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Analysen und Dokumente

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Buch Noch nicht erschienen 2024
Band 060 in dieser Reihe
Für die Steuerung politischer Strafprozesse war in der DDR außer der Staatssicherheit auch die Staatsanwaltschaft verantwortlich. Staatsanwälte sicherten die Ermittlungsergebnisse der MfS-Untersuchungsabteilungen im Zuge der Anklageerhebung formal-juristisch ab. Ihrer gesetzlichen Rolle als »Hüterin des Rechts« kam die Staatsanwaltschaft in diesen Verfahren allerdings nur mit deutlichen Abstrichen nach. Die vorliegende Untersuchung zeigt anhand neuer Fall- und Aktenanalysen, dass das Mit- und Nebeneinander beider Institutionen über die Jahre variierte und dass die gesetzliche Rolle der Staatsanwaltschaft zu einer verstärkten formalen Rechtsförmigkeit in MfS-Verfahren beigetragen hat. Insbesondere detaillierte Textvergleiche zwischen MfS-Ermittlungsberichten und Anklageschriften machen die politische Strafjustiz als äußerlich regelorientiertes, im MfS geheimpolizeilich, politisch und rechtlich vorselektiertes sowie von Staatsanwälten juristisch und rechtsideologisch nachpräpariertes machtpolitisches Sanktionsinstrument der SED-Herrschaft deutlich.
Buch Noch nicht erschienen 2021
Band 057 in dieser Reihe

Die Beziehung zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit und dem polnischen Innenministerium bzw. dessen Geheimdienst war eine der schwierigsten innerhalb des Warschauer Paktes. Der Band beschreibt das Mit- und Gegeneinander beider Geheimdienste anhand umfangreicher Quellenrecherchen und in detaillierter Betrachtung ihrer divergierenden Interessenlagen. Hinter der Fassade einer offiziell verordneten und vertraglich vereinbarten Freundschaft herrschte abgrundtiefes Misstrauen. Die polnische Perspektive offenbart zudem überraschende Schwachstellen der Stasi. Den zeitlichen Schwerpunkt bilden die Jahre 1974 bis 1990, doch nimmt die Studie auch die frühen Jahre seit 1949 in den Blick. Im frostigen Verhältnis der verbündeten Geheimdienste spiegelt sich stets auch das problematische Verhältnis der beiden »Bruderstaaten« zueinander.

Buch Noch nicht erschienen 2021
Band 056 in dieser Reihe

Die Beschaffung und Verarbeitung von Informationen ist eine zentrale Aufgabe eines jeden Geheimdienstes. Die Stasi wollte allerdings keineswegs undifferenziert »alles« wissen und überwachte auch nicht flächendeckend. Ihre Aufmerksamkeit galt insgesamt wesentlich stärker Staat, Wirtschaft und militärischer Abwehr als »Staatsfeinden« und Oppositionellen.

Die Arbeitsweise der Stasi war dabei keineswegs so anachronistisch, wie die überlieferten Akten- und Karteikartenberge es vermuten lassen. Die Informationsspezialisten des MfS hatten seit den 1960er-Jahren daran gearbeitet, durch gezielte Infomationsgewinnung und -analyse die Überwachungsmethoden zu optimieren. Auch wenn ihre kybernetische Utopie scheiterte, vollzog das MfS damit wichtige Schritte auf dem Weg in den digitalen Überwachungsstaat. Dieses Buch unternimmt es, die Forschungslücke zu diesem Aspekt der Geschichte der DDR-Geheimpolizei zu schließen.

Buch Noch nicht erschienen 2019
Band 055 in dieser Reihe

»Stellt die Bürger ruhig!« lautete die Devise von Wirtschaftsfunktionären und Politikern angesichts der sich zuspitzenden Umweltkonflikte im Chemierevier Halle-Bitterfeld. Die ohnehin akuten Umweltprobleme der Region wurden durch die zunehmende ökonomische Überforderung der DDR verschärft und führten zu einer konfliktträchtigen Situation, die in den 1980er-Jahren auch den Staatssicherheitsdienst auf den Plan rief. Die Studie zeigt, wie die Geheimpolizei angesichts einer zunehmend umweltbewussten Bevölkerung und handlungsunfähiger Behörden und Betriebe Umweltprobleme vertuschte, indem sie für eine strikte Geheimhaltung von Umweltdaten sorgte und dazu Wissensträger lückenlos überwachte und die staatlich unabhängige Umweltbewegung observierte und bekämpfte.

