Editorial: Arbeit beforschen
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Andrea Hense
, Wolfgang Dunkel , Wolfgang Menz , Sarah Nies and Daniela Rastetter
Im Feld der Arbeit zu forschen, bedeutet seit jeher auch, Wandel zu beforschen. Von der Forschung zu technisch-organisatorischen Veränderungen und zur Humanisierung von Arbeit, Bewusstseinsstudien und Angestelltendebatten über die Vermessung permanenter Reorganisation im Zuge von Globalisierung und Finanzialisierung und die „subjektive Wende“ (Menz/Seeliger 2024, 34) in den 1990er Jahren bis hin zur jüngeren Debatte über Digitalisierung und sozialökologische Transformation: Mit einem Blick zurück auf die verschiedenen Konjunkturen der Arbeitsforschung wird schnell nachvollziehbar, dass mit den Veränderungen des Gegenstands immer auch veränderte methodische Herausforderungen einhergehen. Die arbeits- und industriesoziologische Forschungstradition, auf die wir uns hier fokussieren, ist hierfür grundsätzlich gut gerüstet, zeichnet sie sich doch seit ihren Anfängen durch eine methodenplurale Forschungspraxis aus. In vornehmlich qualitativer Orientierung verbindet sie klassischerweise unterschiedliche Verfahren zur Erhebung verbaler Daten (wie Experteninterviews, Beschäftigteninterviews oder Gruppendiskussionen) sowie kodierende und häufig auf eine Typenbildung hinauslaufende Auswertungsstrategien, greift aber durchaus auch auf Mixed-Methods-Ansätze zurück (Menz/Nies 2018; Hense/Kuhlmann 2017).
Umbrüche in der Arbeitswelt stellen die Gegenstandsangemessenheit der Erhebungs- und Auswertungsmethoden permanent auf den Prüfstand und sind damit wichtige Anstöße für methodische Reflexionen und Weiterentwicklungen. Impulse kommen zudem aus den Methodendebatten jenseits der Arbeitsforschung, wodurch neue methodische Herangehensweisen bei der Beforschung von Arbeit aufgegriffen und an den Forschungsgegenstand angepasst werden. Mit neuen methodischen Möglichkeiten und methodologischen Reflexionen erweitert sich das Repertoire an Erhebungs- und Auswertungsmethoden, das in der Arbeitsforschung genutzt wird, ebenso differenzieren sich die Feldzugänge, Fallkonstruktionen und Untersuchungseinheiten von Studien weiter aus. Und schließlich sind es auch veränderte gesellschaftliche Erwartungen an die Disziplin der Arbeitsforschung, die methodische Innovationen anregen können.
Dies möchten wir als Anlass nehmen, einige dieser Entwicklungen systematischer in den Blick zu nehmen und zu reflektieren, inwiefern sich gegenstandsangemessene Forschungsstrategien und methodische Zugänge der soziologischen Arbeitsforschung verändert haben und klassische Herangehensweisen ergänzen. Dabei richten wir ein besonderes Augenmerk auf qualitative Ansätze. Zwar werden fortlaufend Forschungsprojekte durchgeführt, die sich mit neuen Anforderungen an die Forschungspraxis auseinandersetzen, eine systematische Reflexion des forschungsstrategischen und methodischen Umgangs mit diesen Anforderungen findet bislang jedoch nur punktuell statt. Dies liegt auch daran, dass für eine Diskussion dieser Aspekte in Artikeln, in denen die Ergebnisse von Projekten im Vordergrund stehen, häufig wenig Platz bleibt. Das Schwerpunktheft möchte in seinen Beiträgen deshalb die methodische Reflexion in den Mittelpunkt stellen und die Präsentation empirischer Ergebnisse nur exemplarisch für die erörterten forschungsstrategischen und methodischen Aspekte heranziehen. Insgesamt beabsichtigen wir auf diese Weise, eine Diskussion zur Weiterentwicklung des Methodenrepertoires, zu methodischen Problemen der soziologischen Arbeitsforschung sowie zu neuen Forschungsstrategien anzuregen. Die Artikel in diesem Heft sind dazu ein Beitrag (Abschnitt 1). Da sich diese Fragestellungen im Schwerpunktheft nicht erschöpfend behandeln lassen und noch einige Fragen offenbleiben, freuen wir uns auf eine entsprechende Fortführung methodologischer bzw. methodischer Erörterungen (Abschnitt 2).
