Exilforschung
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Edited by:
Bettina Bannasch
, Doerte Bischoff and Burcu Dogramaci -
On behalf of:
Gesellschaft für Exilforschung/Socitey for Exile Studies
Band 1‒36 im Set erhältlich!
Das 1983 begründete interdisziplinäre Jahrbuch Exilforschung widmet sich der Erforschung der Bedingungen, Erscheinungsformen und kulturellen Reflexionen des Exils. Der Begriff, der historisch die Verbannung einzelner meinte, wird programmatisch für die Untersuchung der für das 20. und 21. Jahrhundert charakteristischen Massenvertreibungen verwendet. Damit wird eine Perspektive auf die Besonderheiten der Zwangsmigration, ihrer Erfahrungsdimensionen und kulturellen Artikulationen eingenommen.
Das Kernthema Flucht und Exil infolge der nationalsozialistischen Diktatur wird mit der Erforschung anderer, auch gegenwärtiger Exile verbunden. Indem das historische Exil als transnationales Geschehen in den Blick gerückt wird, das nicht auf eine Verlustgeschichte reduziert werden kann, sondern vielfältige Vernetzungen und Transferprozesse initiiert hat, ergeben sich Bezüge zu aktuellen Flucht- und Exilerfahrungen und deren globalen Dimensionen und Implikationen.
Das Jahrbuch gibt Raum für Untersuchungen zur Verschränkung oder Entflechtung von politischen und kulturellen Aspekten der Zugehörigkeit sowie zur Erinnerungskultur und ihren institutionellen Verortungen.
Author / Editor information
Bettina Bannasch, Univ. Augsburg; Doerte Bischoff, Univ. Hamburg; Burcu Dogramaci, LMU München.
Das Jahrbuch beleuchtet das komplexe Spektrum an Emotionen, das mit Exilerfahrungen verbunden ist und neben Trauer und Heimweh auch Angst, Wut, Erleichterung und Dankbarkeit umfasst. Wie die Beiträge zu historischen und aktuellen Exiltexten zeigen, ist es gerade die Literatur, die dieses bislang unzureichend erforschte Themenfeld nuanciert verhandelt und so ein Archiv für eine erst noch zu schreibende Gefühlsgeschichte des Exils darstellt.
Das Jahrbuch Exilforschung 2023 widmet sich der Vermittlung von Exil- und Migrationserfahrung in Kinder- und Jugendmedien aus kindlicher Perspektive. Zudem werden textliche und bildliche Erzählverfahren exilierter Autor*innen und Künstler*innen untersucht, die sich in unterschiedlichen Medien wie dem (illustrierten) Kinder- und Jugendbuch, dem Bilderbuch oder dem Fotobuch für junge Leser*innen betätigten. Im
Schnittpunkt von Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Pädagogik
wird aufgezeigt, auf welche Weise sich die vielschichtigen Erfahrungen von Exil und Migration in Literatur und Kunst für Kinder und Jugendliche wiederfinden.
Concepts such as (forced) migration, displacement, asylum, and diaspora describe phenomena that are also negotiated in exile studies. This volume brings together interdisciplinary contributions that trace their common features but also the different connotations and contexts that they evoke. The aim is to make readers aware of the implications of concepts and narratives, and to encourage dialogue between disciplines.
In the 20th century, the boundaries between human and animal were frequently renegotiated. Racism and totalitarianism changed ideas of belonging; the violence inherent to them transgressed the borders of the human. At the same time, victims of persecution formed comforting alliances with animals while on the run or in foreign lands. This volume is the first to introduce perspectives from interdisciplinary human-animal studies to exile studies.
The term ‘post-exile’ is a complex composition that combines the seemingly contradictory on two different levels, place and time. While the term marks the end of exile, it nevertheless implies a continuation of its experience. This volume focuses on different facets of how post-exile has been addressed and culturally negotiated in a range of linguistic, geographical, and historical contexts
Exil, Flucht und Migration sind meist mit grenzüberschreitenden Ortsveränderungen verbunden, die mehr als einen Staat betreffen. Die Zerstreuung der Hinterlassenschaften der Emigrant/innen und die Rekonstruktion von Exilwegen und -leben stellt die Forschung vor große Herausforderungen. In diesem Kontext haben Archive, Museen und Erinnerungsorte eine besondere Bedeutung. Der interdisziplinäre Band versammelt theoriegeleitete Beiträge, Fallbeispiele sowie Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft digital vernetzter Archive.