Patristische Texte und Studien
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Herausgegeben von:
Ekkehard Mühlenberg
und Hanns Christof Brennecke -
Im Auftrag von:
der Patristischen Kommission der Akademi en der Wissenschaften in der Bundesrepub
Die Reihe Patristische Texte und Studien publiziert seit 1963 Forschungsergebnisse, die durch die Patristische Kommission, heute ein Gemeinschaftsunternehmen aller deutschen Akademien der Wissenschaften, koordiniert werden. In ihr erscheinen Editionen, Kommentare und Monographien zu den Schriften und Lehren der Kirchenväter.
Die in dem Band edierten Schriften werden Dionysius Areopagita zugeschrieben, der lt. Apg. 17,34 durch Paulus zum Christentum bekehrt wurde.
Die Narratio de vita sua (CPG 6633) ist an die „Freunde der Weisheit“ gerichtet und berichtet autobiographisch von der Bekehrung des Dionysius. Diesem Bericht geht eine Schilderung seiner Erziehung in den paganen Wissenschaften sowie seiner Vision in Heliopolis während der Kreuzigung Jesu voraus. Der Text ist syrisch, georgisch, armenisch, altäthiopisch und koptisch (fragmentarisch) überliefert. Griechische und lateinische Zeugen fehlen. Ältester Überlieferungsträger der ursprünglich syrisch verfassten Schrift ist eine syrische Handschrift aus dem frühen neunten Jahrhundert. Die ältesten georgischen Handschriften gehen auf das zehnte Jahrhundert zurück.
Der Tractatus astronomicus et meteorologicus (CPG 6634) enthält eine Kritik des Autors an pagan-griechischen und babylonisch-chaldäischen Auffassungen zur Himmelskunde und gibt Aufschluss über wissenschaftliche Disziplinen, die sich Dionysius, der Narratio zufolge, gründlich angeeignet haben will. Die Schrift ist nur in einer syrischen Handschrift vollständig tradiert.
Beide Schriften werden in einer neuen kritischen Edition mit deutscher Übersetzung vorgelegt.
Das »Buch der Stufen« (Liber Graduum) ist eine Sammlung von dreißig Traktaten in syrischer Sprache, in denen ein unbekannter asketischer Lehrer des vierten Jahrhunderts eine summa des christlichen Lebens niedergelegt hat. Die neue Übersetzung ist bemüht, diesem eigentümlichen Quellenzeugnis der syrischen Askese, Frömmigkeit und Theologie des vierten Jahrhunderts einen breiteren Zugang zu eröffnen.
Die Arbeit untersucht die Hinwendung des römischen Rhetorikprofessors und Philosophen Marius Victorinus zum Christentum und seine trinitätstheologischen Schriften. Ein erster Teil widmet sich Voruntersuchungen zum Leben und zur Bekehrung des Victorinus, zur Datierung, zur historischen Verortung und zum literarischen Aufbau der trinitätstheologischen Werke. In einem zweiten Teil werden die zentralen Überlegungen des Victorinus zur Trinitätslehre, zur Seelenlehre und zur Lehre von der Materie und dem menschlichen Leib systematisierend dargestellt und in ihre philosophie- und theologiegeschichtlichen Kontexte eingeordnet. Die Leistung des Marius Victorinus wird in Auseinandersetzung mit der bisherigen Forschung völlig neu bewertet. Bisher galt Victorinus im Anschluss an Pierre Hadots Untersuchungen als weitgehend isolierter Denker, seine Schriften im Wesentlichen als Übersetzungen griechischer Texte des neuplatonischen Philosophen Porphyrius. Diese Arbeit zeigt, dass Victorinus als eigenständiger philosophischer Denker zu beurteilen ist, der die Probleme christlicher Theologie in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen theologischen Entwürfen, mit exegetischen Diskussionen und mit philosophischen Konzeptionen durchdenkt und darstellt.
Epistola de morte apostolorum Petri et Pauli (CPG 6631, CANT 197) wird Dionysius Areopagita zugeschrieben und ist an den Paulusschüler Timotheus adressiert.Der Autor schreibt einen Hymnus auf den Apostel Paulus, beklagt den Tod der beiden Apostel und gibt einen Augenzeugenbericht vom Martyrium des Paulus in Rom. Der Brief soll Dionysius über Timotheus, den Adressaten der Hauptschriften des Corpus Dionysiacum, als Paulusausleger legitimieren.
