Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie
-
Herausgegeben von:
Claudia Benthien
Die kulturwissenschaftliche Öffnung der Literaturwissenschaft ging einher mit einer weiträumigen Erschließung neuer Forschungsfelder, die über die disziplinären Grenzen der Einzelphilologien hinauswiesen. Das hat den Blick auf den Gegenstand ‚Literatur‘ nachhaltig verändert.
Die Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie dokumentieren die einschlägigen interdisziplinären Arbeitsfelder der Literaturwissenschaft umfassend und bilden den aktuellen Forschungsstand auf hohem Niveau für Studierende, Forschende und Lehrende ab. Alle Bände enthalten eine programmatische Einleitung, ein Glossar zentraler Begriffe, Beiträge zu Theorien, Methoden und Modellen sowie Problematisierungen und Forschungsfragen, exemplarische Analysen, Bibliographie und Register.
Mit der Reihe wird ein innovatives Handbuch-Konzept vorgelegt, das nicht nur eine verlässliche Synthese des notwendigen Sachwissens anstrebt, sondern den Blick auch auf offene Forschungsfragen und fächerspezifische Denkstile richtet.
Dieser Band lotet das komplexe und dynamische, von Konkurrenz und Kooperation bewegte Verhältnis zwischen Literatur und Film aus.
Die vertrackte Beziehung der beiden führenden Erzählmedien des 20. und 21. Jahrhundert, deren Potential sich nie nur im Narrativ-Dramatischen erschöpfte, bildete eine zentrale Herausforderung für einen Großteil der kulturwissenschaftlichen Theorieentwürfe vom Strukturalismus bis zur Intermedialitätsforschung. Sie prägte sich in Diskurs- und Praxisfeldern aus, die wie die literarische Filmreflexion und die filmische Adaption von Literatur wichtige Teile der modernen Kultur bestimmten. Sie begann in der Literatur noch bevor das Filmmedium technisch realisiert wurde (Précinéma) und nahm vom Stummfilm über den Tonfilm bis zur Autorenbewegung und zum Siegeszug des Fernsehens, auch entlang der Teilung zwischen BRD und DDR, unterschiedlichste Formen an, in denen mediale und soziale Bedingungen einander stets überlagerten und die zuletzt in das Archiv und die Formate des Internets eingegangen sind.
Der Band verfolgt die Konfiguration zwischen Literatur und Film als einen Leitfaden durch die Mediengeschichte der letzten 120 Jahre.
Der Band bietet einen systematischen Überblick über das Verhältnis von Literatur und Philosophie. Philosophische, literarische und literaturwissenschaftliche Ansätze kommen gleichberechtigt zu Wort. Die Beiträge loten die Bedeutung von Literatur aus und präsentieren gattungstheoretische Überlegungen zu literarischen Formen der Philosophie. Studien über philosophierende Literatur und philosophische Reflexionen über Literatur beschließen den Band.
Das Handbuch bietet in ca. 80 Beiträgen eine fundierte Übersicht über das vielfältige Forschungsfeld der materiellen Kultur in ihrem Verhältnis zur Literatur: als Thema und Erzählobjekt sowie als materielle Bedingung für die Entstehung, Lektüre und Überlieferung von Literatur. Vorgestellt werden grundlegende Theorien und Modelle der literatur- und kulturwissenschaftlichen Dingforschung, wie etwa Materialität und Medialität, Wahrnehmung und Gedächtnis, Ordnung und Sammlung, Material Philology, Editionsphilologie und Buchforschung. In exemplarischen Analysen werden Darstellungsweisen und Funktionen materieller Kultur in literarischen Texten vom Mittelalter bis zur Gegenwart erörtert. Abschließend erfasst ein Dingmagazin - von A wie Abfall, Accessoire, Album bis Z wie Zettelkasten - materielle Objekte in ihrer Relevanz für Literatur und Literaturwissenschaft.
Seit Mitte der 1960er Jahre werden Literatur und Pop immer wieder neu aufeinander bezogen. Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über die häufig kontrovers diskutierten Schreibweisen, Textverfahren und Ästhetiken. Grundlegende theoretische Überlegungen und aktuelle Forschungsfragen zum Verhältnis von Literatur und Pop werden systematisch dargestellt, historisch reflektiert und anhand von exemplarischen Untersuchungen konkretisiert.
