Cultural Studies
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Edited by:
Rainer Winter
Die komplexe Funktionalität von Musik im audiovisuellen Erzählen: Anregungen für ein neues theoretisches und methodisches Denken.
Wie kein anderes Genre der Popkultur spiegelt deutscher Gangsta-Rap soziale Konflikte der Moderne wider.
Armut und Stigma oder Reichtum und Anerkennung? Eine Analyse der mexikanischen Musik, welche die Grenzstadtperipherie mit dem Drogenkrieg verbindet.
Auf den Spuren von Kunstprozessen. Beteiligung durch affektive Performativität bei der Rezeption und Produktion von Kunst.
What role played popular culture in the urban transformation processes of The Bronx in the 20th and 21st centuries?
Aktions- und Performancekunst vor 1989 – politische und kritische Dimensionen in Ost- und Mitteleuropa.
Wie funktionieren kreatives Agieren und widerständiges Handeln innerhalb von Macht- und Herrschaftsstrukturen? Der Band gibt dazu Antworten aus verschiedenen Disziplinen.
Soziale Ungleichheit – Neoliberalismus – Gangsta-Rap. Interdisziplinäre Perspektiven auf das Genre als Ausdruck von Kampf um Anerkennung und soziale Teilhabe.
Streiten über Flucht: Wie reproduzieren und stabilisieren Polittalks hegemoniale Sichtweisen auf das Themenfeld Fluchtmigration?
Our current TV landscape is characterized by a huge amount of nostalgia: an analysis of reruns, remakes and period dramas and their reception in Germany and Spain.
»What's love got to do with it?« This study presents a transcultural literary expedition into the spaces of a relationship: the home, the workplace and the spaces of leisure.
Chabo, YouTube und Co. - Der interdisziplinäre Band untersucht Rap im 21. Jahrhundert bezüglich neuerer Entwicklungen, seines Zeitdiagnosepotenzials sowie der Kommunikationsoptionen im Web 2.0.
Welche Kräfte wirken in der Popkultur? Ob Musik, Lifestyle oder Clubszene: Das Popgeschehen folgt kulturellen, politischen und ökonomischen Dynamiken, die dieses Buch rekonstruiert.
Über Punk wird zwar gern diskutiert, gleichzeitig aber wenig kontextuell reflektiert. Im Band schlagen engagierte Beobachterinnen und Beobachter eine Brücke.
Identity as a vibrant, complex, and highly controversial concept: a postcolonial sight on the writings of V. S. Naipaul.
Nicht erst der Bushido-Bambi hat gezeigt: Gangsta-Rap in Deutschland ist aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Ein Überblick an der Schnittstelle von Soziologie und Kulturwissenschaft.
Despite a number of retrospective works on cultural studies, to date no other book dedicates itself to the historical and theoretical examination of British cultural studies' engagement with the »active audience theory« of the Birmingham School and its legacies.
However, this book is no mere reconstruction of active audience theory as Huimin Jin develops new theoretical insights initially through a critical review of Stuart Hall's classical model of »encoding/decoding« and close readings of David Morley's groundbreaking ethnographic audience studies. Questioning the discourse model of the active audience proposed by Hall and Morley, Jin elaborates a new materialistic concept of audiences for the twenty-first century.
Kritik performen – der Band entwickelt den Kritikbegriff der Cultural Studies weiter, indem er ihn mit dem aktuellen Diskurs um Performativität in Verbindung setzt.
»BILD Dir Deine Meinung« – This book examines audience responses to two national tabloids in Britain and Germany; showing their functions for readers and indicating their social and cultural role.
Japan macht mobil – die spezifische Aneignung des Handys in Japan ist nur vor dem Hintergrund des kulturellen Kontextes zu verstehen. Der Band zeigt: Mediennutzung ist immer Teil einer besonderen Medienkultur.
Crossover Culture! Der Band präsentiert die innovative Programmatik einer kulturwissenschaftlichen Transformationsforschung. Damit richtet sich die Kulturwissenschaft ganz grundsätzlich an einem performativen Transformationsbegriff aus.