Eine Rezension der Epistola ist überliefert in syrischen und armenischen, eine metaphrastische Rezension in georgischen und lateinischen hagiographischen Sammlungen, beides Übersetzungen aus verlorenen griechischen Vorlagen. Erstmals werden die zwei Rezensionen kritisch mit philologischen Einleitungen ediert. Der älteste Zeuge ist ein syrischer Codex aus dem 9. Jahrhundert; der georgische Text ist im ältesten Homiliar (10. Jahrhundert) enthalten. Der lateinische Text (13. Jahrhundert) fand durch die Legenda aurea große Verbreitung. Ebenfalls ediert ist die frühneuhochdeutsche Übersetzung.
Die Homilia BHL 2187 (Ende 8. Jahrhundert) ist ediert und ausgewertet, weil sie ein meist übersehenes Glied für die Fusion des Pariser Märtyrerbischofs Dionysius mit Dionysius Areopagita ist.
Der Band VIII / 8 enthält drei Supplemente zur Textedition, drei Appendices zum Kompilator und zur Entstehung der Sacra und zur handschriftlichen Überlieferung des Buches II, eine Konkordanz der Titloi beider Rezensionen sowie zwei Indices (Quellen und Parallelstellen) und ein Initienregister, die den Gesamtbestand an Texten erschließen, die in Sacra II überliefert werden.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm überlieferten sogenannten "damaszenischen" Florilegien rekonstruiert werden kann.
Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskus zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das zweite Buch, das dem Menschen gewidmet ist, ist in zwei Rezensionen überliefert, deren große Unterschiede eine separate Edition erfordern.
Die Bände VIII / 6 und 7 bieten die Erstedition der zweiten Rezension, wie sie sich aus dem Florilegium Thessalonicense, Rupefucaldinum, Hierosolymitanum, PMLb, La und Lc rekonstruieren lässt. Diese Florilegien überliefern 2906 Texte der zweiten Rezension, die dem Alten und Neuen Testament, den Kirchenvätern, Philon von Alexandria und Flavius Josephus entnommen sind.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm überlieferten sogenannten "damaszenischen" Florilegien rekonstruiert werden kann.
Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskus zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das zweite Buch, das dem Menschen gewidmet ist, ist in zwei Rezensionen überliefert, deren große Unterschiede eine separate Edition erfordern.
Die Bände VIII / 6 und 7 bieten die Erstedition der zweiten Rezension, wie sie sich aus dem Florilegium Thessalonicense, Rupefucaldinum, Hierosolymitanum, PMLb, La und Lc rekonstruieren lässt. Diese Florilegien überliefern 2906 Texte der zweiten Rezension, die dem Alten und Neuen Testament, den Kirchenvätern, Philon von Alexandria und Flavius Josephus entnommen sind.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm überlieferten sogenannten "damaszenischen" Florilegien rekonstruiert werden kann.
Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskus zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das zweite Buch, das dem Menschen gewidmet ist, ist in zwei Rezensionen überliefert, deren große Unterschiede eine separate Edition erfordern.
Die Bände VIII / 4 und 5 bieten die erste vollständige Edition der ersten Rezension auf der Grundlage des Vat. gr. 1553, einer Handschrift, die diese Rezension als einzige in annähernd reiner Form überliefert; für die Textkonstitution wurden ferner die in den weiteren "damaszenischen" Florilegien enthaltenen Texte der ersten Rezension berücksichtigt. Im Vat. gr. 1553 sind 2293 Texte überliefert, die dem Alten und Neuen Testament, den Kirchenvätern, Philon von Alexandria und Flavius Josephus entnommen sind.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm überlieferten sogenannten "damaszenischen" Florilegien rekonstruiert werden kann.
Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskus zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das zweite Buch, das dem Menschen gewidmet ist, ist in zwei Rezensionen überliefert, deren große Unterschiede eine separate Edition erfordern.