Das Verhältnis von Literatur und Transnationalität ist bislang vornehmlich in Einzelstudien thematisiert worden. Das Handbuch führt erstmals systematisch und historisch die aktuell diskutierten Forschungsperspektiven und den in verschiedener Hinsicht erprobten besonderen Erkenntniswert des Begriffs der Transnationalität – etwa gegenüber Internationalität und Transkulturalität – für die kulturwissenschaftlich fundierte Literaturforschung zusammen. In einer Vielzahl von Beiträgen zu theoretischen Grundlagen und methodischen Konzepten dokumentiert der Band, dass die Konjunktur des Begriffs – in Soziologie, Ökonomie, Politik- und Geschichtswissenschaft, Migrations- und Urbanitätsforschung – mittlerweile auch die Literaturwissenschaften erreicht und ein interdisziplinär äußerst produktives Forschungsfeld eröffnet hat. Überblicksdarstellungen und Einzelanalysen reflektieren Wirkmächtigkeit und Grenzen nationalliterarischer Kategorisierung in Literaturen der Gegenwart wie in historischer Perspektive und führen exemplarisch Formen und Verfahren transnationaler Literatur vor.
Das Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über die enge Beziehung zwischen Literatur und Psychoanalyse. In den Blick kommen dabei die Literatur als Gegenstand der Psychoanalyse und das psychoanalytische Wissen der Literatur. Systematisch aufbereitet werden auch die literarischen Dimensionen der Psychoanalyse und das Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Kultur- bzw. Literaturwissenschaft. Zwei Register und ein Glossar beschließen den Band.
Ohne Emotionen lässt sich Literatur weder schreiben noch lesen. Anders als die aktuelle Rede vom ‚emotional turn‘ suggeriert, steht das Nachdenken über Dichtung schon seit der Antike im Zeichen einer Reflexion über Pathos, Gefühl etc. Dieses Handbuch liefert eine zusammenfassende Darstellung, die diese lange Reflexionstradition in Bezug zu theoretischen Ansätzen des 20. und 21. Jahrhunderts setzt und an konkreten Fallstudien anschaulich macht.
Raum und Literatur sind untrennbar verbunden: Nicht nur gibt es Räume in der Literatur, sondern Literatur macht Raum, konstruiert Raum, ist selbst Raum. Im Gegensatz zu den bisher vorliegenden transdisziplinären Versuchen wissenschaftlicher Erfassung von Räumlichkeit geht das Handbuch Literatur & Raum synoptisch wie systematisch von spezifisch literaturwissenschaftlichen Überlegungen zur Räumlichkeit als seinem disziplinären Ausgangspunkt aus, um diese sodann hinsichtlich der spezifisch literarischen Leitkategorien 'Reflexivität' und 'Produktivität' zu erproben: Systematisch wird der Zusammenhang von Literatur und Raum dabei anhand von Modellen bzw. Theorien dargestellt, analytisch anhand von Einzelparadigmen aus unterschiedlichen Literaturen sowie Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart erkundet und erprobt. Auf diese Weise leistet das Handbuch nicht nur erstmalig eine umfassend systematische Darstellung des Problemfeldes aus literaturwissenschaftlicher Sicht, sondern es liefert zudem eine Bestandsaufnahme literarischer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten von Räumlichkeit und darüber hinaus auch mit den in Texten konkret modellierten Räumen aus historischer Perspektive.
Was macht die 'Musikalität' eines Textes aus? Lassen sich literarische Formen auf musikalische Vorbilder zurückführen? Ist Musik eine Sprache? Was passiert, wenn aus einem Roman eine Oper werden soll? Das Handbuch Literatur und Musik behandelt Grundfragen des Verhältnisses von Literatur und Musik, diskutiert theoretische Konzepte und aktuelle Forschungsfragen und liefert einen umfangreichen historischen Überblick über die facettenreichen Interaktionen dieser beiden Künste und ihrer Medien.
Das Handbuch greift aktuelle Diskussionen über Text-Bild-Verhältnisse, Intermedialität bzw. 'Literatur und die Künste' auf, rückt aber nicht mehr 'das Bild' ins Zentrum, sondern die visuelle Kultur generell. Es reagiert auf die Erweiterung des Bildbegriffs in den Visual Studies und die kulturwissenschaftliche Öffnung des Literaturbegriffs. Erstmalig werden theoretische Überlegungen und methodische Hilfestellungen zum Verhältnis von Literatur und visueller Kultur systematisch dargestellt und anhand von exemplarischen Untersuchungen konkretisiert.