Ausweglose Geschichte – Ausgang: Religion?
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Gregor Taxacher
Abstract
In der gegenwärtig die Kirchen erfreuenden Renaissance des Religiösen erinnert dieser Essay an die christliche Religionskritik Dietrich Bonhoeffers, die Evangelium und kirchliche Praxis von der Warenförmigkeit der Bedürfnis-Religion abhebt. Dass Bonhoeffers radikale theoretische und praktische Thesen in der Nachkriegszeit letztlich nicht gehört werden konnten, führt der Aufsatz auf die Verdrängung der Tätergeschichte und damit der konkreten Geschichte des Christentums im Nationalsozialismus zurück. Die politische Theologie der »68er« wiederum brach unter der postmodernen Dekonstruktion des Utopischen weitgehend zusammen. Religion präsentiert sich heute als Rettung aus einer alternativlos gewordenen Geschichte. Indem die Kirchen diese neue nach-bürgerliche Religion hofieren, versuchen sie sich der zweifelhaften Rolle des Christentums in der Geschichte zu entledigen, fliehen aber in eine Geschichtslosigkeit, die die echte Transzendenz des Evangeliums nicht wahrt.
© 2014 by Gütersloher Verlagshaus
Artikel in diesem Heft
- Die Autoren dieses Heftes
- Zu diesem Heft
- HAUPTARTIKEL
- Zur Charakterisierung und kritischen Rekonstruktion des Lebenswerks von Manfred Josuttis
- Simon aus Galiläa
- Ausweglose Geschichte – Ausgang: Religion?
- Das Recht des Kindes auf Bildung
- Kinder – Theologie
- ZUR SITUATION
- Die Regensburger Papstrede als Rede des Jahres 2006
- Ordination für alle?
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