Die Bände VIII / 4 und 5 bieten die erste vollständige Edition der ersten Rezension auf der Grundlage des Vat. gr. 1553, einer Handschrift, die diese Rezension als einzige in annähernd reiner Form überliefert; für die Textkonstitution wurden ferner die in den weiteren "damaszenischen" Florilegien enthaltenen Texte der ersten Rezension berücksichtigt. Im Vat. gr. 1553 sind 2293 Texte überliefert, die dem Alten und Neuen Testament, den Kirchenvätern, Philon von Alexandria und Flavius Josephus entnommen sind.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm abgeleiteten Florilegien einigermaßen rekonstruiert werden kann. Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskos zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das erste Buch ist Gott gewidmet.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm abgeleiteten Florilegien einigermaßen rekonstruiert werden kann. Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskos zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das erste Buch ist Gott gewidmet.
Die Forschungen von K. Holl (1896 und 1899) und M. Richard (1962 und 1976) haben gezeigt, dass die von M. Lequien 1712 (PG 95–96) publizierten Sacra Parallela nur Auszüge eines sehr viel umfangreicheren, in drei Bücher unterteilten Florilegs sind, das in seiner ursprünglichen Form verloren ist, aber mit Hilfe der aus ihm abgeleiteten Florilegien einigermaßen rekonstruiert werden kann. Spätestens seit dem 10. Jh. wurden die Sacra Johannes von Damaskos zugeschrieben, wohl zu Unrecht, da gute Gründe für eine Datierung des Werkes in das erste Viertel des 7. Jh.s sprechen. Das erste Buch ist Gott gewidmet.
Einzelne Gruppen innerhalb des Christentums radikalisieren dieses Ideal und erheben die Jungfräulichkeit zum eigentlichen Heilskriterium, d.h. nur wer jungfräulich lebt, kann aus ihrer Sicht überhaupt gerettet werden. Diese asketischen Bewegungen, die sich u.a. in Kleinasien, Syrien und Ägypten finden, werden in der vorliegenden Studie erstmals systematisch untersucht, auf ihre Motive hin befragt und im Kontext ihrer Auseinandersetzung mit der Großkirche eingeordnet. Dabei ist auf Seiten der Kirche neben der theologischen Opposition einzelner Bischöfe und einer disziplinären Verurteilung etwa auf dem Konzil von Gangra (ca. 342/3) auch das Bemühen um eine Reintegration der exklusiven Asketen erkennbar. Diese Entwicklung führt schließlich zu einer Hierarchisierung christlicher Lebensform, an deren Spitze die jungfräulich lebenden Christen stehen.
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dem erhaltenen handschriftlichen Bestand der armenischen Übersetzungen des Athanasius von Alexandrien und zieht die ersten Rückschlüsse daraus. Die altorientalischen Übersetzungen zeigen eine faszinierende Rezeption der Kirchenväter auf. Neben dem Syrischen und Koptischen ist auch das Klassisch-Armenische die Sprache, in die sehr früh, teilweise noch im 5. Jahrhundert, (pseudo-)athanasianische Texte übertragen wurden. Außerdem sind über zwanzig Schriften erhalten, die als Athanasiana armeniaca bezeichnet werden können. Damit werden die Texte aufgefasst, die in der armenischen Übersetzungsliteratur unter dem Namen des alexandrinischen Patriarchen Athanasius des Großen überliefert sind, für man aber bisher keine griechischen Originale nachweisen kann. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem handschriftlichen Bestand der Texte und arbeitet die verschiedenen Redaktionen für das jeweilige Werk heraus. Damit wird die Grundlage für eine kritische Ausgabe der armenischen Übersetzungen geschaffen. Das Buch leistet zudem einen Beitrag zu den Studien über die (prä-)graecophile Schule bzw. die nachklassische Stufe des Alt-Armenischen, da bei einigen Schriften ausführliche griechisch-armenische Kollationen durchgeführt wurden.
Es handelt sich bei diesem Werk um den zweiten Teil einer kritischen Textausgabe, die einer handschriftlich ungewöhnlich reich überlieferten Schriftensammlung aus der christlichen Spätantike von einer ebenso ungewöhnlichen wirkungsgeschichtlichen Bedeutung gewidmet ist. Deren Programm ist die „paulinische“ Unterordnung (neu-)platonischen Denkens unter den christlichen Glauben; ihre Entstehungszeit um 500 n.Chr.; ihr Autor ein Unbekannter namens „Dionys“, der alsbald mit dem von Paulus bekehrten „Areopagiten“ (Apostelgeschichte 17,34) identifiziert wurde. Es entsteht so das Bild – wenn schon nicht einer ersten theologischen Summe, dann doch – des Christentums als einer konsequent „griechisch-philosophische(n), neuplatonisch interpretierte(n) Religion“ (J. Halfwassen). Ein Versuch kündigt sich an, der an Wagemut allenfalls vergleichbar ist demjenigen Philons von Alexandrien, fast fünf Jahrhunderte zuvor, welcher die gesamte pythagoreisch-platonische philosophische Tradition (unter Einschluss zahlloser Stoizismen) für Mose in Anspruch zu nehmen gedachte.