Buch Noch nicht erschienen 2019
Band 054 in dieser Reihe

The book analyzes the role, activities and influence of the East German Ministry of State Security (MfS or Stasi) not only in connection with the Conference for Security and Cooperation in Europe (CSCE) and its follow-up conferences (i. e., the “CSCE Process”), but also in terms of limiting its influence upon East German society in terms of improved human rights and increased human contacts between East and West. On the one hand, the MfS supported the hard line of the East German party and state leadership in the CSCE process – also, when necessary, in opposition to the Soviet Union. On the other hand, the MfS supported Moscow’s demands – also communicated by its “fraternal organ”, the KGB – that the East German leadership should conduct a policy of strict “delimitation” (Abgrenzung) with regard to West Germany in order to seal Germany’s division. In general, Minister of State Security Erich Mielke supported the hardest possible line toward West Germany, whether as a representative of the East German Party leadership with regard to Moscow or as a supporter of Moscow’s hard line for the GDR towards West Germany within the SED regime. However, the economic weakness of the GDR and the Soviet Union, further exacerbated by the arms race with NATO and especially the U.S. in the 1980’s, led to concessions by both regimes to the West both within and outside of the CSCE process that further limited the possibilities of the MfS in terms of repressing East German dissidents. More importantly, this was also the case with regard to the growing movement to emigrate from the GDR to West Germany that had developed in response to the GDR’s signing of the CSCE Final Act in Helsinki in August 1975. In the end, the Stasi, which had always been a “servant of two masters” – i. e. the East German Party and the Soviet Union, represented by the KGB – could no longer keep the domestic effects arising from the CSCE process and détente under control because of the concessions of its two erstwhile “masters” to the West.

Buch Noch nicht erschienen 2019
Band 053 in dieser Reihe
Mit seiner Fertigstellung sollte das Kernkraftwerk Greifswald fast ein Viertel des ostdeutschen Stroms produzieren. Ende der 1960er-Jahre begonnen, ist der nukleare Komplex aber niemals fertiggestellt worden, sodass die Staatssicherheit hier zweierlei zu überwachen hatte: ein Kernkraftwerk und eine Großbaustelle. Mit zuletzt 24 hauptamtlichen und mehr als 200 inoffiziellen Mitarbeitern versuchte die Stasi den größten Nuklearbetrieb der DDR mit mehreren Tausend Arbeitern und Angestellten und immenser politischer und wirtschaftlicher Bedeutung unter Kontrolle zu halten. In ihrer politischen Aufgabenstellung, der militärischen Struktur und der geheimpolizeilichen Arbeit war die Objektdienststelle der Staatssicherheit im Kernkraftwerk ein Spiegelbild der SED-Geheimpolizei insgesamt. Ihre Tätigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet blieb auffällig blass, ihre politischen Erfolge zweifelhaft. In Einzelfällen erfolgreich im Sinne ihres Auftrags war die Stasi bei der Überwachung und Verfolgung von missliebigen Arbeitern, Angestellten und Ausreiseantragstellern. Dafür legte sie politische Maßstäbe an, die den wirtschaftlichen Interessen des Kernkraftwerkes zuwiderlaufen konnten. Als zweifelhafte Leistung kann die Staatssicherheit für sich in Anspruch nehmen, an der Vertuschung des nuklearen Risikos gegenüber der DDR-Bevölkerung beteiligt gewesen zu sein.
Buch Noch nicht erschienen 2018
Band 052 in dieser Reihe
Die Stasi war ein fester Bestandteil der Planwirtschaft. Was sie in den Industriebetrieben genau machte und welche Auswirkungen damit verbunden waren, untersucht das Buch am Beispiel der drei Chemiekombinate Leuna, Buna und Bitterfeld im Bezirk Halle. Es zeigt, dass die Geheimpolizei der SED im Laufe der Jahre ein beträchtliches Aufgabenpensum erlangte: von konspirativen Ermittlungen bei Verdacht auf politische Straftaten, über die Untersuchung größerer Störfälle bis zum wirtschaftlichen und technischen Controlling bei Anlagenimporten. In der Spätphase der DDR expandierte das MfS von einer reinen Geheimpolizei zu einem Generalkontrollorgan der SED. Der Autor erklärt diesen Bedeutungszuwachs mit der ökonomischen Überforderung der DDR seit Beginn der 1970er-Jahre und der Art und Weise, wie SED und Wirtschaftsverwaltung darauf reagierten. Die Chemiekombinate waren dabei besonders von der Krise betroffen – Anlagenverschleiß, Umweltzerstörung, Personalabwanderung und Planrückstände gehörten hier zum Arbeitsalltag. Um den Totalausfall dieser für die DDR-Ökonomie wichtigen Branche hinauszuzögern, wurde der Druck auf die Führungskräfte erhöht, Vorschriften und Kontrollen verschärft und die DDR für westliche Lizenzen und Anlagen geöffnet. Diese Form der Krisenbewältigung verschaffte dem MfS neue Partner, Instrumente und Überwachungsbereiche. Anhand aussagekräftiger Fallbeispiele zeigt die Studie, wie das MfS zum Nutznießer sowohl der betrieblichen Funktionsprobleme als auch der dadurch ausgelösten Stabilisierungsbemühungen wurde.
Buch Noch nicht erschienen 2018
Band 051 in dieser Reihe