1 Anstöße für methodische Weiterentwicklungen
Neue Anforderungen an gegenstandsangemessene Forschungsstrategien und methodische Zugänge ergeben sich in der Geschichte des Fachgebiets stets aufs Neue durch drei verschiedene Entwicklungen, welche methodische Weiterentwicklungen antreiben. Innovationen werden erstens aufgrund von Veränderungen beim Forschungsgegenstand sowie einem veränderten analytischen Blick auf Arbeit notwendig. Zweitens regen methodische Weiterentwicklungen der empirischen Sozialforschung die Arbeitsforschung zu einer Überprüfung ihres Methodenrepertoires und gegebenenfalls zur Adaption neuer Sampling-, Erhebungs- oder Auswertungsverfahren in der Forschungspraxis an. Drittens verändern sich im Zeitverlauf die gesellschaftlichen Erwartungen an die wissenschaftliche Tätigkeit und damit verbundene Anforderungen zur Entwicklung von Gesellschaftstheorien und -diagnosen, zur Praxistauglichkeit von Erkenntnissen oder zur Berücksichtigung ethischer bzw. rechtlicher Kriterien.
1.1 Veränderungen des Forschungsgegenstands und der Forschungsperspektiven
Veränderungen im Forschungsgegenstand „Arbeit“ führen zu konzeptionellen wie auch zu methodischen Herausforderungen. Dies gilt etwa für die lange Zeit dominierende Forschungsstrategie des auf den Betrieb fokussierten Fallstudien-Designs (Pongratz/Trinczek 2010). Werden die Betriebsgrenzen angesichts der Ausweitung von Netzwerkstrukturen diffuser oder werden die Zwänge transnational integrierter Wertschöpfungsketten wichtiger als die Art und Weise der betrieblichen Regulation von Arbeit, ist ein klassischer Betriebsfallbezug unzureichend. So manche sozio-technischen Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung intensivieren eine solche Dezentrierung des Betriebs noch einmal: In der Plattformarbeit tritt eine anonyme algorithmische Vermittlungsinstanz an die Stelle betrieblicher Hierarchien und personaler Beziehungen. Methodisch reagiert die Arbeitsforschung in zweierlei Hinsicht darauf. Einerseits setzt sie einen Fokus auf Strukturanalysen der Plattformökonomie und ihrer Institutionen sowie insbesondere eine Untersuchung der technischen Artefakte (z.B. algorithmische Steuerungsinstrumente). Andererseits nimmt sie einen verstärkten Subjektbezug auf die Plattformarbeiter:innen vor, etwa in Form von erweiterten qualitativen Interviews, die über den reinen Erwerbsarbeitsbezug hinausreichen, aber auch in Form teilnehmender Beobachtungen und Autoethnografien.
Veränderungen im Forschungsgegenstand hängen eng mit Perspektivverschiebungen des wissenschaftlichen Blicks zusammen. Was eine Veränderung des Forschungsgegenstands und was eine Veränderung der Forschungsperspektive auf diesen Gegenstand ist (oder darüber hinausgehend: eine Redefinition dessen, was als Forschungsgegenstand anzusehen ist), ist bisweilen kaum voneinander zu trennen. Denn die Definition dessen, was überhaupt Forschungsgegenstand ist, hängt immer auch ab von expliziten theoretischen Konzepten und Überlegungen sowie von häufig eher impliziten Annahmen und nicht hinterfragten Fachtraditionen. So wurde beispielsweise die Subjektivierungsdiskussion angestoßen durch eine (wahrgenommene) Veränderung des Subjektstatus der Arbeitenden. Zugleich regt sie dazu an, methodisch auch die Subjektperspektiven derjenigen in den Blick zu nehmen, die zuvor nicht als Subjekte der Arbeit konzeptualisiert wurden. Andersherum betrachtet: Womöglich hat die sich bereits vorher abzeichnende „subjektive Wende“ der Arbeitssoziologie auch erst dazu geführt, Entwicklungen wie diejenige der Subjektivierung erkennen zu können. So oder so ist das folgenreich für den methodischen Zugriff: Sinnrekonstruierende Erhebungs- und Auswertungsmethoden, narrativ-biografische Interviews usw. gewinnen an Bedeutung.
