Von Parodien deutscher Dichtung, dem Nachleben von Isaak Euchels ›Reb Henoch‹ und anderen Lesestoffen der Berliner Juden: Die Kolportagereihe ›Gedichte und Scherze in jüdischer Mundart‹
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Roland Gruschka
Mitte des 19. Jahrhunderts gab ein jüdischer Kleinverleger und Kolporteur in Berlin eine Reihe von Groschenheften »in jüdischer Mundart« heraus, in welcher nicht nur Juden und Jiddisch zum Gegenstand subliterarischer Unterhaltung dienten. Die »Gedichte und Scherze in jüdischer Mundart« – so der vollständige Name der Reihe – erschienen von 1859 bis 1877, einige Nummern in mehreren Auflagen. Eine Handvoll Jiddisten und Judaisten, unter ihnen Max Weinreich, widmete der Serie im Zuge ihrer Forschungen ein paar verstreute Bemerkungen, ansonsten hat sie aber bisher kaum Beachtung gefunden. Es ist daher das Verdienst von Walter Röll (Trier), die Jiddistik und Germanistik nach langer Zeit wieder auf diese Serie aufmerksam gemacht zu haben. Eine Beschäftigung mit dieser Reihe könnte unser Bild von jüdischer Alltagskultur in Deutschland um einige Facetten bereichern und wird zur allgemeinen Forschung über populäre Lesestoffe und ihre Leser wie auch über den Koportagebuchhandel beitragen.
© Max Niemeyer Verlag GmbH, Postfach 2140, D–72011 Tübingen, 2003
Artikel in diesem Heft
- Überleben durch Kooperation mit dem »Feind«? Deutungen von Krieg und Frieden in der Gründungslegende des rabbinischen Judentums
- Zur sozialen Hierarchie der Judenheit in Spätantike und Frühmittelalter
- Die Judensteuerliste Markgraf Albrechts von Brandenburg aus dem Jahr 1461
- Juden in Paris und Berlin. Zur Berichterstattung über die Französische Revolution in Berliner Zeitungen und Zeitschriften (1789–1791)
- Salomon Formstechers »Religion des Geistes« – Versuch einer Neulektüre
- Der frühe Hermann Cohen und die Völkerpsychologie
- Von Parodien deutscher Dichtung, dem Nachleben von Isaak Euchels ›Reb Henoch‹ und anderen Lesestoffen der Berliner Juden: Die Kolportagereihe ›Gedichte und Scherze in jüdischer Mundart‹
- Das Tagebuch der Šejna Gram – ein historisches Dokument und Zeugnis eines menschlichen Schicksals
- Henry Wassermann, die deutsche Kollektivschuld und das Ausbleiben des Messias
- Die Welt der »Jüdischen Studien« – von außen betrachtet
- Der Centralverein in neuer Perspektive? Zur »ideengeschichtlichen« Monographie des Sozialhistorikers Avraham Barkai
- »Mährischen Volkes Weisen«. Das Olmützer »Lexikon deutschmährischer Autoren«
- »Die Schauspieler haben es wohl in der Emigration am schwersten«. Anmerkungen zu einem Standardwerk über Verfolgung und Exil deutschsprachiger Theaterkünstler
- »Polemisch mäandrierende Prosa«. Zu Anton Kuhs geistiger Signatur aus Anlaß einer Neuausgabe seines Buchs »Juden und Deutsche«
- »und alles war ihm Opfertod: Erinnern«. Eine Rezension und ein Nachruf – Armin A. Wallas in memoriam
- Rezensionen
- Zur Dokumentation jüdischer Ritualbauten in Brandenburg
- Namen- und Ortsregister
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