Mit bis zu 3500 Gefangenen zählte Brandenburg-Görden zu den vier größten Haftanstalten der DDR. An diesem Fallbeispiel untersucht die Studie das Funktionieren des Strafvollzugs unter den politischen Vorgaben der SED. Es ist eine bittere Ironie der Geschichte, dass das Gefängnis, in dem Generalsekretär Erich Honecker vor 1945 als politischer Häftling einsaß, in der DDR wieder dazu diente, politische Gegner gefangen zu halten.Die Studie beleuchtet auf der Grundlage zahlreicher, neu ausgewerteter Akten sämtliche Aspekte des Strafvollzugs: die Gefangenen, die Haftbedingungen, das Gefängnispersonal und die Staatssicherheit. Diese führte verdeckt Regie, indem sie Häftlinge ebenso wie deren Bewacher als Spitzel anwarb. Dabei schreckte sie noch nicht einmal vor der Instrumentalisierung des Gefängnispsychologen zurück.Die Haftwirklichkeit war durch kleinliche Regeln und die Benachteiligung der politischen Gefangenen geprägt. Es herrschte eine harte Disziplinarpraxis, die durch Willkürhandlungen von schlecht ausgebildeten und ideologisch indoktrinierten Aufsehern noch unerträglicher wurde. Fraternisierungstendenzen, die es in den fünfziger Jahren manchmal noch gab, wurden rigoros bekämpft.Die Häftlinge von Brandenburg-Görden mussten in unterschiedlichen Betrieben hart arbeiten. Zusätzlich ausgebeutet wurden sie durch das korrupte Verhalten des langjährigen autokratischen Leiters der Haftanstalt, Fritz Ackermann, der sich und seinen Leitungskadern von den Gefangenen illegal Eigenheime bauen ließ.Obwohl der Besuch westlicher Delegationen in den DDR-Gefängnissen unter Ulbricht und die Praxis des Häftlingsfreikaufs unter Honecker ein wenig zur Linderung der Haftbedingungen beitrugen, stellt sich die Frage, ob der Westen für die politischen Gefangenen in der DDR nicht mehr hätte erreichen können.