Darüber hinaus finden sich in der arbeitssoziologischen Forschungstradition allerdings auch theoretisch-konzeptionelle Verengungen der Arbeitsforschung, die sich durch eine bestimmte Charakteristik des Forschungsgegenstands nicht rechtfertigen lassen. Als wissenschaftliches Kind des Fordismus war die Arbeitsforschung auf die (zunächst industrielle und männlich geprägte) Erwerbsarbeit zentriert, in der diese Arbeitsform tatsächlich eine hohe Bedeutung hatte. Übersehen wurde dabei, dass diese Arbeitsform erst ermöglicht wurde durch unbezahlte Reproduktionsarbeit. Das zugleich komplementäre wie auch widersprüchliche Verhältnis von Produktions- und Reproduktionsarbeit ist der Arbeitsforschung (anders als der feministischen Geschlechterforschung) erst aufgefallen, als das Verhältnis der beiden Felder auch für den klassischen Normalbeschäftigten problematisch wurde: durch die Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit. Jetzt wurde auch für die auf die klassische Erwerbsarbeit zentrierte Forschung klar, dass „private“ wie erwerbsarbeitsbezogene Bedingungen analytisch miteinander verbunden werden müssen, auch wenn man etwa durchaus klassische Fragen von Gesundheit und Belastungen, von Zeitorganisation oder von subjektiven Ansprüchen und Vorstellungen untersuchen möchte.
An dieser Stelle wird zum einen deutlich, dass Blindstellen der Arbeitsforschung – wie etwa die Ausblendung der Reproduktionsbedingungen und die daraus folgenden methodischen Beschränkungen – häufig aus Theoriedefiziten resultieren. Zum anderen zeigt sich, dass sowohl Veränderungen des Forschungsgegenstands als auch Veränderungen des analytischen Blicks auf Arbeit verantwortlich sind für methodische Weiterentwicklungen von Erhebungsmethoden und Auswertungsstrategien sowie modifizierte Fallkonstruktionen und Feldzugänge.
Jacqueline Kalbermatter sieht in ihrem Beitrag eine zentrale Herausforderung der Arbeitsforschung in der Vermittlung zwischen der konkreten fallbezogenen Analyse betrieblicher Arbeit und der Gesellschaftstheorie. Die qualitative Untersuchung von Arbeitspraktiken (mit ethnografischen Methoden) wie von subjektiven Motivationen und Orientierungen (mittels qualitativer Interviews) müsse eingebettet sein in eine theoretisch vorbereitete Untersuchung des gesellschaftlichen Ganzen, sodass das Besondere als spezifischer Ausdruck des Allgemeinen interpretiert werden kann. Sie schlägt dazu eine Verbindung von Konzepten der Labour Process Theory mit Ansätzen zur Analyse der Sozialen Reproduktion vor und veranschaulicht dies an der Erforschung des Zusammenhangs von betrieblichen Kontrollformen und gesellschaftlichen Reproduktionsbedingungen hinsichtlich unterschiedlicher Beschäftigtengruppen.
Auch der Beitrag von Carolin Mauritz stellt sich der Frage nach Vermittlung der subjektiven und strukturellen Analyseebenen. Während Kalbermatter im Anschluss an die Extended Case Method eine Perspektive einnimmt, die zunächst vom gesellschaftlich Allgemeinen her denkt, schließt Mauritz an die dokumentarische Methode an, die von der empirischen Analyse latenter Sinnstrukturen ausgehend die Bedingungen ihrer Entstehung untersucht. Mauritz schlägt vor, Arbeit im praxeologisch-wissenssoziologischen Sinne als „konjunktiven Erfahrungsraum“ zu begreifen und damit zugleich die Verallgemeinerungsproblematik der klassischen Fallstudienforschung in den Griff zu bekommen. Sie demonstriert dies an einem empirischen Beispiel aus ihrer Forschung zur Freiwilligenarbeit.
Beide Beiträge stützen sich auf einen erweiterten Arbeitsbegriff und verdeutlichen zudem, wie Perspektivwechsel bei der Analyse von Arbeit zu neuen Fallkonstruktionen führen und durch veränderte Auswertungsroutinen zu neuen Erkenntnissen über Arbeit beitragen. Sie ergänzen somit klassische Forschungszugänge und bieten einige Anregungen, die sich beispielsweise auch in Betriebsfallstudien integrieren ließen. Des Weiteren veranschaulichen sie methodische Möglichkeiten, Subjekte und ihr Arbeitshandeln mit gesellschaftlichen Strukturen in Beziehung zu setzen, und zeigen Wege zur Generalisierung der Ergebnisse auf, die in der Arbeitsforschung bislang noch selten beschritten werden.