Die koloniale Beherrschung stellt ein wirkmächtiges Ereignis solchen Ausmaßes dar, dass es nicht verwundert, dass postkoloniale Studien aktuell zu den einflussreichsten kritischen Interventionen zählen.
Postkoloniale Theorie zielt darauf ab, die verschiedenen Ebenen kolonialer Begegnungen in textlicher, figuraler, räumlicher, historischer, politischer und wirtschaftlicher Perspektive zu analysieren. Der Fokus liegt dabei nie auf einzelnen Regionen oder Disziplinen - vielmehr wird versucht, die sozio-historischen Interdependenzen und Verflechtungen zwischen den Ländern des »Südens« und des »Nordens« herauszuarbeiten.
Gleichwohl widersetzt sich der Begriff »postkolonial« einer exakten Markierung: Weder bezeichnet er einen spezifisch-historischen Zeitraum noch einen konkreten Inhalt oder ein klar bestimmbares politisches Programm.
Diese Einführung eröffnet das weite und dynamische Feld postkolonialer Theoriebildung über eine kritische Debatte der Schriften der drei prominentesten postkolonialen Stimmen - Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha. Die stark überarbeitete und aktualisierte zweite Auflage unterzieht insbesondere die neuen Schriften Spivaks und Bhabhas einer kritischen Würdigung, setzt sich aber auch ausführlich mit den gegenwärtigen Diskussionen um Globalisierung, Religion, Menschenrechte, transnationale Gerechtigkeit, internationales Recht, Entwicklungspolitiken und Dekolonisierung auseinander.
Men's confessions usually stem from crisis. Through recent confessional literature by Nick Hornby and others, this volume shows: postmodern crises of identity and gender are in charge here.
Diese Studie zeigt in den Grenzräumen zwischen der Geschichte der Popkultur und der Geschichte der Geschlechter, wie sich die erwachende sexuelle Selbstbestimmung der Frau vor allem auch in den Künsten artikuliert hat.
Cultural Studies: Ein hochaktuelles Forschungsfeld erfindet sich für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts neu.
How do moments become monuments, how does an instant become eternal in our memory? This question about the genesis of cultural remembrance is answered in this volume.
Diese Studie wirft einen neuen, andersartigen Blick auf den Star: Befreit von kulturpessimistischen Altlasten geht es hier vor allem um die Zusammenhänge von Stars, Populärer Kultur und Identität in der Mediengesellschaft.
Der Band versammelt zum ersten Mal in deutscher Sprache die wichtigsten Artikel von Norman Denzin, einem der gegenwärtig führenden Köpfe der Cultural Studies und der qualitativen Sozialforschung in den USA.
Jenseits der verzerrenden massenmedialen Diskurse über »1968« stellt das Buch die Stimmen der Zeit selbst in den Vordergrund: die Texte und Theorien, die die Stimmung von 1968 getragen haben. Es ergibt sich ein unverfäschter Blick auf die antiautoritäre Politik und Gegenkultur einer Zeit euphorischer Kritik!
Die Studie bietet auf breiter empirischer Basis – Experteninterviews, Szenepublikationen, quantitative Befragung von über 400 Szenegängern – Einblicke in die Jugendkultur Hardcore. Im Mittelpunkt steht der charakteristische Szeneaktivismus nach dem Prinzip des do it yourself (DIY): Die kulturelle Widerspenstigkeit des DIY-Aktivismus, die Bedeutung des DIY-Engagements als Authentizitätskriterium sowie die Eigenleistung Jugendlicher beim Erwerb und der Vermittlung von DIY-Kompetenzen werden herausgearbeitet. Damit liefert die Studie neue Impulse für die gegenwärtigen jugendkultursoziologischen Diskussionen.
In contemporary global capitalist culture, time-consciousness becomes more important than self-consciousness. In the realm of lived time, the identity of the self opens up to an encounter with otherness. Insights into the ways in which this dynamic unfolds enable one to affirm human temporalities in their potential difference to the temporalities of global capitalism.
The book offers an empirical exploration of lived temporalities on markets, in buses and in traditional subsistence in Guatemala, and a theoretical exploration of these through the philosophy of Gilles Deleuze and inter-relational approaches within psychoanalysis.