Buch Noch nicht erschienen 2018
Band 050 in dieser Reihe
Was denkt die eigene Bevölkerung? Welche Themen und welche Probleme bewegen das Volk? Welche Meinungen haben die Menschen von der politischen Elite? Diese Fragen beschäftigen die Regierenden von jeher. Während in pluralistischen Gesellschaften die Medien oder Umfragen solche Fragen beantworten können, müssen die Herrschenden in Diktaturen andere Wege gehen, um sich ein Bild von der Bevölkerungsstimmung zu machen. Dabei greifen sie auch auf nachrichtendienstliche bzw. geheimpolizeiliche Methoden zurück. Stimmungsberichte von Inlandsgeheimdiensten zählten daher in Diktaturen zu den wichtigsten Informationsquellen der Staats- und Parteiführungen. Dies galt auch für die DDR, in der das Ministerium für Staatssicherheit die SED-Führung regelmäßig über die Stimmung im Land unterrichtete. Der vorliegende Band stellt diese Stimmungsberichte in den breiteren Kontext der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Neben den Informationen des DDR-Staatssicherheitsdienstes behandeln die Beiträge auch Stimmungsberichte aus anderen kommunistischen Diktaturen wie der Sowjetunion, Bulgarien, China oder der ČSSR. Dabei geht es in synchroner wie in diachroner Perspektive um die Inhalte der Berichte, ihren Aussagewert, ihre Entstehungsbedingungen sowie ihre Rezeption durch die jeweilige politische Führung.
Buch Noch nicht erschienen 2016
Band 047 in dieser Reihe
Im Mittelpunkt des Bandes stehen die Beziehungen zwischen den Staatssicherheitsdiensten zweier verbündeter Länder: dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR und der rumänischen Securitate. Kooperierten beide Geheimpolizeien zunächst wie selbstverständlich, so entzweiten sie sich im Laufe der 1960er Jahre dauerhaft. Das MfS begriff Rumänien fortan als einen Problemfall und spionierte in dem Land. Gestützt auf Akten aus beiden Ländern, spannt dieser Band einen weiten inhaltlichen Bogen. Denn er schreitet fast alle Felder ab, auf denen MfS und Securitate gemeinsam oder in Abgrenzung zueinander unterwegs waren. Neben Mitarbeitern und Informanten nimmt er so auch die Menschen in den Blick, gegen die die Geheimpolizeien vorgingen: Menschen, die bei gemeinsamen Aktionen in Berlin gekidnappt wurden, die Opfer von Erpressung und Überwachung wurden, die über das jeweils andere Land in den Westen zu fliehen versuchten, aber auch junge kritische Schriftsteller wie der Kreis um die spätere Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller.Ausführlich werden die politischen Zusammenhänge betrachtet: die (ost)deutsch-rumänischen Verflechtungen, der rumänische Sonderweg und die Strategien des östlichen Bündnisses im Umgang mit dem schwierigen Verbündeten. Auch das Beziehungsgefüge der sozialistischen Geheimdienste insgesamt erweist sich als vielschichtig und geprägt von nationalen und einzelstaatlichen Interessen.
Buch Noch nicht erschienen 2016
Band 046 in dieser Reihe
Das Buch bietet einen Einblick in die »geheimpolizeiliche Außenpolitik« des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Da vom Beginn der 1970er Jahre an immer mehr DDR-Bürger als Touristen, Studierende, Auslandsarbeiter und Wissenschaftler ins sozialistische Ausland reisten, sah sich das MfS veranlasst, auch in den verbündeten Ländern überwachend aktiv zu werden. So stationierte es in der Sowjetunion, in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Bulgarien dauerhaft Operativgruppen, also eigene Offiziere, die die Kontrollanmaßung des MfS über die eigenen Landesgrenzen hinaus ausweiteten. Das Buch beschreibt die Struktur und Arbeitsweise der Operativgruppen