Während des sog. zweiten Reichs der Burgunder an der Rhône (etwa 443 bis zur Eroberung durch die Franken 534) entstand eine selbständige burgundische, „arianisch“-homöische Reichskirche. Das führte zu Auseinandersetzungen, aber auch zu einem intensiven theologischen Austausch mit der überwiegend nizänischen gallo-römischen Bevölkerung. Besonders das Werk des Bischofs Avitus von Vienne, seine reichhaltige Korrespondenz, theologischen Fragmente und Homilien geben einen unmittelbaren Einblick in die Zeit. Die Monographie führt in die Geschichte des Reichs der Burgunder ein und bietet erstmals ausgewählte Briefe und Fragmente des Avitus mit deutscher Übersetzung und Kommentierung. Im Mittelpunkt steht der theologische Austausch mit dem burgundischen König Gundobad. Die Briefe und Fragmente weisen auf kirchenorganisatorische Probleme hin – ob z.B. Kirchengebäude der „Arianer“ genutzt werden können – sowie auf Religionsgespräche und theologische Diskussionen, besonders über den heiligen Geist (filioque). Es wird erstmals genauer beschrieben, was „arianisch“ zu jener Zeit in Burgund bedeutete im Unterschied zu den gleichzeitigen theologischen Debatten im Reich der Vandalen.
Das nur fragmentarisch überlieferte Werk De incarnatione Theodors von Mopsuestia (350-428) ist ein bedeutendes Dokument aus der Anfangszeit des christologischen Streites. Es ist ein herausragender Beitrag der sogenannten antiochenischen Schule zur christologischen Frage. Die Verurteilung des Nestorius schuf besondere Überlieferungsbedingungen für dieses Werk Theodors, das bis zu seiner Verurteilung 553 immer wieder im Zentrum der Debatte stand. Die Nachzeichnung dieser Überlieferung gewährt neue Einblicke in Verlauf und Charakter des christologischen Streits, sie leistet einen Beitrag zur Frage nach der Entstehung der Florilegienliteratur und ermöglicht eine Antwort auf die umstrittene Frage der Zuverlässigkeit der Fragmente De incarnatione. Umfang und Reihenfolge der Fragmente wurden kritisch gesichtet. Die Studie bietet einen neu erarbeiteten kritischen griechischen Text, der mit dem lateinischen Text und deutscher Übersetzung erstmals gedruckt vorliegt. Der kritische Text ist Grundlage für die Rekonstruktion der Christologie Theodors, die den für Theodor zentralen provswpon-Begriff präzisiert und neues Licht auf Theodors Formel der „Einwohnung nach Wohlgefallen“ wirft.
Mit seiner asketischen Paulusexegese, die in dem Apostel das Bild des Vollkommenen erblickt, bewegt sich der anonyme Autor des Liber Graduum, ein Zeitgenosse des Johannes Chrysostomos, zunächst im Rahmen der Paulusrenaissance des ausgehenden vierten Jahrhunderts. Originalität erweist er darin, dass er in dem Apostel den Prototyp des bekehrten Sünders erkennt und vor allem darin, dass ihm die paulinische Antithetik zum Anlass einer strikt antithetischen Systematisierung von Glauben und Ethik wird. In der Unterscheidung von Altem und Neuem Testament, von Gesetz und Evangelium, und in der Stufung der persönlichen Vervollkommnung vom Kinde bis zum Manne erweist sich der Autor als schärferer Denker im Vergleich zu den harmonisierenden Alexandrinern. Die Gegensätze fallen in dem Gottesbild zusammen, das, dem Apostel vergleichbar, die Härte der Irrationalität nicht scheut.
Seine Verhaftung am altsyrischen Ideal des weltverneinenden Wanderlehrers lässt ihn allerdings das Recht, das der Apostel der Sexualität, dem Besitz und der staatlichen Autorität einräumt, nicht wahrhaben.