1.2 Methodische Weiterentwicklung der empirischen Sozialforschung
Ein weiterer Motor der Fortentwicklung arbeitssoziologischer Forschungszugänge und Analysestrategien sind methodische Weiterentwicklungen der empirischen Sozialforschung im qualitativen wie im quantitativen Paradigma. Computergestützte Datenanalysen sowie der Aufbau einer Infrastruktur zur Bereitstellung von Forschungsdaten haben nicht nur den Einsatz multivariater Verfahren sowie die Analyse komplexer statistischer Längsschnitt- oder Mehr-Ebenen-Daten der eher quantitativen Arbeitsmarktforschung befördert, sondern auch die vergleichende Kodierung und Auswertung qualitativen Materials bzw. qualitative Sekundäranalysen erleichtert. Beides schlägt sich bereits in der Forschungspraxis der qualitativen Arbeitsforschung nieder (Dunkel u.a. 2019; Gebel u.a. 2017). Des Weiteren zeigt ein Blick in Methodenbücher (u.a. Baur/Blasius 2022; Flick 2023; Liebig u.a. 2017; Przyborski/Wohlrab-Sahr 2021), dass trotz der weit verbreiteten Nutzung von verbalen Daten in der soziologischen Forschung vielfältige zusätzliche Verfahren zur Erhebung und Analyse von natürlichen oder visuellen Daten entwickelt worden sind und sich auch die Möglichkeiten zur Erhebung und Analyse verbaler Daten beständig ausdifferenziert haben. Gleiches gilt für die Mixed-Methods-Forschung als systematische Forschungsstrategie zur Verbindung qualitativer und quantitativer Methoden (Baur u.a. 2017; Knappertsbusch u.a. 2023; Hense/Schork 2017). In den letzten Jahren kommt noch die rasante Entwicklung neuer computerbasierter Methoden zur Erhebung und Analyse digitaler Verhaltensdaten sowie die Verfügbarkeit solcher Daten hinzu, mit der sich u.a. digitale Formen von Arbeit für die Arbeitsforschung erschließen lassen. Und nicht zuletzt wird es die gegenwärtig viel diskutierte Künstliche Intelligenz sein, die insbesondere bei der Auswertung noch einmal ganz neue Perspektiven eröffnet (Kuckartz/Rädiker 2024).
Im Schwerpunktheft verdeutlichen Heike Ohlbrecht, Christopher Grobys, Bianca Lange und Judit Anacker, inwiefern ein Mixed-Methods-Ansatz dazu beiträgt, die Prozesshaftigkeit und das Gewordensein von Arbeitsorientierungen zu verstehen. Sie regen dadurch zu einer Erweiterung klassischer Kombinationen des gemeinsamen Einsatzes von qualitativen und quantitativen Verfahren in der Arbeits- und Industriesoziologie an, da sie beispielsweise eine stärkere Verzahnung und einen gleichberechtigteren Einsatz von quantitativen (Faktorenanalysen) und qualitativen (Grounded Theory) Verfahren genutzt haben. Dadurch gelingt es ihnen, einen Mehrwert gegenüber einer rein quantitativen bzw. rein qualitativen Forschung zum Wandel von Arbeitsorientierungen zu generieren. Denn ihre methodenplurale Forschungspraxis fußt auf einer bewussten Reflexion der Stärken und Schwächen der jeweiligen Methoden und löst sich damit von der eher pragmatischen Kombination verschiedener Methoden, die in klassischen methodenpuralen Studien vorherrschend war (Hense/Kuhlmann 2017).
Karin Sardadvar und Katharina Miko-Schefzig widmen sich in ihrem Beitrag dem in der arbeitssoziologischen Forschung bislang vernachlässigten Bereich der Materialität von Arbeit und erforschen, wie physische und räumliche Artefakte Arbeitsprozesse und -bedingungen charakterisieren. Sie illustrieren in verschiedenen Erwerbsarbeitsbereichen die Potenziale der Artefaktanalyse zur Entschlüsselung sozialer Dynamiken in der Arbeitswelt und veranschaulichen, wie Materialität soziale Interaktionen prägt, Wirklichkeit konstruiert und Hierarchien aufrechterhält. Damit ergänzen sie das etablierte Methodenrepertoire der Arbeitsforschung sowohl im Bereich der Erhebungs- als auch der Auswertungsmethoden. Durch den Beitrag wird deutlich, inwiefern der analytische Blick verengt ist, wenn sich die Arbeitsforschung ausschließlich auf verbale Daten stützt, bzw. inwiefern Auswertungen davon profitieren können, wenn sie auch die Materialität der Arbeit erfassen.
Wolfgang Dunkel zeigt das Potenzial von qualitativen Sekundäranalysen zur Analyse zeithistorischer Veränderungen und Umbrüche auf und reflektiert, welche Erfordernisse sich bei der Durchführung von Sekundäranalysen in Bezug auf die Kontextualisierung und den Datafit stellen. Gegenstand seiner Ausführungen ist ein qualitativer Datensatz aus der Lebensführungsforschung, zu dem unterschiedlich angelegte Sekundäranalysen aus der Zeitgeschichte und der Arbeitssoziologie vorliegen. Er zeichnet nach, in welcher Weise in diesen Studien die Probleme von Kontextualisierung und Datafit bearbeitet werden. Während bislang vor allem Fragen der Aufbereitung, Archivierung und Bereitstellung von Datensätzen im Vordergrund sekundäranalytischer Debatten standen, befasst sich dieser Beitrag mit der erfolgreichen Durchführung von Sekundäranalysen und plädiert für ein breites Spektrum unterschiedlicher Formate von Zweitauswertungen.