und interpretiert sie als einen Vernetzungsversuch des MfS mit den kooperierenden Geheimpolizeien. Dabei agierten die MfS-Offiziere im interkulturellen Kontakt oft unsicher und unpassend. Das generelle Misstrauen der Geheimpolizeien untereinander blieb bestehen, und die Zusammenarbeit gestaltete sich von Land zu Land sehr unterschiedlich. Die exterritoriale MfS-Überwachung blieb für die davon Betroffenen nicht ohne Folgen: Sie engte die Freiheiten der Bürger ein. Doch das Tempo der grenzüberschreitenden geheimpolizeilichen Vernetzung blieb hinter dem der Gesellschaften zurück.
Buch Noch nicht erschienen 2016
Band 045 in dieser Reihe
Als der eben erst gebildete »Zentrale Ausschuss für Jugendweihe« der DDR im November 1954 völlig unvermittelt seinen Aufruf zur Jugendweihe veröffentlichte, kam dies vor allem für die Kirchen überraschend. Bereits die Jugendweihen vor 1933 hatten deutlich antikirchliche Züge getragen. Auch deshalb vertraten die Kirchen nun eine strikte Entweder-oder-Haltung, die Konfirmationen bzw. Firmungen für Jugendgeweihte ausschloss. Die Studie untersucht anhand der überlieferten Archive des Staatssicherheitsdienstes, welcher Anteil der Stasi bei der Einführung der Jugendweihe zukam. Mit Erfolg beeinflusste sie geistliche Amtsträger und versuchte, einen Keil zwischen die Gläubigen und ihre Seelsorger zu treiben. Ziel war es, Gegner der Jugendweihe mundtot zu machen. »Die Macht der Kirchen brechen« zeichnet die Anfänge der Jugendweihe in der DDR bis zum Ende der 1950er Jahre nach und klärt über die Mitwirkung der Staatssicherheit bei der Durchsetzung kirchenpolitischer Ziele auf.
Buch Noch nicht erschienen 2015
Band 044 in dieser Reihe
Im Ostberliner Bezirk Hohenschönhausen befand sich von 1951 bis 1989 das zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Die Geheimpolizei ermittelte an diesem bis 1990 streng geheimen Ort gegen rund 11 000 politische Gegner und andere Personen, die für das SED-Regime von außerordentlicher Bedeutung waren. In Hohenschönhausen bündelten sich Verfahren gegen in Ungnade gefallene Politiker, Dissidenten und Bürgerrechtler. Daneben wurden hier auch zahlreiche NS-Täter und straffällige MfS-Mitarbeiter in Untersuchungshaft gehalten. Die vorliegende Studie stellt exemplarische Häftlingsschicksale vor und zeichnet ein präzises Bild von den Haftbedingungen und Vernehmungsmethoden. Es wird deutlich, dass sich die Alltagssituation der Häftlinge und die Praktiken der Vernehmer im Laufe der Jahrzehnte erheblich veränderten. Konstant blieben dagegen die völlige Isolierung der Häftlinge und die extreme Abschottung des Geschehens nach außen mit allen ihren angsteinflößenden Wirkungen.
Buch Noch nicht erschienen 2016
Band 043 in dieser Reihe
This volume contains analyses and previously unpublished documents concerning Robert Havemann and his evolution to becoming an opponent of the SED regime. No other intellectual in the GDR was such a harsh opponent of the SED regime as Robert Havemann. A Communist and a Nazi resistance fighter through and through, Havemann was one of the leaders in erecting the new GDR. His advocacy against all forms of social and political subjugation, however, eventually turned him into an opponent of the reigning regime of the GDR. The contributions in this volume illuminate his development and look at his role in the historical shifts that took place in East Germany. The articles are complemented by the publication of important documents from his estate and the Stasi reports on his spectacular lectures held in 1964.
Buch Noch nicht erschienen 2015
Band 042 in dieser Reihe

