Abstract
Der vorliegende Beitrag versucht das Phänomen des jüdischen Fußballs in Krakau in der Zwischenkriegszeit zu beleuchten. Basierend auf Erinnerungen von Zeitzeugen, Literatur und Zeitungsartikeln beschreibt die Autorin die signifikante Rolle von Juden bei der Entwicklung des polnischen Fußballs. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung sportlichen Wettbewerbs für Vertreter von Minderheiten, insbesondere im Zusammenhang mit der katholischen Mehrheitsbevölkerung. Dabei ist es das primäre Ziel des Artikels, das Verhältnis zwischen Polen und Juden aus der Perspektive von vier Fußballvereinen – Jutrzenka, Makkabi, Wisla und Cracovia – darzustellen. Die vier Vereine lagen nicht nur auf dem Sportplatz im Wettstreit, sondern vertraten auch in ideologischer Hinsicht und bezüglich ihrer Einstellungen sehr unterschiedliche Standpunkte. Differenzen zwischen dem linksgerichteten Jutrzenka, dem Zionistischen Makkabi, dem demokratischen Cracovia und dem nationalistisch orientierten Wisla reflektieren wichtige Antagonismen zwischen Polen und Juden wie auch die Gegensätze innerhalb der ethnischen Gruppierungen.
Bionotes
Bogna Wilczyńska, born 1986, Master in Sociology, wrote her thesis about anti-Semitic behaviors of football fans in Poland. Lives in Krakow, works as a climbing instructor and does her PhD at the Jagiellonian University. PhD project entitled: »Football fans as ›Jews‹ versus football anti-Semites: A comparative analysis and interpretation of the Jewish identity of Ajax Amsterdam, Tottenham London and Cracovia Krakow supporters«. Publications on football Anti-Semitism and on the history of Jewish football in the interwar period in Poland.
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Themenheft Jüdischer Sport in Metropolen (Hg. von Susanne Helene Betz, Sema Colpan, Bernhard Hachleitner, Alexander Juraske, Matthias Marschik und Georg Spitaler)
- Jüdischer Sport in Metropolen: Einleitende Bemerkungen
- Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit und Jewish Difference. Zur Methodik eines Forschungsprojekts
- Vorstadt, Sport und jüdische Identitäten
- »Judenxandl und Stadtpelz.« Die vergessenen jüdischen Funktionäre des First Vienna Football Club 1894
- Der jüdische Sport im Salzburg der Zwischenkriegszeit
- Sport und die jüdische Suche nach Gemeinschaft in (ost-)europäischen Metropolen der Zwischenkriegszeit
- Makkabi, Jutrzenka, Wisla and Cracovia. Polish-Jewish Krakow from the Perspective of Football
- A Bastion against Assimilation? Jewish sport in the Netherlands, 1890–1940
- Pioniere, Verteidiger, Verfolgte: Juden und Antisemitismus im metropolitanen Schweizer Sport in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Mythos »Judenklub« – Feindbildkonstruktionen im mitteleuropäischen Fußball der Zwischenkriegszeit
- Die Rolle des jüdischen Sports in der Mainmetropole Frankfurt vor und nach dem 30. Januar 1933
- Hamburger Juden – deutsche Patrioten. Alfred Cossen und die Sportgruppe »Schild«
- Haskala, Pietismus und der Rostocker Orientalist Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815)
- The origin of East European Ashkenazim via a southern route
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
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- Die Rolle des jüdischen Sports in der Mainmetropole Frankfurt vor und nach dem 30. Januar 1933
- Hamburger Juden – deutsche Patrioten. Alfred Cossen und die Sportgruppe »Schild«
- Haskala, Pietismus und der Rostocker Orientalist Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815)
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