations im Stab der Geschäftsführung. Sie verfasst Beiträge für die Website von FIZ Karlsruhe (www.fiz-karlsruhe.de) sowie Fachartikel und wirkt bei der Erarbeitung von Werbebroschüren mit.
© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- DGI-Forum Wittenberg 2015
- Fake und Folgen
- Informationslinguistik
- Opinion Spam – Meinungsäußerungen als Fake
- DGI-Konferenz 2016
- Die High-Performance-Plattform New STN – eine neue Recherchedimension
- Aus „Information und Dokumentation“ wird „Informations- und Datenmanagement“ – zur Neuausrichtung des dokumentarischen Studiengangs an der FH Potsdam
- Informationsdidaktik
- Informationsdidaktik – Skizze eines neuen informationswissenschaftlichen Forschungsfelds
- Digital Humanities
- Gute Ergebnisse aus „schlechten“ Textvorlagen
- Informationswirtschaft
- Wissenswert – Warum Wissen die Währung der Zukunft ist
- Informationsrecht
- Europäischer Gerichtshof präzisiert Haftung für Hyperlinks
- DGI-Praxistage 2015
- Von Plato zu Snapchat – Kommunikationsanalyse und Visualisierung
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- Predictive Analytics im Marketing mit moderner Systemarchitektur
- Tagungsbericht
- Open Access und Open Science in der Hochschullehre
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- Technik bringt ohne Inhalte gar nichts
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