Insgesamt machen alle drei Beiträge deutlich, dass methodische Weiterentwicklungen der empirischen Sozialforschung Impulse für die Arbeitsforschung geben. Sie veranschaulichen zum einen, dass es sich lohnt zu prüfen, inwiefern bisherige methodische Ansätze durch die Verwendung weiterer Methoden, Datenarten oder Datenquellen ergänzt werden können. Zum anderen regen sie dazu an, die blinden Flecke jedes Forschungszugangs zu reflektieren, die sich allein daraus ergeben, dass jede Forschungsmethode den Forschungsgegenstand auf eine spezifische Art und Weise konstruiert und dabei andere Facetten des Forschungsgegenstands außer Acht lässt.
1.3 Gesellschaftliche Erwartungen an die wissenschaftliche Tätigkeit
Neben der vornehmlich gegenstandsbezogenen oder methodisch motivierten Notwendigkeit zur Anpassung des Analyseinstrumentariums und der Forschungsstrategien kommt den gesellschaftlichen Erwartungen an die wissenschaftliche Tätigkeit ebenfalls eine zentrale Bedeutung bei der Neujustierung und Ausgestaltung von Forschungsansätzen zu. Dies wurde in der Vergangenheit bereits deutlich an wechselnden Anforderungen zur Formulierung von Gesellschaftsdiagnosen und -theorien oder zur Praxistauglichkeit von Forschung. Im Zuge von Evaluationsstudien oder Aktionsforschung zeigte es sich ferner an Erwartungen zur Verbindung der wissenschaftlichen Tätigkeit mit der nichtwissenschaftlichen Praxis. Damit zusammenhängend veränderten sich im Zeitverlauf immer wieder auch die Forschungsbedingungen z.B. im Hinblick auf die Forschungsförderung, die Verschränkung der Forschung mit der Lehre oder rechtliche und ethische Kriterien, die es zu beachten gilt.
Gegenwärtig ist die Arbeitsforschung zunehmend geprägt durch eine Projektförderung, die den Fokus auf umsetzungs- und transferorientierte Forschungsergebnisse etwa im Rahmen von Verbundprojekten und transdisziplinären Forschungssettings legt. Dies steht auch in Beziehung mit der zunehmenden Erwartung von Fördergebern an die Forschung, Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft zu betreiben, was vermehrt auch als „Third Mission“ bezeichnet wird. Des Weiteren machen Fördergeber immer häufiger die Archivierung von (auch qualitativen) Daten und ihre Zugänglichkeit für andere Forscher:innen zur Bedingung ihrer Förderzusagen. Auch wenn dies zunächst einen gestiegenen Aufwand für die Forschungsprojekte bedeutet, ergeben sich daraus erhebliche Chancen für Längsschnitt- und Sekundäranalysen. Wie sich all dies auf die Einbeziehung von Praxispartner:innen oder Beforschten in die unterschiedlichen Phasen des Forschungsprozesses, auf Transferformate von Forschung oder die Arbeitsbelastung und Arbeitsorientierungen von Forschenden auswirkt, ist bislang noch kaum reflektiert.
Ferner ist eine zunehmende Verrechtlichung der wissenschaftlichen Tätigkeit zu beobachten, die beispielsweise abzulesen ist an der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und ihren Auswirkungen auf „informierte Einwilligungen“ der Beforschten, Möglichkeiten zur Archivierung von Forschungsdaten oder die Einbeziehung von Datenschutzbeauftragten in unterschiedliche Phasen von Forschungsprozessen. Eine zunehmende Verrechtlichung der wissenschaftlichen Tätigkeit ist auch hinsichtlich des Vergaberechts zu beobachten, was u.a. die Einbeziehung von Dienstleistungen bei der Transkription, der Herstellung und Distribution von Erhebungsinstrumenten oder Transferprodukten bzw. der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse im Kontext von Tagungen oder Publikationen betrifft.