Auf offener Straße brutal überfallen, in vertrauter Umgebung betäubt und entführt oder durch perfide Täuschungen auf DDR-Gebiet gelockt und rechtswidrig festgehalten. Etwa 400 Menschen teilen ein Schicksal: Sie wurden in den 1950er und 1960er Jahren aus der Bundesrepublik und vor allem aus West-Berlin in die DDR verschleppt und dort inhaftiert. Viele kehrten erst nach Wochen, Monaten oder gar Jahren aus der DDR-Haft zurück. Manche verschwanden für immer. Verantwortlich für die Entführungsaktionen war in erster Linie das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das anfangs unter Anleitung des sowjetischen Geheimdienstes agierte.Es ist ein unbekanntes Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte. Auf Grundlage zahlreicher MfS-Akten und bundesdeutscher Unterlagen analysiert die Studie die Mechanismen und Funktion der Entführungspraxis des MfS. In Anlehnung an die Gewalt- und Täterforschung begibt sie sich auf die Spuren der Entführungsopfer und Entführer.

Ausgezeichnet mit dem Opus Primum 2015!

Buch Noch nicht erschienen 2014
Band 041 in dieser Reihe
Das Abhören von Telefongesprächen gehört zur Geschichte der Telefonkommunikation. Auch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hat trotz eines unterentwickelten Telefonnetzes in der DDR eifrig Telefonate abgehört, mitgeschnitten und die daraus gewonnenen Informationen für die geheimpolizeiliche und geheimdienstliche Tätigkeit verwendet. Dafür unterhielt die Staatssicherheit eigene Abteilungen, die im Auftrag anderer MfS-Diensteinheiten gezielt Telefongespräche in der DDR, in der Bundesrepublik und auch im grenzüberschreitenden Telefonverkehr überwachten.Einer historischen Beschäftigung mit den Ergebnissen dieser Abhörpraxis sind aus datenschutzrechtlichen Gründen sehr enge Grenzen gesetzt. In diesem Buch werden erstmals Quellen veröffentlicht, die auf Telefonüberwachungsmaßnahmen zurückgehen. Neben der wissenschaftlichen Edition von rund 150 Quellen werden der zeithistorische Kontext beleuchtet, der Quellenwert diskutiert und in einem Essay aus Zeitzeugensicht die Abhörpraxis und die Folgen dargestellt. Außerdem wird die technische Arbeitsweise der Stasi-Abhörspezialisten beleuchtet. Das Buch stellt somit eine bislang wenig bekannte Quellengruppe vor, entwirft neue Blickwinkel auf die Geschichte von SED-Diktatur, MfS und Opposition und enthält vielfältige Forschungsanregungen.
Buch Noch nicht erschienen 2015
Band 040 in dieser Reihe
An der Ostsee wurde in der DDR nicht nur Urlaub gemacht. Hier befanden sich die wichtigsten Werften und Häfen. Am Greifswalder Bodden lieferte ein Atomkraftwerk zehn Prozent des im Land verbrauchten Stroms. Es war nicht das einzige Prestigeobjekt der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Norden der DDR. Aus den altehrwürdigen Hansestädten Wismar, Rostock und Greifswald wollte die Führung in Ost-Berlin sozialistische Vorzeigestädte machen. Ein Unterfangen, das nicht zuletzt auf Kosten der alten Bausubstanz realisiert werden sollte. Wie überall in der DDR widersprachen Menschen der Politik der SED. Einzelne leisteten darüber hinaus Widerstand. Sie verteilten Flugblätter, schrieben nachts systemkritische Losungen an Hauswände oder zerstörten Agitationstafeln. Manche suchten nach Gleichgesinnten, um mit ihnen gemeinsam etwas gegen die Partei zu unternehmen. Wer sich in der DDR auflehnte, gehörte zu einer kleinen Minderheit im Lande. Stets gab es genügend Stimmen, die sich gegen jede Form von Verweigerung oder gar Widerstand aussprachen. Die meisten Menschen hatten sich in der DDR eingerichtet und mit den Verhältnissen arrangiert. Um jene Menschen, die es trotzdem wagten gegen die Verhältnisse aufzubegehren, um ihre Motive, um das, was sie taten, und wie ihre Mitmenschen auf sie reagierten geht es in diesem Buch. Christian Halbrock nimmt Verweigerung, Widerstand und Opposition zwischen 1950 und 1989 im Norden der DDR exemplarisch in den Blick. Im Zentrum steht dabei die Überlieferung des Ministeriums für Staatssicherheit, die systematisch gesichtet und quellenkritisch ausgewertet wurde.
