Zu den Anfängen der deutschsprachigen Fachliteratur über die Beizjagd
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Martina Giese
Sieht man von reinen Übersetzungen erhaltener lateinischer Vorlagen – wie etwa dem 23. Buch der Zoologie des Albertus Magnus (gest. 1280) und dem 10. Buch der ›Ruralia commoda‹ des Petrus de Crescentiis (gest. 1321) – einmal ab, so beschränkt sich das vor 1500 entstandene deutschsprachige Fachschrifttum zur Beschaffung, Abrichtung, Haltung und Heilung von für die Jagd gezähmten Greifvögeln auf nur wenige Beispiele. Gemeinsam teilen sie das Schicksal anonymer Überlieferung, haben wegen ihres durchweg starken Praxisbezugs jedoch als Aufzeichnungen erfahrener Jäger bzw. Falkner zu gelten. Interesse wecken diese Werke nicht allein wegen ihres konkreten Inhalts, sondern ebenso wegen der in ihnen faßbaren Fachterminologie. Sie sind Zeugnisse einer um schriftliche Fixierung in der Volkssprache und damit um schichtenspezifische Weitergabe ihres Wissens bemühten Spezialistengruppe, die sich möglicherweise sogar beruflich mit der Beizjagd als Teilgebiet der im Mittelalter als ›ars mechanica‹ eingestuften ›venatio‹ befaßte.
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003
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