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series: Verflechtung - Aushandlung - Opazität / Entanglement – Negotiation – Opacity
Reihe

Verflechtung - Aushandlung - Opazität / Entanglement – Negotiation – Opacity

Kunsthistorische Studien / Studies in Art History
  • Herausgegeben von: Margit Kern, Universität Hamburg
eISSN: 2941-4040
ISSN: 2941-4032
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Die Publikationen der Reihe untersuchen Verflechtungsprozesse aus einer kunsthistorischen Perspektive. Verflechtung wird dabei nicht als Einebnung, sondern als Thematisch-Werden von Differenz gefasst. Dementsprechend kann auch das Scheitern von Austauschprozessen, Unübersetzbarkeit und Opazität ein Ergebnis von Verflechtungsprozessen sein.

Im Rahmen der Reihe wird das Verfestigen und Auflösen von Grenzregimen und Differenzmarkierungen in verschiedenen Bereichen und Epochen diskutiert. Einzelne Bände thematisieren etwa transkulturelle Aushandlungen, Mensch-Tier-Beziehungen sowie politische, vor allem auch postkoloniale Dimensionen der Relation von Kultur und Natur. Darüber hinaus werden religiöse Verflechtungen, etwa Verhandlungen von Transzendenz, oder intersektionale Verschiebungen zwischen Ethnizität, Geschlecht, Stand bzw. Klasse, Religion bzw. Konfession, Alter etc. analysiert.

Aus dem Blickwinkel der Kunstgeschichte sowie der Bildwissenschaften ist dabei auch spezifisch nach den Medien der Verflechtung zu fragen. Wie treiben Bildmedien einerseits Verflechtungsprozesse voran, dienen andererseits aber auch zur Markierung von Differenz? Welche Rolle kann die Konkurrenz zwischen verschiedenen Bildmedien hierbei spielen?

Buch Noch nicht erschienen 2026
Band 5 in dieser Reihe

Die Begegnung der beiden schwangeren Frauen Maria und Elisabet, die Heimsuchung, war ein beliebtes Motiv in der mittelalterlichen Skulptur. Katja Triebe dokumentiert erstmals den umfangreichen Bestand. Exemplarische Einzelanalysen, u.a. von Hauptwerken der Kunstgeschichte wie die Heimsuchungen des Bamberger Doms und aus Kloster St. Katharinental, legen Neuinterpretationen von vieldiskutierten Werken vor. Die Studie zeigt, wie die Skulpturen ihr Publikum intellektuell, körperlich und emotional einbinden, und deckt die vielschichtigen allegorischen Bedeutungen der Werke auf. Die Frauenkörper dienten als Aushandlungsort politischer, theologischer, sozialer und genderspezifischer Themen. Innovative Analysemethoden eröffnen neue Fragestellungen und Perspektiven für die Skulpturenforschung.

  • Erste umfassende Studie zum Motiv der Heimsuchung in der mittelalterlichen Skulptur
  • Innovative Deutungsmethoden und Perspektiven für die Skulpturenforschung
  • Mit einem Katalog von rund 200 Werken
Buch Open Access 2025
Band 4 in dieser Reihe

Das Habitat-Diorama – ein Schaukasten, in dem Tierpräparate in einer gestalteten Landschaft hinter Glas präsentiert werden – ist eines der wichtigsten Bildmedien der Naturkundemuseen im 20. Jahrhundert und bis heute prägend für deren Ausstellungspraxis. Authentifiziert durch die spezifische Rezeptionssituation schafft das Habitat-Diorama wirkmächtige Vorstellungen eines idealisierten „Lebensraums“, der biologisch erscheint, aber eindeutig politische, vor allem auch koloniale Dimensionen aufweist. Mit methodisch innovativem Ansatz befragt Theresa Stankoweit dieses komplexe Mediengefüge auf seine ästhetischen Mechanismen hin und diskutiert u.a. den Bildstatus des Tierpräparats. Zentrale Beispiele sind zwei um 1900 entstandene Schaubilder aus dem Frankfurter Senckenberg-Museum, die „Flora und Fauna Deutsch-Ostafrikas“ sowie das „Nordpolarleben“, deren Entstehungsgeschichte erstmals reflektiert wird.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 3 in dieser Reihe

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Wandmalereien, Skulpturen, Bilderhandschriften sowie Körperbilder des 16. Jahrhunderts in Mexiko. Julia Kloss-Weber analysiert, inwiefern viele der im Rahmen der Neuspanien-Mission entstandenen Bilder Alterität, also Identität stiftende Andersartigkeit, thematisieren. Gleichzeitig fragt sie nach jener Form von Alterität, die Bildern als Spannungsfelder einer ,ikonischen Differenz’ (Gottfried Boehm) zukommt. Dadurch werden zwei Diskursfelder zusammengeführt, die sich bisher weitgehend unabhängig voneinander entwickelt hatten: Reflexionen auf Konstruktionen des ,Anderen‘ im Rahmen der Postcolonial Studies und bildtheoretische Debatten. So wird deutlich, inwiefern Bilder nicht nur zwischen Kulturen vermitteln, sondern selbst Gegenstand transkultureller Übersetzungsprozesse sind.

Buch Open Access 2024
Band 2 in dieser Reihe

In den Bildmedien religiöser Frauenge­meinschaften der Frühen Neuzeit war das Herz von besonderer Bedeutung. Maria Schaller analysiert Porträts und bildtragende Schmuckstücke, die im 17. und 18. Jahrhundert in katholischen Nonnenklöstern und protestantischen Damenstiften entstanden sind und Vorstellungen wie die Einwohnung, das Einprägen oder die Einschreibung des Göttlichen in das menschliche Herz thematisieren. Untersucht wer­den Rückgriffe auf die Herzvisionen spätmittelalterlicher Mystiker*innen, aber auch bemerkenswerte Neuse­mantisierungen wie die Konstruktion der Genealogie einer „ewigen Herzenswunde“. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern die präsentierten Körperbilder und Imaginationen des Herzens Aushandlungsprozesse im Spannungsfeld von Konfession, Stand und Geschlecht widerspiegeln.

  • Grundlegender Beitrag zur Genderforschung und Körpergeschichte der Frühen Neuzeit
  • Bilder des Herzens in verschiedenen christlichen Konfessionen
Buch Open Access 2024
Band 1 in dieser Reihe

Das fotografische Wandbild, das sogenannte photomural, wurde in den USA der 1930er-­Jahre zu einem Inbegriff nationaler Kunst und dabei als Gegenentwurf zum mexikanischen Muralismus positioniert. Johanna Spanke untersucht erstmals, inwiefern der Aufstieg des photomural als das Resultat eines Aushandlungsprozesses zwischen Mexiko und den USA begrif­fen werden kann, bei dem nicht nur nationale Identitätskonstruktionen und Modernitätsdiskurse eine Rolle spielen, sondern auch eine Medienkonkurrenz verhandelt wird. Der Band leistet einen wichtigen Beitrag zu verflechtungs­geschichtlichen Perspektiven auf die US-­amerikanische Kunstgeschichte, der intermediale und transnationale Aushandlungen, aber auch Gender­ Aspekte zentral in den Vordergrund rückt.

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Fotobuchpreis 24/25, Goldmedaille in der Kategorie „Fototheorie Textband“

Heruntergeladen am 24.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/vao-b/html?lang=de
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