Diesen Tendenzen einer Umsetzungsorientierung und Verregelung von Arbeitsforschung, die zu einer wachsenden Kleinteiligkeit führen, steht ein wachsender, generalisierter Diagnose- und Orientierungsbedarf der Gesellschaft gegenüber. Angesichts der Beschleunigung von Transformationen und der Intensivierung von Krisen entsteht ein erweitertes Interesse an zeit- und gesellschaftsdiagnostischem Wissen, dem die Arbeitsforschung bislang nur teilweise gerecht wird (Menz 2021). Gerade im Themenfeld der Digitalisierung etwa wäre die Arbeitsforschung prädestiniert, wichtige Inputs zur entsprechenden öffentlichen Diskussion zu erbringen. Hier zeigt sich die generelle Herausforderung der Vermittlung zwischen konkreter empirischer Fallanalyse und gesellschaftlich relevanter Sozialtheorie und Gesellschaftsdiagnostik (siehe auch den Beitrag von Jacqueline Kalbermatter).
Im Schwerpunktheft diskutieren Carla Scheytt und Jessica Pflüger Fragen der Forschungsethik sowie forschungsethischer Prinzipien, die auch international und innerhalb der qualitativen Sozialforschung verstärkt reflektiert werden und die Verantwortung der Forschenden gegenüber den Beforschten ins Zentrum rücken. Informierte Einwilligung, Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Anonymisierung und Nicht-Schädigung sind dabei Aspekte, die im hierarchisch vorstrukturierten, von Machtasymmetrien und widersprüchlichen Interessen geprägten Feld der Arbeitsforschung komplexer sind als in anderen Forschungsbereichen. Zwar bestanden diese Anforderungen an die Forschung bereits in den Anfängen der Arbeitssoziologie, die Rechtslage ist jedoch in den letzten Jahren umfänglicher geworden, und die zunehmende Anforderung zur Archivierung und sekundäranalytischen Bereitstellung von Forschungsdaten wirft neue Fragen hinsichtlich Vertraulichkeit und Anonymität auf. Ähnliches gilt für wachsende Risiken der Re-Identifizierung von Beforschten aufgrund der steigenden Verfügbarkeit digitaler Informationen zu Beforschten, der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse dieser Daten und der zunehmenden Verfügbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse im Zuge von Open-Access-Strategien.
Jessica Nuske, Guido Becke und Peter Bleses wenden sich in ihrem Beitrag neuen Entwicklungen der Forschungsförderung und Erwartungen hinsichtlich der Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft zu. Am Beispiel der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Arbeitsforschung untersuchen sie die transdisziplinäre Forschungsorientierung und die gesellschaftliche Erwartung, in der Forschung enger mit der Praxis zusammenzuarbeiten. Inwiefern diesen Anforderungen und insbesondere der gewünschten Dialogorientierung entsprochen werden kann, diskutieren sie unter Bezugnahme auf die komplexen Voraussetzungen transdisziplinärer Wissensproduktion.
Beide Beiträge veranschaulichen somit, dass methodische Herausforderungen nicht allein auf der Basis wissenschaftlicher Kriterien entstehen, sondern die Art und Weise des Forschens auch von anderen gesellschaftlichen Teilsystemen kritisch beobachtet und herausgefordert wird. Weitere im Forschungsprozess involvierte Subjekte haben als Beforschte, direkte/indirekte Mittelgeber, Kooperations- oder Praxispartner:innen, Dienstleister:innen usw. Interessen, die sich auf Forschungsstrategien auswirken. Dies stärker zu reflektieren wäre wünschenswert, auch weil daraus Anforderungen an die wissenschaftliche Tätigkeit erwachsen, deren Belastungen bislang kaum thematisiert und untersucht werden.
2 Ausblick auf die Fortführung der methodologischen Reflexion
Insgesamt wird an allen Beiträgen des Schwerpunkthefts deutlich, wie die drei dargestellten Anstöße für methodische Weiterentwicklungen (sich wandelnde Forschungsgegenstände bzw. -perspektiven, erweitertes Methodenrepertoire der empirischen Sozialforschung und veränderte gesellschaftliche Erwartungen) arbeitssoziologische Forschungsstrategien, -designs und -methoden beeinflussen und uns stets zu einer Überprüfung unseres Analyseinstrumentariums herausfordern. Ferner ist ersichtlich, dass die drei Impulse nicht unabhängig voneinander sind. So schlagen sich wandelnde Problemstellungen bzw. Gegenstandskonstruktionen auch in der Weiterentwicklung der Methoden empirischer Sozialforschung nieder bzw. umgekehrt. Ähnliches gilt für gesellschaftliche Erwartungen an die wissenschaftliche Tätigkeit, die nicht losgelöst von der analytischen oder methodischen Arbeit der Wissenschaft entstehen. Infolgedessen ließen sich einige Beiträge sowohl als Illustrationen für Veränderungen auf der Basis neuer methodischer Entwicklungen als auch auf der Basis neuer analytischer Problemstellungen verorten. Als Heuristik zur Sortierung und Reflexion von sich verändernden Anforderungen an die Arbeitsforschung eignet sich die vorgeschlagene Systematisierung von drei Entwicklungssträngen dennoch. Denn ihr Ziel ist es nicht, begründete Mehrdeutigkeit aufzulösen, sondern ein Nachdenken darüber anzuregen, wodurch die arbeitssoziologische Forschung vor methodische Herausforderungen gestellt wird. Neuen Anforderungen bewusst und reflexiv zu begegnen, sie mitzugestalten, abzuwägen und mit der bestehenden Forschungspraxis in Einklang zu bringen ist eine gemeinsame Aufgabe der Disziplin, die nicht im Rahmen einzelner Forschungsprojekte gelingen kann, sondern methodologischer Diskussionen bedarf, zu denen das Schwerpunktheft einige Anregungen liefert.