In der Maxime des „allen alles werden“ lehrt der ungenannte Prediger, dem der Apostel als der authentische Ausleger des Christus gilt und der das apostolische Leiden dem Wunder vorzieht, gleichwohl ein weltoffenes Christentum, das sich von ausgrenzender Kirchlichkeit unterscheidet: In jedem Sünder darf potentiell ein Paulus vermutet werden.
In seiner Kirchengeschichte vom Beginn des 4. Jh.s skizziert Eusebius von Cäsarea (ca. 260-ca. 340) erstmals umfassend die Geschichte der Christenheit von ihren Anfängen bis in seine eigene Zeit. Breiten Raum nimmt dabei die Darstellung des Kampfes gegen aufkeimende Häresien ein. Für sein Werk greift Eusebius auf älteste Quellen zurück, die uns heute z. T. nur noch aus seiner historia ecclesiastica bekannt sind.
Die vorliegende Untersuchung analysiert in ihrem ersten Teil minutiös die 26 Häresiedarstellungen in Eusebius' Kirchengeschichte. Großer Wert wird dabei auf die formalen und inhaltlichen Rezeptionskriterien Eusebius' sowie seinen redaktionellen Umgang mit Quellentexten und Traditionen gelegt. Es wird gezeigt, wie Eusebius seine Quellen auswählt, abgrenzt und für seine Konzeption nutzbar macht.
Der zweite Teil der Arbeit stellt die eusebianische Häreseographie systematisch dar und beschreibt deren Funktion innerhalb seiner Kirchengeschichtsschreibung. Vor dem Hintergrund der antiken Historiographie sowie der altkirchlichen Häreseologie werden die Besonderheiten der eusebianischen Vorgehensweise betrachtet und abschließend in ihrer Eigenständigkeit gewürdigt.
Das Corpus Dionysiacum Areopagiticum ist eine mit Randkommentaren (sogenannten Scholien) versehene Sammlung von vier Abhandlungen (De divinis nominibus; De caelesti hierarchia; De ecclesiastica hierarchia; De mystica theologia) und zehn Briefen (Epistulae) des Dionysius Areopagita, eines christlichen Schriftstellers des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts. Nachdem die vier Abhandlungen und die zehn Briefe (in zwei Bänden als Corpus Dionysiacum Areopagiticum I und II, = PTS 33 und 36) bereits herausgegeben wurden, folgen nun die Randkommentare (in den Bänden Corpus Dionysiacum Areopagiticum IV 1, IV 2, V 1 sowie V 2).
Dionysius Areopagita zählt zu den bedeutendsten Autoren der Philosophie und Theologie und daher auch zu den meistkommentierten Autoren der Spätantike, des Mittelalters und der Renaissance. Als Folge dieser ausgedehnten Kommentartradition reicht seine Wirkung über die Scholastik und den Deutschen Idealismus bis ins 20. Jahrhundert hinein. Einen wesentlichen Anteil an dieser Wirkmacht haben die ersten Randkommentare des Johannes von Skythopolis, die als redaktioneller Teil des Corpus Dionysiacum Areopagiticum die Abhandlungen und Briefe des Dionysius Areopagita in den ersten Jahrhunderten ihrer Verbreitung stets begleiteten und durch kommentierende Zusätze weiterer Scholiasten erweitert wurden. Alle diese Randkommentare (Scholien) bestehen aus dem Lemma, d.i. der Verweis auf die Textpartie, und dem Interpretament, d.i. die eigentliche Erklärung. Das einzelne Scholion ist Teil des Kommentares, d.h. der fortlaufenden Erklärung des Textes, die gleichsam aus mehreren aneinander gereihten Scholien besteht und sich auf alle Wissensbereiche erstreckt. Durch die Notierung der Scholie am Rand des Textes kommt es zu einer praktischen Verbindung zwischen Kommentar und Text.
Die Übersetzung dieser Scholien ins Lateinische durch Anastasius Bibliothecarius ermöglichte und erleichterte die Auseinandersetzung des lateinischen Westens mit den griechisch verfassten Abhandlungen des Dionysius Areopagita.
Band IV 1 enthält Prolog und Randkommentare des Johannes von Skythopolis zum Traktat De divinis nominibus des Dionysius Areopagita mit kommentierenden Zusätzen weiterer Scholiasten.