Der Diskurs um die Entstehung einer gemeinsamen europäischen Kulturlandschaft hat bisher zwei Aspekte vernachlässigt, die gerade für die junge Generation zentral sind, Körperlichkeit und Kreativität. Daher fragen die Beiträger_innen dieses Bandes einesteils nach den sozialpolitischen, ökonomischen bzw. pädagogischen Bedingungen kreativer Entfaltung. Andernteils beleuchten sie spielerische Techniken der Selbst(er)findung, Körpergestaltung und Selbstdarstellung (HipHop, Tattoo, Techno) bzw. solche, die interaktiv (Tanz) oder medial (Videoclip, Computerspiel) einen Commonsense sich differenzierender Subjekte erzeugen.
Soul-Musik und »Black Power«-Solidarität, blonde »Afros« und schwarz-weiße Werbekampagnen: Afroamerikanisches hatte in verschiedenen Feldern der Gegen- und Popkultur der Bundesrepublik um 1968 Konjunktur. Diese Studie zeigt Formen und Hintergründe der »Afroamerikanophilie« auf und zeichnet damit ein ungewohntes Bild der Zeit um 1968, als ein zunehmend »exklusives« afroamerikanisches Selbstbewusstsein entstand und die »weiße« Suche nach imaginären Einlassstellen in die »schwarze« Welt zugleich eine neue Qualität gewann. Aus einer Vielzahl von Quellen werden dabei auch theoretische Fragen nach dem Zusammenspiel von Identifikation und Solidarität, Rassismus, Aneignung und Nachahmung entwickelt.
Während Mode zumeist entweder als sozialpsychologisches Phänomen gesehen oder als wirtschaftlicher Faktor analysiert wird, ist es das Anliegen dieses Buches, Mode als allumfassendes kulturelles Phänomen sowie als einen zentralen Teil unseres kulturellen Alltags darzustellen. Mit Hilfe der Cultural Studies wird nicht nur die Interdisziplinarität von Mode, sondern auch die Verbindung zwischen Mode und Kultur analysiert, und damit veranschaulicht, wie Mode Kultur formt und selbst von ihr geformt wird. Mit dem Kulturkreislauf (Circuit of Culture) geben die Cultural Studies eine perfekte Plattform, um sämtliche Aspekte dieser Vernetzung von Mode und Kultur ansprechen, analysieren und mit Fallbeispielen belegen zu können: Identität, Repräsentation, Produktion, Regulierung und Konsum.
Erinnern und Vergessen bestimmen die Auseinandersetzung mit den Medien. In der medien-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Medienforschung ist der Diskurs gesellschaftskritischer Medientheorien bisher vergessen worden. Ausgehend von der systematischen Aufarbeitung dieses Diskurses, in dessen Zentrum die Themen Medienwirklichkeit, Medienkritik, Medienkompetenz und Medien-Heterotopien stehen, werden die Grundlagen für eine pragmatisch orientierte und transdisziplinär angelegte gesellschaftskritische Medientheorie der Mediengesellschaft geschaffen, die zwischen Diskurs und Praxis vermittelt.
Digitaler Kosmopolitismus? Der neue globale Aktivismus im Netz und seine Bedeutung für eine Revitalisierung der Demokratie.
Das Ziel dieses Bandes ist es, die Aktualität der Kritischen Theorie Adornos, Horkheimers und Habermas' für die heutige Zeit auszuloten. Es geht einerseits darum, die erkenntnistheoretischen Grundlagen der Kritischen Theorie neu zu überdenken, andererseits darum, neue Varianten dieser Theorie auf Gesellschaft, Kultur und Politik anzuwenden. Vor allem Bereiche wie Wissenschaftstheorie und Medienwissenschaft haben in den letzten Jahrzehnten neue Entwicklungen durchgemacht und fordern den kritischen Geist heraus.
Mit Beiträgen von Roger Behrens, Alexander Demirovic', Wolfgang Detel, Udo Göttlich, Marcus S. Kleiner, Hans-Herbert Kögler, Ines Langemeyer, Christine Resch, Gerhard Schweppenhäuser, Ilja Srubar, Heinz Steinert, Tanja Thomas, Rainer Winter und Peter V. Zima.