Im Schwerpunktheft werden viele methodische Herausforderungen und neue Entwicklungen der soziologischen Arbeitsforschung vertieft diskutiert. Gleichwohl bleibt natürlich weiterer Diskussions- und Reflexionsbedarf bestehen, weil viele Aspekte nicht behandelt werden konnten und auch weil die genannten Einflussfaktoren selbst dynamisch sind. Aktuell bleiben wird sicherlich die Frage nach der Fallkonstruktion: Was als diejenigen Einheiten bzw. diejenigen Kontexte bestimmt wird, in denen Arbeit zu untersuchen ist, bleibt weiterhin in Bewegung. Im Zuge der Digitalisierung sowie der Erwerbshybridisierung dürfte sich der Trend, dass Betriebe als sozialräumlich-organisationale Einheit von Arbeit an Bedeutung verlieren, fortsetzen. Die Reaktion darauf kann aber nicht allein eine stärkere Subjektorientierung der Forschung sein, denn auch die strukturelle Dimension der Integration von Arbeitstätigkeiten, der Steuerung von Arbeit sowie deren Implikationen für Herrschaftsstrukturen bleibt relevant, auch wenn sie womöglich empirisch weniger konkret fassbar ist. Damit ist die Frage weiterhin zu reflektieren, wie Algorithmen und andere Formen digitaler Artefakte, die gleichsam unter der Oberfläche direkt les- und interpretierbarer visueller, akustischer und sprachlicher Daten liegen, methodisch untersucht werden können. Ob die Weiterentwicklungen der empirischen Sozialforschung bei der Analyse digitaler Verhaltensdaten („Computational Social Science“) oder die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz hierbei hilfreich sein können, was dabei zu beachten ist und welche Risiken sich daraus ergeben, war nicht Gegenstand dieses Schwerpunkthefts, wirft aber drängende Fragen auf.
Weiterhin relevant bleiben dürfte auch die Frage, welche Tätigkeitsformen in den Gegenstandsbereich der Arbeitsforschung inkludiert werden sollten. In der aktuell wieder aufgeflammten Diskussion um den Arbeitsbegriff und seine Erweiterung (Haubner/Pongratz 2021) ist auch die methodische Dimension wichtig. Einige Beiträge haben Aspekte dieser Diskussion aufgegriffen, doch welche Konsequenzen sich daraus für verschiedene Forschungsdesigns und die Zusammenführung von Forschungsergebnissen aus unterschiedlichen Ansätzen ziehen lassen, konnte in diesem Schwerpunktheft nicht umfassend erörtert werden. Ähnliches gilt für Aspekte einer stärkeren Internationalisierung der Forschung, die nicht nur Fragen nach der Übertragbarkeit von methodischen Zugängen auf andere Forschungskontexte aufwirft, sondern auch Fragen der gegenseitigen Verständigung stellt und den erweiterten Arbeitsbegriff aus einer anderen Perspektive reflektiert.