Einführung zum seit Ende 2006 vorliegenden Textband des erstmals kritisch herausgegebenen griechischen Mönchsromans Barlaam und Josaphat. Behandelt werden die wohl gelöste Autorfrage, die Quellen des Textes und sein Fortwirken, der Inhalt, die handschriftliche Überlieferung nebst den verschiedenen Illustrationszyklen und die direkt aus dem Griechischen hervorgegangenen Übersetzungen. Eine Charakteristik der neuen Ausgabe sowie eine ausführliche Bibliographie runden den Band ab.
Eine lange abendländische Tradition sieht den griechischen Mönchsroman Barlaam und Josaphat als Werk des Johannes von Damaskos an, in dessen Schriftencorpus nun seine erste kritische Ausgabe erscheint. Es handelt sich jedoch - wie sich im Verlauf der Arbeiten herausstellte - um ein Werk des späten 10. Jh.s; Autor ist wohl der georgische Abt Euthymios vom Berg Athos. Die griechische Version dieser auf das Leben Buddhas zurückgehenden Geschichte vom indischen Königssohn, der nach der Unterweisung durch einen frommen Asketen selbst Eremit wurde, gilt als die gelehrteste Umsetzung des durch viele Weltreligionen (Buddhismus, Manichäismus, Islam, Judentum und Christentum) gewanderten Stoffes.
Der abschließende Band der Edition der "älteren griechischen Katenen zum Buch Hiob" (I: Einleitung, Prologe und Epiloge, Fragmente zu Hiob 1,1-8,22 [PTS 40]; II: Fragmente zu Hiob 9,1-22,30 [PTS 48] und III: Fragmente zu Hiob 23,1-42,17 [PTS 53]) enthält neben einigen Anhängen (darunter eine deutsche Übersetzung der Fragmente des Polychronios und die Darlegung, dass Origenes wohl auch der Autor der unter den Namen Athanasios und Methodios tradierten Fragmente ist) die Register zu den Bänden I-III, nämlich Verzeichnisse der in der Edition enthaltenen Fragmente, geordnet nach Autoren, der Bibelzitate, der Personennamen usw. und ein allgemeines Wörterverzeichnis mit Angabe aller vorkommenden Wortformen.
Interpretation und Kommentierung des ersten Buches von Augustins frühestem erhaltenem Werk Contra Academicos . Die Einleitung stellt erstmals die Thematisierung verschiedener Formen der Wissensvermittlung im ersten Buch des Dialogs (Lektüre, Gespräch, Divination) in einen engen Bezug zu der Auseinandersetzung mit den Skeptikern. Die umstrittene Rolle von Ciceros protreptischem Dialog Hortensius als Referenztext wird geklärt. Der Kommentar liefert detaillierte Analysen der Argumentationsgänge und informiert über philologische, historische und philosophische Fragen.
Dieser Band ist der Auftakt einer Gesamtausgabe der Schriften des Nilus von Ancyra (gest. um 430). Es handelt sich um den ersten Versuch, den verlorenen Text des Hohelied-Kommentars aus der Katenenüberlieferung zu rekonstruieren. Eine ausführliche Einleitung informiert über Grundlagen und Methoden dieser Rekonstruktion; umfangreiche Register erschließen den Text. Die Zuschreibung des Kommentars an Nilus ist gesichert. Da dies für eine Reihe anderer unter seinem Namen gehender Schriften nicht gilt, kommt der Ausgabe auch unter diesem Aspekt grundlegende Bedeutung zu.
Die Epistula ad Afros, ein Schreiben an die Bischöfe der Diözese Africa, das wahrscheinlich um 366/67 abgefasst wurde, ist ein wichtiges Zeugnis für die theologische Position des Athanasius in der bisher wenig beachteten Zeit nach der Rückkehr aus seinem letzten Exil. In Auseinandersetzung mit der Synodalgeschichte seit Mitte der 50er Jahre des 4. Jahrhunderts stellt er nachdrücklich das Nizänum als einzig orthodoxes und katholisches Glaubensbekenntnis in den Vordergrund seiner Darlegungen.