Die unverstandene Kultur ist die Suche nach Versatzstücken einer Kulturtheorie der Mediengesellschaft - mit dem Ziel der Erneuerung einer kritischen Kommunikationswissenschaft. In einer Zeit, die wie nie zuvor durch die Allgegenwärtigkeit und Fülle massenmedialer Kommunikation geprägt ist, brauchen wir ein kritisches Verständnis für die Kultur, die daraus hervorgeht. Das Buch will dazu beitragen, diese Medienkultur begrifflich und konzeptionell zu fassen. Auf der Suche nach einer Erhellung unserer gegenwärtigen Mediengesellschaft folgt der Text historischen sowie aktuellen gesellschafts- und kulturtheoretischen Debatten.__
Der »Reader Neue Medien« stellt erstmals im deutschsprachigen Raum Grundlagentexte zum Themenkomplex der »neuen« digitalen und interaktiven Medien- und Kommunikationstechnologien zusammen – kommentiert und erweitert um die relevanten biografischen, sozial- und medienhistorischen Kontexte. Der Schwerpunkt der Textsammlung liegt auf einem kulturwissenschaftlichen Ansatz, der den Computer als Bedeutung generierendes Medium versteht, mit dem sich Macht erzeugen, Politik betreiben und Kunst hervorbringen lässt. Durch die kommentierte Zusammenstellung wird ein kompakter Zugriff auf das heterogene Gebiet der digitalen Medien und Kunst möglich. Mit bisher nicht auf Deutsch erschienenen Beiträgen u.a. von Espen J. Aarseth, Anne Balsamo, John Perry Barlow, Donna Haraway, Nam June Paik, Alan M. Turing und Sherry Turkle.
Noch nie zuvor gab es so viele Fernsehserien mit so vielen schönen neuen Heldinnen. Mädchen und Frauen wie Ally McBeal, Buffy, Carrie Bradshaw, Daria, die Gilmore Girls, Joey Potter, Nikita und Xena regieren in der Serienwelt. Dieses Buch geht der Frage nach, wie es zu diesem medialen Trend gekommen ist und was ihn ausmacht. Die Popularität all dieser »Chicks« beruht vor allem auf ihrer Unkonventionalität, Progressivität und Subversivität. Sowohl in ihrer Vielfalt als auch in ihren Repräsentationen und (De-)Konstruktionen von Weiblichkeit unterwandern sie stereotypes Mädchen- und Frausein und verkörpern neue Weiblichkeitsentwürfe.
Popkultur und Wissenschaft haben eines gemeinsam: Sie sind auf Dauer gestellte Zitationsmaschinen, die durch ständiges Referieren und Recyclen funktionieren. Dabei dient die Wiederverwertung und Entwicklung oftmals verschütteter Ideen anderer im Eigenen den Aktanten der Popkultur, um Aufmerksamkeit zu erregen; in der Wissenschaft hingegen wählt man sich als Aktant in die Netzwerke bisheriger Ansätze ein, um Erkenntnisse zu gewinnen.
Der Band beschäftigt sich in einem ersten Teil mit grundlegenden transdisziplinären Überlegungen zu den reflexiven Zusammenhängen von Kultur(en) und Theorie(n). Die Fallstudien des zweiten Teils gehen auf konkrete Phänomene von Kulturbeobachtung wie Medienereignisse, Werbung, Mode, Musik und Theater ein.
Mit Beiträgen von Jochen Bonz, Mercedes Bunz, Andreas Hepp, Silke Hohmann, Theo Hug, Christoph Jacke, Sebastian Jünger, Katrin Keller, Eva Kimminich, Joachim Knape, Birgit Richard, Siegfried J. Schmidt, Richard Shusterman, Mark Terkessidis, Angela Tillmann, Jörg van der Horst, Ralf Vollbrecht, Martin Zierold und Guido Zurstiege.