Auch wenn im Schwerpunktheft diverse methodische Zugänge beleuchtet wurden, bleiben zahlreiche Erweiterungen im Methodenrepertoire noch unerwähnt bzw. wenig diskutiert. Qualitative Sekundäranalysen wurden zwar behandelt, doch die Möglichkeiten der sekundäranalytischen Nutzung qualitativer wie quantitativer Daten für die Felderschließung oder den Einsatz im Rahmen von Mixed-Methods-Designs konnten nicht erörtert werden (Hense 2017). Des Weiteren wurden die Möglichkeiten verschiedener visueller Methoden (Breckner 2012; Rose 2022; Bohnsack u.a. 2015) für die Erforschung von Arbeit nicht diskutiert, obschon sie neue Möglichkeiten zur Erhebung und Analyse von Forschungsdaten darstellen sowie zur Kommunikation von Forschungsergebnissen genutzt werden können. Gerade im Kontext der Transferforschung sowie in transdisziplinären Forschungssettings dürften ferner Entwicklungen im internationalen Methodendiskurs zu „arts-based research“ und verschiedenen Varianten der Kombination von künstlerischer und wissenschaftlicher Tätigkeit interessant sein (Barone/Eisner 2012; Knowles/Cole 2008; Rolling 2013). Auch auf Familien-, Haushalts- oder Mehrgenerationen-Interviews oder Ortsbegehungen und Haustürgespräche, die in jüngster Zeit (u.a. am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen) für arbeitssoziologische Studien genutzt werden, konnten wir im Schwerpunktheft nicht weiter eingehen. Schließlich haben wir der aktuell sowohl in der qualitativen als auch der quantitativen Forschung neu aufgeflammten Diskussion um Gütekriterien (Strübing u.a. 2018; Otte u.a. 2023; Schneijderberg 2023) keinen Raum geben können. Zu prüfen wäre jedoch, was diese Debatten für die Arbeitsforschung bedeuten, wie sich die Disziplin hierzu positioniert und welche Impulse die Arbeitsforschung aus ihrer Forschungspraxis zu diesen Debatten beitragen kann.
Gerade die im Abschnitt 1.3 aufgeworfenen Fragen nach den diversen gesellschaftlichen Erwartungen an die wissenschaftliche Tätigkeit und den Konsequenzen der Umsetzungsorientierungen und Verregelungen für die Arbeitsforschung und die in ihr tätigen Wissenschaftler:innen sind noch ein sehr offenes Feld. Insbesondere scheint es uns wichtig, den Umgang mit den vielfältigen, teils widersprüchlichen und überbordenden Erwartungen unterschiedlicher Öffentlichkeiten von Forschung und ihren Auswirkungen auf Forschungsstrategien verstärkt innerhalb der Disziplin in den Blick zu nehmen. So konnten u.a. die monetären und organisatorischen Rahmenbedingungen von Forschung im Schwerpunktheft nicht in ausreichender Breite und Tiefe behandelt werden. Sie bleiben jedoch relevant in ihren Konsequenzen, so etwa hinsichtlich der Wahl von Forschungsdesigns: Welcher Typus von Forschung wird von den Förderinstitutionen in Zukunft gefördert werden, welche Rolle spielen politische Zielsetzungen, aber auch die Arbeitsbedingungen der Forschenden? Was bedeutet dies für die institutionellen Orte der Arbeitsforschung (etwa Universitäten ebenso wie außeruniversitäre Institute) mit ihren jeweils unterschiedlichen Bedingungen? Auch in dieser Hinsicht dürften sich – etwa in Zusammenhang mit dem Regierungswechsel wie auch mit fortgesetzten ökonomischen Krisentendenzen – Änderungen und Herausforderungen ergeben, die sich in der Gegenstandsdefinition der Forschung, aber auch in forschungsökonomischen Fragen (z.B. der Wahl von Erhebungsmethoden nach ihrer Aufwendigkeit) niederschlagen können. Ebenso wichtig dürfte eine der Dauerfragen der Arbeitsforschung hinsichtlich ihrer methodischen Konsequenzen bleiben: das Verhältnis von wissenschaftlicher Analyse und praktischer Gestaltung. Dies berührt zugleich die Begründung eines Kritikbegriffs der Arbeitsforschung wie auch ihr Verhältnis zu den Gestaltungsakteuren im Betrieb, etwa auch den Interessenvertretungen, die häufig die relevanten Praxispartner:innen der Forschenden sind. Insofern kann und will dieses Schwerpunktheft Anregungen und Anstöße für die Methodendebatten der Arbeitsforschung geben, die hoffentlich weiterhin lebhaft bleiben werden.
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© 2025 Andrea Hense, Wolfgang Dunkel, Wolfgang Menz, Sarah Nies, Daniela Rastetter, publiziert von De Gruyter
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz.
Articles in the same Issue
- Frontmatter
- Für Walther Müller-Jentsch
- Editorial: Arbeit beforschen
- Artikel
- Auf dem Weg zu einer umfassenden Forschungsperspektive auf die lebendige Arbeit
- Arbeit als konjunktiven Erfahrungsraum rekonstruieren
- Arbeitsorientierungen in der spätmodernen Arbeitswelt
- Gegenstand Arbeitswelt
- Qualitative Sekundäranalyse als Forschungsstrategie in der Arbeitsforschung
- Forschungsethik in der Arbeitssoziologie
- Transdisziplinarität in der BMBF-geförderten Arbeitsforschung
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