Abstract
Research on Jewish life in Vienna prior to the Holocaust understandably focuses on places, where it predominantly took place: the Leopoldstadt and the city centre. This view fails to consider the suburb, an area that reflects spatial aspects of Jewish life and does not evoke the connotations typically associated with being Jewish but is instructive as it regards questions of »Jewish difference«. Based on the biographies of two Jewish sports officials, the article shows that (Jewish) difference was defined primarily by parameters of space which manifest as »Bodenständigkeit« (being native): In actual fact, at least in the field of popular culture, ascriptions to a non-Jewish suburb were more powerful than the Jewishness of the officials: In self-perceptions as well as in external ascriptions the meanings of Jewishness were informed by suburban affiliations.
Biographische Angaben
Sema Colpan, geb. 1981, Mag.a phil., hat an der Werbeakademie Wien den Fachlehrgang für Marktkommunikation absolviert und im Bereich Werbung gearbeitet, bevor sie an den Universitäten Wien und Sevilla Geschichte und Kulturwissenschaften studiert hat. Seit 2009 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in zeithistorischen Projekten und ist Dissertantin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs. Publikationen zum Filmschaffen im Ersten Weltkrieg, zum (jüdischen) Wien in der Zwischenkriegszeit, zu österreichischen Werbe- und Industriefilmen und zur Stadtgeschichte.
Matthias Marschik, geb. 1957, Dr. phil. habil., Historiker und Kulturwissenschaftler. Studium der Psychologie und Philosophie. Habilitation aus Zeitgeschichte. Lehrbeauftragter der Universitäten Wien, Salzburg und Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen zum Thema Alltagskulturen (insbesondere des Sports). Dzt. Mitarbeiter in den Forschungsprojekten »Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit« (Univ. für angewandte Kunst Wien) und »Der FK Austria Wien in der NS-Zeit«. http://marschik.dorer.org/.
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Themenheft Jüdischer Sport in Metropolen (Hg. von Susanne Helene Betz, Sema Colpan, Bernhard Hachleitner, Alexander Juraske, Matthias Marschik und Georg Spitaler)
- Jüdischer Sport in Metropolen: Einleitende Bemerkungen
- Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit und Jewish Difference. Zur Methodik eines Forschungsprojekts
- Vorstadt, Sport und jüdische Identitäten
- »Judenxandl und Stadtpelz.« Die vergessenen jüdischen Funktionäre des First Vienna Football Club 1894
- Der jüdische Sport im Salzburg der Zwischenkriegszeit
- Sport und die jüdische Suche nach Gemeinschaft in (ost-)europäischen Metropolen der Zwischenkriegszeit
- Makkabi, Jutrzenka, Wisla and Cracovia. Polish-Jewish Krakow from the Perspective of Football
- A Bastion against Assimilation? Jewish sport in the Netherlands, 1890–1940
- Pioniere, Verteidiger, Verfolgte: Juden und Antisemitismus im metropolitanen Schweizer Sport in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Mythos »Judenklub« – Feindbildkonstruktionen im mitteleuropäischen Fußball der Zwischenkriegszeit
- Die Rolle des jüdischen Sports in der Mainmetropole Frankfurt vor und nach dem 30. Januar 1933
- Hamburger Juden – deutsche Patrioten. Alfred Cossen und die Sportgruppe »Schild«
- Haskala, Pietismus und der Rostocker Orientalist Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815)
- The origin of East European Ashkenazim via a southern route
Artikel in diesem Heft
- Titelseiten
- Themenheft Jüdischer Sport in Metropolen (Hg. von Susanne Helene Betz, Sema Colpan, Bernhard Hachleitner, Alexander Juraske, Matthias Marschik und Georg Spitaler)
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- Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit und Jewish Difference. Zur Methodik eines Forschungsprojekts
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- Der jüdische Sport im Salzburg der Zwischenkriegszeit
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- Makkabi, Jutrzenka, Wisla and Cracovia. Polish-Jewish Krakow from the Perspective of Football
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- Hamburger Juden – deutsche Patrioten. Alfred Cossen und die Sportgruppe »Schild«
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