In diesem Buch wird anhand der sehr erfolgreichen TV-Serie »Charmed« verdeutlicht, inwieweit die Medien an der kreativen Umprägung des Hexenbildes (von der bösen, verfolgten Hexe zur guten Super-Hexe) Anteil haben, welche Rolle sie in der Konstruktion moderner Fangemeinschaften spielen und was moderne Fangemeinschaften auszeichnet. Im Anschluss an eine breit angelegte Internet-Studie, an der sich über 700 Fans aus der ganzen Welt beteiligten, wurde außerdem ein Modell entwickelt, mit dessen Hilfe auf Fan-Websites neue Formen von Bedeutungskonstruktionen sowie neue Möglichkeiten der Teilnahme an Fangemeinschaften identifiziert werden können.
Seit geraumer Zeit lässt sich eine Neuorientierung in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Debatten um Migration, Kulturkontakt, Imperialismus und Globalisierung feststellen, in denen der Begriff der Diaspora eine zentrale Rolle spielt. Die diasporische Situation – das (Über-)Leben als ethnische oder kulturelle Gemeinschaft in der Fremde – erweist sich als Paradigma der globalisierten Welt. Der Begriff der Diaspora gestattet, sich globalen Phänomenen in Gesellschaft, Kultur und Literatur zuzuwenden, die sich einer nationalstaatlichen Zuordnung entziehen, obwohl sie durch das Vokabular und die Denkmodelle, die für die Beschreibung des Nationalstaats entwickelt wurden, mitgeprägt sind. Die Diaspora situiert sich im Spannungsfeld zwischen kosmopolitischer Losgelöstheit und einem radikalen Nationalismus, der sich nicht länger territorial definiert.
In diesem Band soll der Begriff in seinen unterschiedlichen Dimensionen und in seiner Bedeutung für die aktuelle kultur- und sozialwissenschaftliche Debatte vorgestellt und diskutiert werden.
Öffentlich kaum wahrgenommen schreitet die Veralltäglichung des Militärischen und des Krieges voran. Der Begriff »Banal Militarism« lenkt die Aufmerksamkeit auf unspektakuläre Prozesse, die von den AutorInnen des Bandes anhand historischer wie aktueller Beispiele der Repräsentation, der Inszenierung und Aneignung des Militärischen in Literatur, Theater, Kino, (Computer-)Spiel, Mode sowie in der Presse und im Alltagsleben analysiert werden. Solche Phänomene in ihrer Wirkungsmächtigkeit auf politische Kultur zu thematisieren, theoretisch zu reflektieren und als bedeutsames Forschungsfeld zu konturieren, ist das zentrale Anliegen des Bandes.
Kien Nghi Ha analysiert den aktuellen Diskurs über Hybridität von zwei Seiten her: Einerseits werden die historischen Bedeutungsschichten dieses Begriffs von seiner antiken Entstehung bis in die Kolonialkontexte hinein kulturgeschichtlich rekonstruiert; andererseits wird der grundlegende Bedeutungswandel in der Postmoderne untersucht. Die Aufwertung des Hybriden wird als eine spätkapitalistische Warenform betrachtet, die neue Formen des kulturellen Konsums des Anderen ermöglicht und paradoxerweise mit Essentialisierungen und Ausschließungen verbunden ist. Has Beitrag bereichert damit die Postcolonial Studies und Kulturwissenschaften um eine innovative Perspektive.
Populismus und Elitarismus sind heute zwei Seiten derselben Medaille. Trivialprodukte der Massenkultur feiern Verkaufserfolge beim Publikum, das Unterhaltung sucht, und ermöglichen den Kritikern Distinktionsgewinne, die den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören. Und was »sagen« die Bild-Text-Kombinationen der Massenkultur selbst? Welche Bedürfnisse befriedigen sie, welche sozialen und kulturellen Funktionen erfüllen sie und wo verlaufen die Grenzlinien zwischen manipulierendem Medienpopulismus und dem populären Vergnügen, also der eigenwilligen Aneignung durch mehr oder weniger kompetente Mediennutzer? Das Buch nimmt seinen Ausgang von der Analyse einer Werbekampagne mit »Naddel« und betrachtet von dort aus weitere markante Phänomene dieser Art. Analysemethoden der Bildsemiotik, Ikonologie und Cultural Studies, der Systemtheorie und der Kritischen Theorie werden verbunden, um zentrale Phänome und Begriffe der populären Kultur anschaulich zu diskutieren: Schönheit, Begehren, Vergnügen, ästhetische Erfahrung u.a.m.
