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VI. Wissenschaftliche Suchmaschinen und Spezialsuchmaschinen

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Informationsressourcen
Ein Kapitel aus dem Buch Informationsressourcen
303 VI. Wissenschaftliche Suchmaschinen und Spezialsuchmaschinen In den letzen Jahren wurden verstärkte Anstrengungen unternommen, um zumin-dest für Bereiche der wissenschaftlichen Informationsrecherche Alternativen zu den allgemeinen Suchmaschinen zu entwickeln. Zu den bereits etablierten Such-diensten dieser Art gehören die Suchmaschine Base der Universität Bielefeld sowie die Suchmaschine OAIster, die inzwischen in den Rechercheverbund WorldCat/OCLC integriert wurde. Auf europäischer Ebene wurde das Projekt Quaero ins Leben gerufen und das Bundesministerium für Wirtschaft und Techno-logie fördert derzeit im Projekt Theseus die Entwicklung neuer Technologien, die für ein Internet der Dienste (Projektname)stehen sollen. Bei den gegenwärtig schon im Einsatz befindlichen wissenschaftlichen Such- maschinen spielen vor allem zwei Arten eine Rolle: entweder es handelt sich um Suchdienste, die zwar auf konventioneller Suchmaschinentechnologie beruhen, jedoch nur in einem für sie relevanten Suchraum Dokumente indexieren, oder sie setzen neue, semantische Technologien ein, um bessere Suchergebnisse zu er-zielen. Auch eine Kombination aus beiden Methoden ist möglich. Bei einem Teil dieser Suchmaschinen basiert die Kommunikation zwischen dem Datenprovider (Server) und dem Serviceprovider (Client) auf dem Protocol forMetadata Har-vesting der Open Archives Initiative (OAI-PMH), das als einfacher, offener Stan-dard von vielen Informationssystemen im wissenschaftlichen Bereich unterstützt wird. Ein eingeschränkter Suchraum kann fachübergreifend sein, z.B. bezogen auf Ser-ver einer bestimmten Art (OAI-Server), auf Institutionen einer bestimmten Art (z.B. Hochschulserver) oder auf Dokumente eines bestimmten Typs (z.B. Zeitschriften-aufsätze, Patente). Er kann darüber hinaus auch fachbezogen sein, indem nur fach-liche Quellen ausgewertet werden. Als Beispiel kann die Spezialsuchmaschine PsychSpider zum Fachgebiet Psychologie genannt werden, die nur auf wissen-schaftliche Server und Quellen zugreift (s.S. 339). Nachfolgend werden fünf interdisziplinäre Suchmaschinenprojekte vorgestellt, die unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen: Base als eine der weltweit größten Suchmaschinen für frei zugängliche OAI-Dokumente; Scirus und Scopus,die hyb-riden Suchmaschinen des Verlages Elsevier für wissenschaftliche Dokumente und Websites, Google Scholar, das zusätzlich auch Methoden der Zitationsanalyse ein-setzt und Dandelon, ein aus dem Bibliotheksumfeld stammendes Projekt, in dem semantische Methoden bei der Suche zur Anwendung kommen.

303 VI. Wissenschaftliche Suchmaschinen und Spezialsuchmaschinen In den letzen Jahren wurden verstärkte Anstrengungen unternommen, um zumin-dest für Bereiche der wissenschaftlichen Informationsrecherche Alternativen zu den allgemeinen Suchmaschinen zu entwickeln. Zu den bereits etablierten Such-diensten dieser Art gehören die Suchmaschine Base der Universität Bielefeld sowie die Suchmaschine OAIster, die inzwischen in den Rechercheverbund WorldCat/OCLC integriert wurde. Auf europäischer Ebene wurde das Projekt Quaero ins Leben gerufen und das Bundesministerium für Wirtschaft und Techno-logie fördert derzeit im Projekt Theseus die Entwicklung neuer Technologien, die für ein Internet der Dienste (Projektname)stehen sollen. Bei den gegenwärtig schon im Einsatz befindlichen wissenschaftlichen Such- maschinen spielen vor allem zwei Arten eine Rolle: entweder es handelt sich um Suchdienste, die zwar auf konventioneller Suchmaschinentechnologie beruhen, jedoch nur in einem für sie relevanten Suchraum Dokumente indexieren, oder sie setzen neue, semantische Technologien ein, um bessere Suchergebnisse zu er-zielen. Auch eine Kombination aus beiden Methoden ist möglich. Bei einem Teil dieser Suchmaschinen basiert die Kommunikation zwischen dem Datenprovider (Server) und dem Serviceprovider (Client) auf dem Protocol forMetadata Har-vesting der Open Archives Initiative (OAI-PMH), das als einfacher, offener Stan-dard von vielen Informationssystemen im wissenschaftlichen Bereich unterstützt wird. Ein eingeschränkter Suchraum kann fachübergreifend sein, z.B. bezogen auf Ser-ver einer bestimmten Art (OAI-Server), auf Institutionen einer bestimmten Art (z.B. Hochschulserver) oder auf Dokumente eines bestimmten Typs (z.B. Zeitschriften-aufsätze, Patente). Er kann darüber hinaus auch fachbezogen sein, indem nur fach-liche Quellen ausgewertet werden. Als Beispiel kann die Spezialsuchmaschine PsychSpider zum Fachgebiet Psychologie genannt werden, die nur auf wissen-schaftliche Server und Quellen zugreift (s.S. 339). Nachfolgend werden fünf interdisziplinäre Suchmaschinenprojekte vorgestellt, die unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen: Base als eine der weltweit größten Suchmaschinen für frei zugängliche OAI-Dokumente; Scirus und Scopus,die hyb-riden Suchmaschinen des Verlages Elsevier für wissenschaftliche Dokumente und Websites, Google Scholar, das zusätzlich auch Methoden der Zitationsanalyse ein-setzt und Dandelon, ein aus dem Bibliotheksumfeld stammendes Projekt, in dem semantische Methoden bei der Suche zur Anwendung kommen.
Heruntergeladen am 21.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110231205.303/html?lang=de&srsltid=AfmBOopzJlJ2iCQd5Rw82acOMjJ1Ko6uoe9ubGQq-dqqAuZquGWmfDJk
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