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Präpositionalobjektsätze im europäischen Vergleich

  • Lutz Gunkel and Jutta M. Hartmann
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Deutsch in Europa
This chapter is in the book Deutsch in Europa

Abstract

In diesem Beitrag werden Präpositionalobjektsätze - also Satze, die in der Funktion von präpositionalen Objekten stehen, - aus ausgewahlten germanischen und romanischen Sprachen sprachvergleichend betrachtet. Dabei zeigen sich zwei verschiedene Strategien, die Verbindung von Präposition und Satz herzustellen: direkt, indem die Praposition einen Satz selegiert, und indirekt uber die Anbindung mit einer komplexen Proform. Erstere Strategie sehen wir im Schwedischen (stellvertretend für die nordgermanischen Sprachen) und auch im Französischen und Italienischen (mit einer coverten Präposition). Im Niederländischen und Deutschen findet sich die zweite Strategie, bei der Satze mithilfe eines Pronominaladverbs angebunden werden. Eine genauere Analyse dieser beiden germanischen Sprachen zeigt, dass im Deutschen Pronominaladverb und Satz eine Konstituente bilden können, wahrend dies im Niederländischen nicht möglich ist. Alle analysierten Sprachen haben gemeinsam, dass das präpositionale Element (Präposition oder Pronominaladverb) abwesend sein kann oder muss. Dabei lasst sich anhand von Pronominalisierung, Topikalisierung und W-Extraktion zeigen, dass das P-Element syntaktisch präsent als leeres Element (covert) realisiert werden muss, da diese Satze mit und ohne P-Element Eigenschaften der PO-Satze haben und mit DO-Sätzen kontrastieren.

Abstract

In diesem Beitrag werden Präpositionalobjektsätze - also Satze, die in der Funktion von präpositionalen Objekten stehen, - aus ausgewahlten germanischen und romanischen Sprachen sprachvergleichend betrachtet. Dabei zeigen sich zwei verschiedene Strategien, die Verbindung von Präposition und Satz herzustellen: direkt, indem die Praposition einen Satz selegiert, und indirekt uber die Anbindung mit einer komplexen Proform. Erstere Strategie sehen wir im Schwedischen (stellvertretend für die nordgermanischen Sprachen) und auch im Französischen und Italienischen (mit einer coverten Präposition). Im Niederländischen und Deutschen findet sich die zweite Strategie, bei der Satze mithilfe eines Pronominaladverbs angebunden werden. Eine genauere Analyse dieser beiden germanischen Sprachen zeigt, dass im Deutschen Pronominaladverb und Satz eine Konstituente bilden können, wahrend dies im Niederländischen nicht möglich ist. Alle analysierten Sprachen haben gemeinsam, dass das präpositionale Element (Präposition oder Pronominaladverb) abwesend sein kann oder muss. Dabei lasst sich anhand von Pronominalisierung, Topikalisierung und W-Extraktion zeigen, dass das P-Element syntaktisch präsent als leeres Element (covert) realisiert werden muss, da diese Satze mit und ohne P-Element Eigenschaften der PO-Satze haben und mit DO-Sätzen kontrastieren.

Chapters in this book

  1. Frontmatter I
  2. Vorwort V
  3. Inhalt VII
  4. Deutsch in Europa – sprachpolitisch, grammatisch, methodisch XI
  5. Sprach(en)politik in Europa
  6. Johannes Ebert (München) Per Anhalter durch die Deutsch-Galaxis: Zur Situation der deutschen Sprache in Europa 1
  7. Deutsch als Sprachmanagement-Objekt in Europa: Akteure, Interessen und Hindernisse 17
  8. Über Grenzen. Deutschsprachige Minderheiten in Europa 35
  9. Deutsch als Fremdsprache in Europa: das „Ökosystem“ Germanistik und seine Nachhaltigkeit 55
  10. Erwerb, Konvergenzen, Divergenzen und Wandel des Deutschen im Europäischen Kontext
  11. Erwerbsprofile des Deutschen im mehrsprachigen Kontext 75
  12. Vergleichende Graphematik 93
  13. Präpositionalobjektsätze im europäischen Vergleich 111
  14. Über die Diffusion von /y/ in Europa und wie viel Verantwortung das Deutsche dafür trägt 135
  15. Gibt es einen deutschen Neo-Standard und – wenn ja – wie verhält er sich zu den Entwicklungen der Standards anderer europäischer Sprachen? 159
  16. Methoden – Sprachressourcen und Infrastrukturen
  17. Multilinguale Sprachressourcen für die linguistische Forschung 189
  18. Von monolingualen Korpora über Parallelund Vergleichskorpora zum Europäischen Referenzkorpus EuReCo 209
  19. Tiefe Analyse von Lernerkorpora 235
  20. Methodenmesse
  21. KorAP und EuReCo – Recherchieren in mehrsprachigen vergleichbaren Korpora 287
  22. Das Informationssystem grammis als Ressource für die internationale Germanistik 295
  23. CoMParS: Eine Sammlung von multilingualen Parallelsequenzen des Deutschen und anderer europäischer Sprachen 301
  24. InterCorp: viele Sprachen – ein Korpus 311
  25. Das ZDL-Regionalkorpus: Ein Korpus für die lexikografische Beschreibung der diatopischen Variation im Standarddeutschen 317
  26. Rover und TüNDRA: Such- und Visualisierungsplattformen für Wortnetze und Baumbanken 323
  27. Verbundprojekt CLARIAH-DE – Eine nachhaltige Forschungsinfrastruktur für die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften 329
Downloaded on 1.10.2025 from https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110731514-008/html
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