Die wissenschaftliche Analyse der Mediengesellschaft ist häufig normativ geprägt. Dementsprechend vorhersehbar und unbefriedigend sind ihre Befunde und Deutungen. Die Studie von Christoph Jacke sucht nach Auswegen aus dieser Sackgasse, indem sie innovative Lesarten der drei prominenten Theoriestränge Kritische Theorie (Frankfurter Schule und Nachfolger), Cultural Studies und soziokultureller Konstruktivismus präsentiert. Aus ihnen wird ein eigenes Medienkultur-Beobachtungsraster mit den Ebenen Main und Sub herauspräpariert. Die Erträge dieser neuen Methode zeigen sich in der abschließenden Fokussierung der zentralen Akteure in der Medien- und Popkultur, der Stars.
Die virtuelle Heldin Lara Croft ist das prominenteste Beispiel für die künstlichen Frauenfiguren der 1990er Jahre. Heute ist Lara nun nicht mehr allein, sie hat Schwestern bekommen. Die Computerspiele mit weiblichen Heldinnen zeigen, dass trotz der Existenz der kulturellen Codierung von Geschlecht im Rahmen einer kulturindustriellen Herstellung der Spiele Variation, Veränderung und individuelle Aneignung möglich sind. Die hier präsentierten exemplarischen Analysen der Spiele zeigen, dass in den männlich konnotierten Alltagsbildern sehr wohl Identifikationsangebote für das Weibliche existieren können.
Populäres hat in der Kulturkritik traditionell einen schlechten Ruf. In den letzten Jahren scheint sich nicht zuletzt durch die große Resonanz der Cultural Studies eine veränderte Position abzuzeichnen. Doch: Wie sieht es in der Medienkritik hierzulande aus? Die Studie zeigt, wie populäre TV-Formate und ihr Publikum dort nach wie vor abgewertet werden. Frappierend wird deutlich, wie wenig man in Kritiken der Süddeutschen Zeitung und der FAZ das Publikum von Erfolgsformaten wie Gute Zeiten/Schlechte Zeiten und Wer wird Millionär überhaupt zur Kenntnis nimmt und wie weit die Maßstäbe der Kritik und die Kriterien der Cultural Studies nicht nur in diesem Punkt auseinander klaffen. Neben einem Einblick in die Diskurse der Fernsehkritik liefert die Arbeit einen ausführlichen Einstieg in John Fiskes Theorie zur Populärkultur.
Eine der zentralen Debatten der Cultural Studies beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Medien und Identität. Die vorliegende Aufsatzsammlung liefert hier einen neuen Ansatzpunkt, indem ihre Beiträge Medien als Konstrukteure von Identitätsräumen verstehen. Unter dieser Perspektive werden folgende Themen behandelt: Welche »spaces of identity« ergeben sich aufgrund der medientechnologischen Entwicklungen? Kommt es zu einem Wiederaufleben nationaler Identitätsräume? Werden transnationale bzw. translokale Verortungen sichtbar? Welche Körper werden in den Medien repräsentiert und welche Geschlechterkonstruktionen werden damit vermittelt? Welcher Art sind die Identitätsräume, die im Cyberspace und in dessen virtuellen Umgebungen angeboten werden? Welche Bedeutung kommt Verstörungen normativer Muster durch die medialen Präsentationen von Homosexuellen und Transgenders zu? Mit diesen Fragestellungen gibt der Band spannende Impulse zu den Cultural Studies wie auch zu den theoretisch avancierten Gender und Media Studies.
