Abtheilung I: Werke ̶ Neuedition
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            Immanuel Kant
            
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            Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
            
 
Die Akademie-Gesamtausgabe der Schriften Immanuel Kants gilt seit ihrem Erscheinen als wissenschaftliche Referenzausgabe für das kantische Werk. Doch insbesondere die Abteilung I mit den von Kant selbst veröffentlichten Werken kann in der vorliegenden, zwischen 1902 und 1923 erschienen Form diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. In Forschung und Studium werden ihr seit Längerem andere Ausgaben vorgezogen. Dies hat, neben zahlreichen Mängeln im Detail, vor allem zwei Gründe: Erstens folgt sie den Regeln der preußischen Schulrechtschreibung um 1900 und greift damit erheblich in die Originaltexte ein. Zweitens verwendet sie für die deutschsprachigen Texte Frakturschrift, die für jüngere und ausländische Lesende kaum noch lesbar ist. Eine Neuedition nach aktuellen Editionsstandards war daher lange überfällig und liegt nun endlich vor.
Für die Neuedition wurden die kantischen Schriften historisch-kritisch, nach den Leitlinien der Originaltreue, Benutzerfreundlichkeit und Transparenz, neu ediert. Der edierte Text präsentiert sich in Antiqua statt in Fraktur; der textkritische Apparat steht am Fuß der Seite. Varianten anderer Auflagen und der Vergleich mehrerer Exemplare des edierten Originals werden ebenso wie die Eingriffe der Editionsgeschichte umfassend dokumentiert. Sacherläuterungen erleichtern das Verständnis des Textes; im Editorischen Bericht wird über seine Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte, über seine Besonderheiten sowie über die Arbeitsweise beim Edieren informiert. Ein Personenregister und ein Literaturverzeichnis schließen jede Edition ab. Dokumentationen und Zusatzmaterialien wie Konjekturen- und Variantentabellen sowie Druckfehler-Verzeichnisse werden parallel zur Druckausgabe online veröffentlicht.
Die Neuedition genügt endlich den Anforderungen an eine internationale Referenzausgabe der Werke Kants.
Der erste Band teilt zunächst die Editionsprinzipien für die gesamte erste Abteilung mit. Er enthält zudem die Schriften aus den Jahren 1747 bis 1756, darunter Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte (hg. von Helmut Pulte), Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels (hg. von Thomas Sturm und Fabian Burt) sowie eine Reihe kleiner Schriften, herausgegeben von Hansmichael Hohenegger, Antonio Lamarra, Konstantin Pollok, Riccardo Pozzo und Thomas Sturm. Dem Text der lateinischen Schriften wird eine deutsche Übersetzung zur Seite gestellt.
Im Anschluss an ein Inhaltsverzeichnis für diesen Band und die edierten kantischen Texte mit dem jeweiligen textkritischen Apparat folgen in dem hinteren Teil "Ergänzende Materialien" - Berichte, Sachanmerkungen und Register, die für die kritische Lektüre dieser Texte nötig sind.
Ergänzt werden Apparate und Berichte durch zusätzliche Dokumentationen, die online abrufbar sind. 
Zur Affiliation der Herausgeber der einzelnen Schriften: https://kant-digital.bbaw.de/herausgeber.html.
Der sechste Band enthält Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (hg. von Georg Sans und Thomas Hanke) sowie die beiden Teile der Metaphysik der Sitten: Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre (hg. von Michael Wolff) und Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre (hg. von Maja Schepelmann und Dieter Schönecker).