Buch Noch nicht erschienen 2014
Band 037 in dieser Reihe
Ikea, Quelle, Aldi – viele westliche Firmen ließen in der DDR produzieren. 250 ostdeutsche Betriebe beschäftigten neben »freien« Arbeitern aber auch Häftlinge, darunter politische Gefangene. Diese verdienten daran kaum – den Profit machten die Westkonzerne sowie SED-Firmen als Zwischenhändler.Möbel, Strumpfhosen, Schreibmaschinen, Fotokameras, Werkzeugkästen und Motorradteile stammten ganz oder teilweise aus Haftanstalten wie Halle oder Hoheneck, Bautzen oder Brandenburg. Das Versandhaus Neckermann etwa bezog Fernseher, der Stahlkonzern Mannesmann Eisenwaren und die Drogeriekette Schlecker Haushaltskerzen, die von Gefangenen gefertigt worden waren. Zumindest der Konzernleitung von Quelle war bekannt, dass Häftlingsarbeiterinnen die von ihr vertriebene Bettwäsche genäht hatten.Die preisgünstige Ware wurde ebenso nach Westeuropa wie in den Nahen Osten verkauft. Industrie und Handel sahen angesichts niedriger Produktionskosten in der DDR über die Arbeitsbedingungen hinweg. Die Bundesregierung wollte in den achtziger Jahren zwar die DDR-Importe von Möbeln und Strumpfhosen drosseln, doch nur zum Schutz der heimischen Wirtschaft. Dabei war längst bekannt, dass Gefangene diese Waren fertigen mussten.Charakteristisch für die Arbeit von politischen Häftlingen in DDR-Gefängnissen war, dass sie zusammen mit Kriminellen arbeiten mussten. Sie hatten mehr als »freie« Beschäftige zu leisten, verdienten aber wesentlich weniger als diese. Vielfach brachten veraltete Maschinen sie dabei in Lebensgefahr oder ruinierten ihre Gesundheit.Tobias Wunschik belegt mit neuen Aktenfunden, wie die Gefangenen ausgebeutet wurden und welche Firmen davon profitierten. Er beschreibt das Geschäft mit der Ware aus den DDR-Haftanstalten als Teil des innerdeutschen Handels.
Buch Noch nicht erschienen 2014
Band 035 in dieser Reihe
In den frühen 1980er Jahren lockerte die SED ihre kulturpolitischen Vorgaben und schien damit in der DDR Raum für neue formale und inhaltliche Ansätze zu geben. Auch fernab von Berlin nutzten unkonventionelle Nachwuchskünstler ihren vermeintlichen Spielraum. In Gera, einer von Industrie und Verwaltung geprägten Bezirkstadt, entstand mit der Gruppe »Liedehrlich« (u.a. mit Stephan Krawczyk), dem Gesangsduo Görnandt und Rönnefarth und dem örtlichen Puppenspiel ein kleines Zentrum alternativer Popularkultur, das zum Gegenstand eines bemerkenswerten Kulturkonfliktes wurde, in dem die verschiedenen staatlichen Akteure an sehr unterschiedlichen Strängen zogen. Während die zuständigen Kulturpolitiker die Künstler förderten oder zumindest tolerierten, betrachtete die örtliche Staatssicherheit sie von Anfang an als »feindlich-negativ« und bekämpfte sie mit der aufwendigsten Vorgangsart, die ihr zur Verfügung stand, einem »Zentralen Operativen Vorgang«.
Buch Noch nicht erschienen 2014
Am Beispiel der »Antragsteller auf ständige Ausreise« im Kreis Halberstadt entwirft die Autorin ein anschauliches Bild der Gesellschaft und des Herrschaftsalltags in der DDR der Honecker-Ära. Sie betrachtet sowohl die Herrschaftspraxis im regionalen »Mikrokosmos der Macht« und den Umgang der lokalen Funktionäre mit den Antragstellern als auch die »Ausreiser« selbst, ihre Herkunft, Sozialisation und kulturellen Prägungen sowie ihre Motive und das Verhältnis zu ihrem sozialen Umfeld. Dabei zeigt sich, dass unter den Antragstellern häufig gerade jene waren, die bis dahin ein durchaus angepasstes Leben geführt hatten, dessen Grenzen sie nun nicht mehr ertragen wollten. Die Studie entfaltet eine differenzierte Sicht auf die DDR-Gesellschaft, in der trotz Allgegenwart der Sicherheitsapparate und geschlossener Grenzen auch Eigensinn und Zivilcourage praktiziert wurden.
Heruntergeladen am 5.9.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/vurando-b/html
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