AIDS, Ebola und abstürzende Computer; Fremdkörper, Parasiten und Sleeper; Bio- und Cyberterrorismus, Tierseuchen und zuletzt SARS: Viren zirkulieren derzeit in verschiedensten Bereichen. Dabei erweist sich die Metaphorik des Wortes als ebenso grenzgängerisch und mutierend wie die konkreten Objekte. Sie wird bemüht, um Bedrohungsszenarien und grenzsichernde Maßnahmen durchzusetzen und dient gleichzeitig als Modell für Widerstand und subversive Selbstinszenierungen. Kein Zufall, dass sich die jüngste Mediendebatte um terroristische Gewalt erneut in diesen Mustern verfangen hat. Der Band »VIRUS!« untersucht die Auswirkungen der Bilder von riskanten Kontakten, Ansteckung und Unterwanderung – nicht nur auf die Herstellung der »harten Fakten« in Naturwissenschaften und Technik, sondern auch auf die Gestaltung der globalen Weltordnung.
Seit einigen Jahren wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften international kaum ein Phänomen so lebhaft diskutiert wie das der Globalisierung. Nachdem die zu Anfang vorherrschende Sichtweise von Globalisierung als Entwicklung einer homogenen Weltkultur zunehmend an Evidenz verlor, rücken die lokal unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Perspektiven als Teil von Globalisierung ins Zentrum des Interesses. Diese Neujustierung des Fokus erlaubt auch längst überfällige neue Lesarten des vermeintlich einfachen Verhältnisses von »Amerikanisierung« und Globalisierung. Dabei wird deutlich, dass die oft als »Amerikanisierung« wahrgenommene Globalisierung weltweit heterogene Resonanzen erzeugt, hybride Kulturen, Fluchtlinien und Gegenbewegungen treten gleichermaßen hervor. Der Band »Globales Amerika«, in dem sich einige der prominentesten Denker der Globalisierung zu Wort melden, präsentiert anregende Lektüren dieser bislang wenig beleuchteten Seite der Globalisierung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Problems insgesamt. Für das 21. Jahrhundert erweist sich die Perspektive eines »methodologischen Kosmopolitismus« (Ulrich Beck) als richtungsweisend.
Breakdance, DJ-ing, Rap, Graffiti: Die »vier Elemente« der HipHop-Kultur haben sich in den letzten 20 Jahren vom afroamerikanischen Kontext aus weltweit verbreitet. Heute stellt HipHop eine vielseitige Arena der Popkultur dar - ein Medium kultureller Artikulation im jugendlichen Alltag, aber auch ein Produkt der Kulturindustrie und ein »Diskursuniversum« mit typischen Ausdrucksformen in Sprache, Bild und Bewegung. Mit diesem Band liegt die erste umfangreiche Textsammlung über HipHop im deutschsprachigen Raum vor. Beiträge aus Cultural Studies, Ethnologie, Soziolinguistik, Pädagogik und anderen Disziplinen werden mit Essays von Szene-Autoren zusammengeführt. Allen gemeinsam ist das Verständnis von HipHop als Raum kultureller Praxis mit »globalen« Konturen und »lokalen« Aneignungsformen. Das Rahmenthema wird ausdifferenziert in ein Mosaik aus Themen und Theorieperspektiven, u.a. Breakdance und Sozialisation von Migrantenjugendlichen, Sampling und kulturelles Gedächtnis, französischer Rap und politischer Diskurs. Einblicke in die aktuell populärste Jugendkultur im Lichte aktueller popkultureller Diskussion.
Cultural Studies haben sich nach ihren Anfängen in Birmingham zu einem transnationalen und transdisziplinären Projekt entwickelt. Auch im deutschsprachigen Raum fand eine breite Rezeption statt. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen ließen und lassen sich von Cultural Studies inspirieren und bedienen sich aus deren theoretischer und methodologischer »Werkzeugkiste«, um diese Anstöße produktiv umzusetzen. Dieser Band dokumentiert sowohl den Einfluss der Cultural Studies als auch ihre engagierte Fortführung im deutschsprachigen Raum. Dabei wird deutlich, welche Bereicherung sie für die hiesigen Sozial- und Kulturwissenschaften darstellen. Zugleich zeigt sich die Anschlussfähigkeit der Cultural Studies in Deutschland und Österreich an die internationale Diskussion.
Postkoloniale Theorie - Eine kritische Einführung
eISBN: 978-3-8394-1148-3