Der vorliegende Band bietet eine Übersetzung und Einzelkommentierung des Schreibens unter philologischen, dogmengeschichtlichen und theologischen Gesichtspunkten. In der Einleitung werden behandelt: Überlieferung, Adressaten, Abfassungszeit, Echtheit, Form und Gattung, Verhältnis zu anderen Schriften des Athanasius, Sprache, Stil, Formen der Argumentation und Aufbau der Schrift.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die eingehende Kommentierung der ersten beiden Bücher des Adamantius-Dialogs, eines wichtigen antimarkionitischen Textes aus dem 4. Jahrhundert. Grundlage ist eine neue kritische Lesung des Textes der Handschrift codex Venetus gr. 496, da die GCS-Ausgabe von Bakhuyzen (1901) bekanntermaßen fehlerhaft ist. Die ausführliche Einleitung behandelt den gesamten Dialog einschließlich, unter anderem, Text- und Quellenkritik und historischem Hintergrund.
Der nur in Fragmenten erhaltene Traktat Über die Auferstehung wurde in der kirchlichen Überlieferung Justin zugeschrieben. Die vorliegende Arbeit untersucht in einem ausführlichen Einleitungsteil die Bezeugung des Textes, der sodann kritisch ediert und ins Deutsche übersetzt wird. In detaillierten Studien zu Inhalt, Umfeld, Entstehungszeit und -ort sowie zur Verfasserfrage kommt Heimgartner zu dem Schluß, dass der Traktat vermutlich von dem Apologeten Athenagoras stammt. Ausführliche Anhänge zum Vatopedi-Florileg und zu Prokop von Gazas Epitome sowie eine Konkordanz und Spezialbibliographie zu Pseudojustin beschließen den Band.
Die lateinische Übersetzung der Historia Lausiaca, einer Sammlung von Mönchsgeschichten, die von Bischof Palladius um 420 n. Chr. in griechischer Sprache verfasst wurde, war bisher nur in einer späteren Rezension (herausgegeben von H. Rosweyde, Antwerpen 1628, nachgedruckt in Migne PL 74, 243-342) greifbar. Die vorliegende, mit einer Einleitung versehene Ausgabe bietet nun die ursprüngliche Textfassung in Erstedition.
Mit textkritischem Apparat, Bibelstellen- und Similienapparat sowie mehreren Indices.
Die wohl wichtigsten Texte von Justin dem Märtyrer sind jetzt als Reprint der Ausgaben von 1994 und 1997 in einem Band verfügbar:
Iustini Martyris Apologiae pro Christianis, kritische Edition von Justins Apologia Maior und Apologia Minor (ca. 150 n. Chr.), bestehend aus Einleitung, griechischem Text (mit doppeltem Apparat), Appendix und einem vollständigen Index verborum.
Iustini Martyris Dialogus cum Tryphone, kritische Edition, bestehend aus Einleitung, griechischem Text (mit doppeltem Apparat) und Index locorum sowie Index nominum.
Die Erforschung der Geschichte der biblischen Hermeneutik geht von der Voraussetzung aus, daß menschliches Verstehen immer geschichtliches
Verstehen ist. „Je radikaler die Geschichtlichkeit des Verstehens erkannt wird, desto umfassender weitet sich das hermeneutische Problem. Zur Besinnung auf das Wesen der Hermeneutik gehört darum notwendig die Besinnung auf ihre Geschichte". Da es in Theologie und Verkündigung immer wieder um die Auslegung von biblischen Texten geht, stellt sich für sie das Problem der Hermeneutik und der Erforschung ihrer Geschichte mit besonderer Notwendigkeit. Eine Untersuchung zur altkirchlichen Bibelexegese kann sich in diesem Zusammenhang nicht damit begnügen, die geschichtliche Bedingtheit dieser Exegese herauszustellen. Auch die theologische Beurteilung muß den geschichtlichen Zusammenhang berücksichtigen; sie muß, wenn sie gerecht sein will, danach fragen, welche theologische Bedeutung eine geschichtlich bedingte Methode in ihrem historischen Kontext gehabt hat. Bei der modernen Beurteilung der allegorischen Bibelauslegung der alten Kirche wird dieser Zusammenhang zu wenig berücksichtigt. Wenn man jedoch davon ausgeht, daß die Exegeten der alten Kirche die Methode der Allegorese ihrer heidnischen Umwelt entlehnt haben, diese also keine genuin christliche Form der Auslegung darstellt, dann wird man danach fragen müssen, welche theologische Bedeutung sie für die altkirchlichen Exegeten gehabt hat.